"dass ich bin"

[NinaEins]

@mamamuuht: Ja, ich sehe es auch so: Selbstbewusstsein bedeutet ja auch dem Wortsinne nach, sich seiner selbst bewusst zu sein. Durchaus auch seiner Schwächen, Ängste, etc.
(Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung ), um dann im Vertrauen auf diese Kenntnis konsequent zu handeln. Hier würde ich den Akzent bei Selbstvertrauen setzen.

Ein gesundes Misstrauen sich selbst gegenüber steht für mich auch nicht im Widerspruch dazu... das führt mich jetzt wieder zum Punkt von artnames Faktor Bescheidenheit. Selbstvertrauen bedeutet ja nicht, ein "Ego-Protz" zu sein. Jedenfalls schließt sich das für mich sogar aus.

Ich empfinde aber im "absoluten Selbstvertrauen" liegt viel Befreiung, mehr Unabhängigkeit von den Erwartungen anderer. Ein Gott, als Gedankenkonstrukt, scheint mir da als "allmächtigstes Gegenüber ever" die entscheidendste Initial-Fessel des Selbstvertrauens zu sein.
Aber das ist nur meine "Wirklichkeit".

Ich finde übrigens nicht, dass eine Debatte an dieser Stelle vom Text/Thema wegführt. In Gegenteil. Es scheint ja einen Bedarf an Austausch zu Kernfragen zu geben (siehe du selbst gerade ) und ich fände es schön und wertvoll, wenn die Diskussion vereinzelt dazu beiträgt, neue Impulse zu bekommen, sein "Weltbild" kritisch zu überprüfen und im Idealfall zufrieden zu festigen.
Es ist wichtig zu wissen wo man steht.
Ich glaube, es geht hier nicht nur um Begriffe oder Befindlichkeiten.

@Teestunde: welchen Beitrag kannst du nur meinen? Der Satz war von artname, den ich mal wieder nicht ordentlich markiert/zitiert habe, weil ich den Knall habe, bevorzugt nur mit einem Daumen auf dem Smartphone tippe. Schön blöd... aber macht mir mehr Spaß

@klauski: an die Liebe kann ich als Atheist doch trotzdem glauben. Und Hoffnung habe ich auch... Atheisten sind auch nur Menschen

@lobo: stimme dir also gerne zu.

@musicdevil: manches muss man vielleicht nicht verstehen. Für mich gelten auch die Fakten. Aber mit Liebe kann man nicht zur Vernunft kommen. Und wenn man Gott liebt, kann es für den einzelnen ja kein Fehler sein. Liebe hat immer recht.
Gleich woher sie kommt.
"Glaube" ich

@holgi: du scheinst ein gläubiger Mensch zu sein. Bist du ganz sicher "nur" Agnostiker? Es sollte eigentlich klar sein, dass es in dieser Debatte nicht um Religion geht. Mir scheint, du glaubst an eine gewisse Spiritualität. Habe ich das richtig empfangen?

In diesem Sinne @all: Go for Love!
Eure Nina

 

[popnapp]

@holgi
Was ich bemerkenswert an deinem Beitrag finde, dass du einerseits darlegst, wie problematisch Religion und herkömmlicher Gottesglaube ist. Man liegt da praktisch immer falsch. Wieso sollte gerade der aktuelle christilche Gott der richtige sein, wo es in der Menschheitsgeschichte schon tausende gegeben hat (mit übrigens teilweise verblüffend ähnlichen Schöpfungs- und Auferstehungsmythen). Also dieser Kritikpunkt von dir hat schonmal gesessen.

Deinen zweiten Schritt verstehe ich aber nicht ganz. Du lässt den "armen" Gläubigen nicht einmal deren Begriff "Gott", sondern nimmst ihnen den auch noch, legst ihn quer über alles. Aber irgendwie ohne Not, weil ob man alles "Gott" nennt oder "Pockitocki" ist doch eigentlich egal. Es ist aber jedenfalls für dich kein Gott zu dem man betet, keine Person, kein Charakter, kein Agent mit Willen und einer Meinung über uns.

Ich stimmte dir in weiten Teilen zu. Wenn du es nur "Natur" genannt hättest. Wieso den Gläubigen ihren zentralen Begriff klauen und damit das von dir genannte Alles-Prinzip bezeichnen? Erzeugt man mit dieser Strategie nicht eher Verwirrung und evtl. sogar Streit? Ich fände es besser, mit Gott das zu bezeichnen, was die Religionen (die waren zuerst) damit seit tausenden von Jahren meinen. Und wenn uns heute andere Konzepte einfallen, die dann irgendwie anders zu nennen. Ich erfinde ja auch nicht eine neue Handytechnologie und nenne das dann Telegraf.

 

[holgi]

Du wirst lachen Popnapp, die alten Griechen haben ähnlich argumentiert wie ich in meinem letzten Post, auch die alten Chinesen, vor Christus wohlgemerkt.

Du wirst in den gesammelten Schriften des alten Testamentes Dinge finden die auch den Juden und Moslems dienen sich kein Bild von Gott zu machen, dabei geht es auch um das Darstellende, aber eben auch um die Definition. Man sagt nicht ohne Grund; Gottes Wille ist Unermesslich (oder so ähnlich )

Was wir heute als Religionen kennen aus allen Epochen und Zeitaltern ist in der Hauptsache Volksglaube, böse Geister und gute Feen und so, anders kann man den verschwurbelten "Ichweissauchnichtwiegottistglaube" nicht verkaufen, wenn man denn möchte.

Sich am Begriff Gott abarbeiten um ihn anders nennen zu wollen wäre für mich ein Schritt ins Parterre, wo die Bauern sitzen, klingt arrogant, meine ich aber nicht so drastisch.

 

[musicdevil]

Für viele Menschen ist es ein Trost, sich etwas Höherem zu weihen und gewissermaßen unter seinem Schutz zu handeln. Als ich krank wurde, hab ich zeitweise auch versucht, "zum Glauben zu finden". Geklappt hat es nicht. Und trotzdem höre ich mich oft ein Stoßgebet zum Himmel richten. Ich habe Verständnis für eine gewisse Sehnsucht nach Gott. Zeitweise überkommt sie auch mich. Es ist so.

Ganz ehrlich, ich würde auch gern glauben. Also diese gewisse Sehnsucht, gerade in schwierigen Zeiten, kenne ich auch. ABER es funktioniert nicht. Ich spüre vielmehr, dass wir so ziemlich allein und auf uns selbst gestellt sind. Wenn ich zu den Sternen schaue, fühle ich mich extrem klein, vollkommen unbedeutend, winziger als eine Ameise. Da ist kein "Gott". Das Leben hat nur dann Sinn, wenn wir es einen Sinn geben.

 

[popnapp]

@holgi

Du wirst lachen Popnapp, die alten Griechen haben ähnlich argumentiert wie ich

Ich schmunzele nur. Die alten Griechen hatten doch auch sehr konkrete Götter auf ihrem Olymp. Du meinst vermutlich ein paar Griechen, Sonderlinge, die sich Agnostiker nannten und behaupteten, nicht auf dem Kampfplatz im Stadion zu sein und von einem Wettkampf nichts wissen zu wollen. Ich glaube, ihr (du und die anderen Griechen) drückt euch in Wirklichkeit auf den Zuschauerrängen rum und werft Nebelkerzen. So ganz unbeteiligt am "wer hat denn nun recht" Spielchen seid ihr Agnostiker jedenfalls nicht, so will mir scheinen.

Ich? Ich bin ein einfacher Bauer und drücke mich hinterm Tor rum, in der Hoffnung, dass das Netz mich schützt. Ich bin letztens aufgewacht und da war diese Wissenschaft, die mir einiges erklärt und vor allem erklärt, wieso sie das glaubt was sie glaubt. Und gute Gründe scheint sie zu haben, so mit Mathematik und so. Und dann sind da diese anderen, die an Übersinnliches, Götter und die Relevanz ihrer emotional verklärten, psychologischen Zerrbilder und Wahrnehmungsungenauigkeiten glauben. Und die Wissenschaft sagt, da ist nichts dran. Hm, denke ich, dann wird die wohl recht haben. Aber was weiß ich schon.

 

[popnapp]

@musicdevil

Mich wundert, dass es heute immer noch gläubige Menschen gibt, ehrlich, hab ich nie verstanden.

In der Tat, diese Frage beschäftigt mich auch sehr. In lichten Momenten meine ich eine vorläufige Antwort gefunden zu haben. Ich glaube, manche neigen gehirnmäßig einfach eher dazu (es gibt ja auch Menschen die emotionaler sind und andere nicht). Ist also teilweise eine Typ-Frage glaube ich. Und dann vor allem und am wichtigsten scheint mir zu sein, ob man als Kinde auf Glaube geprägt wurde. Von dieser Prägung kann man sich nämlich mit rationalen Argumenten nur schwer lösen. Mir ging es so. Hat einige Zeit gedauert und fühlt sich im Nachhinein wie ein schwieriger, langjähriger Befreiungskampf an. Kindliche Prägung sitzt tief.

 

[musicdevil]

Da ist vielleicht etwas dran popnapp, besonders an der kindlichen Prägung.
Ich bin in der DDR aufgewachsen, meine Eltern sind nicht gläubig und Religionsunterricht usw. hatte ich nie. Für mich spielte also "Gott" in der Kindheit absolut keine Rolle.

Später hat es mich sogar manchmal wütend gemacht und ich habe mich gefragt, wieso Andere glauben können, angeblich die Existenz Gottes spüren, aber ICH nicht. Haben DIE mir irgendwas voraus? Sind die irgendwie feinfühliger, gar intelligenter oder was auch immer?
Warum brauche ICH einen klitzekleinen Beweis, irgendwas...und die Anderen nicht, bzw. haben schon ihren Beweis. Millionen Menschen auf der Welt können glauben, ich nicht...ist irgendwie ärgerlich. Was kann ich dagegen machen? Bibel (sogar den Koran) lesen? Mich mit Religionen befassen? Hab ich alles schon. Oder ist der Glaube doch nur anerzogen? Oder eine Krücke, ein Placebo für instabile Leute? Glauben die ohne nachzudenken?

 

[artname]

Wow! Wieso erregt Religion plötzlich wieder so stark viele Gemüter? - Na gut, sehn wir das mal gelassen. Ich bin als einst gefragter Chor(ente)sänger eng sowohl mit evangelischen als auch katholischen Gottesdiensten aufgewachsen und theoretisere in diesem Zusammenhang weniger naiv, als man annehmen könnte. Um mir aber meine Konzentration für den Text aufzusparen, schließe ich mich deshalb (was die theologische Diskussion betrifft) schmunzelnd schon wieder dem holgi an.

@ Jörg

"Selbstvertrauen" und "Selbstbewußtsein" trenne ich hier wie folgt:

Mein Selbst-Bewußtsein (vllt besser meine Selbst-Bewußtheit) versucht mMn vorrangig faktisch zu wissen, meinen inneren Kosmos wahr zu nehmen, von fremden Meinungen ab zu grenzen.- Der Alpinist muss sich gut einschätzen können, um erfolgreich über die Berge zu kommen.

Mein Selbst-Vertrauen hingegen verhandelt mMn emotional den Konflikt zwischen eigenen und fremden Auffassungen. - Selbst wenn der Bergsteiger ahnt, den bekannten Tücken des Berges gewachsen zu sein, muß er sich vertrauen, auch unbewußten Gefahren trotzen zu können. Mein Selbst-Vertrauen ist dem Glauben näher als meine Selbst- Bewußtsheit

Ich trenne das deshalb so kleinlich, weil uns Leben und Schreiben zu jedem Moment Wissen UND Glauben gleichzeitig ab verlangt.
Es kostet viel selbstbewußte Konzetration, die eigenen Erfahrungen von den vor herrschenden Meinungen zu trennen! Schließlich ist das Lernen von Anderen eine wichtige Funktion innerhalb der Evolution.
Aber andererseits trägt der Widerspruch den Samen der Zukunft in sich und geht die Entwicklung vom Einfachen zum Komplizierten. Wer darauf vertraut, wagt sich an kompliziertere Zusammenhänge; den skeptischen odre gar zynischen Kommentaren der gläubigen Masse zum Trotz...Auch Jesus galt als Aufrührer...

Ninas lyrisches Ich sieht sich als jungen Menschen und als reiferen. Früher wähnte es sich in einer Beziehung gefangen. Heute scheint es ungebunden zu sein. Fühlt sich freier.

Aber auch selbstbewußter? Ich weiß es nicht. Ich bezweifle es fast. Denn zum Selbstbewußtsein gehört ja auch, die eigene Bereitschaft, hinter goldenen Gitternzu leben, zu hinterfragen. Hinterfragt sich as LI? Möglicherweise lebte das LI auch schon damals seine genetische Veranlagung aus. Was ja gar nicht schlimm wäre! Es gibt viele Menschen mit einer gewissen melancholischen Bereitschaft, sich in einer Beziehung auf zu lösen. Noch dazu, wenn deren Existenz abgesichert scheint. Aber über solche Fragen denkt der Text nicht nach.

Selbstbewußtsein (in meinem Sinne) finde ich also im Text weniger. Eher Selbst-Vertrauen. Aus dem naiven Mädchen von damals ist eine reifere Frau geworden. Je mehr Erfahrungen sich ansammeln, um so besser weiß man, worauf man NICHT(mehr) vertrauen sollte. Zu glauben bedeutet ja, eine Sicht zum Sieger zu erklären, weil sich die anderen (scheinbar) nach und nach als Verlierer erwiesen.

Wenn die Selbstreflekion nicht funktioniert, KÖNNTE das allerdings auch ein Irrtum sein.
Da der Text aber keine aktuellen Herausforderungen benennt, können wir uns leider nur vermuten, wie realistisch die Realistin ist.
In seiner Konfliktlosigkeit liegt für mich die Schwäche des Textes . Ich kann seine Glaubwürdigkeit nicht ermessen. Nur erahnen. Aber immerhin: Erahnen.

LG

 

[Teestunde]

@musicdevil
Mir ist in einem günstigen Moment meines Lebens die Bhagavad-Gita geschenkt worden. Ein Spruch hat es mir besonders angetan:

Weihe dich in allen Dingen einfach MIR und handle immer unter meinem Schutz. Sei dir bei solchem hingebungsvollen Dienst MEINER stets bewusst.

Ich glaube, ein Leben reicht nicht aus, um überhaupt in die Nähe dieses Zustandes zu geraten. Ich habe es bis heute nicht geschafft, mich "hingebungsvoll zu weihen", halte es aber für ein erstrebenswertes Ziel. Und dieses MEIN übersetze ich mir mit "dem, was man für richtig hält". Das herauszufinden ist schwer genug. Eine Lebensaufgabe.

 

[holgi]

Ich schmunzele nur. Die alten Griechen hatten doch auch sehr konkrete Götter auf ihrem Olymp.

Siehe meinen Verweis auf Volksglauben, vergeistigte Denker gab es unter den Griechen zuhauf, und Philosophen, und die sind bekannt dafür die einfachen Antworten nach dem Sein oder Nichtsein nicht zu geben. Auch heute findest du im Vatikan Denker die ihre liebe Mühe und Not hätten, im katholischen Kontext zu bestehen.

So ganz unbeteiligt am "wer hat denn nun recht" Spielchen seid ihr Agnostiker jedenfalls nicht, so will mir scheinen.

Das stimmt, denn nach meiner Meinung darf niemand von sich behaupten recht zu haben, auch ich nicht, und immer wenn einer damit daher kommt und das Unrecht auf der gegnerischen Seite erblickt neige ich dazu sein eigenes Unrecht zu proklamieren, und wenn ich dabei auch noch sage das niemand recht haben kann ist es ungleich schwer mich der Rechthaberei zu schelten

Und die Wissenschaft sagt, da ist nichts dran. Hm, denke ich, dann wird die wohl recht haben. Aber was weiß ich schon.

Die Wissenschaft ist erstens nicht das Thema und für mich im Gegensatz zur Religion nicht zementiert, hat zweitens nichts mit Glauben zu tun was ja unser Thema ist, und drittens Menschenwerk.

Es ist das Los des Nichtdogmatikers stets und ständig zu erklären, warum er nicht zur linken oder rechten Seite gehören möchte, Stichwort Spielfeld oben

 

[SoulFrontier]

@musicdevil

Glaube, egal ob an Gott oder an Ärzte, Tabletten, Operationen; Freunde; sich selbst ;... rettet sehr oft Menschen(leben). Sehr schöne Beispiele dafür findet man in Dale Carnegies "Sorge Dich nicht, lebe!"

Der Glaube an Gott, der mir helfen wird in meiner größten Not, ist eine sehr starke innere Kraft.

Nenne es Placebo, jaaaa! Placeboeffekt ist der mächtigste Bruder den wir Menschen haben. jedem also sein eingenes Placebo.

@all
Lest "Du bist das Placebo" von Dr. Joe Dispenza. Ich habe es gerade zum 3. Mal getan

Der kann in recht einfachen Worten als Wissenschaftler die neuesten Erkenntnisse aus dem Bereich mit zahlreichen praktischen Beispielen belegt erklären.

Nur ein Tipp. Hoch interessant!

@Popnapp

Nebelkerzen werfen will der holgi nicht, das Beharren auf "entweder-oder" bringt imo überhaupt nicht weiter.

Du irrst gewaltig wenn Du meinst dass die Wissenschaft(ler) in ihrer Gesamtheit die Existenz Gottes ablehnen und dass sie alles Unerklärliche auf natürliche Ursachen zurückführen (wollen).

Aus diesem Stadium sind wir längst herausgewachsen!

Wie gesagt der größere Teil der Naturwissenschaftler glaubt an Gott! Scheinbarer Widerspruch.


Und was Jesus anbelangt:

Seine historische Existenz ist so weit mir bekannt längst stichhaltig bewiesen. Er ist eine historische Persönlichkeit. Sein Leben lässt sich heute recht gut (mit Lücken im Lebenslauf ) nachweisen.

Zur nachträglichen Überhöhung und Verklärung seiner (ganz sicher ungewöhnlich charismatischen) Person trugen ja die "Wunder" bei, die er vollbrachte. Und natürlich seine Auferstehung.

Nun gab es schon oft Scheintote, es gibt Menschen die schier unglaubliche Verletzungen und Qualen ertragen und überleben, es gab und gibt "Wunder"heiler und "Wunderheilungen". Letztere sind in jüngster Zeit (siehe u.a. Joe Dispenza) auf natürliche Art erklärbar und werden tagtäglich bei "unheilbar" kranken Patienten beobachtet und bewusst durch Ärzte herbeigeführt.

Ich selbst sah staunend einen Mann übers Wasser gehen

Beschäftigt man sich ein wenig mit Quantenphysik wird es noch viel putziger . Da kommt im zeitlichen Ablauf evtl. erst die Wirkung und dann die Ursache. Und was weiß ich alles an "unmöglichen" Dingen da passiert. Nachgewiesen durch Experimente.
Und das alles geschieht in jeglicher Materie, also auch in jedem Lebewesen.

Und die Frage, ob das alles einem "göttlichen" Plan folgt oder ob das alles reiner Zufall ist und irgendwie für Menschen verständlich erklärbar, die wird evtl. irgendwann oder niemals beantwortet werden können.

Also bleibt nur "Glaube". Denn wo Beweise und Fakten nicht reichen da brauchen wir ihn, den Glauben.

Man kann glauben dass es Gott nicht gibt. Glauben dass es keine göttliche Kraft oder Macht gibt.
Glauben, aber nicht wissen. Denn mit jedem Fortschreiten der wissenschaftlichen Erkenntnis, mit jeder neuen wissenschaftlichen Erkenntnis tauchen neue Fragen auf. Und die NIchtexistenz einer göttlichen Kraft oder Macht konnte und kann bis heute nicht bewiesen werden wissenschaftlich, genauso wenig wie das Gegenteil.

Wie gesagt heute wissen wir Vieles auf natürliche Weise zu erklären das frühere Menschen nur als Wunder, als von Gott geschaffen begreifen konnten.

Egal woran Ihr glaubt, es ist wichtig zu glauben. Der Glaube an sich selbst ist auf jeden Fall für jeden Menschen existentiell wichtig.

 

[popnapp]

@SoulFrontier

Du irrst gewaltig wenn Du meinst dass die Wissenschaft(ler) in ihrer Gesamtheit die Existenz Gottes ablehnen und dass sie alles Unerklärliche auf natürliche Ursachen zurückführen (wollen).

Da haben wir wohl eine Meinungsverschiedenheit. Nenn mal bitte ein Beispiel, wo Wissenschaftler etwas Unerklärliches auf übernatürliche Ursachen zurückführen wollen. Ich kenn keines. Ich glaube tatsächlich, die wollen doch tatsächlich alles Unerklärliche auf natürliche Ursachen zurückführen.

Und was Jesus anbelangt:
Seine historische Existenz ist so weit mir bekannt längst stichhaltig bewiesen.

Ist mir nicht bekannt. Letztens in einem YouTube-Ausschnitt aus einer BBC-Diskussion, da war eine Bibelforscherin, die, das muss ich zugeben, aber auch sagte, dass Jesus wohl tatsächlich gelebt haben könnte. Weiss nicht mehr genau, wie sicher sie sich da war. In Erinnerung blieb mir nur meine Verblüffung, dass sie sich ziemlich sicher war, dass es Moses und König David nicht gegeben hat. Ich vermute einfach mal, dass die Quellenlage immernoch offen ist und die Frage nach einem historischen Jesus nicht abschließend geklärt ist. "längst stichhaltig bewiesen" ist mir deshalb ein wenig zu dick aufgetragen.

Wie gesagt der größere Teil der Naturwissenschaftler glaubt an Gott! Scheinbarer Widerspruch.

Ja, ein Widerspruch, den man aber aushalten kann. Ich könnte mir vorstellen, dass das viele einfach strikt trennen, in zwei verschiedene Domänen, oder wie das heißt. Ich meine ja, dass die meisten Leute gläubig sind, weil sie das als Kind eingetrichtert bekamen und/oder eben dazu neigen. Beide dieser ursächlichen Faktoren wären ja bei Naturwissenschaftlern ebenso vorhanden. In den USA, so hörte ich mal von Richard Dawkins, glauben nur 5% der Spitzenforscher an einen Gott. In Indien sind es, vermutlich aus kulturellen Prägungsgründen, offenbar viel mehr (wenn ich das letztens richtig gelesen habe). Aber jedenfalls wird kein Wissenschaftler, der seinen guten Ruf behalten will, anfangen, in seine wissenschaftliche Arbeit Gott als Argument zu benutzen. Der Glauben ist also vermutlich sehr strikt auf die nichtberufliche Seite begrenzt.

Die Dinge, die du ansonsten aufzählst, sind alle sicher sehr unerklärlich. Aber was mache ich mit unerklärlichen Sachen? Also ich denke da an die 500 jährige Erfolgsstory Wissenschaft, was die alles rausgefunden haben und wie gut mein CD-Player funktioniert mit Quanteneffekten und so. Und welche funktionierenden Technologien haben Spirituologen gebaut, die dann auch funktonieren? Ich würde also sagen, 1000:0 für die Wissenschaft. Bleiben wir also vernünftig und verlieren ausgerechnet jetzt, nach etwa den ersten 500 Jahren, nicht den Kopf. Bleiben wir doch einfach auch für die nächsten offenen Fragen bei der Erfolgsgeschichte.

 

[popnapp]

@holgi

Es ist das Los des Nichtdogmatikers stets und ständig zu erklären, warum er nicht zur linken oder rechten Seite gehören möchte

Hälst du dich für einen Nichtdogmatiker? Ich nämlich auch. Bei dir klang die folgende Aussage voll wie ein Dogma:

Man stelle sich vor Gott bemerkt dies nicht einmal weil Gott der Tod ist, das Leben, er ist der Gläubige und Ungläubige, der Krieg und der Frieden, der Anfang, das Jetzt und das Ende, das Recht und die Gerechtigkeit und das Unrecht.

Dass Gott also beispielsweise Krieg und Frieden ist, diese Teilaussage, hast du da echte Hinweise drauf? Und klingt es nur wie ein Dogma?

Die Wissenschaft ist, wie du schreibst, im Gegensatz zur Religion nicht zementiert. Genau das ist es. Deshalb, weil ich als Naturalist und Atheist diese Denkstrategie so überzeugend finde, so korrekturbedürftig und korrekturfreudig, so antidogmatisch, würde ich meinen Atheismus sehr wohl als nicht dogmatisch bezeichnen. Ich dachte, das wäre genau der Vorteil gegenüber den spirituellen und gläubigen. Ich wäre bestürzt, wenn es nun angeblich genau umgekehrt wäre. Atheisten und Theisten sind alles Dogmatiker? Und Agnostiker nicht? äh... was sind Agnostiker nochmal? Verstanden habe ich das ja immer noch nicht. Du klingst wie ein Deist und Soulfrontier wie eine Mischung aus Deist und Theist. So ganz klar ist mir eure Position also nicht. Aber wie, außer mit Dogmen, könnte man jemals Eigenschaften des Übernatürlichen bestimmen?

 

[SoulFrontier]

@Popnapp

Für uns Unerklärliches wird kommenden Generationen wohl größtenteils Alltag und Vorschulkindweisheit sein

Ich hatte Gelegenheit mit einem angehenden Atomphysiker (wird dieses Jahr sein Studium beenden)
zu sprechen. Und er ist zutiefst davon überzeugt dass es Gott gibt. Hat mich auch erstaunt ehrlich gesagt. Bei all den völlig verrückt klingenden Dingen die der Junge mir erzählte und die wohl bereits wissenschaftlich bewiesen sind. Ich verstehe ja nur Bahnhof

Mit Gott ist es wie mit den Außerirdischen. Gibt es sie, waren sie hier? Sind sie unter uns?

Wer weiß? Bei manchen Leuten habe ich einen Verdacht...pssssst!

 

[NinaEins]

@artname:
Vielen Dank für deine Ausführungen zum Text/LI.
Ich teile deine Differenzierung von Selbstvertrauen, was ich oben verkürzt bereits auch versuchte darzustellen. Denke, ich habe es jedenfalls verstanden.
Mal sehen... in der Umsetzung.
Ich freue mich, dass du immerhin schon etwas im Text erahnst. Das spornt mich an. Mal sehen, ob ich etwas lernen konnte und die Richtung schon mal stimmt.

Ich habe jeweils eine Strophe mit deinen ergänzt.

"Dass ich bin", V 0.2

Ich hab mich heute selbst gesehen,
in einem Video.
Da hat ich, jung und halb so schön,
ein Leben wie im Zoo.

Die Gitterstäbe warn aus Gold
Das Haus 'ne kleine Pracht.
Hab nichts als dieses Glück gewollt
Was hat es mir gebracht?

Ich war geblendet vom Licht,
das Hochgefühl verspricht.
Hab Visionen vertraut
und auf Träume gebaut.
Jetzt bin ich Realist,
und weiß als Atheist,
dass ich bin,
macht endlich Sinn

Ich hab mich heute selbst gesehen
und fühlte was ich will:
Ich will einfach zu mir stehen
bescheiden, stark und still.

Ich starte wie ein Domino,
der erste Schritt - ein Stein.
Was danach kommt, kommt sowieso.
Ich werde bei mir sein.

Refrain

Und ist bald nichts mehr, wie es war
Für Schwächen hab ich Kraft.
Immerhin hab ich es ja
auch bis hierhin geschafft.

Ich hab mich heute selbst gesehn
In einem Video
Wie ich mich mit der Erde dreh:
Vital - und nie ganz froh.

***
Glaubwürdiger?

@popnapp & Agnostiker: tobt euch gerne hier aus. Ich freu mich

@soulfrontier: darf ich eine Lektüreempfehlung zurück geben?
B. Brecht, das Leben des Galilei.
Empfehle ich generell gerne in diesem Kontext.

Liebe Grüße
Nina

 

[Teestunde]

Und ist bald nichts mehr, wie es war
Für Schwächen hab ich Kraft.
Immerhin hab ich es ja
auch bis hierhin geschafft.

Ich hab mich heute selbst gesehn
In einem Video
Wie ich mich mit der Erde dreh:
Vital - und nie ganz froh.

Das ist klasse!

 

[Klauski]

Nanu, wer hat Dir das ins Ohr geflüstert?

Ich starte wie ein Domino,
der erste Schritt - ein Stein.
Was danach kommt, kommt sowieso.
Ich werde bei mir sein.

@nina: Du wirst Dich doch nicht einfach umschubsen lassen wollen, in einer Reihe mit den anderen Atheisten/Agnostikern???? Das wäre doch ein Eigentor.

@musicdevil

Was kann ich dagegen machen?

"Wer nach mir sucht, von dem werde ich mich finden lassen"
Das ist eine feste Zusage,die Gott uns Menschen macht. Du wirst überrascht sein, wie Gott sich finden lässt, da macht jeder, der sich ernsthaft auf die Suche macht seine eigene, ganz persönliche Glaubenserfahrung. Aber auf Knopfdruck geht das nicht, das kann Jahre gehen. Ich hab bei meiner Suche mit "Hiob" angefangen,- steht tatsächlich in der Bibel und war nicht ganz einfach, (übrigens die Vorlage für Goethes Faust).

 

[NinaEins]

@klauski: ich freue mich immer über konstruktive Kritik und stelle mich ihr gerne.
Ich komme jedoch nicht umhin, eine gewisse Herablassung in deinem Ton zu empfinden und daher antworte ich vorläufig nur: das hat mir wahrscheinlich der Teufel geflüstert

Vielleicht irre ich ja. Hätte auch etwas Gutes.

Gute Nacht
Nina

 

[Klauski]

ch komme jedoch nicht umhin, eine gewisse Herablassung in deinem Ton zu empfinden

Das tut mir Leid, das ist nicht meine Absicht.

Da hast du mich tatsächlich falsch verstanden. In diesem Thread wird mit dem Begriff "Gott" umgegangen als wäre es eine Sache, das kann eigentlich auch fast nicht anders sein, wenn man ihn nicht kennt. Nun, ich kenne ihn. Er ist in meinem Leben gegenwärtig. Er ist Teil in meinem Leben. Und dafür bin ich ihm dankbar. Und ich bilde mir nicht ein, dadurch ein besserer Mensch zu sein. Im Gegenteil durch meine Überzeugung wirke ich "herablassend" oder "überheblich".

Manchmal ist man aber Werkzeug Gottes und weiss es nicht. Deine Textzeile ist für mich Beleg dafür.
Das ist ein Bild, das treffender nicht sein kann.
Wie kommst Du auf den Teufel? Das macht doch keinen "Sinn".

 

[Teestunde]

"Wer nach mir sucht, von dem werde ich mich finden lassen"

Obwohl atheistisch erzogen, bin ich nicht "böse" über die Momente, wo ich das Gefühl habe, von Gott gefunden zu werden. Manchmal währt es nur ein paar Tage, manchmal länger. Manchmal klappt es gar nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Leben mit Gott gewissermaßen poetischer ist als ein Leben ohne. LG T.