Welchen Akkord im 4 Takt nehmen?

[Tio74]

Hallo,

ich hab ein Frage zum Thema Akkorde. Ich habe eine kleine Basslinie und bin mir jetzt beim 4ten Takt unsicher welcher Akkord da besser passt (siehe Bild im Anhang). Also ich habe mich schon bissl mit Harmonielehre auseinander gesetzt, trotzdem bin ich mir nach wie vor unsicher welchen Akkord ich da nehme. Da heißt die beiden Töne im 4ten Takt g und e kommen ja im E-Moll (e-g-h) vor. Wäre da jetzt Em dem G vorzuziehen oder sollte man da sein Gehör entscheiden lassen? Ich könnte doch auch G-Dur nehmen oder wäre das falsch? Die Unsicherheit ob richtig oder flasch macht mich wahnsinnig =).

Wäre für eine Antwort dankbar.

LG Tio

 

[Milli]

Auf den Grundton der basslinie würde ich G Dur nehmen. Aber es passt auch em/G

 

[magnazeon]

Wähle am besten in Abhängigkeit zur Melodie.

Übrigens hast Du im 6. Akkord einen recht großen Sprung.
Vermeide Sprünge größer als eine Oktave.

 

[Tio74]

Danke für eure Antworten. Ja es gibt dazu noch eine Melodie, weiß aber nicht genau ob ich sie hier posten sollte. Ich habe da schon eine Weile dran gesessen. Also ich finde Em klingt auch aber G-Dur hört sich für mich runder an. Also wenn ich G nehme wäre das nicht falsch? Weil das e ja auch dort in der Tonleiter vorkommt. Naja ich bin halt kein gelernter Musiker und oft quälen mich so Fragen ist das jetzt richtig so. Dazu kommt noch das ich nicht der Entscheidungsfreudigste bin =). Naja wird schon.

 

[Nightfly]

Wenn es sich für dich richtig (oder besser noch: gut) anhört, dann ist das auch richtig. Nimm den Akkord, der sich für dich gut anhört und Punkt. Es gibt kein Falsch! Es gibt vielleicht manchmal unglücklich gewählt.
In deinem Beispiel sind beide Akkorde in dem Zusammenhang 08/15 und somit keineswegs falsch.

Em über G im Bass (wie von Milli vorgeschlagen) geht auch und klingt vielleicht sogar interessanter. Aber das musst am Ende du entscheiden.

 

[Tio74]

Ich hätte da noch eine Frage nur zum Bass. Ich habe mal in einem Buch gelesen, wo es um´s Arrangieren und Mixen geht, dass man 2 Instrumente die im selben Frequenzbereich spielen vermeiden sollte. Da die Noten vom E-Piano ja schon tief hinuntergehen frag ich mich ob eine Sinuswelle im selben Bereich zuviel des Guten wäre. Fragen über Fragen =).

 

[Nightfly]

Auch hier gilt: If it sounds right, it is right.

Je tiefer die Töne sind, umso mehr sollte man hier kleine Intervalle vermeiden, da das schnell zu unschön klingendem Mulm tendiert. Quinten funktionieren auch im Bassbereich noch gut. Terzen erzeugen häufig Mulm. Das Gehör entscheidet, ob´s ok ist, oder matschig klingt.

 

[Tio74]

Ok Danke Dir. Frage beantwortet.

 

[Nightfly]

Gern!
Kleiner Tipp am Rande: Es ist gut und richtig, dass du dich mit Grundlagen befasst und dich in die Materie einließt. Aber betrachte die "Regeln" eher als hilfreiche Empfehlungen, die auch gebrochen werden dürfen oder sollen. Letztlich ist es deine Musik und nicht die der Autoren von Fachbüchern.

Musizieren und komponieren ist eine hochgradig individuelle Sache. Zuallererst muss dich das Ergebnis zufrieden stellen. Das muss der Maßstab sein. Wenn du nicht zufrieden bist, ok, dann musst du nochmal ran, wenn du zufrieden bist, ist alles ok, egal wieviele "Regeln" du dabei gebrochen hast.

 

[Tio74]

Danke Dir. =)

 

[Klavio]

E-Dur würde sich anbieten. Du müsstest nur aus dem G ein Gis machen.

Einfach mal ausprobieren.

 

[Hyp]

Um bei solchen Akkord-Entscheidungsfragen zu einer Lösung zu kommen, funktioniert bei mir immer, die Varianten auf 'nen Player zu packen und im Wechsel mit anderer Musik in einer anderen Hörsituation als am Produktionsplatz zu hören.
Der Wechsel mit anderer Musik "neutralisiert" das Gehör, ebenso trägt der Ortswechsel dazu bei.

 

[Mike3000]

Dann auch noch mal mein Senf: ich würde nach dem Zusammenklang mit den anderen Instrumenten entscheiden.

Ichahhte mal eine Situation: da spilete die eine Gitarre im vierten Takt die Töne g,h,g´, im fünften Takt g,d´,g´. Für den fünften Takt war ein G-Dur eingeplant, und für den vierten wollte ich erst Emoll nehmen. Ich habe mich dann aber doch für G-Dur entschieden.

 

[Dodo_I]

Um bei solchen Akkord-Entscheidungsfragen zu einer Lösung zu kommen, funktioniert bei mir immer, die Varianten auf 'nen Player zu packen und im Wechsel mit anderer Musik in einer anderen Hörsituation als am Produktionsplatz zu hören.
Der Wechsel mit anderer Musik "neutralisiert" das Gehör, ebenso trägt der Ortswechsel dazu bei.

Hey, das ist ja mal ein guter Tipp!

Vielen Dank ! ! !

 

[Tio74]

=)

 

[artname]

Hallo,
Nightfly schrieb:

Aber betrachte die „Regeln" eher als hilfreiche Empfehlungen, die auch gebrochen werden dürfen oder sollen.

Das sehe ich auch so!! - Analyse half (mir) bisher nur, besser zu erkennen, mit welchen Mitteln fremde Werke bewegen. Letztlich aber bewegen mich unter meinen Werken DIE am meisten, die wider eigenen und besseren Wissen entstanden: die von mir (manchmal von vorn herein, manchmal erst nachträglich) erkannten „Fehler“. Diese Regelverstöße vermitteln mir das größte Selbstbewußtsein!

Also lerne weiter, wie Hörgewohnheiten entstehen und gebaut sind. Handwerk vrermittelt ebenfalls Selbstvertrauen. Aber scheue zu keiner Zeit bewusste Regelverstöße... falls Dir danach ist.


Gruss