Der Termin

[Teestunde]

Nee, Moment mal, dass sie IHN auch will, steht doch nirgends. Sie sagt nicht, das Kind sei das Beste FÜR beide, sondern sie sagt, das Kind sei das Beste VON beiden. Vielleicht wird sie es trotzdem bekommen, auch wenn er sie fallen lässt. (Das müsste ich vielleicht noch deutlicher herausarbeiten.) LG T.

 

[Rex]

Soll das jetzt die Männervariante sein?
Bist ja recht umtriebig und ich hab etwas den Überblick verloren.

Der Blickwinkel und dein Männerbild sind mir etwas zu einseitig.

Stellenweise auch zuviel Kitsch.

es kann nicht um sein Leben flehn.
Darf es das Licht der Welt nicht sehn,

Deine Texte regen zum Nachdenken an .Ich sehe sie aber eher in der Lyrik- als in der Songabteilung. Mich ziehen sie bisher nicht Richtung Klavier.

 

[artname]

Hallo Teestunde,

Stimmt. Da steht "das Beste von uns zwei'n". Sorry.. Aber mein Flüchtigkeitsfehler hat eine logische Ursache. ich muss wieder Mal an Heine denken: " Man schreiben nicht so ausführlich, / wenn man den Abschied gibt."

Was will sie denn von ihm? Das ist mir unklar.

lg

 

[TheButcher]

Ich finde den Titel eigentlich nicht so gut. Der hat mich erst mal davon abgehalten den Text zu Lesen.
Der Termin; klingt langweilig / steril.
Text find ich gut

Lg

 

[Teestunde]

@artname: Nun, sie will das Kind mit seinem Einverständnis behalten. Sie war nicht darauf gefasst, so schnell abgetan zu werden. Sie kratzt noch mal an seiner Tür und macht sich damit selber klar, dass sie von ihm nichts mehr zu erwarten hat. Eine Art Abnabelung.

@TheButcher: Stimmt, der Titel reißt keinen vom Hocker. Wie wäre es mit "Du bleibst bei Nein"? Oder wird damit zuviel verraten?

@Rex: Was heißt Männerbild? Ich rede hier von EINEM Mann, der seine schwangere Gespielin fallen lässt und ihr damit klarmacht, dass sie die ganze Zeit nichts weiter war als das. Keine Geliebte, keine Freundin, nur ein Häschen fürs Bett. Ob es Lyrik ist oder ein Songtext wird ganz verschieden gesehen. Den einen zieht es NICHT Richtung Klavier, der andere greift zur Gitarre. Bei diesem Song zwar noch nicht, aber immerhin bei vier anderen, die ich eingestellt habe.

LG an euch alle! Teestunde

 

[Rex]

@Rex: Was heißt Männerbild?

Bei deiner "Rotwein-Variante" ist der Typ eine Vollpfeife.
Beim "Termin" eine Arschgeige.

Als Dreibein fühle ich mich in eine gewisse Alternativlosigkeit gedrängt.

Den einen zieht es ..

Just my two cents. Bücken oder liegen lassen. Alles rein subjektiv, wie zumeist.

 

[anne5555]

Warum genügen ihr im Moment nicht das Kind und seine Alimente? Und später, wer weiß...

Weil Sie dachte es wäre Liebe....weil Sie einen Partner, Vater und eine breite Schulter braucht.
Weil Sie IHR Kind nicht einfach wieder abgeben will.
Weil sie erst jetzt begreift wie oberflächlich Ihre Beziehung war.....die wohl nur aus einem Abend einer Betriebsfeier bestand.
Weil Frauen nicht immer nur in das grelle Licht schauen sondern auch den Kerzenschein brauchen.

LG Anne

 

[house12]

Was heißt Männerbild? Ich rede hier von EINEM Mann, der seine schwangere Gespielin fallen lässt und ihr damit klarmacht, dass sie die ganze Zeit nichts weiter war als das. Keine Geliebte, keine Freundin, nur ein Häschen fürs Bett. Ob es Lyrik ist oder ein Songtext wird ganz verschieden gesehen. Den einen zieht es NICHT Richtung Klavier, der andere greift zur Gitarre. Bei diesem Song zwar noch nicht, aber immerhin bei vier anderen, die ich eingestellt habe.

Ich denke schon, dass man einen guten Songtext daraus machen könnte. Mir persönlich fehlt genau ein wenig von dem was du oben schreibt darin. Etwas mehr Wut/Verzweiflung/Abrechnung in der Erkenntnis, dass sie "nur" Betthäschen" war. Mir ist schon klar, dass nach der ersten Einsicht eine gewisse emotionale Distanz entstünde, trotzdem erreicht mich die Emotion deines LI nicht wirklich.

Zum Titel: mir würde "Es klopft" gefallen

 

[Teestunde]

@Rex: Mir haben schon zwei Männer geschrieben, dass ihnen die Geschichte bekannt vorkommt. Du musst dir die Jacke doch nicht anziehen. Dass du dich gleich in eine gewisse Alternativlosigkeit gedrängt fühlst, spricht mMn eigentlich für den Text. Es wäre langweilig, wenn ich nur darüber schriebe, dass beide sich einigen, das Kind zu behalten. Das wäre kein Lied.

@anne5555: Du sprichst mir aus der Seele. Sie braucht diese Phase, wo sie ihn noch mal anjammert. Das geht ihm zwar auf den Wecker, aber nun weiß sie wenigstens, was sie von ihm zu halten hat. Sie muss diese Hoffnung aus sich rausheulen, bis sie ihn endlich abtun kann. Der Schluss bleibt offen, aber ich denke, man merkt, dass sie das Kind behalten wird. Sonst wäre sie froh darüber gewesen, dass er ihr so schnell einen Termin besorgt und bezahlt.

LG T.

 

[Teestunde]

@house12: Genialer Titel!
Nun, Wut, Verzweiflung usw. wollte ich gern der Interpretin selbst überlassen. Glaub mir, sie wird über den Inhalt weit hinaus genug davon transportieren. Es wäre nicht gut, die Leute am Nasenring durch das Thema zu führen. Ganz einfache Worte, intensiv vorgetragen können da viel mehr zu Herzen gehen. LG T.

 

[Rex]

musst dir die Jacke doch nicht anziehen.

Tu ich ja nicht.

Nur wenn das als Männervariante deklariert wird, hätte ich eine andere Sichtweise erwartet.
Ist halt beides eindeutig aus Frauensicht geschrieben und die Männer kommen nicht gut bei weg.

Meine Männervariante sähe jedenfalls anderst aus.

 

[Teestunde]

Das ist doch auch gar nicht die Männervariante! Ich bin weg davon, mich in die Schuhe eines Mannes zu stellen. Was dabei herauskommt, überzeugt leider niemanden.
Deine Männervariante würde mich übrigens sehr interessieren!!! Falls du eine schreibst, lass es mich wissen.
LG T.

 

[house12]

Nun, Wut, Verzweiflung usw. wollte ich gern der Interpretin selbst überlassen. Glaub mir, sie wird über den Inhalt weit hinaus genug davon transportieren. Es wäre nicht gut, die Leute am Nasenring durch das Thema zu führen. Ganz einfache Worte, intensiv vorgetragen können da viel mehr zu Herzen gehen. LG T.

Ich bin selbst Interpretin ich habe dir aus dieser Position und ein wenig aus den Reihen der potentiellen Hörer geantwortet und gerade deshalb glaube ich dir das ja eben auch nicht. Aber das ist schon ok, wollte nur meine Sichtweise zum Besten geben

 

[artname]

Hallo Teestunde,

Nun, Wut, Verzweiflung usw. wollte ich gern der Interpretin selbst überlassen. Glaub mir, sie wird über den Inhalt weit hinaus genug davon transportieren. Es wäre nicht gut, die Leute am Nasenring durch das Thema zu führen. Ganz einfache Worte, intensiv vorgetragen können da viel mehr zu Herzen gehen.

Nun, house12 IST eine ausdrucksstarke Sängerin. Und sehr gute Texterin. Und sie wird von deinen Emotionen eben nicht erreicht. Oder wie sie präzise schrieb: nicht wirklich. (Oops, Annette, da haben sich unsere postings gekreuzt )

Denn Du bist es mMn, die den Hörer "am Nasenring durchs Thema führt". Du schilderst keine ausdrucksstarke Situation, wo sich eine Sängerin ihr eigenes Bild machen könnte. Du führst den Mann als Popanz und die Sängerin als zauderndes Opfer durch die Manege, ohne irgend eine Chance auf differenzierte oder gar alternative Sicht.

Dass manche Frauen Popanz und Opfer zu kennen meinen, macht Dein lyrisches Du nicht automatisch zur mehrdimensionalen, lebendigen Figur. Es belegt lediglich, dass Menschen für Vorurteile anfällig sind. Ob man allerdings aus bierernst formulierten Vorurteilen eine starken Interpretation machen kann, bezweifle ich. Gut, warten wir die ersten gesungenen Versionen ab...

Dazu kommt, dass die Sängerin noch viele Erklärungen abgeben muss, zu einer Situation, die mMn längst entschieden ist. Auf beiden Seiten! - Ein guter offener Schluss ist für mich etwas ganz anderes. Dafür müsstest Du mindestens zwei gleichwertige Alternativen schaffen, zwischen denen Sängerin und Publikum wählen könnte. Von einem solchen offenen Schluß bist du mMn noch weit entfernt.

Sorry.

 

[Teestunde]

@artname: Ich werde versuchen, deine Hinweise in die nächste Variante einfließen zu lassen. Ich muss nur erst mal drüber weg, dass auch dieser Text so nicht geht. Man wartet ja nicht voller Freude darauf, verrissen zu werden. Besonders, was du zum offenen Schluss schreibst, klingt interessant. Zwei gleichwertige Alternativen schaffen. Uff! Also gut! Neuer Anlauf! LG T.

@house12: Nee, okay ist es eben nicht. Wenn jemand mit viel Erfahrung mir das schreibt, werde ich schon nachdenklich. Aber natürlich hab ich nicht sofort eine Alternative parat. Das muss erst wachsen. Wenn du also noch ein bisschen Geduld hast, probiere ich es noch mal. LG T.

 

[artname]

Naja, lies auch nochmal, was house12 schrieb. Und: manchmal verrennt man sich und sollte eine Idee längere Zeit ruhen lassen.

Also in meinem "Termingeschäft", wo ich ja zu 95% auf Musik schreibe, hätte ich die Idee wahrscheinlich längst aufgegeben. Das tue ich eigentlich bereits bei 2-3 Änderungswünschen. Oft erfordern diesen Wünsche neue Reime und so kommt das Schiff schnell vom Kurs ab. Wenn meine Partner nicht sofort begeistert reagieren, liegt in ihren Wünschen auch ein verstecktes " willst du nicht vielleicht doch eine andere Idee bearbeitet?!"

ABER: Meistens werden die neuen, die anderen Ideen tatsächlich besser. Ich bin in der Zwischenzeit total mit der Auftragsmusik vertraut. Die Änderungswünsche signalisieren zugleich einige inhaltliche und ästhetische Positionen meiner Partner und ich werde mit der Zeit angenehm gleichgültig: drehe also nicht mehr allzu überdreht am Rad

Am Anfang wurden die meisten meiner Texte sofort angenommen. Je bekannter allerdings die Interpreten wurden, umso seltener die "First Takes". In den letzten Jahren blieben gefühlte 51% meiner Textentwürfe unveröffentlicht. Das tröstet hoffentlich etwas

Lg

 

[Teestunde]

@Artname: Auf jeden Fall sind es Fingerübungen. Das trainiert. Eigentlich tröstet es nicht (51%). Wenn es sich trotzdem noch lohnt, müssen die restlichen 49% top sein. LG T.

 

[Rex]

Das ist doch auch gar nicht die Männervariante! Ich bin weg davon, mich in die Schuhe eines Mannes zu stellen. Was dabei herauskommt, überzeugt leider niemanden.

O.K. Dann ist das ja geklärt.

Deine Männervariante würde mich übrigens sehr interessieren!!! Falls du eine schreibst, lass es mich wissen.

Falls, wird es wohl dauern, kaum Zeit.

 

[Teestunde]

@house12
Bei dieser Variante hab ich versucht, alles viel dramatischer zu erzählen. Und das Engelhafte der Frau einfach mal beiseite zu lassen.

Auf dem Bildschirm

Da fängt ein neues Leben an.
Das Schicksal klopft von innen an.
Weil ich es will, bist du empört
und tust schon jetzt, als ob es stört.
Mit einem Schlage wird mir klar,
dass es noch nicht mal Liebe war.
Ich hab dir nur den Job versüßt.
Und du bist keiner, der gern büßt.

Ich konnt' es auf dem Bildschirm sehn.
Vor Freude blieb mein Herz fast stehn.
Auf einmal ist es nicht mehr wahr,
dass ich darüber glücklich war.

Bis eben wollte ich es noch
von ganzem Herzen, nun jedoch...
Wo nehm ich jetzt den Glauben her,
dass dieser Weg zu schaffen wär?
Auf einmal tauchen Zweifel auf.
Du witterst sie und drückst noch drauf,
fragst mich, was kostet der Termin?
Als ginge es ums Zähneziehn!

Ich konnt' es auf dem Bildschirm sehn.
Vor Freude blieb mein Herz fast stehn.
Auf einmal ist es nicht mehr wahr,
dass ich darüber glücklich war.

Es hat ein Recht auf mich und dich.
Doch jetzt, wo dein Interesse wich,
such ich nach keinem Namen mehr.
Ich fühle mich ja jetzt schon leer.

Ich konnt' es auf dem Bildschirm sehn...

 

[house12]

Hut ab, Teestunde, du hast Biss

Diese Version gefällt MIR sehr viel besser, andere mögen das anders sehen. Ich sag dir aber einfach mal ungefiltert, dass mir dein LI immer noch fremd bleibt. Ich denke nicht "ach komm mal her, ich drück dich, das ist alles scheisse aber das schaffst du schon".

Ich frage mich, was ist das für Eine? Ist bei ihr jeder neue Partner potentieller Ehemann und Vater ihrer ungeborenen Kinder? Ist sie naiv und nachlässig mit der Verhütung? Tickt unbewusst ihre biologische Uhr und der nächste Mann wurde zum Vehikel? Was fragt sie sich, wenn sie in den Spiegel schaut?

Verstehst du, ich krieg sie nicht zu greifen und deshalb greift der Text nicht nach mir.

Was die poetischen Formulierungen und den Satzbau betrifft, funktioniert das bestimmt für chanson-artige musikalische Kleider. Hier tummeln sich allerdings so einige sehr talentierte Musiker und Komponisten, die eher rockig unterwegs sind. Wenn du denen Futter bieten willst, müsstest du dich an einem etwas weniger offensichtlich poetischen Stil versuchen.