Sinnlose Mix-Tipps...

[SOS]

Eine Beschränkung auf 3dB braucht man vor allem wenn der Kompressor nicht gut klingt.

nein, dann braucht man eine mülltonne... wenn etwas nicht gut klingt, sollte man es nicht verwenden! das wäre dann eine sinnvolle regel.

 

[Saurus]

...das wäre dann eine sinnvolle regel...

, die dann nicht in diesen Fred gehört. OT.

 

[Gast92251]

Diese propagierte Einschränkung "nicht höher als 3 dB Anhebung", kann es sein, dass dies noch aus Analogzeiten stammt? analoge EQs rausch(t)en. Mit digitalen Tools geschieht dies nicht mehr.

 

[schnuffke]

Ich denke die "3dB ( 6dB ) Regel" macht schon Sinn, man muss sie nur in den richtigen Kontext setzen. Diese Regel kommt aus dem "shit in/shit out Lager" ( was ja auch obsolet ist, wenn man es genau nimmt ). Mehr als 6dB Anhebung oder Absenkung, kann man ja schon als Sounddesign bezeichnen - und wenn das nötig ist, hat man nicht sauber aufgenommen oder ein schlechtes Instrument benutzt ( bzw. einen schlechten Sänger ).

Wenn man hochwertige und natürlich klingende Musik produzieren möchte, macht das total Sinn, finde ich. Dann wird man auch lieber nochmal neu aufnehmen, anstatt "fix it in the mix" zu betreiben.

Allerdings wollen die wenigsten natürlich klingende Musik machen, oder haben sowieso nicht das Equipment dafür. Von daher kann man diese Regel auch vergessen.

Bei Synthesizern z.B. kann man das sowieso vergessen, da man es eben nicht hört - es klingt von Anfang an unnatürlich. Bei menschlichen Stimmen hingegen ist das Gehör extrem sensibel und man hört schnell, ob da ´rumEQet wurde.

EDIT: Breitbandiges Anheben könnte man auch hier einordnen - es klingt natürlicher und erzeugt weniger hörbare Artefakte, als schmalbandiges Anheben.

 

[synthpark]

Diese propagierte Einschränkung "nicht höher als 3 dB Anhebung", kann es sein, dass dies noch aus Analogzeiten stammt? analoge EQs rausch(t)en. Mit digitalen Tools geschieht dies nicht mehr.

3 dB Rauschen ist ja nun nichts. Damals gings bei Rauschbetrachtungen mehr um 10 dB Anhebungen.

 

[SOS]

und wenn das nötig ist, hat man nicht sauber aufgenommen oder ein schlechtes Instrument benutzt

das ist eben des pudels trugschluss... einen modernen rock/metal-drumsound à la cla, joey sturgis etc. erreicht man nicht mit 3 db hüben, egal ob bei eq oder kompression. auch nicht auf natürlichem weg, z.b. mit "richtiger" preamp und mikrofon auswahl. da muss man den vorschlaghammer herauskramen...

...aber man darf nie vergessen, dass solch heftiges processing nur mit möglichst sauber aufgenommenen und im grund schon sehr gut klingenden signalen wirklich gut funktioniert... die anforderungen an das ausgangsmaterial sind sehr hoch... ergo die geschichte hat nix mit reparieren, retten oder schlecht zu tun, im gegenteil.



ps: wie wenn es eine regel gäbe, man soll vermeiden, dass gitarren zerren... ja dann mach mal schön metal damit

 

[schnuffke]

... da muss man den vorschlaghammer herauskramen...

Das Ziel ist aber nun auch nicht ein natürlicher Klang, sondern sich einen passenden Sound zurechtzubiegen. Zur Sicherheit: ich rede hier nicht von gut vs schlecht.

...ergo die geschichte hat nix mit reparieren, retten oder schlecht zu tun, im gegenteil.

Nee, klar. Es ist einfach eine Produktionsweise.

Ich sag´ ja auch gar nichts gegen irgendetwas, sondern nur, dass diese "Regel" eben einen Ursprung hat und in bestimmten Bereichen auch Sinn macht.

Ein Piano- oder ein Akkustikgitarrensound wird durch exzessives filtern "zerstört", zumindest klingt es nicht mehr so, wie es z.B. im Klassikbereich ( oder Country, Singer-Songwriter, was weiß ich... ) meist gewünscht wird. Die allermeisten sind davon aber nicht betroffen - und wenn, dann werden sie es schon hören. Von daher kann diese Regel in die Tonne.

 

[JeZe]

Eine Beschränkung auf 3dB braucht man vor allem wenn der Kompressor nicht gut klingt.

nein, dann braucht man eine mülltonne... wenn etwas nicht gut klingt, sollte man es nicht verwenden! das wäre dann eine sinnvolle regel.

Diese Regel kann man aber erst befolgen, seitdem es etwas gutklingendes gibt bzw. wenn man etwas gutklingendes hat.

 

[SunSpire]

Im Grunde kann man ergänzen:


Du merkst vielleicht selbst dass du jede Regel mit einem "es sei denn" versehen hast. Für mich sind alle diese Regeln gute Beispiele für ziemlich nutzlose Regeln. Lowcut braucht man einfach nicht auf jeder Spur, im Gegenteil, nimmt im Zweifelsfall immer einen mü Punch weg, selbst bei 20Hz. Das Gegenteil wäre ein sinnvollerer Tipp: Lowcut nur wenn es nötig ist.

Ein Locut in Verbindung mit einem Boost kann aber auch im Gegenteil zu einem netten "Bump" führen vergl. "Pultec-Trick" oder die fixen Frequenzen beim 1073 - wenn man die Kick bei 60Hz boostet und den LC bei 50 setzt, kann es - je nach Audiomaterial - ganz gut reinhauen.

Im Grunde macht das auch jede Tape Emu, v.a. bei 15 ips.

 

[AWF]

Ich finde diese "Verbote" sowieso schwachsinnig. Dieses Lowcut Video insbesondere!

Andy Johns hat sich schon über die Leute lustig gemacht die es verbieten die Overheads in ihrer Breite einzuschränken, wegen "es wurde so und so aufgenommen und muss deshalb ganz links und rechts gepannt werden".

Kein Profi macht sich so viele Gedanken wie die Nicht-Profis. Sie mischen und benützen einfach ihre Ohren.

Was würde man diesen genialen Mix in einem Forum zerreissen:

 

[RonB]

Was würde man diesen genialen Mix in einem Forum zerreissen

Von mir schon ma nicht

Musik gefällt, und man kann gut zuhören. Höre gerade die ganze Playlist. Da is nix, was stört. Find ich sowieso die goldene Regel #1. Der Mix ist dann gut, wenn man ihn nicht "hört".

 

[SOS]

wer verbietet denn lowcuts? hatte den clip nie minutiös gesehen, sagt er wirklich sowas? das wäre dann eher nicht im sinne des threads

den "mix" bemängle ich sicher nicht, weil ich den gar nicht hören will, weil mir die mucke nach 10 sekunden schon auf'n sack geht

...das mit den ohren ist doch letztlich, was ich sagen möchte: scheiss auf "regeln", hör hin und mach'!

 

[ModulationMatrix]

Der Typ in dem Video hat gar nichts verboten. Er hat gesagt man solle nie etwas standardmäßig überall drauf klatschen weil es eine "Regel" ist, sondern immer bewusst entscheiden und wissen was man tut. Und das kann man glaube ich ganz gut unterschreiben so.

 

[AWF]

Sie können in den Krieg ziehen, Sie müssen es aber nicht nur weil man es standardmässig erwartet, dass Sie ihr eigenes Land verteidigen. Gehen Sie aber nicht, dann ist es Ihre schuld das Ihr Land den Krieg verliert.

Man kann alles so blumenhaft darstellen, aber die Message kommt schon rüber:

verwenden Sie keine Lowcuts bei Multimikrofone-Aufnahmen. Wenn Sie es doch tun, dann sind Sie selber schuld das der Mix keinen Druck hat etc.

Klingt nach einem : tu es nicht (Verbot).

Ähnlich wie:

Mindestens so viele Lowcuts wie Spuren vorhanden (kennen ja alle diesen Spruch), also eine "TU ES!" Regel.

Auf beides kann man pfeifen.

 

[zettberlin]

Ich würde mal sagen, das hier sehr viele Methoden mit Vorschriften verwechseln.

Erster kann man lernen, wenn man haben will, was mit ihnen geht.
Letztere existieren nicht.

 

[der_wahre_Noplan]

Noch sinnloser als sinnlose Mix-Tipps, ist die unsinnige Behauptung, dass sinnlose Mix-Tipps sinnlos seien.

 

[schnuffke]

Auch die Benutzung von LowCuts als Standard ist ja nun nicht völlig aus der Luft gegriffen.

 

[synthpark]

Mindestens so viele Lowcuts wie Spuren vorhanden (kennen ja alle diesen Spruch), also eine "TU ES!" Regel.

die Betonung liegt auf mindestens.
Könnte es sein, daß es meist dann aber doch eher zwei bis dreimal soviele sind?
Wie macht Tischimeyer das?

 

[RefinedRough]

Was viele Tipps "sinnlos" macht ist m.M.n wenn Absender und Empfänger sich mit ganz verschiedenen Musikrichtungen beschäftigen.

 

[AndiPaulo]

Wie macht Tischimeyer das?

Lowcut auf
- Mikro
- Eingangskanal
- Spur,
haste schon 3.