Die Sache mit dem Tempo...wieviel BPM dürfens denn sein?

[TheMarkus]

Hallo Forum,

seitdem ich letztes Jahr wieder mit dem Musikmachen angefangen habe, fällt mir eine Sache in unregelmäßigen Abständen immer wieder mal auf: Nämlich, dass ich manchmal denke "hm, der Track ist zu langsam"... Obwohl das Gerüst schon seit Wochen oder Monaten fertig ist und ich eigentlich dachte "Tempo ist gut so"... Dann höre ich das Teil mal eine Zeitlang nicht und denke mir dann beim Wiederhören, dass das irgendwie zu langsam ist (oder schlimmer noch, es gar nicht grooved).

Ich erhöhe dann meist um 2-3 BPM und bin dann erstmal zufrieden. Bis dann beim nächsten Mal....

Ich habe ja die Vermutung, es liegt wirklich daran, dass die Rhythmussektion nicht grooved, aber aktuell kann ich da nicht viel machen.

Ähnliche Erfahrungen?

 

[LulleuNulle]

Machst Du Elektro Mukke?
Dann spielt die Notenlänge eine nicht unwichtige Rolle, ebenso die Soundauswah, benutze Sounds die sich bei der Produktion schon gut vertragen, dann wird es auch grooven.
Richte Dich was Tempo angeht an Aktuelle Tracks,ansonsten spiel einfach mal drauf los ohne Metronom und finde das Tempo anschließend raus, dieses Tempo hat sich zuvor gut angefühlt, warum sollte man es jetzt ändern, ändere lieber das Beiwerk.

 

[Hyp]

Je langsamer, umso mehr hat man Raum, der sich rhythmisch gestalten und satt ausstatten lässt. Dein Problem kann daher nicht das Tempo sein, sondern die Sounds, die du wählst. Bei langsameren Tempi wären z.B. längere Kickdrums zu wählen, oder die Bassline muss eine tempogemäße Spiel- und Klangweise haben.

Ich persönlich finde Groove-Musik am interessantesten jenseits der Standard-Tempobereiche. Also z.B. Four-to-the-Floor deutlich unter 120 bzw. über 135 bpm.

 

[TheMarkus]

Dann spielt die Notenlänge eine nicht unwichtige Rolle

Interessant! Inwiefern, was ist gut, was ist schlecht?

Wenn ich jetzt mal überschlagen müsste, sind meine Noten eher kürzerer Natur, bis auf Pads natürlich.

 

[TheMarkus]

Ich persönlich finde Groove-Musik am interessantesten jenseits der Standard-Tempobereiche. Also z.B. Four-to-the-Floor deutlich unter 120 bzw. über 135 bpm.

Ich habe nur sehr wenig Sachen, die unter BPM120 gehen. Ich finde zwar diese okay, aber es scheint nicht mein Tempo zu sein. 120 bis 128, so in dem Dreh fühl ich mich eigentlich zu Hause.

 

[LulleuNulle]

Spiel die Sounds ein, nicht malen.

 

[LulleuNulle]

Ich persönlich finde Groove-Musik am interessantesten jenseits der Standard-Tempobereiche. Also z.B. Four-to-the-Floor deutlich unter 120 bzw. über 135 bpm.

Ich habe nur sehr wenig Sachen, die unter BPM120 gehen. Ich finde zwar diese okay, aber es scheint nicht mein Tempo zu sein. 120 bis 128, so in dem Dreh fühl ich mich eigentlich zu Hause.

Ist doch ok.

 

[TheMarkus]

Spiel die Sounds ein, nicht malen.

Ische kann leider keine Instrumente spielen! Malen nach Zahlen ist das Ding oder da mit Reason über den Matrix-Sequencer..

Ich nehme an, du spielst auf das "human feel" an? Ehrlich gesagt, habe ich mich damit noch nicht so befasst, alles strenger Maschinenrhythmus grade auf der Linie....

Ist doch ok.

Tja, sagt leider nichts über den Groove aus. Manchmal empfinde ich auch einen Track schneller als einen anderen, obwohl er weniger BPM hat... Verrückte Welt.

 

[Hyp]

"human feel"

Das ist nochmal was anderes, beständige kleine Abweichungen um das Raster herum.
Es ist schon alles gesagt worden. Die Sounds müssen das Tempo tragen. Löst sich ja von selbst, wenn du es eben im Laufe des Trackmachens bemerkst und dann höherdrehst. Auch eine Frage der Übung / Erfahrung / Wiederholung.

 

[TheMarkus]

Die Sounds müssen das Tempo tragen.

Und was meinst du damit?

 

[Hyp]

Die Sounds müssen das Tempo tragen.

Und was meinst du damit?

Was ich oben schrieb: Bei langsameren Tempi wären z.B. längere Kickdrums zu wählen (weil die Lücke zum nächsten Beat sonst evtl. zu lang wird - zum Nachteil für den Groove), die Bassline muss eine tempogemäße Spiel- und Klangweise haben, usw. Das ergibt sich mit dem Ausprobieren und der Übung.

 

[TheMarkus]

Das ergibt sich mit dem Ausprobieren und der Übung.

Dann nehm ich dich da mal beim Wort...!

 

[Cruba]

Dann spielt die Notenlänge eine nicht unwichtige Rolle

Interessant! Inwiefern, was ist gut, was ist schlecht?

Wenn ich jetzt mal überschlagen müsste, sind meine Noten eher kürzerer Natur, bis auf Pads natürlich.

Naja, ist doch logisch: Sehr kurze Noten um 80 BPM bedeutet recht große Stille zwischen den Noten.

Beispiel 1:

Stell Dir I need love von LL Cool J in gleichem Tempo mit superkurzen Noten vor. Also knackige 909 Bassdrum mit superkurzem Decay, das E-Piano macht nur kurze Plucks, die Snare genauso knackig ohne Hall alles. Das Ganze würde nicht funktionieren.

Nun stell Dir I need Love auf 180 BPM vor. Kein Sound würde Platz haben sich zu entfalten und der eigentliche Groove würde von der Geschwindigkeit überrannt.



Beispiel 2:

Stell Dir den Song hier auf 80 BPM vor...



Hier noch Under my Thumb von den Stones in 2 zu schnellen Versionen:




und die Version der Versionen, wenn auch der puren Angst der Band geschuldet:

 

[deydi]

Das mit den BPM ist mega Interessant. Dubstep zb. hat im Schnitt entweder 70 oder 140BPM. (grob gesagt)

Die Drums wirken, als trödelt alles auf 20BPM, aber die sounds geben das tempo an.

Und man kann sehen, reicht um drauf zu feiern

BPM sind ja nur die Geschwindichkeit des Grundrhythmus. Also das gefühl das jeder beim mit wippen kennt. wenn man den rhythmus Fühlt joooo
Die Gefühlte geschwindichkeit, die DU meinst ist was ganz anderes Das hat mit dem zu tun, wie Schnell du was spielst, daher kommen dann noch 32/16/8tel usw dazu

 

[Cruba]

Das mit den BPM ist mega Interessant. Dubstep zb. hat im Schnitt entweder 70 oder 140BPM. (grob gesagt)

2 x 70 BPM sind? 140 BPM... Doubletime kann man sehr schön in Prodigy's Weather Experience hören:

 

[black-scarlet]

Ja, kann vorkommen. Tempo ändern , mach ich auch manchmal im nachhinein.

Neben Notenlängen und Soundauswahl ist die Mikrotiming-Position des Sounds auch nicht unwichtig. Hängt aber auch vom Stil ab. Sehr technoide Stilistiken sind da sicher starrer als R&B & Hip-Hop oder akustische beeinflusste Richtungen. Gilt ebenso für die (Groove)-Quantisierung.

Wie laut die tiefen 40-60hz Bass-Anteile sind, kann manchmal auch was an der Schwergängigkeit oder Luftigkeit ausmachen.
Hab gerade einen Titel, bei dem die Bässe synkopiert offbeat laufen und sobald ich die schön drückend mach, wird der Titel träger ...

 

[black-scarlet]

Hier noch Under my Thumb von den Stones in 2 zu schnellen Versionen:

und die Version der Versionen, wenn auch der puren Angst der Band geschuldet:

Super Beispiel für Tempo- und Timing-Wirkung einer Songinterpretation.

 

[Gel Mitglieder 84964]

Ich hab das Problem generell nur, wenn ich z.B. schnellen Drum and Bass höre. Danach wirkt langsamere Musik im ersten Moment wirklich "zu" langsam. Das Gefühl geht dann aber auch wieder weg!

 

[ModulationMatrix]

Mir geht das mit dem Tempo auch ab und zu so. häufig wenn ich mit anderen Tracks vergleiche und dann das Gefühl habe bei mir fehlt irgendwie Zunder. dann meine ich es mit ein paar mehr BPM lösen zu können. vielleicht steckt aber in Wirklichkeit Sound, mixing etc dahinter. jedenfalls habe ich es oft schon schneller gemacht und nach einer Woche nicht hören wirkte es dann zu hektisch.

 

[Cruba]

Komisch, das Problem hatte ich nie. Wahrscheinlich weil ich mich bevor ich einen Song starte definitiv und felsenfest das Tempo bestimme und uch kam echt noch nie in die Verlegenheit zu denken na, das könnt jetzt aber schneller/langsamer sein. Vielleicht hab' ich's als Drummer mit eingebautem Metronom in Kopf und Magen auch leichter.