was verlangen für seine arbeit?

[Black_Bender]

hi

was kann man für seine arbeit verlangen?

und vor allem auch unter der beachtung der relationen?


ich z.b. hab ein kleines nebengewerbe und seh mich als engagierten semi.

ich mach auch keine werbung und das läuft nur auf empfehlungen.
mixen is auch nur der kleinste teil und eher ein nebenprodukt geworden da ich mehr produziere als ghostwhriter. dabei hat es sich aber so entwickelt dass auch immer mehr nach einen mix fragen statt nach einem ganzen fertigen track.

dabei lass ich mich pro rohspur bezahlen.

große kommerzielle studios können mich auch nicht als konkurenz sehen denn alle meine "klienten" würden nicht mal unter androhung von gewalt die preise eines "professionellen" mischers zahlen denn die verlangen pro stunde mehr als ein track bei beatport durchschnittlich reinbringt.


was ist wucher?
was ist angebracht? auch in anbetracht der musikrichtungen und der märkte wo die musik hin soll?
auch dann wenn mal dicke bugets ins spiel kommen und major-deals in der tasche sind.

ist den profistudiobetreibern die den semi-mischer des preisdumpings beschuldigen eigentlich bewusst das deren "klienten" nur hobbymusiker sind die mit ihren schlafzimmertracks meist nur 10-50€ bei netlabels verdienen wenn man mal glück hat?


und wie steht ihr zum thema kostenlos recorden, mischen und mastern?


ich freu mich auf eine friedliche und nette diskusion

 

[m4d3raIn]

meiner Meinung nach ist das gesamte Übel der eher schrumpfende "normale" Musikmarkt...aber die gleichzeitige Flut an Bands...
wer soll denn noch all die neuen Künstler hören?

Die massive Bandflut entsteht dann letztlich aus der günstigen Technik, die wiederum auch einen Anstieg von semiprofessionellen Studios zur Folge hat...

 

[Loftone]

Sinnlose Diskussion.

Der eine gibt sich mit Laminat zufrieden, bei nem anderen muss es Parkett sein, manche wiederum
wünschen sie ein Muster, welche das Handwerk mit ner künsterlichen Komponente vermischt.

Wiederum andere möchten Stuckverzierungen während ein anderen mit Regips zufrieden ist.
So hat jeder seine Nische, die dem anderen niemals ins Gehege kommen. Kurz gesagt. Es geht um den indivduellen Anspruch

Jeder soll seine Preise so gestalten wie er es für richtig hält -thats it

Zitat:
"ist den profistudiobetreibern die den semi-mischer des preisdumpings beschuldigen eigentlich bewusst das deren "klienten" nur hobbymusiker sind die mit ihren schlafzimmertracks meist nur 10-50€ bei netlabels verdienen wenn man mal glück hat?"

Pro-Studios haben so gut wie keine HR-Klienten, sodass auch niemand dem anderen was vorzuwerfen hat. Ausserdem gibt es genügend Aufgaben, die nicht in nem Verkauf eines Songs enden.

 

[m4d3raIn]

naja...aber eine Tatsache ist schon, dass heutzutage viele Tontechniker keine Existenzgrundlage mehr haben...

 

[clemenserwe]

@ m4d3rain:

Wie definierst Du "normaler Musikmarkt"?

Clemens

 

[juonmusic]

ich kenn mich da zwar net so wirkich aus, aber ist es nicht so, wie bei jedem anderen gewerbe auch?
man richtet sich quasi nach der konkurrenz, tastet sich langsam von eher unten auf eine gewisse preisliche stufe, und bürgert dann so nach und nach seine preise ein?

ich geh davon aus, dass du schon einige "dienstleistungen" angeboten hast, oder? kommen denn die kunden wieder? wenn ja, sollte sich langsam ein peisliches level von selbst einstufen, oder nicht?
und wenn nein, sollte man evtl (wenn möglich) ein paar stufen runtersteigen....
studiere den wettbewerb! davon lebt der aufschwung!

LG

 

[clemenserwe]

naja...aber eine Tatsache ist schon, dass heutzutage viele Tontechniker keine Existenzgrundlage mehr haben...

Wieviele Studios gab es von 20 Jahren und wieviele gibt es heute? Unter Studio verstehe ich dann eine Firma, von der ein oder mehrere Mitarbeiter/Inhaber leben können.

Wäre interessant, da ein paar Zahlen zu kennen. Weiss da jemand was?

Ich würde vermuten, dass die Zahl deutlich gestiegen ist.

Clemens

 

[m4d3raIn]

naja...wettbewerb führt aber auch zu lohndumping und arbeit, für die man weniger bekommt als durch arbeitslosengeld etc...
ist jetzt natürlich ein "hinkendes" argument...aber...wir dumpen unseren bereich selbst runter...

@ m4d3rain:

Wie definierst Du "normaler Musikmarkt"?

nicht umsonst klagt die Musikindustrie über Absatzeinbußen...die Frage bei unserem Musiksystem ist doch letztlich nur noch wie lange dieses hält(wie bei so vielem...EU etc...)

Ich würde vermuten, dass die Zahl deutlich gestiegen ist.

seh ich auch so

 

[holgi]

Mal so nebenbei.

Wenn ein Handwerker offiziell arbeitet verlangt er zwischen 30-40 Euro netto die Stunde. (Im Normalfall).

Macht er Schwarzarbeit nimmt er minimum 15 Euro. (Kenn ich nur von Hörensagen). Räusper.

So, wenn du also ein Produkt verkaufst welches dir keine schlaflosen Nächte beschert, kalkuliere annähernd an die obigen Zahlen.

Kann helfen.

 

[m4d3raIn]

also sind wir jetzt handwerker?

 

[Loftone]

naja...wettbewerb führt aber auch zu lohndumping und arbeit, für die man weniger bekommt als durch arbeitslosengeld etc...
ist jetzt natürlich ein "hinkendes" argument...aber...wir dumpen unseren bereich selbst runter...

Das hast du sehr gut formuliert/erkannt- Klasse !, betrifft aber ausschliesslich diejenigen, die das HR-Klientel im Auge haben und ich rate jedem beutet sie aus solange wie sie es zulassen, stellt denen noch Nachfolge-Dinge in Aussicht und ihr bekommts für umme. Nach spatestens 3 Jahren kommen die selbst zur Erkenntniss oder haben soviel dazugelernt ( fachlich ) das sie sich nicht unter Wert mehr verkaufen wollen

[

Ich würde vermuten, dass die Zahl deutlich gestiegen ist.

seh ich auch so

Im Wannebe-Bereich mit Sicherheit in den anderen auf keinen Fall, da selbst die klassischen Säulen derer( TV, Radio, Werbe-Agenture etc) auf Grund von Umsatzeinbußen knallhart den Preis neu aushandeln. Während sich in meinen anfängen Gear nach ca 1-3 Monaten amortisiert hat, sind es nun 3-10 Monate

 

[onkel_willi]

Meine Bezahlung als kompletter Anfänger mit ca. 1,5 Jahren Erfahrung ist ausschließlich Equipment. Das ist zum Beispiel bei einer 2 Wochen dauernden Aktion mal ein 150 Euro Mikro gewesen. Das ist gleich noch Anreiz für die Musiker, da neues Equipment natürlich auch gleich bei denen verwendet wird.
Wenn die Produkte so werden, dass ich selbst zufrieden bin werd ich anfangen über Geld nachzudenken.

 

[Tino]

Loftone schrieb:

Pro-Studios haben so gut wie keine HR-Klienten, sodass auch niemand dem anderen was vorzuwerfen hat.

Aber andersherum kommt das schon gelegentlich vor. Und das sind dann die Musiker denen ein richtiges Studio zu teuer ist, und die HRler aber zu schlecht. Nichts für ungut - es gibt auch schlechte "offizielle"...


Und was die Preise angeht. Ich bin auch mit ein paar weniger Euronen für z.B. ein Demotape zufrieden. Je nach Aufwand ists dann auch mal ein wenig mehr ;-P Aber: Ich muss zum Glück keine 4köpfige Familie ernähren.

@Black Bender

Ich denke wenn du einen Kunden hast, der eine gute Demo zu Bewerbungszwecken haben möchte, dann wird der auch Bereit sein, nur für eine Gesangsstimme 5 Stücke um die 3-400€ hinzulegen wenn er weiß, dass die Qualität stimmt.

Ich z.B. arbeite viel als live Techniker für die Kirche. Die Veranstaltenden und Musiker wissen meine Arbeit zu schätzen, wissen, dass ich aber auch mehr koste als vielleicht ein anderer aber sie sind bereit die Differenz zu zahlen, weil sie eine persönliche kompetente Betreuung erhalten, weil ich auf ihre Wünsche eingehe und weil sie wissen /hören/ gesagt bekommen, dass das was aus den Lautsprechern kommt qualitativ hochwertig ist und damit den Einsatz der Technik und des Budgets rechtfertigt.

Und dafür sind Einige auch bereit mehr zu zahlen. Auch im Studio.
Wenn du eine gute Qualität im HR bereich bringst kannst du auch auf jeden fall mehr verlangen als der HRler um die Ecke.


Somit geht die Frage ein stück weit an dich zurück. Wie professionell schätzt du deine Arbeit ein. Vergleiche doch deine Preise mit denen der Profis und wäge dann vielleicht den Preis nochmal ab.

@Holgi
Schwarzarbeit gibt es in Deutschland doch gar nicht.

 

[Loftone]

Loftone schrieb:

Pro-Studios haben so gut wie keine HR-Klienten, sodass auch niemand dem anderen was vorzuwerfen hat.

Aber andersherum kommt das schon gelegentlich vor. Und das sind dann die Musiker denen ein richtiges Studio zu teuer ist, und die HRler aber zu schlecht. Nichts für ungut - es gibt auch schlechte "offizielle"...

Die da wären ?

Halte es für nen missglückten Seitenhieb bzw den Versuch sich was schön zu reden.

Aber ist doch prima wenn dich einfache Aufnahmen happy machen, somit fällst du denen ausm Beuteschema und kannst die Low-Leveler gegeneinander ausspielen oder kaufst dir nen Recorder und sparst auch das noch ein, was ich in deinem Falle für sinniger halte - vielleicht wäre dir das ja mit der Zeit noch selbst eingefallen

 

[synthpark]

Ich hab vor zwei Jahren, als ich mal ein wenig gemischt habe, 100 Euro pro Mischaktion inklusive Mastering verlangt. Das ging dann gut, allerdings wurde es mir dann zu aufwendig fuer die Kohle.
Das waren dann aber auch schon einige Spuren. Unter 100 Euro ist Quatsch, das ist sogar billg.
Ich hatte Spass. Aber mein eigentlicher Job wuerde leiden und da verdien ich viel besser.

 

[Tino]

Sorry für meine unklare Ausdrucksweise. Mit professionellen Musikern waren in diesem Beispiel keine TopActBands gemeint, sondern studierte Musiker, Chöre etc.

Ich bin eben mehr im Klassik und Jazz bereich daheim als im Rock und Pop

 

[Loftone]

Ich hab vor zwei Jahren, als ich mal ein wenig gemischt habe, 100 Euro pro Mischaktion inklusive Mastering verlangt. Das ging dann gut, allerdings wurde es mir dann zu aufwendig fuer die Kohle.

Schön gesagt, denn ist eine Arbeit, bei der man sich über Stunden hinweg hochkonzentrieren muss und die Arbeitsweise unterscheidet sich ganz gewaltig von "Einsteigern"

 

[clemenserwe]

@ m4d3rain

Zum Musikmarkt:

Das potentielle Beschäftigungsgebiet mit dem Kauf/Konsum von Musikkonserven durch den Endkunden auf einem von der Branche messbaren Vertriebsweg zu verknüpfen, halte nicht nicht für sinnvoll.

Denn es tut sich auch ein großes Beschäftigungsfeld im Bereich Demos/Produktionen für ambitionierte Künstler auf.

Leider wird dabei die qualitative Komponente von Seiten der Kunden (=Künstler) unterschätzt.

Es gehört - nach meiner Überzeugung - sehr viel mehr in ein gutes Studio als Technik.

Aber auch das wird nicht nicht ausreichen - also ist ein effizientes Marketingkonzept unabdingbar.

Wenn man den Künstlern nicht bewusst machen kann, dass sie unter entsprechender Anleitung wesentlich mehr aus ihrer Stimme machen könnten als mithilfe einer Preamp/Mikro Kombination für 1000€ wird es schwer sein, qualitativ gute Studioarbeit zu verkaufen.

Das wäre die Chance für diese Leute hier im Forum.

ist den profistudiobetreibern die den semi-mischer des preisdumpings beschuldigen eigentlich bewusst das deren "klienten" nur hobbymusiker sind die mit ihren schlafzimmertracks meist nur 10-50€ bei netlabels verdienen wenn man mal glück hat?

@ Bender:
Es gibt auch Leute, die Produzieren eine Geburtstags-CD für Oma im Studio - damit wird gar nichts verdient. Entweder, der Bursche ist so ambitioniert, dass er für sein Hobby auf einen Urlaub verzichtet, oder nicht.
Braucht er heute aber garnicht. Alles geht billiger.

Und der Qualitätsbegriff geht verloren.

Und Tontechnik - etwas besonderes? Heute nicht mehr - das ist alles Software, das kann doch jeder Depp.

Ich befürchte an genau diesem Image schnitzen wir zur zeit....

Clemens

 

[Black_Bender]

Somit geht die Frage ein stück weit an dich zurück. Wie professionell schätzt du deine Arbeit ein. Vergleiche doch deine Preise mit denen der Profis und wäge dann vielleicht den Preis nochmal ab.

ich schätz mich garnicht ein
weder professionell noch unprofessionell.

ich mach auch nur was wenn einer fragt und ich lust hab.

es gibt leute die wollen meinen sound halt gern und den bekommen die dann ohne kompromisse.


einige die ihren lebensunterhalt ausschließlich im audioengineering verdienen beklagen sich oft dass der hobbymucker lieber zum hobby-engineer geht oder gar nach kostenlosen mix fragt.

dann hört man auch oft von der profi-lobby die hobby-engineers sind schuld daran das es den profis schlecht geht.

ich meine das die gar nicht in konkurenz stehen.
der der zu einem hobby-engineer geht würde eh nicht das buget haben einen profi zu bezahlen.
das geld würde der doch lieber in neues equipment stecken als 350€ für nen mix + master zu zahlen der bei itunes letztendlich nich mal nen fuffi einbringt.

zu einem profi gehen leute die buget, einen major-deal und ein marketing-plan in der tasche haben.

 

[Loftone]

Sorry für meine unklare Ausdrucksweise. Mit professionellen Musikern waren in diesem Beispiel keine TopActBands gemeint, sondern studierte Musiker, Chöre etc.

Ich bin eben mehr im Klassik und Jazz bereich daheim als im Rock und Pop

Ich stimme dir zu, nicht jeder studierte Musiker ist universell einsetzbar. Grad jene aus dem klassischschem Bereiche tun sich schwer, wenns um Improvisationen oder bestimmte Timing-relevante Grooves geht