DIY Akustikelemente

  • Ersteller olligurtschmann
  • Erstellt am
Nun war ich eine Woche krank, konnte mich aber heute mal dransetzen und festhalten, wie ich meine Breitbandabsorber gebaut habe. Vielleicht gefällt dem einen oder anderen der einfache Aufbau. Hier im Forum wurden ja schon einige Versionen vorgestellt und ich werde in Zukunft bestimmt auch mal ein paar von euren Versionen ausprobieren. :)

Hier geht's zum Post:
http://heimstudio.net/2016/01/31/breitbandabsorber-teil-2-bau/

VG
Olli
 
Nun war ich eine Woche krank, konnte mich aber heute mal dransetzen und festhalten, wie ich meine Breitbandabsorber gebaut habe. Vielleicht gefällt dem einen oder anderen der einfache Aufbau. Hier im Forum wurden ja schon einige Versionen vorgestellt und ich werde in Zukunft bestimmt auch mal ein paar von euren Versionen ausprobieren. :)

Hier geht's zum Post:
http://heimstudio.net/2016/01/31/breitbandabsorber-teil-2-bau/

VG
Olli

Cool... gute Idee mit den Spanngurten und Leimung. Ich habe einfach Spax Schrauben genommen - hält auch. Deine Lösung ist etwas eleganter. Ich hätte jedoch eher wenigr Absorber gebaut und dafür besser die ganz dicken mit 10cm genommen, da diese weiter runter gehen. Mit jedem Basotect Absorber mehr klaut man sich immer mehr Hochton... also besser weniger, aber dafür umso breitbandiger. Ich habe aktuell 9 solcher Teile und mehr geht nun nicht. Nun muss ich erstmal meine Bassfallen demnächt verkleiden - und danach wird es vermutlich wieder luftiger klingen, sodass auch noch größere Seitenabsorber kommen könnten...
 
Hallo


Nee, das hast du falsch verstanden. Es war noch viel schlimmer als du denkst. Durch den Schall, der in das Rohr dringt, fängt das Rohr selbst an zu schwingen, es ist anscheinend nicht an jeder Stelle fest verbaut. Habe ich aber inzwischen in den Griff bekommen. zwinker

Seltsam.
Auch im anderen Forum wird ja davon ausgegangen.....

In deinem Blog schreibst du

""Im Bassbereich war urplötzlich eine Resonanz vorhanden, die alles überdröhnte und knapp 3 Sekunden anhielt.""

Ein Kunststoffrohr mit 15cm Durchmesser soll nun 3 Sekunden lang resonieren können?
Und dazu noch in einem so lauten Pegel das alles "überdröhnt" wird ?

Es kann ja jeder mal probieren ein 15cm Kunststoffrohr 3 Sekunden lang zum resonieren zu bringen.
Ich habe es gerade mit einem 50cm, 100cm und 200cm langen Stück versucht.
Aber gut...


Zum Breitbandabsorber würde ich gerne noch was ergänzen:

Zum einen hat flipnaut völlig Recht.
Mit "vielen" kleineren Absorbern dämpft man am Ende im Verhältnis mehr obere Frequenzen als
Beispielsweise mit der halben Menge an Absorbern mit der größe von 100X100cm und 10cm dicken Basotect.


In deiner Breitbandbeschreibung schreibst du auch:

xvrmtaml36.jpg


Ein Kalkulator berechnet das eingegebene Material mit Stärke und Abstand
in einer "unendlichen" Größe.
Also die Fläche, die kann man ja im Kalkulator nicht eingeben!

Nun kommt es sehr stark auf die Wellenlänge an.
Der Kalkulator gibt zB. bei 200Hz einen Absorptionsgrad von ~ 0,4 an.

Die Wellenlänge von 200Hz beträgt ca. 1,7 Meter!
Dein Absorber ist an der kleineren Stelle nun 0,5 Meter groß.
Die Welle hat nun genug Fläche rund um den Absorber zum reflektieren
was dann die Wirkung stark abfallen läßt.
Zumindest kommt die Absorption nicht mehr ansatzweise zum Kalkulator hin.

Darüber hinaus gibt es noch die Schallbeugung.
Je weiter ein Absorber von der Wand entfernt wird desto mehr beugt sich der schall um den Absorber.

Klassisches Beispiel:

Würde man so einen Absorber nun 100cm von der Wand anbringen
zeigt der Kalkulator ja zwischen 50 und 100Hz mehr als 0,8 Absorptionsgrad an.
Was natürlich niemals gehen würde!

Daher baue ich meine Rahmen so tief wie es Absorbermaterial + Abstand zur Wand ergeben.
Somit liegt der Rahmen an der Wand an und kann so die Beugung verhindern.


Also das muß man schon bekannt geben.
Weil so ein Blog dann ganz gerne Halbwissen verbreitet.

Ich hoffe du gehörst zur Ausnahme.

Weil die vielen Blöge um Akustik die im Internet zu finden sind
verbreiten teils enormen Schwachsinn.


Klar! Es sind ja alles selbsternannte Homerecordler die sich nicht
bewusst sind oder einfach zu wenig Erfahrung auf diesem Gebiet zu haben
um sich im klaren zu sein das es weit mehr zu berücksichtigen gibt.
Und genauso, das man mit ein klein wenig mehr Aufwand,
ganz andere und deutlich bessere Ergebnisse dabei erzielen hätte können.

Das spiegelt sich dann immer in allen denkbaren Plattformen:
Das ganz schlechte daran:
Der Wissende möchte darauf hinweisen und der Halbwissende verlinkt
solche Blöge und erscheint dann noch dazu seriös :O


lg Bert
 
Hallo @Bert4,

Klassisches Beispiel:

Würde man so einen Absorber nun 100cm von der Wand anbringen
zeigt der Kalkulator ja zwischen 50 und 100Hz mehr als 0,8 Absorptionsgrad an.
Was natürlich niemals gehen würde!

Ich erwarte natürlich, dass ein Blogartikel nicht das rationale Denken ersetzt. Wie du vielleicht mitbekommen hast, ging es mir beim Bau meiner Absorber auch darum, die Kosten möglichst niedrig zu halten. Dass deine Absorber mit 12cm Dicke und direkt an der Wand wohl effektiver sind als meine 5cm dicken Absorber mit 5cm Abstand zur Wand, das ist mir bewusst. Ich hätte aber für 12cm auch mindestens das doppelte bezahlt, und es war eines meiner Ziele, die Kosten möglichst niedrig zu halten.
Daher habe ich mich bewusst für den Kompromiss einer geringeren Absorberstärke entschieden und möchte darauf hinweisen, dass man dann mit leichtem Abstand zur Wand einen etwas höheren Wirkungsgrad erzielen kann.

Solche Kalkulatoren können natürlich nur bedingt aussagekräftig sein. Und der Helmholtz-Kalkulator derselben Seite kommt mir auch seltsam vor, da er in keinerlei Weise das Volumen des Resonators berücksichtigt. Dass beim porösen Absorber keine Fläche angegeben werden muss, erscheint mir hingegen logisch. Denn hier geht es nur darum, die Absorption an einem beliebigen Punkt des Absorbers darzustellen. Die Größe der Fläche ist hier doch irrelevant, oder? Denn die Absorption ist an jedem Punkt in einem idealen Szenario identisch. Die Fläche der Absorber im Verhältnis zur Gesamtoberfläche hat natürlich großen Einfluss auf die Raumakustik allgemein, ist aber doch nicht relevant für diese spezielle Berechnung.

Ich stehe selbst noch am Anfang meines Lernprozesses, was Raumakustik angeht, und ich freue mich immer über Anregungen und Hilfestellung. Akustik ist so ein komplexes Thema, und auch wenn ich nun bereits seit fast einem Jahr keine Gelegenheit auslasse, mir neues Wissen hierzu anzueignen, bin ich noch immer weit entfernt davon, mich als Kenner bezeichnen zu können. Dafür haben wir ja aber hier im Forum unsere Experten. Und deshalb poste ich das auch hier, damit ihr euren Expertensenf dazugeben könnt und wir "Laien" von euch lernen können. Und ich würde mich freuen, wenn dies alles auf konstruktive Art und Weise geschieht.


VG
Olli
 
Hallo flipnaut,

Ich hätte jedoch eher wenigr Absorber gebaut und dafür besser die ganz dicken mit 10cm genommen, da diese weiter runter gehen. Mit jedem Basotect Absorber mehr klaut man sich immer mehr Hochton... also besser weniger, aber dafür umso breitbandiger. Ich habe aktuell 9 solcher Teile und mehr geht nun nicht.

ich hatte mich bei der Platzierung und Menge der Breitbandabsorber auf die Aussage von arqen.com verlassen. Dort schreibt er:

"To achieve this, you can start by covering 20 percent of the total wall and ceiling surface area with broadband absorption (Ideally over 4 inches thick. 2 inches is an absolute minimum). Then, cover 20 to 30 percent of the wall and ceiling surface area with scattering or diffusive materials."

Ich bin also mit meinen 5cm Absorbern am Minimum, was die Stärke betrifft, und wollte mit dem Abstand zur Wand das ganze etwas optimieren. Mit meinen 8 Breitbandabsorbern, den Deckenabsorbern und den Bassfallen zusammen habe ich nun eine Abdeckung von knapp 22% der Raumfläche.
 
Die Größe der Fläche ist hier doch irrelevant, oder?

Stimmt so leider nicht wirklich. Wenn die Wellenlänge größer ist, als der Absorber, biegt sich die Welle um ihn herum.
Das ist vor allem bei Bassabsorbern ein wichtiger Faktor, den man nicht vernachlässigen sollte, aber auch für Erstreflektionsabsorbern interessant, je nachdem, wie tief diese noch absorbieren sollen.
 
Kleine Idee zu den 40Kg Diffusoren: Man kann die Dinger auch einfach aus Styropor bauen und anschließend Schallhart lackieren. Funktioniert gut (laut diverser threads im Internet), ist günstig und leicht.
Hast du da eine Referenz parat? :) Ich wäre neugierig, weil das eventuell eine gute Möglichkeit wäre Diffusoren zu testen um Erfahrungen zu sammeln. Mit dem Lack muss man sicher wegen den Lösungsmitteln aufpassen, sonst löst sich das Gebilde auf. :)

Meine Diffusoren aus Styropor habe ich mit Epoxidharz versiegelt. Habe hierzu Harz für Terrarienbau verwendet (gibt es bei eBay für nen schmalen Taler und ich kann auf wunsch mal den Hersteller raussuchen). Das Zeug ist lösemittelfrei und greift das Styropor nicht an
smil451c71f7edf7c.gif
.

Das Pinseln war zwar sehr aufwändig aber es hat sich gelohnt. Die Dinger sind jetzt "Bretthart"
smil451c7211b9e19.gif
(2 mal streichen ist von Vorteil, da das Styropor beim ersten Anstrich noch sehr viel aufsaugt). Nun gehen die Teile auch nicht mehr gleich kaputt wenn die unvorsichtigen Studiobesucher mal dran hängen bleiben. Wenn der Harz durchgetrocknet ist kannst du auch noch ne Schicht Lack aufsprühen, wenn dir das Styropordesign nicht gefällt
smil451c71f7edf7c.gif
 
Stimmt so leider nicht wirklich. Wenn die Wellenlänge größer ist, als der Absorber, biegt sich die Welle um ihn herum.

Ok, größer als welche Kenngröße des Absorbers denn? Tiefe, Breite, Höhe? Danke für die Erklärungen!

VG
Olli
 
Hallo

Ok, größer als welche Kenngröße des Absorbers denn? Tiefe, Breite, Höhe? Danke für die Erklärungen!

VG
Olli


Als hätte ich es oben nicht ausführlich erklärt.

Der Kalkulator berücksichtigt :

DICKE der Dämmung
STRÖMUNGSWIDERSTAND der Dämmung
LUFTPOLSTER zwischen Wand und Dämmung

Aber nicht die FLÄCHE !

Oben schrieb ich:

Nun kommt es sehr stark auf die Wellenlänge an.
Der Kalkulator gibt zB. bei 200Hz einen Absorptionsgrad von ~ 0,4 an.

Die Wellenlänge von 200Hz beträgt ca. 1,7 Meter!
Dein Absorber ist an der kleineren Stelle nun 0,5 Meter groß.
Die Welle hat nun genug Fläche rund um den Absorber zum reflektieren
was dann die Wirkung stark abfallen läßt.
Zumindest kommt die Absorption nicht mehr ansatzweise zum Kalkulator hin.



Daher macht es einen Unterschied wenn man
ZB.:

6 Stück mit 100 X50 cm (Fläche) im Raum verteilt
oder
3 Stück mit 100 X 100cm



Zu deinen Post #24

Ich habe ja deine günstige Variante zum Absorberbau in keiner Form kritisiert.
ÜBERHAUPT NICHT!
Sondern darauf hingewiesen, was man eventuell noch im Blog erwähnen sollte!

oder wie ich die Schallbeugung umgehe.

Alles nur Tipps ;)


Da du aber meinen post oben und von psyKo offensichtlich nicht verstanden hast
möchte ich dir zeigen warum ich das Halbwissen erwähnt habe:

olligurtschmann schrieb:

Ich erwarte natürlich, dass ein Blogartikel nicht das rationale Denken ersetzt.

Wie soll man etwas gedanklich berücksichtigen wenn man es nicht weiß
bzw. in keinen der vielen Blögen liest oder erwähnt wird.
Der ja eigentlich einen großen Teil ausmacht warum Akustik so kompliziert ist.


lg Bert
 
Ich habe ja deine günstige Variante zum Absorberbau in keiner Form kritisiert.
ÜBERHAUPT NICHT!
Sondern darauf hingewiesen, was man eventuell noch im Blog erwähnen sollte!

Hey, hab ich auch nicht so aufgefasst. Dann kam das falsch rüber, sorry!
[
quote]Wie soll man etwas gedanklich berücksichtigen wenn man es nicht weiß
bzw. in keinen der vielen Blögen liest oder erwähnt wird.[/quote]

Ja, ihr zeigt mir mit eurer Erfahrung natürlich die Grenzen auf. Und das find ich gut so. So lernt man am meisten. Ich möchte im Blog ja auch gar keine wissenschaftliche Abhandlung über Akustik schreiben, sondern nur anderen Interessierten näher bringen, wie ich Problemstellungen gelöst habe (oder auch nicht) bzw. angegangen bin. Dass ich da mit meinem lückenhaften Wissen auch mal nicht die optimale Lösung finde, sollte ich dann wohl wirklich mal dazu schreiben.

Ich müsste eh demnächst hier im Forum nochmal um Ratschläge bitten, da ich im nächsten Schritt den von mir so gefürchteten Bassbereich angehen muss und hier noch viel Arbeit vor mir liegt. Und bevor ich Geld in Lösungen investiere, die nichts bringen, hätte ich dazu gern erst einmal eure Meinungen gehört. Denn vor dem Bassbereich habe ich besonderen Respekt.

Danke für eure Antworten!
 
das ist doch ein guter Ansatz :) Mit Bassabsorbern fängt man im Prinzip als erstes an. Die meisten nehmen Rockwool und bauen das in 70 x 70cm von ganz unten bis ganz oben in den Ecken des Raumes.... sofern Du kannst, behandel auch die Ecken hinter dir - wichtiger sind die Ecken in Nähe der Lautsprecher. Mach es Dir so einfach wie möglich.... sodass Du eine Rockwool Platte hochkannt reinstellen kannst oder sie nur einmal in zwei Hälften schneiden musst... am besten mach zum Thema Bassabsorber einen eigenen Thread, poste die vier Ecken als Photo, mach eine Skizze des Raumes und am besten auch eine akustische Messung! Wenn Du das machst, bekommste sicherlich gute Ratschläge und Tipps :) Ich habe das demnächst auch vor.... hatte Bassabsorber gebaut, allerdings recht schnell und sie sehen scheiße aus... und da habe ich einige Fragen, bevor ich anfange zu bauen ;)
 
Wenn ich nochmal fragen darf, hast du den Raum gemessen?
Woher weißt du wo du im Bassbereich ansetzen musst?

Um den Bass in den Griff zu bekommen, einfach ein paar Sonorock Pakete einkaufen und ausprobieren. :)

Hat hier auch gut funktioniert:
https://recording.de/Community/Foru...ik/Raumakustik_und_Dämmung/199543/thread.html

PS, deine Breitbandabsorber sind toll geworden. Die werde ich nachbauen, wenn mal Zeit ist...
 
guter Thread, den komalive verlinkt hat... wenn du es so machst, wirst Du zu sehr guten Ergebnissen kommen!
 

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