weitaus spannender ist doch -> „Warum „tut“ man dies oder jenes?“ …
oder auch -> „Warum kann ich nicht anders?“ (und hier lässt artname
doch ab und zu die hosen runter und stellt sich diese frage „gemeinsam“
mit uns allen …)
Am liebsten tausche ich mich mit Künstlern anderer Genres aus. Der kleinste Nenner ist der Schaffensprozess. Das konkrete Kunstwerk brauche ich in einem Café oder bei einem Spaziergang nicht, um mich von fremden Arbeits- oder Denkweisen anregen zu lassen. Genau genommen regen mich nicht fremden Werke, sondern fremde Arbeitsweisen ein.
Ein Bekannter (Maler) blieb mir unvergesslich, weil er stets GLEICHZEITIG in zwei Zimmer arbeitete. In einem an Miniaturen, im anderen an sehr großen Bildern. Er brauchte diesen Wechsel, um die wachsenden Spannungen, die beiden Formaten innewohnen, auszugleichen. Vielleicht sind Aufträge für mich eher die großen Bilder (ich hab mal an einer Ausschreibung 14 Monate intensivst gearbeitet.... leider erfolglos) und meine Forentexte eher Miniaturen.
Ein Filmkomponist beeindruckte mich für immer, als er mir zeigte, dass jede Melodie zu jeder Akkordprogression passen kann, ohne die angelegte Bildsequenz zu zerstören. Die gleichen Bilder wecken lediglich völlig verschiede Emotionen in dem selben Betrachter. Aber sie behalten ihre Existenzform.
Klaus Kinsky mochte ich nie. Dennoch wecken seine Rezitationen ungeahnte Perspektiven in mir. Weil er ist, wie er ist! Ich bin froh, dass wir alle unterschiedlich sind. Ich sehe nur Anregendes an diesem Fakt.
Regt mich ein Text an, begründe ich das. Wie die Anderen auch. Langweilt er mich, begründe ich das. Wie die Anderen auch.
Mich langweilen beispielsweise alle Versuche, Menschen auf einander zu hetzen! Da steige ich aus. Wie die (allermeisten) Anderen auch.