Naja, das kann man so ja auch nicht allgemeingültig sagen, auch wenn Cubase viele Funktionen mitliefert und für fast alle belange Lösungen anbietet, was für manche User zuerst einmal erschlagend wirken mag, in der Tat. Hier muss man sich natürlich genauso einarbeiten wie in Logic (wo ich die Lernkurve für noch viel steiler halte - welches aber wiederum äußerst beliebt ist, auch oder gerade bei jungen Leuten!) oder auch featurereiche DAWs wie Samplitude oder Pro Tools.
Dennoch kenne ich auch Bands oder Schulen, in der Jugendliche ohne weitere Probleme und mit viel Spass Cubase (Elements) entdecken und sehr schnell Erfolge vorweisen können. Hier ist ein gewichtiger Vorteil auch, dass der mitgelieferte Cubase-Content (Synths, Drummer, Loops und Samplelibrary etc.) schon sehr viel bietet, um schnell einen Song zusammenzubauen. Hinzukommend solche wunderbaren Kompositionshilfen wie den Chordtrack, Arrangerspur, uvam. Ob man das braucht, ist eine persönliche Frage, auch ich kann Noten lesen, mit Blatt und Bleistift komponieren und komme vom Klavier. Aber diesbzgl. bin ich dann wohl von der alten Garde 40+, wie Devil es sehr gut formuliert hat.
Nun, auch S1 wird mehr und mehr komplexer, richtig "einfach" ist die Bedienung dort auch in vielen Bereichen ja lange nicht mehr. Ferner hat Cubase, auch dank der Konkurrenz, das ist richtig, aufgeholt. Es ist ja kein altes SX mehr. So gibt es in vielen Bereichen in Cubase mittlerweile drag/drop (der Mixer ist z.B. komplett drag/drop-fähig, was S1 als Urgestein dieser Technik noch nicht mal vorweisen kann), auch das Fenstermanagement in punkto One-Window wurde jetzt modern integriert in Cubase.
S1 hat meines Erachtens eher den faden Beigeschack, dass man dort nur von anderswo abkupfert, eigene Innovationen (außer vllt. die Scatch Pads oder Ara) sind Fehlanzeige. Da ist Steinberg schon deutlich mutiger und liefert regelmäßig neue interessante innovative Features, wie den Chordtrack, viele Midi Features, VST Expressions, VSTConnect, uvam. Das muss man ja auch mal anerkennen.
Manche meinen ja immer wieder, dass alte DAW ja nichts taugen oder eben zum alten Eisen gehören.
Auch das kann man so nicht stehen lassen, da in Cubase der Großteil des Programmes längst ausgetauscht wurde, auf einer Messe unterhielt ich mich mal mit einem Steinberg Programmierer. Oder man denke an Logic mit seinem bekannten genialen Environment, welches seit Anfang der 90er Jahre unverändert mit dabei ist. Von Pro Tools wohl ganz zu schweigen, aber hier ist ein dicker Bonuspunkt die Abwärtskompatibilität bis hin zu PT 5 - man kann Songs, Settings und Spuren dort immer noch mit sehr alten PT Versionen hin und her austauschen. Auch nicht übel. Und ein alter Code muss ja nicht schlecht sein, wenn er gut funktioniert.
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