woher typisch LP Sound, langsamer Attack?

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Ja, dieser fucking smooth LP Sound, kann ja nicht nur von den fucking Humbuckern kommen, sicher sind die da besonders beteiligt. PSR hat ja ähnlich weiche Sound s
Sind die Fender Gitarren Strat und Tele einfach schneller im attack? Kommt daher der "Twang"?
 
Da toben sich die "Wissenden" gerne im Bereich Bolt On (Fender) vs. Set Neck (LP) aus. Der schlankere Abtastbereich von SC's vs. Humbucker spielt auch eine Rolle.
 
Es könnte die Gemengelage von verschiedenen Fertigungsunterschieden sein:

Set Neck vs. Bolt On
Mahagoni / Rosewood vs. Erle? Esche? / Ahorn
kürzere Mensur vs. längere Mensur
Bridgesystem
Art der PUs
generell Masse / Form
ggf. sogar andere Spielweise, die man der jeweiligen Form angedeihen lässt
 
Ja, das sind sie, die baulichen Unterschiede.
Die Frage ist, wenn ich mir eine Paula wave anschaue und im Vergleich eine Strat wave, also zB in der DAW, ist da evtl sogar optisch ein unterschied beim Attack bei sonst gleichen Bedingungen wie anschlag, amp, mic etc?
Ist wohl schwierig zu beantworten. Ich hab keine Paula hier, sonst könnt ich mir das selber angucken
 
Da spielen viele Dinge mit rein.

1. PUs: Nur Singlecoils liefern den charakteristischen Anschlagsklack. Das können Humbucker nicht, auch wenn sie - wie PAFs und Konsorten - wenige Wicklungen haben und daher tendenziell transparent klingen.
2. Die Konstruktion: Kurze Gibsonmensur mit stärker angewinkeltem Hals und zweiteilige Brückenkonstruktion. Dagegen auf Fenderseite: Längere Mensur, kein Halswinkel, Einteiler. Und ggf. die jeweils unterschiedlichen PU-Positionen.
3. Geschraubter oder geleimter Hals macht m.E. keinen Unterschied. Auch die Hölzer an sich betonen vielleicht bestimmte Frequenzen in die ein oder andere Richtung, sind hier aber weniger bedeutend. Ich hab eine knallig klingende Strat aus Erle mit Ahorn/Rosweood Hals und eine sehr sanft klingende Yamaha mit senselben Hölzern.
Sind die Fender Gitarren Strat und Tele einfach schneller im attack? Kommt daher der "Twang"?
Der "Twang" kommt v.a. vom Steg-Pickup und dessen frequenzspezifischen Eigenschaften. Man muss hier Frequenzverhalten und Amplitude (Attack) unterscheiden. Bei Singlecoils wie gesagt: idR mehr Attack und offener obenrum, daher an der Stegposition sehr viel Twang.

Also, das was Du wohl meinst (der Attack) kommt in erster Linie von den Pickups.
 
Ich wollte das jetzt auch nicht als Fakt darstellen sondern nur wie gesagt als "Gegenargument". Ich finde das Video sehr beeindruckend, weil seine "Air Guitar" doch sehr ähnlich klingt wie die "echte Gitarre".
 
Ich wollte das jetzt auch nicht als Fakt darstellen sondern nur wie gesagt als "Gegenargument". Ich finde das Video sehr beeindruckend, weil seine "Air Guitar" doch sehr ähnlich klingt wie die "echte Gitarre".
Man muss aber beachten, dass die beiden Tische, an denen er Steg und Sattel festgeschraubt hat, als Resonanzkörper dienen. Das ist quasi keine "Luftgitarre", sondern eher eine "Tischgitarre".
 
Man muss aber beachten, dass die beiden Tische, an denen er Steg und Sattel festgeschraubt hat, als Resonanzkörper dienen. Das ist quasi keine "Luftgitarre", sondern eher eine "Tischgitarre".
Natürlich. Trotzdem wird jawohl niemand behaupten, dass diese beiden Tische ähnliche Resonanzkörper wie der Body/Neck einer Tele sind. Und genau darum ging es ja. Wenn wir über verschiedene Holzarten, Neckshape, Weight Relief usw. diskutieren und dann diese beiden "Gitarren" nebeneinander hören, scheint es doch zumindest so, als seien all diese Diskussionen über die vielen Jahre (ich sage es mal ganz vorsichtig) leicht übertrieben gewesen.

Ein Youtube-Video ist niemals ein unwiderlegbarer Beweis für irgendetwas und vielleicht war das Zufall und natürlich haben haptische Dinge sehr viel Einfluss auf die Spielweise usw., dennoch scheint es so, dass man vielleicht mal seine Denkweise zu dem Thema etwas überdenken könnte.
 
Wir können ja mal unsere (wie wir vom Bilder unserer Gitarren Fred wissen - vielen, vielen) Gitarren "blind" antreten lassen. D.h. nur DI, keine Effekte, kein Nichts und sagen ob man Unterschiede hört oder sogar auf ein bestimmtes Modell tippen.

Ich meine, dass es Unterschiede gibt ist m.E. evident und diese Unterschiede sind auch reproduzierbar, Stichwort LP vs. Strat. Aber auch LP-Style bzw. Strat-Style Gitarren klingen "im Prinzip" wie die Vorbilder. Also muss da einfach was dran sein.

Es gab ja auch mal ne LP Variante mit Ahornhals / Griffbrett und langer Mensur. Die klang deutlich anders. Oder warum klingen LP, V und Explorer anders, wenngleich sie ähnliche Zutaten haben?
 
Zuletzt bearbeitet:
MMn ist die Kombination von Hölzern weitestgehend Glückssache. Auch kann man nicht mit Bestimmtheit "das klingt snappy" oder so sagen.
Es gibt nur eben Kombinationen, die sich im Rahmen dieses Holzroulettes häufiger als gewinnbringend herausgestellt haben, deshalb benutzt man die, anstatt jedes Mal wieder von neuem Lotto zu spielen.
Das Beispiel mit den Tischen ist ja da ein sehr gutes, oder auch bspw. die Ibanez Talman Gitarren, deren Korpusse aus irgendwelchem geschredderten Krempel bestehen.
 
Oder warum klingen LP, V und Explorer anders, wenngleich sie ähnliche Zutaten haben?

Das weiß nicht einmal Gibson. Kein Scherz, ist mir ziemlich direkt zugetragen worden.
Peter Weihe (werden die meisten irgendwie kennen) hat sich ja irgendwann entschlossen, seine 59er LP zu verkloppen (bei 'ner Viertelmillion kann man ihm das auch nicht verübeln). Gibson hat sich dann irgendwann seiner erbarmt und ihm einen ganzen Stapel an LPs (alles Top-Modelle, Reissues aus dem Custom Shop und Co. - und davon eben die besten) zukommen lassen. Und auch wenn die an sich alle nah an seiner sein sollten, gab's da anscheinend Unterschiede wie Tag und Nacht, woraufhin Herr Weihe dann mal nachgehakt hat. Und die Antwort von Gibson war eben in der Tat: "Tja, wir wissen leider auch nicht, woran es liegt!".
 
Wenn wir über verschiedene Holzarten, Neckshape, Weight Relief usw. diskutieren und dann diese beiden "Gitarren" nebeneinander hören, scheint es doch zumindest so, als seien all diese Diskussionen über die vielen Jahre (ich sage es mal ganz vorsichtig) leicht übertrieben gewesen.
Die Frage ist ja immer, wer diese Diskussionen auf welchem Niveau und mit welchem Zweck führt. Cui bono?
Ein Youtube-Video ist niemals ein unwiderlegbarer Beweis für irgendetwas und vielleicht war das Zufall und natürlich haben haptische Dinge sehr viel Einfluss auf die Spielweise usw., dennoch scheint es so, dass man vielleicht mal seine Denkweise zu dem Thema etwas überdenken könnte.
Ich hab eigentlich nichts anderes dazu geschrieben. Die PUs machen es ganz wesentlich aus. Und "Hals"-Winkel, Mensur und Pickuphöhe waren auch jeweils identisch bei Tisch/Luft-Gitarre und Tele. Bleibt nur noch der Einflussfaktor des Holzes und dessen Relevanz habe ich oben schon eher untergeordnet bewertet. Bei E-Gitarren wohlgemerkt. Bei Akustikgitarren ist das m.E. anders. V.a. spielt bei Akustikgitarren nach meiner Erfahrung das Holz in die Amplitudenformung (also Attack, Sustain, Kompressionsverhalten, etc.) viel stärker rein.
Es gab ja auch mal ne LP Variante mit Ahornhals / Griffbrett und langer Mensur.
Lustigerweise wollte Gibson die Les Paul ursprünglich komplett aus Ahorn fertigen. Aber das war damals zu teuer. Da hat er das damals spottbillige Mahagoni und Palisander aus Brasilien genommen.
Oder warum klingen LP, V und Explorer anders, wenngleich sie ähnliche Zutaten haben?
Das müssen ja nicht mal unterschiedliche Bauformen sein. Nimm 3 Explorer und alle 3 klingen ein bisschen anders. Es sind eben sehr viele Einflussfaktoren. Ändere minimal etwas an jedem Faktor und es summiert sich zu etwas Relevantem auf.
 
Mal so nebenbei: Habt ihr mal Steg-Pickups entlang der Saitenachse verschoben? Ich schon häufiger. Hatte mal ein Experimentier-Modell mit weiterer Fräsung und so selbstgebauten Schienen für die PU-Schrauben (gibt's leider schon lange nicht mehr, Fotos auch nicht, hatte die Idee aber ohnehin geklaut), außerdem hat meine G&L am Steg zwei SC-Fräsungen hintereinander, da kann man also auch hin und her tauschen (dann natürlich immer nur unter Schrauberei-Aufwand).
Wie dem auch sei, der Unterschied von ein und demselben PU in zwei bspw. nur 1cm auseinanderliegenden Positionen ist schlicht und ergreifend brutal (am Hals ist das aufgrund der dort noch weiter auseinanderliegenden Obertöne nicht halb so dramatisch). Das macht mehr aus als fast alle anderen Operationen - nur dass man's eben nicht mal locker bewerkstelligen kann.
 
Habe ich nicht, aber was du beschreibst hatten Gibson ja beim Grabber Bass umgesetzt. Eine Schiene, auf der man den PU verschieben konnte.

Ich habe auch manchmal den Eindruck, dass "Billo Klampfen" vielleicht manchmal irgendwie off klingen, weil der PU nicht an der optimalen Stelle sitzt, die Fräse es aber einfach so macht und natürlich keiner kommt und hört, dass es 5mm nach links besser käme. Aber natürlich nicht für 99 EUR bei ***HAATSCHI**harleybenton***HUST***
 
Aber natürlich nicht für 99 EUR bei ***HAATSCHI**harleybenton***HUST***

Ich glaube ja, dass das gerade bei HB kein Problem ist. Die bauen fast nur 1:1 nach, da misst man dann einfach die Originale aus und gibt die Maße in die CAD-Fräse ein.
 
Wie dem auch sei, der Unterschied von ein und demselben PU in zwei bspw. nur 1cm auseinanderliegenden Positionen ist schlicht und ergreifend brutal
Ich denke, da ist was Wahres dran: Die Position des Tonabnehmers entlang der Saite spielt klanglich eine sehr große Rolle. Bloß ist das ein Parameter, den man normalerweise weder variieren noch wirklich einschätzen kann, weil der Tonabnehmer eben da ist, wo er ist. Daher ist er auch nicht irgendwelchen einfachen Modifikationen zugänglich (und wird infolgedessen gern vergessen).
 

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