Was kostet ein professioneller Mix? / Eure Erfahrungen mit Online-Mixing?

[SoJ]

Hallo!

Ist es realistisch für eine Summe um die 300 Euro pro Song einen amtlichen Mix zu bekommen? Das ist zumindest die Summe, die viele der Online-Anbieter angeben (meist inkl. Mastering). Ist das eher wenig oder eher viel?

Wieviele Stunden braucht ein Profi ungefähr einen 4-Minuten-Track mit ca. 30 Spuren zu mischen? (natürlich ist jeder Song unterschiedlich aufwändig, aber so im Durchschnitt halt)

Hat hier jemand Erfahrungen mit Online-Mixing sammeln können? Bei wem habt ihrs machen lassen?

 

[SilentWarrior]

Die Minuten des Tracks sind nicht so entscheidend wie der Track an sich und wie sauber editiert wurde.

300€ pro Mix ist sicherlich kein Mix eines bekannten Profis, die verlangen schon 1200€ je nach Name.
Ein Mastering bei Glenn Schick kostet schon 250$.

Aber das bedeutet nicht das jemand der nur 300€ verlangt automatisch schlechte Qualität abliefert, da musst du dir seine Mixe anhören, also bei den Credits nachschauen.

Aber je tiefer der Preis wird desto eher handelt es sich um einen Neueinsteiger, diese sind aber meist ehrgeizig genug um ihr bestes zu geben.

Sollte es ein Portal sein wo Massenabfertigung gemacht wird, dann suche dir lieber hier im Forum jemanden.
Da sieht es dann auch mit Revisionen sonst eher schlecht aus.

 

[Lessismore]

300 (inkl. Steuer?) ist schon sehr günstig.
Wenn alles sauber editiert und benannt wurde, ist ein Mix inkl. Summenbarbeitung für 4-600€ realistisch.

 

[muffy]

Hallo!

Ist es realistisch für eine Summe um die 300 Euro pro Song einen amtlichen Mix zu bekommen? Das ist zumindest die Summe, die viele der Online-Anbieter angeben (meist inkl. Mastering). Ist das eher wenig oder eher viel?

Wieviele Stunden braucht ein Profi ungefähr einen 4-Minuten-Track mit ca. 30 Spuren zu mischen? (natürlich ist jeder Song unterschiedlich aufwändig, aber so im Durchschnitt halt)

Hat hier jemand Erfahrungen mit Online-Mixing sammeln können? Bei wem habt ihrs machen lassen?

300-500 pro Song sind sicherlich ne solide Ausgangslage, um was "gescheites" zu bekommen. Ich würde das Pferd aber nicht vom Geld aufzäumen, sondern sagen, ich will den Sound oder den Mixer und wie teuer ist der dann.

Wie lange der Mixer braucht ist ja eigentlich egal, wenn das Ergebnis stimmt. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen - nicht als Mixer - wenn man auf ner Pauschale arbeitet und die "übliche, zumutbare Zeit" verronnen ist, sinkt der Bock exponentiell. Daher kann man bei 300+ davon ausgehen, dass die Laune länger stabil bleibt. Wenn man an einem Stück mehr als 2-3 Stunden hängt, wird es finanziell uninteressant.

 

[tylerhb]

Ich finde Pauschalpreise generell nicht sinnvoll, egal ob nun pro Song oder pro EP/Album. Wenn ich externe Mixing Jobs gemacht habe, dann habe ich mir immer ein Beispiel Projekt schicken lassen, um den Aufwand abzuschätzen und dann halt eben ein Angebot gemacht, wo dann eine bestimmte Anzahl Arbeitsstunden drin sind. So war es für den Auftraggeber immer ein Ansporn möglichst saubere Spuren abzuliefern, wo man nicht mehr so viel Dulli Arbeit wie das Freistellen von Drums selbst machen muss und man mehr Zeit für den kreativen Kram hat.

 

[SoJ]

Viele Mix-Engineers nennen nur einen Stundenlohn und da ich nicht weiß wie viele Stunden realistisch sind fand ich die Pauschalpreise halt ansprechend. Aber rechnet man mit den genannten Stundenlöhnen, würden die Pauschalpreisanbieter ja nur 4-5 Stunden berechnen und ich kann mir nicht vorstellen dass das in der Zeit zu machen ist. Oder?

 

[Navar]

Wieviele Stunden braucht ein Profi ungefähr einen 4-Minuten-Track mit ca. 30 Spuren zu mischen? (natürlich ist jeder Song unterschiedlich aufwändig, aber so im Durchschnitt halt)

Hat hier jemand Erfahrungen mit Online-Mixing sammeln können? Bei wem habt ihrs machen lassen?

Online Mixing kann ja in dem Zusammenhang vieles bedeuten. Mittlerweile findet der Austausch ja eh komplett digital statt, 2018 hab ich zuletzt mal jemand eine Festplatte mit einem Album gebracht, aber der wohnte auch in der Nähe.

Ich würde bei so pauschalen Angeboten schon genau drauf schauen was die anbieten und wie da der Ablauf ist. Manchmal steht da irgendwo klein gedruckt, dass es eine Mix Revision gibt und jede Weitere extra kostet und sowas.
Ganz persönlich hab ich mir immer die Leute rausgesucht nach dem was die sonst so gemacht haben, ob mir das gefällt und dann haben wir uns nach einem Gespräch drauf verständigt das zusammen zu machen. Dann hab ich denen auch schon mal das Rohmaterial gezeigt und die konnten mir das vorher auch um die Ohren hauen wenn das noch nicht gut genug war, damit die da was anständiges mit machen können. Und das hab ich auch schon erlebt, vor vielen Jahren hab ich mal ein Album zum Mix in ein schwedisches Studio abgegeben und da kam erstmal ein Anruf was ich mir denn beim Vocal Editing gedacht habe und das ich das nochmal machen soll. Im Nachhinein war ich da sehr dankbar drüber, weil es auf vielen Ebenen was gebracht hat das nochmal zu machen.

Und genau so mache ich es mittlerweile mit Mixing Jobs. Bevor ich einen Preis nenne und bevor ich da zusage, lass ich mir erstmal zeigen was auf mich zukommt und gebe auch eine möglichst realistische Schätzung darüber ab was ich daraus machen kann.

 

[SilentWarrior]

Viele Mix-Engineers nennen nur einen Stundenlohn und da ich nicht weiß wie viele Stunden realistisch sind fand ich die Pauschalpreise halt ansprechend. Aber rechnet man mit den genannten Stundenlöhnen, würden die Pauschalpreisanbieter ja nur 4-5 Stunden berechnen und ich kann mir nicht vorstellen dass das in der Zeit zu machen ist. Oder?

Das hängt von den Spuren ab.

Wenn man erst einmal alle Tomschläge selbst rausschneiden muss wegen zu starken Übersprechern, dann kostet das Zeit.
Diese Zeit geht dann flöten.
Dann wird es mit 5 Stunden eher weniger möglich. Kommen dann S-Laute in den Vox Dopplungen vor, dann wieder.

Editing frisst Zeit und kostet Geld. Ist auch nicht wirklich der Job des Mischers sondern des Producers.
Aber kein guter Mischer wird das ignorieren und es einfach so mischen, also wird er Zeit dadurch verlieren.

 

[muffy]

Viele Mix-Engineers nennen nur einen Stundenlohn und da ich nicht weiß wie viele Stunden realistisch sind fand ich die Pauschalpreise halt ansprechend. Aber rechnet man mit den genannten Stundenlöhnen, würden die Pauschalpreisanbieter ja nur 4-5 Stunden berechnen und ich kann mir nicht vorstellen dass das in der Zeit zu machen ist. Oder?

Mit entsprechender Erfahrung, Template und soliden Spuren kann man in der Zeit sogar 2-3 Songs mischen.

 

[Navar]

Viele Mix-Engineers nennen nur einen Stundenlohn und da ich nicht weiß wie viele Stunden realistisch sind fand ich die Pauschalpreise halt ansprechend. Aber rechnet man mit den genannten Stundenlöhnen, würden die Pauschalpreisanbieter ja nur 4-5 Stunden berechnen und ich kann mir nicht vorstellen dass das in der Zeit zu machen ist. Oder?

Och, wenn das Material gut aufbereitet ist, sauber aufgenommen und beim hochziehen der Fader erstmal ein Song bei raus kommt, dann kann ein Mix auch flott von der Hand gehen.
Aber ich kenne genug Studios, die den Mix eher pauschal machen. Ich persönlich rechne Recording und Editing eher stundenweise, weil ich mir nicht für einen Pauschalbetrag die Nächte um die Ohren schlage wenn jemand vielleicht seine Parts vorher nicht richtig geübt hat und 50 Vocal Spuren dauern halt einfach länger beim Editing als eine einfache Singer Songwriter Nummer. Und das kann man halt auch gut stundenweise tracken.
Beim Mix mach ich das dann pauschal, da lass ich niemanden extra bezahlen nur weil ich mich vielleicht mal beim rumexperimentieren verbastel oder so.
Und in der Regel hat man ja ein Interesse daran, dass das Ergebnis auch gut ist. Da es viel um Referenzen und Mundpropaganda geht, tut es gar nicht gut, wenn da mal irgendwas schlecht klingt wo der eigene Name drunter steht. Wenn das einem Studio egal ist was sie da abliefern, würde ich da eher Abstand von nehmen.

 

[Tascany]

Schau auch mal bei Fiverr, da gibts richtig gute Leute in jeder Preisklasse.

 

[muffy]

Was ich mir überlegt habe - warum sollte man "irgendjemanden" nehmen, wenn man einfach auch den Lieblingsmixer anhauen könnte. Also jetzt nicht vielleicht die AAA-Typen wie Serban Ghenea (wer? - der Typ mit 120 #1 Hits!), aber so solide Jungs. Weil man einfach weiss wie sie klingen.

 

[SoJ]

Manchmal steht da irgendwo klein gedruckt, dass es eine Mix Revision gibt und jede Weitere extra kostet und sowas.

Ja, das befürchte ich nämlich könnte dann eine Kostenfalle werden. Bei (ich glaube) allen Pauschalanbietern die ich gefunden habe, sind max. 2 Revisionen im Preis mit drin. Was garantiert mir da schon, dass die erste Version des Mixes gut genug ausfällt, dass 2 Revisionen reichen um zu einem amtlichen Mix zu kommen.

 

[Moogman]

Ist es realistisch für eine Summe um die 300 Euro pro Song einen amtlichen Mix zu bekommen? Das ist zumindest die Summe, die viele der Online-Anbieter angeben (meist inkl. Mastering). Ist das eher wenig oder eher viel?

€ 300 sind eher niedrig angesetzt.

Wieviele Stunden braucht ein Profi ungefähr einen 4-Minuten-Track mit ca. 30 Spuren zu mischen? (natürlich ist jeder Song unterschiedlich aufwändig, aber so im Durchschnitt halt)

Wie lange braucht ein Koch für die Zubereitung von einem guten Essen?
Wie lange braucht die Reinigungskraft für eine Wohnung?

Pauschalpreise können nicht funktionieren, da das Ausgangsmaterial bei jedem Kunden immer völlig unterschiedlich ist.
Wenn alle Spuren nahezu perfekt sind, ist das vielleicht sogar zu teuer, wenn nichts passt, ist es allerdings zu wenig.
Da ist der Mixer dann gezwungen zu pfuschen, sonst legt er ja drauf.
Fair ist immer eine Abrechnung nach dem Aufwand zum Stundensatz.
Wenn die Dateien vorliegen und mal reingehört wurde, kann man dir vorher fast immer einen groben Preis nennen.

 

[SilentWarrior]

@SoJ

Mach doch hier im Forum einen Shoot Out.

Lässt paar Leute es mischen und dann entscheidest Du dich für einen oder auch keinen.
Vielleicht findest du doch hier jemanden.

 

[SoJ]

@SilentWarrior Ja, das habe ich auch schon überlegt, aber ich würde den Song nur ungern irgendwo vorveröffentlichen.

 

[SilentWarrior]

@SilentWarrior Ja, das habe ich auch schon überlegt, aber ich würde den Song nur ungern irgendwo vorveröffentlichen.

Per PM machen.

Mache bloß nicht öffentlich.
Starte Thread und erkläre ganz klar das es keine Garantie für keinen gibt den Job zu bekommen.

Wenn dir kein Mix gefällt dann ist das so.
Dafür sind Shoot Out da.

Du kannst den Leuten auch nur Anfang bis ersten Refrain geben. Muss ja nicht der komplette Song sein.
Das reicht vollkommen um dir einen Eindruck zu holen.

 

[FredTadge]

Mach doch hier im Forum einen Shoot Out.

Haben wir 2015 genau so gemacht. Haben wir viel Kritik für bekommen aber letzten Endes den perfekten Mischer gefunden, den wir beim zweiten Album dann wieder fürs Mastering engagiert haben.

https://recording.de/threads/mix-und-master-fuer-ein-album-zum-festpreis.195191/

 

[SoulFrontier]

Was ich mich ernsthaft frage, welchen Sinn hat es seine Songs für derartig viel Geld mixen zu lassen? 300+ Euro allein für einen Song... ein Song alleine ist und bringt: ganz genau nüscht. Heißt?
Früher konnte man das evtl. bei Gigs mit Merchandise rein holen.
Willst Du irgendwo mitstinken brauchst Du mindestens eine gute Hand voll Songs, je mehr je besser.
10...50× 300 Euro pro Song bis irgendwas passieren wird, was? So, 10000...20000 Euro für mixen und Mastern.
Das ist sicher nicht nur für mich völlig utopisch.

 

[tylerhb]

Was garantiert mir da schon, dass die erste Version des Mixes gut genug ausfällt, dass 2 Revisionen reichen um zu einem amtlichen Mix zu kommen.

Das kann aber auch eben in die andere Richtung gehen. Gibt auch oft genug Fälle, wo der Kunde erst zum Schluss merkt, dass er da teilweise Murks gemacht hat und will dann ständig neue Sachen umgesetzt haben. Da muss man sich schon austauschen, wie viele Stunden jeweils schon drauf gegangen sind.