TLM 102 zu hart, würde ein Preamp helfen?

  • Ersteller houdimoudi
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Ui, ui, ui ....

Zu hart, zu weich. Ich kenne das 102er nicht, habe selbst das TLM 103, mit dem ich sehr zufriedenen bin!

Hört sich für mich nach blau an, was man mit rot bekämpft!

In den 70ern hatten einige das SM 57 als Voc-Mic am Start ...

Genau, ein Micro ist kein Klärwerk!
 
Also das TLM 102 ist nicht hart für mich.

Aber es ist eben nicht buttrig. Es schmeichelt nicht und klingt nüchtern aber lässt sich schon EQen.

Es ist unsexy.
Ein Backfisch und kein Vamp.
 
LM18 hat das TLM102 gut umschrieben.
Es ist ein nüchternes, eher neutrales Mikrofon.
Es passt dadurch allerdings zu vielem.
Ein Vamp dagegen, passt manchmal extrem genau, aber eben nicht immer.

Neumann hat mit dem TLM102 ein sehr brauchbares Mikro in der Preisklasse angeboten.
Vamps, die aber nicht immer passen, gibt es allerdings erst für deutlich mehr Budget ;)
 
Ich hab mal zwei unbearbeitete Testaufnahme hochgeladen, die ich letzte Woche gemacht habe.
Einmal vom TLM 102, und einmal vom Avantone Cv12, das ich von einem Kumpel zum Vergleich ausgeliehen habe. Leider klapper im Hintergrund die Pianotasten, hab aber keine besseren Aufnahmen dabei. Ich hab halt dann versucht per EQ den Sound, "wärmer" zu kriegen, bin aber noch nicht so richtig erfolgreich damit.
Auf die idee eines Preamps bin ich gekommen, nachdem ich ein Post gelesen habe, bei dem jemand geschrieben hat, dass ihm das tlm102 zu harsch war und er durch benutzen eines Röhrenpreamp jetzt zufrieden ist. Deshalb dachte ich ich frag mal, ob sowas Sinn macht.

https://www.dropbox.com/s/ke74rvjta1bsj1g/corner-tlm102.wav

https://www.dropbox.com/s/kv87l5m9fsjzhd1/corner-cv12.wav
 
Aha, ein "leichter" , schwebender, denoch klar klingender Tenor ;)
Da ist es meistens schwierig das passende zu finden.
Das ist wirklich so. Ich finde beide Aufnahmen aber in Ordnung.
Da klingt doch nicht wirklich was hart.
Einen guten Kompressor für die Stimme Waves API 2500, Fairchild 660 von IKM oder Waves, dann einen feinen EQ ala Waves Scheps 73 o.ä.
Da ich auch Tenorlage singe, aber etwas härter, sollte das auch bei Dir passen

Ein guter Preamp reißt hier natürlich auch einiges raus.
Ein Electrodyne 501 kommt mir bei Deiner Stimme sofort in den Sinn.
Der macht unwahrscheinlich viel in den Tiefmitten, ein BAE 1073 MPF wäre die zweite Wahl.

Natürlich würde ein Spitzenklassemikro Dich noch mehr nach vorne bringe, ein Mojave MA-200 oder Gefell MT71s (was universeller ist) würde zu Deiner Stimme exquisit passen.
 
Also ich empfinde den Härtegrad eines Mikros eigentlich unabhängig von der Frequenzkurve.

Hart ist für mich eigentlich das falsche Wort, um den Sound des TLM102 zu beschreiben. Mein erster Eindruck, warum ich es mir auch gekauft habe war, dass es sehr direkt und ehrlich klingt. Es scheint auch kaum bis gar keine nennenswerten Resonanzen aufzuweisen und klingt phasenstabil.

Ich habe das Mikrofoln schon erfolgreich für eine professionelle Sprachaufnahme eingesetzt, da waren auch viele andere Mikros (z.B. TLM 49) dabei, die in dem konkreten Fall alle schlechter klangen. Besonders im Bass, bzw. unteren Mittenbereich klingt das TLM 102 einfach sehr knackig.

Hab auch schon erfolgreich eine Oboe damit aufgenommen und ich verwende es ab und zu für Sounddesign. Keine Beschwerden hier.

Es ist ein erstklassiges Mikrofon, meiner Meinung nach.
Nur bei Gesang hab ich eben die gleichen Probleme wie der TE, es klingt irgendwie einfach nicht so wie es soll. An sich ist das aber auch nicht sonderlich verwunderlich, ist doch die Auswahl eines Mikros für einen Sänger eine sehr individuelle Geschichte. Denke mal, dass es zu einer Frauenstimme bestimmt auch besser passen würde wie zu ner nicht ganz fetten, bzw. druckvollen Männerstimme, wie ich eine habe.

Meine Entscheidung für das Mikro war die Vielseitigkeit. Wenn ich ein Mikro gesucht hätte, das meinen Gesang optimal unterstützt dann hätte ich vermutlich mehr Aufwand betrieben und viele Modelle an meiner Stimme verglichen.

Zumindest lässt sich das aber alles natürlich EQen oder etwas anzerren oder was auch immer um dem ganzen Wärme einzuhauchen. Und die Qualität stimmt eben.
 
Akai31 schrieb:
lazymarc, die haerte bekommt man doch nicht mit einem dezenten hoehenabfall bekaempft. selbst wenn der bei einer zu starken ueberanpassung auftreten sollte (waere mir unbekannt bei den ueblichen werten und kabellaengen) dann doch ab 20k.
die problemfreq vieler nieren liegt aber eher bei 8k.
hart klingend wuerde ich auch noch 4k und 2k empfinden.
da hilft doch kein flacher tiefpass am obersten rand des spektrums...
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Akai31 Du hast recht.
Ich habe mich schwer vertan und einen Denkfehler begangen.

Sorry an houdimoudi
wollte nur helfen
 
Vielen Dank für die vielen Kommentare.
Wahrscheinlich muss ich versuchen, durch EQ dem ganzen ein bisschen mehr Wärme einzuhauchen. Bei meiner Freundin funktioniert das Mik wirklich ziemlich gut, nur bei mir fehlt mir ein bisschen die Wäme. Danke Whitealbum für die Vorschläge zu Kompressor und EQ, ich werd mal in die Richtung weiter probieren.
Die Preamps die du vorgeschlagen hast sind leider nicht ganz in meinem momentanen Budget.
Habe jetzt viel über den Golden Age Project pre-73 gelesen, vielleicht probier ich den mal aus.

Liebe Grüße,

Tobias
 
Hallo,

@lazymarc: Deine Aussage zur fehlerhaften Impedanz ist so nicht ganz korrekt. Die Nennimpedanz laut Datenblatt des TLM102 beträgt 50 Ohm. Die dort genannte Nenn-Lastimpedanz von 1 KOhm bezeichnet die empfohlene Mindestimpedanz des Folgegerätes, also läge das Interface hier voll im "korrekten" Bereich. Von einer Fehlanpassung auf elektrischer Seite kann man hier nicht sprechen.

Viele Grüße
Klaus
 
das tlm102 hat einen hang zu "hart & kantig", da wird ein anderer preamp allenfalls leicht lindern, aber nicht lösen. mE fangen die guten (großmembran-)neumänner erst ab dem tlm49 an.
 
houdimoudi schrieb:
..Danke Whitealbum für die Vorschläge zu Kompressor und EQ, ich werd mal in die Richtung weiter probieren.
Die Preamps die du vorgeschlagen hast sind leider nicht ganz in meinem momentanen Budget.
Habe jetzt viel über den Golden Age Project pre-73 gelesen, vielleicht probier ich den mal aus.

Liebe Grüße,

Tobias
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Richtiger Ansatz, erstmal Comp und EQ probieren, wie gesagt das Audiofile ist doch gut.
Ein passender Comp holt da viel raus, auch ein 1176 Kompressor a là Black 76 von IKM holt die Stimme schon nach vorne, rundet und dickt an.
 
Ich war heute bei justmusic mal ausgiebig mikros testen. Mir hat das Telefunken AK47 unglaublich gut gefallen. Total warmer runder Klang, und super present. Hab mit dem tlm102 direkt verglichen, und der Unterschied ist echt gravierend. Kostet natürlich auch ne Menge. Aber der Sound, komplett unbearbeitet, gefiel mir um Welten besser als was ich beim tlm mit kompressor und eq hingekriegt hab. Da waren auch noch andere Mikros die ich mochte, z.B. AT 4040 oder das Blue Baby Bottle, bin aber immer wieder beim Telefunken gelandet. Muss wohl anfangen zu sparen :)
 
Ich war heute bei justmusic mal ausgiebig mikros testen. Mir hat das Telefunken AK47 unglaublich gut gefallen. Total warmer runder Klang, und super present. Hab mit dem tlm102 direkt verglichen, und der Unterschied ist echt gravierend. Kostet natürlich auch ne Menge. Aber der Sound, komplett unbearbeitet, gefiel mir um Welten besser als was ich beim tlm mit kompressor und eq hingekriegt hab. Da waren auch noch andere Mikros die ich mochte, z.B. AT 4040 oder das Blue Baby Bottle, bin aber immer wieder beim Telefunken gelandet. Muss wohl anfangen zu sparen Lächeln
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Wenn DU gerade Audio Technica ins Spiel bringst, schau doch mal nach dem AT 4060. Ist ein Röhren-Großmembran-Mic, und seidenweich. Hammergeiles Mikro, bleibt bei mir bis in alle Ewigkeit, leider wegen der RoHs Verordnung nicht mehr in Europa erhältlich. Aber in den USA über die berühmte Bucht.
 
Wahrscheinlich klingen aber nur die bleihaltigen Teile "richtig heavy"... wir können also bestimmt keine Empfehlung aussprechen :D
 
Wahrscheinlich klingen aber nur die bleihaltigen Teile "richtig heavy"... wir können also bestimmt keine Empfehlung aussprechen Lachen
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smil18.gif
 
Ich denke, dass hier ganz oft am eigentlichen Punkt vorbei diskutiert wird: Viele meiner Kunden empfinden eine Aufnahme sofort nicht mehr als hart, wenn ich eine Prise Raum, ein fast unhörbares Delay (nochmals verhallt) und eine Spur Dopplungen (ADT) draufgebe. Das macht doch meist VIEL MEHR aus als ein anderes Mikro, zumal, wenn man schon ein wirklich brauchbares wie das TLM102 benutzt. Meines Erachtens rückt die ganze Mikro/Pre-Amp/Kompressor-Geschichte hier viel zu sehr in den Fokus. Es gibt so viele Möglichkeiten, beim Mix "Härte" zu nehmen. Auch ein dynamischer EQ, der an den Lauteren Stellen etwas bei 2-4k bedämpft kann Wunder wirken!
Man kann natürlich auch immer wieder ein neues Mikro kaufen, wenn einem die Takes nicht gefallen...
Ich hab mir gerade die TLN-102-Aufnahme im Studio angehört, und ich finde die Klangqualität 1A. Kann man prima mischen!
 
kommt sicher auf den kontext an. ich habe einfach zu viele aufnahmen mit tlm102 bearbeiten müssen und gerade wenn Räume / hall keine Option sind (bei hiphop z. b.) bekommt man die Signatur des tlm102 nur bedingt raus.
 
gerade wenn Räume / hall keine Option sind
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Oder Voiceover. Oder eben man will etwas richtig schön trocken mischen, was auch bei Pop-Vocals vorkommt. Aber eine Hörprobe gab es in diesem Fall ja noch nicht hier, das man hätte Bearbeitungsempfehlungen aussprechen können. Ein besseres Mikrofon ist natürlich nie verkehrt :D
 
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