Wer spielt noch über einen richtigen Amp?

Was habt ihr alle gegen ein paar schicke Plexiwände? :D
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Wohl die Tweeds übersehen....;)
 
Gerade drüber gestolpert, seit Anfang 2019 auch alles Kemper.

 
@moon-dog Also wegen der Punkte, die ich danach aufgezählt habe, Spielgefühl und Interaktion von Geräten.

Also, meiner bescheidenen Meinung nach hatten die älteren PODs, auch wenn der Sound auf Aufnahmen durchaus brauchbar war, das bescheidenste Spielgefühl überhaupt. Selbst Behringers V-Amp schnitt da besser ab (hat nur leider höllisch gerauscht).

Ja, da mag was dran sein. Aber stell Dir vor, ich hab den letzten 20 Jahren tatsächlich auch mal andere Simulationen ausgetestet, sowohl Geräte als auch Plugins. Davon ab mische ich auch regelmäßig Konzerte und bin da mit den neuesten Gerätschaften konfrontiert. Ich gönne auch jedem, der das nutzen will, daß die Dinger praktisch und wartungsarm sind. Aber sie klingen halt nicht. :)
Spätestens bei Highgainsounds kacken die Dinger ab. Digital Amps können nicht mit einem in die Oszillation getriebenen Analog Delay umgehen, etc... Ich sag mal so: wen man beim elektrische Gitarre spielen eher Eric Clapton als Vorbild hat, dann kommt man mit Simulationen sicherlich ziemlich weit. Wenn man aber eher Jimi Hendrix als Vorbild hat, dann kommt man mit digitalem Krams eben nicht sehr weit. Wenn man die Gitarre als eine Mischung aus Instrument und Geräuscherzeuger versteht, dann setzen einem die digitalen Simulationen schon ganz klare Grenzen.
 
P.S.: Ich glaube, bei Mark Knopfler ist es völlig egal, was für eine Gitarre man ihm in die Hand gibt und woran sie angeschlossen ist: es wird immer nach Mark Knopfler klingen.
 
Spätestens bei Highgainsounds kacken die Dinger ab. Digital Amps können nicht mit einem in die Oszillation getriebenen Analog Delay
umgehen, etc...
A) Äh?
B) Äh?

Zu (a): An sich ist der generelle Konsensus dann doch eher der, dass digitale Gerätschaften Highgain ganz gut können und bei leicht angezerrten Sachen schwächeln (bestätige ich persönlich jetzt auch nicht, aber das ist die vorherrschende Meinung). Dass ein Top Act wie Metallica (die ich zwar nicht mag) mittlerweile live auf Modeler setzt, mag das belegen.
Zu (b): Wieso sollte ein digitaler Amp nicht mit einem oszillierenden analogen Delay klarkommen? Poste doch mal ein Soundbeispiel, welches unbedingt einen analogen Amp verlangt, um ein analoges Delay zu füttern. Bin sehr gespannt.

Wenn man aber eher Jimi Hendrix als Vorbild hat, dann kommt man mit digitalem Krams eben nicht sehr weit.

Wenn man tatsächlich Jimi Hendrix zum Vorbild hat und nicht nur "Blues Dad" in einer Freizeitbiercombo ist, dann feiert man Modeling total ab. Nur falls es jemandem nicht bekannt sein sollte (was an sich seltsam wäre...), Hendrix war hinsichtlich neuer Spielzeuge immer ganz weit vorne und wäre sicherlich der Allerallerletze gewesen, der gewollt hätte, dass die Gitarre immer wie vor 50 Jahren klingt.

Wenn man die Gitarre als eine Mischung aus Instrument und Geräuscherzeuger versteht, dann setzen einem die digitalen Simulationen schon ganz klare Grenzen.

Hier sogar 3): Riesen-Äh?!?. Wollen wir mal einen kleinen Contest in punkto Soundvielfalt von analog vs. digital starten?
 
P.S.: Ich glaube, bei Mark Knopfler ist es völlig egal, was für eine Gitarre man ihm in die Hand gibt und woran sie angeschlossen ist: es wird immer nach Mark Knopfler klingen.

Achso. Und deshalb kann man aber immer noch sagen, dass digital generell Mist ist. Oder implizierst du damit, dass Knopflers Sound Mist ist?
(Anm.: Auf Knopfler stehe ich übrigens auch nicht mehr als auf Metallica, einen schlechten Sound kann man ihm aber eher nicht nachsagen)
 
Vor allem, dass die Dinger den Klang negativ beeinflussen. Mit den Deflexx Teilen habe ich schon übelste Phasenauslöschungen erlebt.

Der Deeflex, den ich mir mal für ein paar Gigs geliehen hatte, hat den Sound auch so derart aufgefächert, dass die Kollegen arg gemurrt haben. Ich hatte mir vor zig Jahren mal was ähnliches für 'ne 1x12er selber gebastelt, so'ne schräg wegklappbare Plexischeibe an 'nem Klavierband, das obere Drittel konnte man auch nochmal wegklappen (hab' leider kein Foto, sah richtig scheiße aus), mit kleine Kettchen konnte ich sogar den Neigungswinkel beeinflussen. Das hat erstaunlich gut geklappt, ging nur leider irgendwann kaputt und ich hatte dann keinen Bock mehr, mir was neues zu basteln. Ich fand das aufgrund der geringeren Fächerung aber besser als den Deeflex, wenn meine reine Erinnerung das richtig hergibt.
 
Am Schluss zählt die Performance. Wenn sich der Gitarrist mit dem Equipment wohl fühlt (ob Röhre, Transistor, Kemper, VST...ect.) und entsprechend abliefert, passt es. Wenn ich eine tolle Roadcrew, fettes Budget und feine Amps habe (habe ich alles nicht), lass ich alles mitschleppen und freue mich darüber, auch wenn ich das mit einem Kemper hinkriegen würde. Es geht hier auch um einen romantischen, haptischen Aspekt. Zudem sieht's auf der Bühne einfach hübscher aus, wenn ein paar schöne Combos rumstehen :cool:;) Und Teppiche und Stehleuchten. Danke.
 
Altersbedingt mag es aber auch praktischer sein, den durch Modeler und folglich Ampwegfall gewonnenen Platz für ein Sofa zu nutzen. Sieht auch hübsch aus.
Jetzt mach mir mein schönes Shabby-Vintage-Bühnenbild nicht kaputt!!! In meinem Kopf spiele ich nur auf Bühnen, wo noch ein Sofa Platz hat. Und eine Hollywood-Schaukel!! Jawohl!
 
Jetzt mach mir mein schönes Shabby-Vintage-Bühnenbild nicht kaputt!!! In meinem Kopf spiele ich nur auf Bühnen, wo noch ein Sofa Platz hat. Und eine Hollywood-Schaukel!! Jawohl!

Angesichts der aktuellen Lage erwarte ich ohnehin, dass meine Rückkehr auf irgendwelche Bühnen in ca. 10 Jahren dann derartige Vorrichtungen erforderlich macht.
 
Altersbedingt mag es aber auch praktischer sein, den durch Modeler und folglich Ampwegfall gewonnenen Platz für ein Sofa zu nutzen. Sieht auch hübsch aus.
Bei mir fällt deswegen ein Fernseher weg. Find ich aber gut. :D
 
Bruh, Deine agressive Rechthaberei ist ganz schön anstrengend. Und bitte projiziere das nicht auf mich. Ich gebe hier meine Meinung wieder. Und ich mag den Sound von Ampsimulationen nicht. Das ist einfach nur meine Meinung. Ich erhebe nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Zu (a): An sich ist der generelle Konsensus dann doch eher der, dass digitale Gerätschaften Highgain ganz gut können und bei leicht angezerrten Sachen schwächeln (bestätige ich persönlich jetzt auch nicht, aber das ist die vorherrschende Meinung). Dass ein Top Act wie Metallica (die ich zwar nicht mag) mittlerweile live auf Modeler setzt, mag das belegen.

Mich interessiert der generelle Konsensus™ herzlich wenig. Was Metallica machen, interessiert mich auch herzlich wenig. Die haben mal vor 30 Jahren Dinge gemacht, die sehr wichtig waren für die Entwicklung von Rock im speziellen und populärer Musik im Allgemeinen. Ich bin ihnen auch dankbar für all die anderen Musiker die sie inspiriert haben. Aber was die heutzutage so machen ist für mich in keinster Weise ein Maßstab für irgendwas.

Zu (b): Wieso sollte ein digitaler Amp nicht mit einem oszillierenden analogen Delay klarkommen? Poste doch mal ein Soundbeispiel, welches unbedingt einen analogen Amp verlangt, um ein analoges Delay zu füttern. Bin sehr gespannt.

Weil ein analoges Delay Pegelspitzen raushaut, die eine Ampsimulation nicht schlucken kann. Bei einer analogen Endstufe, insbesondere einer Röhrenendstufe, werden diese Spitzen von der Sättigung geschluckt.

Wenn man aber eher Jimi Hendrix als Vorbild hat, dann kommt man mit digitalem Krams eben nicht sehr weit.

Wenn man tatsächlich Jimi Hendrix zum Vorbild hat und nicht nur "Blues Dad" in einer Freizeitbiercombo ist, dann feiert man Modeling total ab. Nur falls es jemandem nicht bekannt sein sollte (was an sich seltsam wäre...), Hendrix war hinsichtlich neuer Spielzeuge immer ganz weit vorne und wäre sicherlich der Allerallerletze gewesen, der gewollt hätte, dass die Gitarre immer wie vor 50 Jahren klingt.

Ich hab ja auch nicht gesagt, daß die Gitarre wie vor 50 Jahren klingen soll. Was für mich Jimi Hendrix ausmacht ist auch nicht, daß er auf dieser Platte ein Crybaby und 'nen Marshall gespielt hat und auf jener Platte ein Vox Wah und einen Sunn Amp. Während andere die E-Gitarre wie eine Akkustikgitarre gespielt haben, die endlich laut genug ist, um mit einem Schlagzeug mitzuhalten, hat Jimi Hendrix die E-Gitarre schlicht anders benutzt. Und für all das, was über das reine spielen von Noten hinausgeht, finde ich analoges Equipment grundsätzlich besser geeignet. Aber wie gesagt, daß ist meine Meinung, kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Wenn man die Gitarre als eine Mischung aus Instrument und Geräuscherzeuger versteht, dann setzen einem die digitalen Simulationen schon ganz klare Grenzen.

Hier sogar 3): Riesen-Äh?!?. Wollen wir mal einen kleinen Contest in punkto Soundvielfalt von analog vs. digital starten?

Puh... bei Dir muß irgendwie alles auf Schwanzvergleich hinauslaufen, wa? Für mich ist es keine Soundvielfalt, wenn der 5000. Hersteller die 10000. digitale Kiste mit den Simulationen der gleichen handvoll Effektgeräte-"Klassiker" raushaut. Man kann z.B. beim Chorus in der Regel zwischen der Simulation von einem Roland Dimension D, einem Boss Chorus Ensemble und einem Bad Clone wählen, beim Delay zwischen dem Memory Man, Roland Space Echo, etc... Und so langweilt ein Hersteller nach dem anderen mit den exakt gleichen Sounds. Ampsimulationen simulieren das, was am weitestens verbreitet ist, den größten gemeinsamen Nenner. Dabei werden dann auch gerne die Features noch ein bißchen abgespeckt, damit die Regler bei verschiedenen Geräten alle gleich klingen. Eigentlich hat man im digitalen Raum diese Beschränkungen gar nicht nötig, dennoch kommen diese Geräte häufig mit vorgegebenen Signalketten oder anderen Einschränkungen. Bisher bin ich jedenfalls mit jeder digitalen Ampsimulation an den Punkt gekommen, wo ich etwas machen wollte, was das Gerät nicht konnte.
Bottom Line: ich bin überzeugt, daß ich aus meinem Rig Sounds rausbekomme, die Du mit einem Modeller nicht nachbauen kannst.

P.S.: Wenn ich in einer Coverband spielen würde, würde ich höchstwahrscheinlich auch über einen Modeller spielen.

P.P.S.: Ich mag Mark Knopfler sehr gerne. Ich halte ihn für einen Gitarristen, der das klassiche Gitarrenhandwerk sehr gut beherrscht und das macht für mich seinen Sound aus. Ich denke, er würde auch über einen POD 1.0 von 2000 noch ziemlich gut klingen, weil was ihn ausmacht aus seinen Fingern kommt.
 
Bruh, Deine agressive Rechthaberei ist ganz schön anstrengend.

Deine Statements nicht minder, die triefen nämlich nur so von irgendwelchem Mojo - wäre schön, wenn's wenigstens mit Klangbeispielen garniert werde, aber wie üblich kommt da vermutlich nix.

Weil ein analoges Delay Pegelspitzen raushaut, die eine Ampsimulation nicht schlucken kann. Bei einer analogen Endstufe, insbesondere einer Röhrenendstufe, werden diese Spitzen von der Sättigung geschluckt.

Dann drehe ich meinen Input-Trim runter. Fall erledigt.

Während andere die E-Gitarre wie eine Akkustikgitarre gespielt haben, die endlich laut genug ist, um mit einem Schlagzeug mitzuhalten, hat Jimi Hendrix die E-Gitarre schlicht anders benutzt. Und für all das, was über das reine spielen von Noten hinausgeht, finde ich analoges Equipment grundsätzlich besser geeignet. Aber wie gesagt, daß ist meine Meinung, kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Genau diese Allgemeingültigkeit haust du aber raus. "Wenn man auf Hendrix steht, kommt man mit digitalem Kram nicht weit" - wie viel mehr allgemeingültiger soll es denn bitte noch werden? Und wieso genau ist denn das analoge Equipment besser geeignet (ja, gerne deiner Meinung nach, aber mal mit Fallbeispielen)?

Puh... bei Dir muß irgendwie alles auf Schwanzvergleich hinauslaufen, wa?

Neenee, damit hast du angefangen, a la "digital sind einem schnell Grenzen gesetzt". Wieder eine Verallgemeinerung, die ansonsten aber nix aussagt. Wie wär's denn nun mit Beispielen? Meinetwegen auch von anderen Leuten als dir selber. Welcher analoge Held lotet denn die Grenzen von Gitarrensound so gründlich aus wie bspw. Adrian Belew oder David Torn?

Und so langweilt ein Hersteller nach dem anderen mit den exakt gleichen Sounds.

Wie gesagt, wir können hier gerne ein paar Sounds posten. Leg mal vor! Aber dann bitte selber machen!

Bisher bin ich jedenfalls mit jeder digitalen Ampsimulation an den Punkt gekommen, wo ich etwas machen wollte, was das Gerät nicht konnte.

Nenn' mal bitte 1-2 Beispiele.

Bottom Line: ich bin überzeugt, daß ich aus meinem Rig Sounds rausbekomme, die Du mit einem Modeller nicht nachbauen kannst.

A) Poste doch mal ein paar, interessiert mich.
B) Dasselbe kann man auch umgekehrt behaupten (und da stimmt es auf jeden Fall).
 
Weil ein analoges Delay Pegelspitzen raushaut, die eine Ampsimulation nicht schlucken kann. Bei einer analogen Endstufe, insbesondere einer Röhrenendstufe, werden diese Spitzen von der Sättigung geschluckt.
Anfängerfrage: Aber wäre dann der Delay am Ende nicht lauter als das, was ich spiele?
Wäre dann doch nur eine Sache der Einstellung, wie heiß ich den Delay fahre. Da gibt es viel Spielraum.
 
@Sascha Franck
Also ich habe jetzt mehrmals erklärt, um was es mir geht. Du mußt vielleicht ein bißchen aufmerksamer lesen. Es geht darum, wie ein Wah mit der darauffolgenden Gain Stufe interagiert. Es geht um Pegelspitzen, die ein analoger Eingang in angenehme Sättigung verwandelt, während es bei einem digitalen Gerät kracht. Es geht um Signalketten, die in vorgegebenen Designs nicht abbildbar sind.
Und es geht um Geräte, die eben wegen ihres analogen Designs und den Einschränkungen, die zu der Zeit ihrer Erbauung bestanden, eigenständig klingen. Zeig mir mal einen Modeller, der einen Pearl Thriller, eine Coron Jet Flanger & Filter Matrix, einen Monacor Wave Shaper oder eine MXR Blue Box mit dem für sie typischen zufälligen Verhalten an Bord hat.

@Ennui
Das Delay ist das, was Du spielst. Es geht nicht darum, das Delay Signal der Gitarre dazu zu mischen. Es geht darum, daß Delay als Oszillator zu verwenden.
 

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