Welcher Takt bei Hallelujah?

[Instrumentenfreak]

Zitat von mir (vor etwa 1 Jahr): "Mich persönlich hat Musiktheorie noch nie wirklich weitergebracht. Ich kann jetzt zwar erklären, wie die Dinge aufgebaut sind und zusammenpassen, aber spielen konnte ich es bereits vor der Theorie."

Musiktheorie ist eigentlich nix anderes als die Erklärung "warum Musik ist wie sie ist". Wie kann es schlecht sein, zu viel davon erklären zu können?

Es nimmt halt ein wenig den Zauber des Unbekannten weg - es wirkt kalt, wenn man Dinge spielt, die man eigentlich nicht kann (aber dank Theorie eben doch). Man muss wie mit jeder Sprache eben erst damit warm werden um zu fühlen und zu begreifen, was man vorher nicht kannte/konnte. Es ist mit einem gewissen Aufwand verbunden, bei dem Viele (teilweise sehr gute Musiker) die Lust verlieren, sich intensiv damit auseinander zu setzen. Und da merkt man dann auch, wer Musik wirklich kennen und verstehen will und wer eben "nur spielen will" - was ich aber auch total nachvollziehen kann. Ich war ja lange Zeit auch so drauf.

 

[AndreasEsterl]

Ich für meinen Teil habe mich auch jahrelang nicht für Musiktheorie interessiert. Aber irgendwann kam doch mein Interesse und ich habe begonnen Musiktheorie zu lernen...und bin nach wie vor dabei.

Einfach weil ich verstehen wollte, was ich da eigentlich genau spiele...und vor allem auch um mein musikalisches Repertoir zu erweitern.

Ich habe jahrelang in Coverbands gespielt, da ging es nur darum, die Sachen rauszuhören und nachzuspielen...möglichst so wie es im Original vorkommt.

Aber wenn man selbst Musik macht bzw. richtig komponieren möchte, schadet es nicht, das eine oder andere musiktheoretische Wissen zu haben.

Auch beim Unterrichten...da macht es kein gutes Bild wenn ein Schüler was fragt und man kann keine Antwort darauf geben.

 

[Mike3000]

Da wären wir fast schon bei der Frage ob die Musiktheorie deskriptive ist (und versucht dass alles was wir auf Instrumenten so alles machen), oder präskriptiv (und vorschreibt was man darf und was nicht).

Ich denek es ist eher ersterer Fall.

 

[Instrumentenfreak]

So isses
...ich würde ja gern ab und zu mal auf den Danke-Button drücken, aber bei mir funktioniert das irgendwie nicht - die Seite lädt neu und bleibt weiß. Seltsam xD

 

[tubeless]

@ Instrumentenfreak

Und ja, die Sache mit den Betonungen stimmt.

???
Wo am Meisten?

Ich hab da so meine Zweifel. Zudem hab ich nichts gefunden, was die von Dir angegebene merkwürdige Betonungsart des 6/4 bestätigen würde.

Beim 6/4 Takt betont man die 1 und etwas schwächer die 3.

Aha.
Also so:
1 2 3 4 5 6
Sorry, aber kannst Du mal ein Beispiel bringen?

Beim 6/8 Takt betont man die 1 und etwas schwächer die 4.

1 2 3 4 5 6

Ungefähr so:

 

[Rolleum]

Also bei Georg Friedrich Händels "Song" ist das zumindest ein 4/4 Takt.

Jut my two cents

 

[kickback]

Beim 3/4 Takt betont man die 1, 2 und 3 jeweils schwächer werdend.

Ein ordentlicher Wiener Walzer hat fast 2 Vierteln zwischen 2 und 3

 

[misterkanister]

Hallo liebe Experten, wo schon mal alle zsammen sind,
kann mir einer sagen, was das für`n Takt ist?

 

[stefangeidel]

6/8

 

[ProTonAudio]

Den letzten könnte man ebenso als 3/4 interpretieren, das hat beides einen gewissen Sinn.
Wenn man hier ganz streng nach Betonung geht wäre es ein Mischtakt bei dem immer 3 Viertel auf 6 Achtel folgen.

Der Unterschied zwischen 6/4 und 6/8 besteht nur im Tempo bzw. wie man die Musik eben niederschreibt. Es gibt viele Musikstücke, wo in verschiedenen Ausgaben mal Achtel und mal Viertel geschrieben werden.

Feste Vorschriften für die Betonungen gibt es da nicht.
Es macht natürlich keinen Sinn bei einer Betonung auf der 1. und 4. Achtelnote von 3/4 Takt zu sprechen, da sagt man dann eher 6/8. Oder es wird jeden Takt anders betont wie in dem hier geposteten Beispiel.

Die Frage ist also eher wie der Takt betonungsmäßig geteilt wird, in 2 Gruppen zu 3 Achteln
oder in 3 Gruppen zu 2 Achteln (oder eben wirklich 3 Viertelnoten).

 

[ProTonAudio]

und noch zu deskriptiv vs. präskriptiv,
sie ist eigentlich doch wohl immer beides gewesen.
Sie hält einen gewissen Stand und usus zu einer gewissen Zeit fest, der dann anderen wieder als Voraussetzung dient. Deswegen gibt es ja auch nicht DIE Musiktheorie sondern sie ist einem gewissen Wandel unterworfen. Trotzdem dient sie die jeweilige häufig als Grundlage.
Insofern kann es sogar Sinn machen, völlig befreit von Theorie an Musik ranzugehen, sozusagen unbefangen, oder zumindest nicht den Anspruch hat, alles theoretisch erklären zu können, was gut klingt.
Man könnte ja auch fragen ob die "Lehre der Studiotechnik" deskriptiv oder präskriptiv ist :;

 

[tubeless]

Der Unterschied zwischen 6/4 und 6/8 besteht nur im Tempo bzw. wie man die Musik eben niederschreibt.

Das beruhigt mich dann doch.

 

[Mike3000]

Der Unterschied zwischen 6/4 und 6/8 besteht nur im Tempo bzw. wie man die Musik eben niederschreibt.

...das erinnert mich daran wie ich mit einem Kommiltonen über den Song "We can work it out" sprach:

Ich sagte, da geht der Song für ein paar Takte vom 4/4 in 3/4 - in seinem Notenheft stand es allerdings als Triolen (für alle Stimmen) in 4/4

 

[AndreasEsterl]

Hab jetzt nicht Zeit alle Beiträge hier zu lesen (hole ich bestimmt nach)...aber ich habe gerade mit der Tabulatur experimentiert.

Bei Hallelujah handelt es sich vermutlich doch um einen 6/4-Takt...zumindest geht sich das besser mit dem jeweiligen Akkordwechsel aus...sprich...es sieht auf der Tabulatur irgendwie stimmiger bzw. logischer aus.

Wenn ich daneben liege, korrigiert mich bitte.

Andi

 

[Rolleum]

Beim 6/4 Takt betont man die 1 und etwas schwächer die 3.

Das stimmt so nicht ganz. An der Musikhochschule Köln haben durchgängig alle Dozenten die Meinung vertreten, daß die eins die betonte Zeit ist, die zwei völlig unbetont, und die drei leicht betont. Bei der drei fungiert die leichte Betonung quasi als "Auftakt" zur neuen eins.

 

[Instrumentenfreak]

ich bin jetzt zu faul, also guckt selber nach
http://www.lehrklaenge.de/HTML/eigenschaften_von_taktarten.html

 

[tubeless]

@ Instrumentenfreak

Interessante Sache.
Nur scheint da ein 6/4tel gar nicht existent......

@ Rolleum

daß die eins die betonte Zeit ist, die zwei völlig unbetont, und die drei leicht betont. Bei der drei fungiert die leichte Betonung quasi als "Auftakt" zur neuen eins.

Daraus folgt doch, dass der 6/4tel ein ziemlich holperiger Takt ist, wenn man EINS - 2 - drei - 456 zählt.... Klingt echt merkwürdig....

Das mit dem Auftakt will mir nicht in den Kopf. Ein Auftakt auf der drei - und dann werden nochmal drei Schläge gezählt? Ist ja ne ewige Spanne nach dem Auftakt zur eins.

 

[Rolleum]

@tubeless
Stopp. Du kannst dann nicht einfach zwei mal Dreiviertel hintereinanderkoppeln. Beim 6/8tel ist die 1 betont, 2+3 unbetont, und die 4 wieder betont, aber nicht so stark wie die 1. Das sieht man auch im Dirigat.

PS: Dein Kommentar bzgl. Wordclock war ja echt lustig......wenn Du sie hören kannst, dann ist sie schlecht

 

[slowhand73]

Halleluhja ist ein 12/8 Takt

http://www.notendownload.com/8/dpsh... Leonard Cohen__7070178.sco__07.07_07.07.html

12/8 = 6/8 + 6/8 = 3/8 + 3/8 + 3/8 +3/8

 

[misterkanister]

Oder:
http://1.bp.blogspot.com/_QzMj_R4So...Om0na8BNcs/s1600/leonard-cohen-hallelujah.jpg

oder:

http://2.bp.blogspot.com/-6VfrFjRP_...ACAs/oG0btWV8kVQ/s1600/Hallellujah++Sax-1.png