Wenn ich das mit meinen beschränkten physikalischen Fähigkeiten richtig verstehe, ist das Problem bei Faltungshall und Amp Sim ähnlich gelagert:
Z.B. eine 300Hz Welle regt ein ganz anderes Raum/Resonanz/Obertonspektrum an, als eine 500Hz Welle. Wenn ich einen gesampleten Nachhall von einem perkussiven Signal aus Raum X auf ein Klavier setze, dann hat das nichts mit dem tatsächlichen Klang/Nachhall des Instruments im Raum X zu tun.
Man müsste also die physikalische Eigenschaft eines Raumes simulieren mit allen reflektierenden und absorbierenden Flächen, Ecken, Kanten usw.
Nein, du verstehst es genau falsch.
Eine Impulsantwort bei einem Faltungshall wird durch einen Dirac-Impuls angeregt. Das ist ein unendlich kurzer Impuls, der alle Frequenzen gleichmäßig beinhaltet und somit auch den kompletten Nachhall anregt.
Wenn du nun eine 300Hz Sinuswelle mit einer Impulsantwort faltest, dann werden auch nur die 300Hz Anteile angeregt.
In der Realität gibt es natürlich keinen unendlich kurzen Impuls.
Deshalb (und um einen höheren Rauschabstand zu bekommen) wird in echten Räumen oft mit Sinus-Sweeps gearbeitet.
Das gewonnene Signal wird dann nachträglich mit der selben Funktion transformiert, die man benötigt, um den Sweep auf einen Dirac-Impuls zu transformieren.
Bei linearen Systemen funktioniert das. Ist mathematisch bewiesen.
Edit:
Achja ... ich habe leider keinen Lieblingshall.