Unterschied Mixing Console Emulation Vs Tape Emulation

[LM18]

Die zwei größten Argumente gegen externe Technik OTB, von klanglichen Erwägungen abgesehen, sind in meinen Augen:

- Recall

- Und bei Produktion mit Tape - Umspulzeiten

Dieses endlose Gerolle von einem Take zum Anderen.
Von mechanischen KO-Effekten etc. mal ganz abgesehen...

 

[Nachtschicht]

und was machst du, wenn du willst, dass es klingt als wäre es 2cm vom mikro entfernt?

Ich vermute mal eben genau nichts?

Transientenreich und hell/unverzerrt aufnehmen...

des isch doch aber dann net warm und so!

Das kann auch nie warm werden denn ein Sound so nah aufgenommen und unverfaelscht wiedergegeben erzeugt bei uns einen Angst/Fluchtreflex. Diese psychologische Praegung haben wir seit Jahrtausenden.

nahbesprechung erzeugt also nicht etwa wahrgenommene nähe und intimität, sondern angst und fluchtreflex.

right.

ich glaube nicht, dass diese diskussion noch zu irgendwas führt.

 

[SOS]

ach

 

[Nachtschicht]

Das Ohr kümmert sich nicht darum, ob der typische Klang Digitaler Wärme schon in der Produktion oder erst durch das Re-Mastering oder erst durch die Übertragung ins Zielmedium "MP3", "Streaming", oder sonstiges, erzeugt wurde.
Von daher ist deine Unterscheidung rein theoretischer Natur.

Euer Klanggeschmack ist der aussterbende Klanggeschmack alter Leute. Die jungen Menschen kümmern sich aber nicht darum.

Grüße

nein, digitale medien sind ja schliesslich sehr wohl in der lage, eine kuschelige analogproduktion (wie übrigens genauso eine kuschelige digitalproduktion, was ja überhaupt kein ding der unmöglichkeit ist) transparent zum hörer zu tragen.

Das hat doch damit gar nichts zu tun.
Die heutige Generation hört über Streaming oder MP3 am Handy. Und zwar nach heutigem Klanggeschmack re-masterte Produktionen.
Und dadurch ist die heutige Generation auf Übersteuerung, geringe MP3-Raten, maximale Lautheit usw. geprägt: Das genau ist der Sound, den die heutige Generation als autentisch, als angenehm und warm empfindet. Denn damit wächst sie auf, damit lernt sie Musik kennen.

Mitnichten sind "wir" auf jahrzehnte analoger Produktion geeicht.
Nur eben die Leute, die schon alt genug sind, um noch wenigstens die Reste analoger Medien erlebt zu haben.

Gruß

überleg mal kurz für ne sekunde, wer solche remasterings macht, für wen, und vor allem wie bzw mit was für equipment ein masteringstudio meistens arbeitet, wenn es im lukrativen business der remasterings einen fuss in die tür kriegt. du kommst sicher selber auf die pointe

 

[Nachtschicht]

ach

touché

 

[hermestc]

überleg mal kurz für ne sekunde, wer solche remasterings macht, für wen, und vor allem wie bzw mit was für equipment ein masteringstudio meistens arbeitet, wenn es im lukrativen business der remasterings einen fuss in die tür kriegt. du kommst sicher selber auf die pointe

ICH! ICH! ICH *fingerschnipp* DARF ICH? HER LEHRER HIER!

 

[synthpark]

nahbesprechung erzeugt also nicht etwa wahrgenommene nähe und intimität, sondern angst und fluchtreflex.

right.

ich glaube nicht, dass diese diskussion noch zu irgendwas führt.

naja, sone zu nah aufgenommene Snare/Hihat klingt unnatürlich, macht Angst und Bange, schon richtig.

 

[Burkie]

Das hat er schon mal auf Seite 2 geschrieben:

Wenn ich mit einem wirklich guten analogen EQ oder Kompressor das Signal bearbeite greift er sich das und bringt die ganze Dynamik und Energie die drinsteckt nach vorne. Da entsteht ein Mehr an Knackigkeit, Punch, Glitzern usw.

Definition, die sich am Ende durch den ganzen Mix zieht. Das ist das geniale an guter Analogtechnik. Und der Sweetspot bei der Bearbeitung, es klingt so schnell gut und findet alles zusammen.

Naja,

wenn er das so empfindet, kann man nicht darüber diskutieren. Der "wirklich gute" EQ greift sich das Signal, erkennt selbständig, was daran Dynamik und Energie ist, und "bringt das nach vorne". Wie gut, das der "wirklich gute EQ" ein geschultes Gehör hat, und Energie des Signals erkennen kann...

Andere empfinden das eben anders. Ein jeder empfindet das halt so, wie er das gerne hätte...

Wenigstens war das ein glasklare und eindeutige Definition.

Grüße

 

[m_tree]

Also ein Faktor, der IMO hier außer Acht gelassen wird, ist die Perfektionierung der Musik und des Tons im Allgemeinen.

Frühere Produktionen hatten viel mehr Charme, weil einfach nicht alles so perfekt, glatt gelutscht und auf High-End getrimmt war wie heute.
Mal vom analogen Sound abgesehen, war die Musik selbst nicht so perfekt. Da wurde weder auf Teufel-Komm-Raus aus einer 0815 Produktion mit aller Gewalt eine Chart Produktion gemacht, noch wurde ewig quantisiert und melodyne'd, damit es irgend welchen Qualitätsstandards entspricht oder um die Unfähigkeit der Musiker zu kaschieren.
Es war einfach noch ehrlicher und authentischer.

Man nehme z.B. Riders On The Storm ... diesen Sound und Charme wird man mit heutigen Mitteln kein zweites Mal erzeugen können. Höchstens nachmachen.

Digital klingt halt perfekt. Viele Musikproduktionen heute sind "perfekt". Keine Schnörkel aus tontechnischer und musikalischer Sicht, kaum eine menschliche Komponente mehr usw. ...

 

[wolfgang_5dot1]

nahbesprechung erzeugt also nicht etwa wahrgenommene nähe und intimität, sondern angst und fluchtreflex.

Wenn eine geile, nackte #### auf dich zugeht und dir was in dein Ohr fluestert muss es nicht zum Fluchtreflex kommen, da du siehst was da auf dich zukommt aber das nahe Klicken eines Springmessers im Dunkeln, knapp hinter deinem Ohr...

ich glaube nicht, dass diese diskussion noch zu irgendwas führt.

Wie ich schon Burkie sagte, les mal was ueber Psychoakustik und du wirst erstaunt sein wie man mit relativ einfachen Mitteln eine Situation/Empfindung aufbauen kann, die mit den besten Plugins nicht zu erreichen sind.

 

[wolfgang_5dot1]

Digital klingt halt perfekt. Viele Musikproduktionen heute sind "perfekt".

Das hat aber nichts mit Digital per se zu tun.
Wenn es diese Werkzeuge damals schon gegeben haette, waeren sie auch eingesetzt worden.
Human Faktor hin oder her.

Hoer dir nur mal Enter Sandman an, komplett auf Band aufgenommen und gemischt aber trotzdem editiert und bearbeitet bis zum geht nicht mehr.

 

[Burkie]

Also ein Faktor, der IMO hier außer Acht gelassen wird, ist die Perfektionierung der Musik und des Tons im Allgemeinen.

Frühere Produktionen hatten viel mehr Charme, weil einfach nicht alles so perfekt, glatt gelutscht und auf High-End getrimmt war wie heute...

Das stimmt doch so gar nicht! Hör dir mal Pink Floyd aus den 70ern an. War das etwa nicht auf High-End und Perfektion hin getrimmt?

Grüße

 

[TonyPizza]

Hier gibts einen Shootout mit den raw files als download

 

[TonyPizza]

-9XcXqef4&feature=youtu.be

 

[Burkie]

Schon wieder?

 

[verflixte13]

Es war einfach noch ehrlicher und authentischer.

ehrlicher und authentischer? … hm … das glaube ich nun nicht,
aber eines hatten die „ollen“ schon drauf —>

sie haben schon beim tracking entscheidungen gefällt und die quellen
mit zielgerichtetem schmackes auf die spuren gebannt …

und heute will/kann man sich einfach nicht mehr entscheiden,
nennt das dann —> „Sich alle Optionen offenzulassen!“ …

weil man ja eh alles später, irgendwie, mit irgendwelchen
soft-simmulierten-plugins zurechtfummelt …

hachja … diesem fortschritt, dem möchte man „manchmal“
schon gerne einen deftigen nachtritt verpassen …

 

[m_tree]

@Wolfgang und Burkie
Ja klar, man hat damals technisch auch alles rausgeholt, was ging.
Aber zum einen sah die Musikindustrie noch anders aus und Musikproduktion war teurer und aufwändiger als heute, sodass von vorn herein schon mal nicht so viel Ausschuss produziert wurde wie heute.
Und zum anderen waren die technischen Möglichkeiten sowohl bei der Soundgestaltung als auch Korrektur von Timing und Intonation noch nicht so ausgereift, weshalb es zwangsläufig nicht so perfekt und glatt gelutscht sein konnte wie heute. Die menschliche Komponente und die Musik selber standen da also durchaus noch mehr im Vordergrund. Deshalb eben auch mehr Charme, ehrlicher und authentischer.

 

[wolfgang_5dot1]

Musikproduktion war teurer und aufwändiger als heute

Topproduktionen sind heutzutage um keinen Deut billiger oder einfacher.

Der Anteil an billiger Ramschmusik hat sich nur immens erhoeht.

 

[wolfgang_5dot1]

Dieses endlose Gerolle von einem Take zum Anderen.
Von mechanischen KO-Effekten etc. mal ganz abgesehen...

Was auch nicht ausser Acht gelassen werden darf ist die Tatsache, das bei jedem Abspielen die Qualitaet auf Band minimal schlechter wurde, vom Printeffekt ganz abgesehen.
Bei 100-500 mal Abspielen/Aufnehmen pro Song verliert man da schon einiges.

 

[AndiPaulo]

Weiter so, Jungs!