Verdeckungseffekt

[Tmny]

Hoh,

meine größte Hürde ist zurzeit die Verdeckung der einzelnen Instrumente, meistens im Mittenbereich. Kennt wohl jeder dass sich Gesang - Gitarren - Becken im Mix manchmal gar nicht miteinander verstehen.

Ich versuche zuerst die Frequenz zu orten wo die Probleme am stärksten sind, meistens ohne Erfolg. Danach nehm ich mir Span her und guck mir mal die am stärksten vertretenen Bereiche an, worauf ich dann mit einem statischen EQ versuche zu bearbeiten, meistens Gitarren oder Becken ausdünnen, möchte aber vermeiden dass die Gitarren/Becken zu dumpf klingen.
Ich komme aber eigentlich nie zu einem zufriedenen Ergebnis...

- Wie geht ihr da vor um die richtigen Frequenzen zu finden?
- Welche Plugins kommen dafür in Frage? (statischer oder dynamischer EQ, Multbandkompressor, Side Chain, ? )

 

[Alfageejo]

Ganz hilfreich kann der TrackSpacer sein:

http://plugins.wavesfactory.com/

Dort gibt's auch eine kostenlose Demo.

 

[Alfageejo]

Ansonsten:

Schmale EQ-Glocke (hoher Q-Faktor) und dann mit der Maus oder einem anderen Controller den Frequenzbereich der Spuren "abfahren" und Frequenzüberschneidungen notieren (oder schneller über einen Analyser (in Cubase 7 der Voxengo) und versuchen, anschließend die Instrumente soweit möglich frequenzmäßig zu trennen, das schafft Transparenz.

 

[Marc1610]

Daran solltest du schon bei der Aufnahme denken, so aufnehmen bzw, Mikro positionieren, das der Klang auch genug mitbringt den du einfängst, auch die Spielweise ist da nicht unbedeutend.

Wenn du aber fremdes Soundmaterial bearbeitest, ist der Mix schon mal etwas dumpf, es ist aber nicht verboten, über die Summe dem Mix wieder neue Frische einzuhauchen, da du die fiesen Frequenzen zuvor im Mix rausgenommen hast, wird das normalerweise auch funktionieren.

Schlechte Sounds übertrieben viele Instrumente im selben Frequenzbereich sind auch ein Zeichen dafür, das bei Produktion nicht gut Arrangiert wurde, dann helfen schon mal an den besonders schwierigen stellen eine Panorama veränderung um den Sound hörbarer zu machen oder Tiefenstaffelung, aber da muss man auch wieder aufpassen, das es Monokompatibel bleibt.

Auf Deutsch, solche Sounds zwingen einen Kompromisse auf, die man dann eben eingehen muss.
Ebenso muss man aber auch nicht Alles hörbar machen, es reicht schon das ein Sound unterschwellig dem Song was gibt, nimmt man diesen Sound weg, fehlt etwas, also Mischen muss auch gelernt sein, nicht nur was Frequenztrennung und der ganze Effekte Kram angeht.
Ansonsten, sich einfach mal von dem Sound trennen, schmeiss ihn aus dem Song, Mut zum Mute

Der Mittenbereich ist eh ein nicht ganz leichter Bereich was das mischen angeht, stimmt der Mittenbereich aber, wird es knackig und lauter wirken.
Ein Frequenzanalyser ist zwar ganz nett um unangenehm rausstechende Frequenzen zu erkennen, wo das Ohr einem schon mal einen streich spielt aber für Frequenztrennung, lieber die Ohren benutzen.
Wenn die Boxen es dir nicht offenbaren, tut es vielleicht dein Kopfhörer, oder wenn du hast, ein zweites Paar Boxen.

Was Plugins angeht, nutze die Melda klamotten, die sind jut, die internen Sequenzer Plugs auch.Wenn du wüsstest was alles mit Freeware möglich ist, aber dazu muss man die Problemzonen im Sound sowie auch das gute im Sound hören können, sonst nützt das teuerste Zeug nix.
Plugins sind nur sogut, wie man es selbst hört, hört man schlecht, sind auch die Plugins schlecht, Anbieter xy boostet irgendwas innerhalb der Plugins und schon wird es für dich hörbarer, folglich findest du dieses Plugin erstmal geil, was quatsch ist.

 

[Tmny]

Jo danke erstmal für die ausführlichen Antworten. Grundsätzlich weiß ich ja worums geht, nur mein Problem dass ich oben schon erwähnt habe, ist dass es anscheinend noch nicht höre... Ich möchte das aber endlich hören! Habt ihr diese Fähigkeit aktiv versucht zu erlangen, oder kommt das einfach mit der Zeit?

Ich mische manchmal Sachen auf der CambrdigeMT Seite und poste danach den Mix um Feedback zu erhalten. Bei jedem Mix habe ich mindestens ein Verdeckungsproblem dass ich nicht höre.

Hier zwei Mixe:
http://discussion.cambridge-mt.com/showthread.php?tid=1664
http://discussion.cambridge-mt.com/showthread.php?tid=1620

wie schlimm ist es?

 

[BasementBluesBoy]

Wenn ich mir die Mixe son anhöre finde ich, dass die alle sehr direkt und zum Teil recht harsch klingen. Packst Du auch schon mal ein wenig Delay auf Spuren als Send, um die besser einzubetten? Außerdem finde ich versuchst Du alle Instrumente bzw. Elemente eines Songs gleich zu gewichten und gleich laut klingen zu lassen. Du musst schon eine Entscheidung treffen, welches Instrument im Vordergrund des jeweiligen Abschnitts stehen soll und welches nicht. Panning derr Instrumente schaft auch mehr Transparenz.

Such Dir Referenz Songs von guten Ingenieuren und versuch so nah wie möglich an die Referenzen mit dem Mix zu kommen. Dann marschierst Du automatisch in die richtige Richtung. Vergleich die Referenzen und Deinen Mix im Analyser. Für den ersten Song hätte ich z.B. Als Referenz eine Nummer von Nirvana der Nevermind genommen. Ist ne ziemlich hoch angesehen Scheibe. Da mischt Du dann gegen Andy Wallace und sündhaft teures Equipment. Wenn Du mit Deinem Mix annähernd hinkommst, hast Du nen tollen Mix.

Last not Least - Raumakustik - damit solltest Du ggf. anfangen, wen noch nicht optimiert.

Gruß

Bbb

 

[LordOfMixing]

Problem dass ich oben schon erwähnt habe, ist dass es anscheinend noch nicht höre

Du machst den klassischen Fehler:

Du hörst auf die Spur die du gerade mit dem EQ bearbeitest, wenn du aber Platz für eine andere Spur machen willst.

Wenn du Platz für Bassdrum machen möchstest und bei der Bassgitarre was wegnehmen willst, dann musst du auf die Bassdrum hören, während du am EQ der Bassgitarre schraubst.

Hier wäre ein Controller vorteilhaft, weil deine Augen Alarm schlagen werden, wenn du bei bestimmten Frequenzen was wegnimmst.

 

[Tmny]

Von beiden Mixes gibt es einen Rescue-mix von Mike Senior. An den hab ich mich gehalten und versucht da irgendwie hinzukommen.
Wie ich mische und womit ichs vergleiche hilft mir aber nicht wirklichen bei meinem Verdeckungsproblem. Wenn ich nicht höre wo ich etwas ausdünnen soll dann komm werde ich auch zu keiner Entscheidung kommen.

Kann man sowas irgendwie trainieren? Gibt's dazu vlt vorher nacher Vergleiche?

 

[Traumwandler]

Also wenn hier schon von Mike Senior die Rede ist. Das Buch Mixing with your mind ist sehr zu empfehlen.

Ich kann nur vermuten, dass Dein Mix zu statisch ist.

1) es ist doch egal, wenn die Gitarre dumpf ist, solange es im Mix passt. Für Stellen, wo die Gitarre eine größere Rolle spielt dupliziere die Spur und mache eine andere Einstellung, die dem Klang der Gitarre entgegen kommt.

2) Frequenzen sind die eine Sache aber hast Du schon mal probiert, die Lautstärken besser anzupassen. Wenn Gesang drin ist, dann reicht es, wenn man den gut hört, die Gitarre hat dann wenig zu melden. Hör Dir mal Supergirl von Reamonn an. Der Gesang ist extrem im Vordergrund aber es klingt trotzdem gut eingebettet. Jedenfalls in den Strophen.

Laut Mike Senior empfiehlt sich folgende Mix-Kette:
1) Panning
2) Pegel einstellen in Abhöre auf Mono
3) Filter und Dynamics
4) Hall

 

[Tmny]

Meinst du das Buch Mixing Secrets for the Small Studio? Das ist von M.S., hab ich beinahe durch.

Im Supergirlmix finde ich hört man unr etwas Transienten der Gitarren, die cleanen Gitarren verdecken sicher grundsätzlich den Gesang weniger.
Nirvana kommt dem wahrscheinlich etwas näher, ich werd meine Referenzen damit mal aufstocken.

Ich hab das übrigens mit Kopfhörer gemischt, weiß nicht wieviel dass bei Verdeckung eine Rolle spielt.

 

[Realist]

Ich hab das übrigens mit Kopfhörer gemischt, weiß nicht wieviel dass bei Verdeckung eine Rolle spielt.

Ohne auf anderen Anlagen gegenzuhören?

 

[Traumwandler]

Ups, ich hab da was verwechselt. Ich meinte eigentlich Michael Paul Stavrou.

Mixing Secrets hab ich auch gelesen und steht bei mir rum. Ist auch gut aber geht nicht annähernd so in die Tiefe wie Mixing with your mind. Ist eher ein konventioneller Ansatz bei Mike Senior.

Die beiden Bücher ergänzen sich aber ganz gut da Stavrou manchmal etwas ins Spirituelle abrutscht.

Zum Abmischen mit KHs gibt es hier haufenweise Diskussionen. Ich dene, aber, dass es auf KHs eher weniger ein Problem mit Verdeckung gibt als auf Monitoren, da KHs im Allgemeinen besser auflösen (kommt aber natürlich auf die Signalkette an).

Zu empfehlen ist es aus meiner Sicht aber nicht. Ich verliere mich beim Kopfhörermischen oft in unnötigen Aktionen, die vermeintlich nötig erscheinen. Wenn ich aber auf Boxen mische klingt es in KHs immer gut. Anders herum nicht unbedingt.

 

[Tmny]

Ohne auf anderen Anlagen gegenzuhören?

Doch schon, aber wär mir nix aufgefallen.

Ups, ich hab da was verwechselt. Ich meinte eigentlich Michael Paul Stavrou.

Gut, ich brauch dann sowieso neuen Lesestoff : )
Werd mir mal das Mixing in your mind bestellen.

Aber was mach ich nun wirklich um Verdeckung zu hören? Gibts also keine Techniken, die mir das erleichtern?

 

[Traumwandler]

Doch doch, wurde doch schon gesagt hier. Du musst den EQ in der verdeckenden Spur setzen und bearbeiten. Hören musst Du aber auf die Spur, die Du klarer haben willst.

Steht auch in Mixing with your mind drin.

 

[Tmny]

Doch doch, wurde doch schon gesagt hier. Du musst den EQ in der verdeckenden Spur setzen und bearbeiten. Hören musst Du aber auf die Spur, die Du klarer haben willst.

Steht auch in Mixing with your mind drin.

Ist schon klar, so mach ich dass ja auch. Wüsste nicht warum man das anders machen sollte. Wahrscheinlich muss man das einfach üben üben üben..

 

[pieffa]

Das beste um Verdeckung zu vermeiden ist das verändern des Arrangements. Z.B andere Tonhöhe eine Oktave höher spielen etc. Dann die Lautstärke wie auch schon gesagt grossen problem ich wollte auch immer das alles gut hörbar ist aber hmm shitte es kann nicht immer alles gelich laut sein, du musst dich entscheiden im Refrain was ist wichtiger und gibt deinem Song Drive. Was auch gut ist ist z.B. das automatisieren eines neuen Parts kurz die Lautstärke hochfahren, dann wieder runterfahren, der Hörer weiss dann oh da ist ja was neues, das reicht aber auch schon erstmal. Psychoakustik die Menschheit kann nicht allet hören. Grins.Ausserdem Lieber einen Mix dumpfer gestaltebn wie du schon gesagt hast. Im Mastering kannse immer noch den Glanz reinbringen. Und immer erst nach Frequenzen hören die herausstechen und die absenken und dann die Lautstärke hoch. Nicht Frequnezn anheben weil du denkst da fehlt was, das machen die meisten ich auch oft weil es geil klingt aber am ENDE hmm shitte.
Ich beschäftige mich zur Zeit mit dem Summenmixen würde ich mal so nennen. das ich im Master inen schönen Edeleq habe der mir die Bässe und Höhen ein bissel verzaubert mit dem Pultec z.B. Damit ich in den einzelnen Spuren erstmal die Finger weglasse, sonst passiert dieses Problem das ich zuviel anhebe und ich allet zerstöre. Grins
Also ich habe im Master einen Eq Edeleq und einen Summencompressor der bei mir nur ein ganz klein wenig fährt, damit der Mix zusammenbleibt. Muss man aber übern bin auch noch dabei, aber so belibt man lockerer, dann höre ich dagenen wie es ohne und mit klngt, kannse ja mal ausprobieren. Gruss