Der Termin

[Teestunde]

Der Termin

Da fängt was Wunderbares an.
Das Schicksal klopft von innen an.
Und du sagst nur, das darf nicht sein,
schiebst es auf mich und zu viel Wein;
fragst frech, was kostet der Termin?
Als ginge es ums Zähneziehn.
Klar gibst du mir drei Tage frei,
doch bitte ohne Heulerei!

Was da entsteht,
es kann nicht um sein Leben flehn.
Darf es das Licht der Welt nicht sehn,
nur weil’s im Job grad vorwärtsgeht?
Was da entsteht,
verschwindet ohne einen Laut,
bevor sein erster Morgen graut,
wenn man den Weg tatsächlich geht.

Du lachst nur über meine Wut
und sagst: Wenn du’s behältst, mach’s gut!
Kaum fängt was an, ist auch schon Schluss.
Erkläre mir, warum ich muss!
Ich war zu lange viel zu nett,
im Job und nachher auch im Bett.
Mit einem Schlage wird mir klar,
dass es noch nicht mal Liebe war.

Was da entsteht,
es kann nicht um sein Leben flehn.
Darf es das Licht der Welt nicht sehn,
nur weil’s im Job grad vorwärtsgeht?
Was da entsteht,
verschwindet ohne einen Laut,
bevor sein erster Morgen graut,
wenn man den Weg tatsächlich geht.

Was da entsteht,
es wär das Beste von uns zwei'n;
doch du bist kalt und hart wie Stein
und bleibst bei Nein.

 

[Teestunde]

Hervorgegangen ist dieser Text aus der Arbeit an "Du gibst dem Rotwein die Schuld". Ich stelle ihn noch mal extra zur Debatte, weil er mit dem Ausgangsmaterial nun nicht mehr viel zu tun hat. Viel Spaß! LG T.

 

[Aesthetikk]

Gefällt mir gut.
Kommt mir auch alles sehr bekannt vor.
Da werden sich viele angesprochen fühlen.

Lese immer wieder gern deine Texte.

LG ÄSTHETIKK

 

[Teestunde]

Ich deine auch. Meine Wertung hat nichts damit zu tun. Ich verfolge gerne, wie du daran arbeitest. LG T.

 

[Aesthetikk]

Ich bin froh ich mal ein Forum gefunden habe, wo man Kritik bekommt und daraus lernen kann.

Ich mag solche Texte wie deine, du sagst nicht alles klipp und klar, da muss man selbst studieren und es passt irgendwie auf viele Situationen.
Es kommt mir so vor, als würdest du eine Geschichte erzählen die ich selbst erlebt habe.



LG ÄSTHETIKK

 

[Teestunde]

@Ästhetikk: Eine Geschichte, die du erlebt hast? Dann nimm das doch mal als Grundlage, falls es dir nicht zu privat ist. Falls du den Vorschlag nicht gut findest, vergiss ihn wieder. Aber Haha hat mir auch geschrieben, dass er da viel Persönliches drin wiederfindet. Und er hat seine Erfahrungen in einem Text verarbeitet. (Ich übrigens nicht. Der Text ist nur ausgedacht.) LG T.

 

[korgli]

Hi

Ich bin ja nicht so der Text Kritiker.
Einerseits, weil ich eh nicht Deutsch kann.
Andererseits, weil für mich die Aussage mehr zählt, als die richtige Satzstellung.

In dem Text steckt einfach sehr viel Gefühl. Es ist weder platt, noch stressig, noch Böse, noch sonstwas. Ist einfach sehr gefühlvoll.

Das mag ich.

fredy

 

[Teestunde]

@korgli: Danke. Freut mich, dass er dir gefällt.
Was heißt das "weil ich eh nicht Deutsch kann"? LG T.

 

[korgli]

Naja

Willst du allen Ernstes Behaupten, dass Germanen die freien Schweizer als Deutsch bezeichnen ?

Da Deutsch - Hochdeutsch - ja eher Fremdsprache ist, tue ich mir manchmal schwer¨.
Darum leg ich in der Regel nicht alles auf die Goldwaage.
Solange die Aussage stimmt, passt es für mich.

fredy

 

[Teestunde]

Ach so. Ich dachte du bist anderssprachig aufgewachsen, abgesehen vom Dialekt. LG T.

 

[korgli]

Naja

Ich sage mal, Du würdest kaum ein Wort verstehen, von meinem Gequassel.
Wir haben da eher Vorteile. Wobei manche Dialekt auch nicht einfach zu verstehen sind.

Bei uns gibt es keine Hochsprache.
d.h. eigentlich Hochdeutsch. Schuldeutsch halt.
Aber da fühlt sich kaum jemand dabei wohl.
Und tönt komisch.


Umso mehr wundert mich jeweils, wenn im Forum von Denglisch usw. gesprochen wird.
Glaubt denn wirklich jemand daran, dass jemand das englische perfekt bringen kann, der aus Germany stammt, und nicht mind. ein paar Jahre in einer englisch-sprechenden Region war ???
Ich habe englischsprechende Freunde, die lachen sich immer den Buckel voll, wenn jemand meint, man höre nicht woher man komme, wenn man englisch probiert.
Hör mal Raggey an - von wo kommen die ?


Aber gehört alles auch nicht hierher gell.
ABER - dein Text würde mir schon gefallen umzusetzen.
Aber alles der Reihe nach - Es hat hier noch super Musiker, die daraus auch was tolles machen.
z.b. Helge...


fredy

 

[Teestunde]

Nee, gehört eigentlich nicht hierher. Du kannst mir ja schreiben, die Mailadresse hast du ja. Dann verstopfen wir hier nicht alles mit unserem Kram. LG T.

 

[anne5555]

Sehr schöner text!

 

[Teestunde]

Freut mich. Hervorgegangen ist er aus der Weiterarbeit an "Du gibst dem Rotwein die Schuld". LG T.

 

[anne5555]

Freut mich. Hervorgegangen ist er aus der Weiterarbeit an "Du gibst dem Rotwein die Schuld". LG T.

gibt es dazu einen Link?

 

[Teestunde]

https://recording.de/Community/Forum/Songwriting/Songtexte/187647/thread.html

 

[anne5555]

Ich weiß (noch) nicht, ob der offene Schluss Anhänger findet.

hast du in dem anderen Beitrag geschrieben:

Und genau das ist es was mir unwarscheinlich gut gefällt! Vier Strophen voller "Hin und Her" Und dann ein knallharter Vierzeiler
der trotz des

und bleibst bei Nein

alles offen lässt...SUPER

Da bin ich auf die Vertonung und Interpretation gespannt

 

[Teestunde]

Steht noch in den Sternen. Haha wollte lieber die letzte Männervariante vertonen. Für die Frauenvariante haben wir noch keinen Plan. Außerdem halte ich selbst diesen Text noch nicht für die letzte Variante. Irgendwas fehlt da noch, ich komme nur nicht drauf, was. LG T.

 

[Teestunde]

@anne5555: Komponierst du auch? Bisher haben immer nur Männer meine Texte vertont. Nicht, dass ich Grund hätte, mich zu beklagen, aber falls du komponierst... Eine Frauenstimme im Konzert der Komponisten wäre sicherlich nicht uninteressant. LG T.

 

[artname]

Hallo Teestunde,

Ich sehe einen Film. Eine wilde Nacht mit viel Alkohol. Anderntags einen ernüchterter Liebhaber. Einige Wochen später eine schwangere Liebhaberin. Endlose Diskussionen. Er weiß, was er will: seine Ruhe. Sie weiß nicht, was sie will: sie will das Kind UND ihn! Obwohl er sie behandelt wie eine Dienstmagd.

Ich versteh nicht, warum sie meint, das Kind sei das beste für beide. Wieso meint sie, dieser Mann sei ein guter Vater und Partner? - In einem Film würde diese Frau in ihrer Naivität (oder berechnenden Art) bald ihren Kredit beim Publikum verspielen. Teestunde, so wie du denn Mann schilderst, ist er keinen Tropfen Herzblut wert. Oder?

Warum genügen ihr im Moment nicht das Kind und seine Alimente? Und später, wer weiß...

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Die Hook

Was da entsteht,
es (besser vielleicht :"das") kann nicht um sein Leben flehn.

gefällt mir (davon unabhängig) eigentlich recht gut!

Mal etwas Allgemeines: Mir geht es eigentlich anfangs nie um die endgültige Geschichte. Ich brauch sie im ersten Anlauf nur, um die Hook zu finden. Ich glaube, ich spiele oft so lange mit meinen Geschichten rum, bis sie PLÖTZLICH und UNERWARTET eine schöne Hook ausspucken Eine tröstliche, große Zeile, die weit über die Geschichte hinaus reicht. Eine Hook, die offensichtlich schon seit Jahren in meiner Seele darauf wartet, veröffentlicht zu werden.

Oder ich such lese einfach schöne Sinnsprüche und warte, ob sie plötzlich eine schöne Geschichte ausspucken. Eine Geschichte, die zum Beispiel schon seit der Schulzeit darauf wartet, erzählt zu werden

Wenn die Hook zuerst klar ist, stricke ich solange an der Story rum, bis die Hook im schönsten Lichte strahlt. Ist die Geschichte zuerst klar, suche ich sehr intensiv nach der Kernzeile, die sich dahinter verbirgt.

Lg