"dass ich bin"

[NinaEins]

@holgi:
Und der Sinn im Leben ist ja Spaß... was sonst.
Manchmal verdirbt einem die Vernunft jedoch den Spaß an der Liebe, bzw es kann mit Vernunft kein Spaß an der Religion entstehen.

Richtig, aber Ich denke dennoch, dass religiöse Glaubensbildung durch Erziehung entsteht und nicht Glaubenswerdung durch Liebe ist

Vielleicht müsste man zuerst klären, was Liebe ist, aber frag nur zwei Menschen und sie werden unterschiedlich darüber fühlen
Mir scheint, dass wir heutzutage zumeist einen romantisch verklärten Anspruch an sie haben. (Ich meine damit durchaus auch die Liebe innerhalb einer Familie)
... und die Romantik ist nicht so alt wie der Glaube
Ich mein ja nur.

Aber was weiß ich schon?
LIEBE Grüüüüüße
Nina

 

[Teestunde]

Kommt gut rüber. Jetzt, wo hier von Liebe geredet wird, will ich den Moment nutzen und euch allen ein gesundes, frohes, inspiriertes neues Jahr wünschen! LG Teestunde

 

[holgi]

Richtig, aber Ich denke dennoch, dass religiöse Glaubensbildung durch Erziehung entsteht und nicht Glaubenswerdung durch Liebe ist

Absolut, Religion muss anerzogen werden, immer und ausnahmslos, sei es in der Kindheit durch Eltern/Gesellschaft oder auch später durch Gesellschaft/Schicksal usw.

Aber ich trenne zwischen Religion und Glauben. Ich behaupte sogar; Glaube an Liebe ist Glaube. Gleichwertig mit dem Glauben an das Übersinnliche, also ich kann das nicht trennen

 

[NinaEins]

Oh holgi, wie wunderbar du bist.
"Glaube an Liebe, ist Glaube"
Darüber muss ich nachdenken. Dann wäre ich ja doch spirituell

 

[holgi]

Oh holgi, wie wunderbar du bist.

ne, ich bin bescheuert

 

[popnapp]

SoulFrontier schrieb:

Ein Agnostiker sagt ich glaube nicht an Gott. Der Atheist sagt Es gibt keinen Gott, Basta!

Das Basta überzeugt mich besonders. Also wenn ich deine Aussage richtig verstehe, glauben beide nicht an Gott. Der Atheist hat dafür einen Grund. Er glaubt nicht an Gott, weil er glaubt, dass es keinen gibt. Der Grund des Agnostikers ist mir noch nicht ganz klar. Ich würde denken, er hat exakt denselben Grund. Er glaubt, dass es Gott nicht gibt. Aber er möchte das vielleicht nicht so deutlich sagen, weil er Angst hat, dass es ja vielleicht doch noch einen gibt und der zuhört, oder weil er diplomatisch sein möchte und die Gefühle der Theisten nicht verletzen möchte?

Also sagen tun die beiden unterschiedliches, das glaube ich auch. Der Atheist sagt es frei heraus, der andere druckst herum. Aber innen drin ist doch eigentlich kein Unterschied, oder? Insofern wäre Agnostiker doch vielleicht wirklich nur ein Euphemismus für Atheist.

 

[holgi]

sachma Popnapp, wo warst du so lange?

Also wenn ich deine Aussage richtig verstehe, glauben beide nicht an Gott. Der Atheist hat dafür einen Grund. Er glaubt nicht an Gott, weil er glaubt, dass es keinen gibt. Der Grund des Agnostikers ist mir noch nicht ganz klar.

Der Agnostiker (also ich) sagt; glauben heisst nicht wissen, niemand weiss ob es Gott gibt oder auch nicht, daher macht es keinen Sinn seine Nichtexistenz zu postulieren, genau so wenig wie seine Existenz.

 

[SoulFrontier]

ach Popnapp

Atheisten sind Menschen, die jegliche Religiösität ablehnen, die die Existenz einer oder jeglicher überirdischer Kraft negieren. Komplett, ohne jegliches Wenn und Aber.
Leider geht das dann oft (nicht zwangsläufig) Hand in Hand mit einer recht aggressiven Haltung der Kirche und gläubigen Menschen gegenüber. Es ist also dann imo eine intolerante Gesinnung und
irgendwie auch recht engstirnig imo.

 

[holgi]

Nicht nur das Souli, Atheisten sind uU gar genau so brutal in der Verfolgung "Andersgläubiger" wie jene, die sie aus gutem Grund mitunter bekämpfen (Stalin zB, oder Himmler)

 

[artname]

Hi Nina,

schön von dir zu hören. Ja, eine Pause kann Gefühle ändern...

Ich bin mal möglichst nahe an deinem Text geblieben und nur mit ganz einfachen Mitteln einen etwas anderen Nachgeschmack kreiert. Was meinst Du?

Zum feineren Schliff bleibt mir auf meiner Insel momentan leider keine Zeit.

Guten Rutsch Euch allen!



"dass ich bin", V 0.1

Ich hab mich heute selbst gesehen,
in einem Video.
Es zeigt mich jung, doch halb so schön, ... Da hat ich - jung und halb so schön -
ein Leben wie im Zoo

Die Gitterstäbe ganz aus Gold. ... Die Gitterstäbe warn aus Gold
Das Haus 'ne kleine Pracht.
Hab nichts mehr als Glück gewollt ... Hab nichts als dieses Glück gewollt
und alles falsch gemacht. ... Was hat es mir gebracht?

Ich war geblendet vom Licht..., Geblendet war ich von dem Licht,
das die Zukunft verspricht. .. das Hochgefühl verspricht
Hab Visionen vertraut
und auf Träume gebaut.
Jetzt bin ich Realist,
unbedingt Atheist .... und - Atheist.
und begreife als Sinn.... Das was ich bin,
dass ich bin ... macht Sinn

Ich will mich heute selbst verstehen... Ich hab mich heute selbst gesehen
was ich bin und will, .... und fühlte was ich will:
mit mir selbst in Treue gehen.... Ich will einfach zu mir stehen;
zufrieden, stark und still. ... bescheiden, stark und still.


Ich hab mich heute selbst gesehn
In einem Video
Wie ich mich mit der Erde dreh:
Vital - und nie ganz froh...

 

[popnapp]

@SoulFrontier

Atheisten sind Menschen, die jegliche Religiösität ablehnen, die die Existenz einer oder jeglicher überirdischer Kraft negieren.

Wenn ich etwas als falsch und unsinnig ansehe, dann ist es doch nur konsequent, die Religiösität bei anderen auch als Fehler anzusehen. Oder soll ich etwa annehmen, dass es zwei Maßstäbe gibt, einen für mich und einen für die anderen? Wenn ich nicht an Gott glaube dann muss ich eigentlich auch glauben, dass die Gläubigen falsch liegen, oder?

Komplett, ohne jegliches Wenn und Aber.

Na ja, nur so komplett wie man mit 99% sein kann. Vollkommen sicher sind sich Atheisten nicht, falls du das meinst. Zumindest was ich so höre (von mir selbst und Richard Dawkins zum Beispiel).

Leider geht das dann oft (nicht zwangsläufig) Hand in Hand mit einer recht aggressiven Haltung der Kirche und gläubigen Menschen gegenüber.

Da ist vielleicht was dran. Zu aggressiv ist natürlich nicht erquicklich. Ich merke manchmal an mir, dass ein bisschen weniger Aggressivität vielleicht ganz gut wäre. Andererseits genieße ich die Klarheit und das Gefühl, relativ konsequent denken zu dürfen (subjektiv gefühlt zumindest). Gefällt mir eigentlich ganz gut. Agnostiker kommen mir immer so undeutlich, ausweichend und unklar rüber. Ich habe zum Beispiel immer noch nicht von dir lesen dürfen, ob meine Aussage vielleicht doch stimmt: Agnostiker und Atheisten glauben dasselben aus denselben Gründen. Das wäre doch mal was verbindendes.

 

[popnapp]

@artname
Die Pointe finde ich in deiner Formulierung cool:
"Das was ich bin, macht Sinn"

Vielleicht sogar noch
"Das was ich bin, macht endlich Sinn"

Mir gefällt das.

 

[SoulFrontier]

Mir auch!

Popnapp
Ich verstehe es so dass Agnostiker toleranter mit dem Thema umgehen. Holgi und ich versuchen es zu erklären. Langsam wird es für mich ermüdend. Sorry!

Bezeichnender Weise sind der überwiegende Teil der Naturwissenschaftler Gläubige. Je mehr erforscht wird, je tiefer der Mensch die kosmischen Gesetze erforscht und je mehr wir wissen desto mehr staunen wir ja auch darüber dass eine Existenz oder nicht Existenz von Gott weder beweisbar noch widerlegbar ist
Vielleicht meldet er sich mal?

Ich sah und erlebte Dinge, die gewiss nicht leicht erklärbar sind. Stoff für eine Runde in Taltitz, wo wir mit Holgi und LM18 ja eh bereits eine Fortsetzung aus 2015 angedacht haben

Zum Beispiel die Geschichte der Beerdigung meines Vaters und was danach geschah, oder wie ich in einer Nacht mit c.a. 30 anderen Leuten die Götter oder weiß der Kuckuck wen erblickte, oder oder

 

[popnapp]

@SoulFrontier

Ich verstehe es so dass Agnostiker toleranter mit dem Thema umgehen. Holgi und ich versuchen es zu erklären. Langsam wird es für mich ermüdend.

Ist sicher auch ein bisschen frustrierend. Da habt ihr nun die ganze Zeit versucht, mir das zu erklären, und ich Idiot kapiere es einfach nicht.

Vielleicht sehe ich ja auch alles zu einfach. Entweder man hat einen persönlichen Gott zu dem man betet, dann ist man Theist, oder man hat ihn nicht, dann ist man Atheist.
Auf die Frage: "glaubst du an Gott" gäbe es demnach eine einfache ja oder nein Antwort.

Ein Agnostiker ist doch irgendwie noch eine ganz andere Kategorie. Ein Theist kann ein Agnostiker sein, weil er glaubt, dass Gott nicht bewiesen werden kann, es keinen Beweis geben kann und er also weiterhin nur glauben und nicht wissen kann.
Auch fast jeder Atheist könnte als Agnostiker bezeichnet werden. Ich glaube nicht, dass es viele Atheisten gibt, die wirklich zu 100% und ohne Restzweifel glauben, Gottes Nichtexistenz sei bewiesen. Mit dem Begriff Agnostiker kann ich deshalb nichts anfangen. Das ist eigentlich jeder Nichtfundamentalist, jeder der schonmal von Erkenntnistheorie und den Einschränkungen bei dem was man wissen kann gehört hat. Also fast alle.

Im Zusammenhang mit dem Songtext und dem Wort Realist, könnte ich mir vorstellen, steht die Frage nach den Restzweifeln deshalb nicht im Vordergrund. Atheist trifft es da für mich doch deutlich klarer.

 

[Don_Quichotte]

Aus meiner Sicht hält sich doch ein Agnostiker seine Meinung offen, da er weder die Existenz noch die Nichtexistenz Gottes belegen kann. Das ist ein toleranterer Umgang mit dem Thema, denn alles andere basiert auf Vorurteilen.

 

[MamaMuuht]

Wenn Gott nicht glaubt, das er Gott ist,
und sich auch nicht vermisst,
ist er denn dann ein Atheist
oder nur Realist?



Mit diesen fast filetsofischen Gedanken verabschiede ich mich aus diesem Jahr,
wünsche euch noch tiefe Einsichten und Gottes Segen. Wenn es ihn geben sollte , kann es ja nicht schaden. Sagt der Agnostiker in mir. Der Atheist in mir war übrigens gegen die Segenswünsche.
Ach, ich bin immer so unentschieden.....
Mal sehen, wie Nina den Text letztendlich gestaltet.

 

[popnapp]

Aus meiner Sicht hält sich doch ein Agnostiker seine Meinung offen, da er weder die Existenz noch die Nichtexistenz Gottes belegen kann.

Mit dieser Logik dürfte man auch nicht sagen, ob man glaube, ob es nächste Woche Schnee gäbe. Denn weder ein Ja noch ein Nein kann man belegen. Mit der Einschätzung, wer nächstes Jahr Europameister wird ist es ganz ähnlich. Aber natürlich sagt doch fast jeder, was er denn nun glaubt. Nur beim Thema Gott werden die erklärten Agnostiker plötzlich schweigsam. Eine Meinung offen halten? Wie macht man das? Hält man es wirklich für genau 50% wahrscheinlich, dass es Gott gibt und zu den anderen 50% nicht? Gibt es mehr Hinweise darauf, dass es Gott gibt oder eher mehr Hinweise auf das Gegenteil? Natürlich bildet man sich da ein Einschätzung, eine Haltung, eine Meinung. Ich finde, sich dieser Meinung zu enthalten mit dem Hinweis auf mangelnde 100% Sicherheit irgendwie komisch. Das macht man bei Schnee und Europameisterschaft doch auch nicht? Ist es vielleicht doch nur die Angst vor der Verletzung religiöser Gefühle?

 

[Andaraginga]

Ich glaube, man sollte sich nicht zu sehr aufhalten mit den verschiedenen Begrifflichkeiten wie Atheist und Agnostiker.

Das sind einfach nur Begriffe, die irgendwelche Menschen erfunden haben, um einen bestimmten Glaubenstyp benennen zu können. Ich seh in diesen Begriffen aber keinen großen Mehrwert.

Glauben ist ein super interessantes und sehr komplexes Thema. Die Frage, ob mein spezifischer Glaube sich jetzt aber einem bestimmten, von einem anderen Menschen definierten Begriff zuordnen lässt, finde ich komplett unwichtig und uninteressant.

Und dass sich bei vielleicht drei Haupttypen (Theist, Atheist, Agnostiker) eben nicht alle Menschen eindeutig zuordnen lassen, finde ich selbsterklärend.

 

[Lobotomeandyou]

Kompromiss finden:

Agnethistiker oder so

 

[SoulFrontier]

Und wie heisst nun derjenige, der nicht an Schnee nächste Woche glaubt, es aber auch nicht ganz ausschließen kann/will?

Aschneetist? Nee, Meteorologe.

Ein gesundes und glückliches neues Jahr wünsche ich allen Lesern!