Wer spielt noch über einen richtigen Amp?

Ist doch irgendwie wie Vinyl und CD. Beides klingt gut, ersteres macht aber irgendwie mehr Laune. Mit allen Macken, kratzenden Potis und dem Geruch von altem Tweed-Bezug :)
 
Welche Interaktion denn genau? Das ist so'n "urban myth" Dingens wovon man immer wieder liest. .. Was denn sonst noch?
Moin, bei mir im Wohnzimmer steht auch so ne olle Röhren-Kiste, die klingt witzig, riecht nach Röhren, brummt gediegen und sieht cool aus.
Wenn ich dort einen Kemper hinstellen würde, gäbe es auch Feedback - und zwar von meiner lieben Frau. Dieses Feedback kann man weder modellieren, synthetisieren oder simulieren - das gilt es schlicht zu vermeiden - und das ist jetzt bestimmt kein Urban myth :D:D:D

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Welche Interaktion denn genau? Das ist so'n "urban myth" Dingens wovon man immer wieder liest. .. Was denn sonst noch?
Moin, bei mir im Wohnzimmer steht auch so ne olle Röhren-Kiste, die klingt witzig, richt nach Röhren, brummt gediegen und sieht cool aus.
Wenn ich dort einen Kemper hinstellen würde, gäbe es auch Feedback - und zwar von meiner lieben Frau. Dieses Feedback kann man weder modellieren, synthetisieren oder simulieren - das gilt es schlicht zu vermeiden - und das ist jetzt bestimmt kein Urban myth :D:D:D

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Witzig, bei uns exakt umgekehrt. Meine Frau liebt den Toaster und hasst allen Retro Kram. Die interessiert sich aber auch sehr für Technik. Zum Glück sind Menschen verschieden..
 
Aber wie du schon erwähnt hast, alleine schon die Interaktion zwischen Gitarre und Amp bringt keine Sim bzw. Modeler hin, pasta:D

Welche Interaktion denn genau?
Das ist so'n "urban myth" Dingens wovon man immer wieder liest. Klar, gibt Feedback. Kann man mim Modeler auch machen. Was denn sonst noch?

Das Thema ist "Wer spielt noch über einen richtigen Amp" Ich bleib bei meinen Amps und du kannst mit deinen Mod's glücklich sein bis ans Ende der Welt ;) Friede,Freude,Eierk....... :)
 
Welche Interaktion denn genau?
Das ist so'n "urban myth" Dingens wovon man immer wieder liest. Klar, gibt Feedback. Kann man mim Modeler auch machen. Was denn sonst noch?

Wenn ich neben meinem Verstärke stehe ist das für mich schon ein Unterschied zu dem "fertigen" Signal was aus meinen Monitoren kommt. Mein Hirn kann das beim Spielen nicht abstrahieren, dass ich ein mikrofoniertes Signal mit dem Klang des Verstärkers im Raum vergleiche. Das fühlt sich für mich ungewohnt an.
 
Das Thema ist "Wer spielt noch über einen richtigen Amp" Ich bleib bei meinen Amps und du kannst mit deinen Mod's glücklich sein bis ans Ende der Welt ;) Friede,Freude,Eierk....... :)

Ich will dir deinen Spaß gar nicht nehmen, finde es aber durchaus bedauerlich, dass du nicht in der Lage bist, meine Frage zu beantworten. So wie übrigens die meisten Leute nicht, die ich ähnliche Dinge gefragt habe. Schon seltsam... da ist man geneigt, zu denken, an den Statements wäre nix dran.

Wenn ich neben meinem Verstärke stehe ist das für mich schon ein Unterschied zu dem "fertigen" Signal was aus meinen Monitoren kommt. Mein Hirn kann das beim Spielen nicht abstrahieren, dass ich ein mikrofoniertes Signal mit dem Klang des Verstärkers im Raum vergleiche. Das fühlt sich für mich ungewohnt an.

Ich benutze einige IRs, die absolut nicht wie ein typisches mikrofoniertes Signal klingen. Gibt mittlerweile auch durchaus ein paar davon.
 
Über einen "richtigen" Amp zu spielen auch nur so ist für mich schon ein ganz anderes Insperartionsquelle. Auch schön mal ohne Rechner.
 
Da meine Boxen und Mikros eh im Aufnahmeraum stehen und die Amps im Regieraum macht es für mich relativ wenig Unterschied, ob ich über die realen Amps spiele oder nicht. Der Sound kommt eh aus den Monitoren.
 
Auch schön mal ohne Rechner.

Das auf jeden Fall. Für mich persönlich auch einer der großen Pluspunkte des Kemper. Das Gefühl an einem Rechner zu sitzen kommt da absolut nicht auf. Der Head steht da wie ein normaler Amp Head.
 
Da meine Boxen und Mikros eh im Aufnahmeraum stehen und die Amps im Regieraum macht es für mich relativ wenig Unterschied, ob ich über die realen Amps spiele oder nicht. Der Sound kommt eh aus den Monitoren.

Dann bist du ja der ideale Ansprechpartner. Wie siehst (hörst) du das denn, Amp vs. Modeler?
 
Da meine Boxen und Mikros eh im Aufnahmeraum stehen und die Amps im Regieraum macht es für mich relativ wenig Unterschied, ob ich über die realen Amps spiele oder nicht. Der Sound kommt eh aus den Monitoren.

Dann bist du ja der ideale Ansprechpartner. Wie siehst (hörst) du das denn, Amp vs. Modeler?

Kemper ist für mich klanglich und vom Feeling her in den allermeisten Fällen identisch. Aus den bekannten Usability Gründen nutze ich daher eigentlich nur den Kemper, außer ich baue neue Profile. Helix und Axe hatte ich noch nie. Diverse Software Amps, die ich bisher getestet hatte (im Grunde alles bis auf die Sachen der letzten 12 Monate wie Neural DSP) konnte ich mit den richtigen IRs rein klanglich so angleichen, dass aus Producer oder Konsumentensicht im Mix kein nennenswerter Unterschied besteht. Vom Spielgefühl und der Dynamik für mich als Spieler hängen die Software Amps aber meist noch erheblich zurück. Jedesmal Rechner oder DAW starten ist auch nicht so mein Ding.
 
Vom Spielgefühl und der Dynamik für mich als Spieler hängen die Software Amps aber meist noch erheblich zurück.

Komisch, dass das so ist - bzw. empfinde ich das oft auch so. Und ich habe die Sachen oft schon über diverse Inputsignalketten gespielt, darunter ein paar, die angeblich genau für den Zweck konstruiert wurden (Radial Zeugs und Co.). Lustigerweise haben sich zwei eher unwahrscheinliche Dinge als durchaus merklich soundverbessernd rausgestellt, namentlich der Input-Puffer eines Whammy II und ein ultrabilliger Audiobuddy Preamp von M-Audio (den man aber immer gut isoliert hinstellen muss). Ich weiß überhaupt nicht, wieso das selbst bei teureren Interfaces (mit an sich ordentlichen 1MOhm Hi-Z Eingängen) oft nicht besser klingt. Außerdem habe ich für mich festgestellt, dass es S-Gear ein wenig "egaler" zu sein scheint, womit man es beschickt, das ist irgendwie immer geil dynamisch.
 
das selbst bei teureren Interfaces (mit an sich ordentlichen 1MOhm Hi-Z Eingängen) oft nicht besser klingt.

Ich glaub auch nicht, dass es eine reine Sache der Preamps oder Eingänge ist. Ich hatte auch diverse DI Boxen und direkte Interface Eingänge probiert, aber auch das DI Signal, welches vom Kemper per SPDIF übertragen wird. Das hatte für mich keine Riesenunterschiede gemacht, außer ggf. etwas weniger Rauschen.

Der Killer Test ist für mich meist, einen High Gain Sound zu nutzen und das Volumen Poti der Klampfe fast zuzudrehen. Das ist seltsamerweise eine Disziplin womit fast alle Software Amps große Probleme haben.
 
Genau der richtige Thread für mich. :)
Ich besitze ein Racksystem mit einem Haufen Tretminen und zwei Röhrenpreamps. Die werden verwaltet von einem Sound Sculpture Switchblade. Am Ende der Gainstaging Kette ist ein analoger EQ und danach kommen noch ein analoges Delay und ein Mobius von Strymon. Als Endstufe plus Box verwende ich derzeit einen Fender Hot Rod Deluxe. Der ist aber vor allem für mich zum Anhören. Der Mischer erhält meist den Output einer analogen Boxensimulation mit DI-Ausgängen in Stereo. Würden wir häufiger auftreten, dann würde ich in Erwägung ziehen, zwei 1x12er Boxen entweder zu bauen oder zu kaufen und die mit eine Stereo Röhrenendstufe anzutreiben. Allerdings habe ich im Moment keine Lust auf diese Investition. Boxen bringen ja auch immer das Problem mit, daß man den Mikrofonierungskünsten des Mischers ausgeliefert ist. Zählt das eigentlich als "einen Amp spielen"? Der Signalweg ist jedenfalls von vorne bis hinten analog, lediglich das Strymon fügt Digitales hinzu.

Vor ca. 20 Jahren habe ich einen Line6 POD und einen Fender Twin Reverb besessen. Ich wollte das Spielgefühl haben, was man hat, wenn man die Gitarre direkt an einen Röhrenamp anschließt, ich wollte aber die Tonvielfalt, die der POD bietet. Ich habe auf dem Weg dahin eine Menge Schrott gekauft und einiges gelernt. Der Schlüssel zu einem guten Sound waren letzten Endes das Switchblade und das modulare Stromsystem von Gigrig. Meine Tretminen klingen in dieser Kombination besser als je zuvor. Ich nutze unter anderem einen Big Muff von Ende der 70er oder Anfang der 80er. Der macht normalerweise Wasserfall, wenn man den Gain aufreißt und gerade nicht spielt. In diesem System ist er sehr gut nutzbar.

Ich bin der festen Überzeugung, daß auch heutige Topsysteme à la Kemper nicht mit echter analoger Technik mithalten können. Ich mache das an verschiedenen Dingen fest, am wichtigsten ist mir das Spielgefühl. Im Vergleich zu einem echten Röhrenamp klingt eine Simulation immer etwas schaler, kraftloser, weniger lebendig. Mein liebster Zerrsound ist eine Tretmine, die einen Röhrenamp leicht anboostet. Man bekommt den Charakter des Pedals, welches man gerne mag und man bekommt röhrige Obertöne dazu. Ich kenne kein digitales Wah, was geil klingt. Und ich meine geil, nicht einfach solide. Insbesondere die Interaktion zwischen Wah-Pedal und Verzerrertretminen nutze ich sehr gerne. Ganz allgemein reagieren analoge Geräte, die sich gegenseitig in die Sättigung treiben anders, als ein in einer Simulation zusammen geklickter Signalweg.

Hinzu kommt ein gewisser Zufallsfaktor, der entsteht, wenn echter Strom durch echte Schaltungen fließt. Hier mal ein Knackser, dort mal ein Rauschen. Das ist für mich so, wie der Unterschied zwischen einem Drumloop und einem Schlagzeuger, der die gleiche Figur immer wieder spielt. Ach ja, und noch was: in einem modularen analogen System kann ich mir verschiedene Effekte zusammen stellen, die genau das machen, was ich will. In einem digitalen System ist man auf die vorhandene Varianten angewiesen und man kann auch nichts mehr hinzufügen. Wenn man das nämlich macht, dann hat man mehrere AD/DA-Wandlungen im Signalweg, und das ist meiner Ansicht nach der absolute und endgültige Tod eines jeden lebendigen Gitarrensignals.
 
In einem digitalen System ist man auf die vorhandene Varianten angewiesen und man kann auch nichts mehr hinzufügen. Wenn man das nämlich macht, dann hat man mehrere AD/DA-Wandlungen im Signalweg, und das ist meiner Ansicht nach der absolute und endgültige Tod eines jeden lebendigen Gitarrensignals.

Wenn man alles im Rechner macht, ist man nicht sonderlich limitiert (eher im Gegenteil) und hat auch keine zusätzlichen AD/DA-Wandlungen.
Hatte ich für 'ne Weile überlegt, ist allerdings für das, was ich so mache (bzw. bisher gemacht habe, vielen Dank auch hier nochmal, C19...) live nicht praktikabel. Eingeschränkt fühle ich mich mit meinem Helix dennoch nicht, einzig hinsichtlich des Wahs überlege ich, doch wieder eines meiner analogen mitzuschleppen.
 
@moon-dog Also wegen der Punkte, die ich danach aufgezählt habe, Spielgefühl und Interaktion von Geräten.
 

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