"Schlechte professionelle" Produktionen?

[Denoiser99]

Ari schrieb:

Am besten, der Produzent ist eine Art Bandmitglied oder einer in der Band ist Produzent....

Das ist die Katastrophe schlechthin!
Daran gehen reiheinweise Bands und Formationen kaputt.

Eigentlich weiss das auch jeder Erfahrene.

Ari

...so, so !

Aber ich denke das stimmt so auch nicht unbedingt...

 

[Cloudbuster]

Kommt es bei euch vor, und wenn ja, wie oft, dass ihr "professionelle" Produktionen (= von bekannten, international erfolgreichen Bands) hört, bei denen ihr denkt, dass man das eine oder andere hätte anders (=besser?) machen sollen?

Na klar! Selbst bei professionellen Produktionen hörste Fehler raus. Beispiel Conny Plank oder Martin Hannett. Aber "besser machen sollen" ist ja relativ. Bei älteren Produktionen haben ja auch z.T andere Hörgewohnheiten 'ne Rolle gespielt. Heute höre ich die Songs anders als vor 20 Jahren.
In der vorletzten Sylvian LP z.B. war in einem Song laufend ein immerwiederkehrendes Störgeräusch zu hören, (hochfrequentes fiepen), dass da mit Sicherheit nicht reingehörte. Metallica ist ja auch schon genannt worden. Stichwort: Loudness War usw. Auch hier im Amateurbereich siehste ja, wenn Du was ins Feedback stellst, wie sehr da die Vorstellungen von 'ner sauberen, guten Produktion voneinander abweichen.

 

[Realist]

coder2k schrieb:
Hi!
Kommt es bei euch vor, und wenn ja, wie oft, dass ihr "professionelle" Produktionen (= von bekannten, international erfolgreichen Bands) hört, bei denen ihr denkt, dass man das eine oder andere hätte anders (=besser?) machen sollen?
Würde mich mal interessieren [media=youtube]4W5dYw1eQuM[/media]
Ist natürlich Geschmacksache und wahrscheinlich ne Trendfrage und ich muss gestehen,dass ich so ne Musik auch nur notgedrungen auf Parties höre,aber trotzdem...

Bei Hot`n Cold hatte ich mir beim ersten Mal gedacht:
Das hat eher einen Rocksong-Charakter.
Hab dann letztens bei Rockantenne eine Remix-Version gehört.
[media=youtube]3OyhGUQl_qc[/media]

Das waren jetzt nur Beispiele und wie schon geschrieben,ist alles natürlich nur eine Frage des Geschmacks und der Hörgewohnheiten.

PS[img]https://recording.de/uploads/smil451c7211b9e19.gifie neue Unheilig finde ich persönlich richtig gut abgemischt.
Das fängt schon mit dem ersten Stück "Das Meer" an.
Das Sounddesign usw. in dem Song sind echt geil.

 

[Insane]

Die neuen Unheilig Sachen sind pervers kommerziell gemacht.

Mir persönlich geht das zuweit. Ob das gut oder schlecht ist, muss meiner Meinung nach alleine der Künstler entscheiden.

Es gibt genug Beispiele, wo die Mucker sagen, stop, so nicht.

Ein Beispiel waren die Pop-Produktionen von Immortal, seinerzeit von Tägtgren gemischt. Sowas steht dann im Kontrast zur eigentlichen Aussage der Bands und sollte so nicht vorkommen.

Hervorragend gemischt wurde auch damals die Empire von Queensryche.
Sehr gut klingen auch Boltthrower Alben für mich, vor allem, sind da Band und Produktion eine Einheit, was nicht oft so zu finden ist.

Eines der Probleme sind aber, dass viele Produktionen ohne echte Produzenten gefahren werden. Zu oft beziechnen sich reinen Engineers auch als Produzenten, was Quatsch ist. Ein Produzent fasst selber KEINE Regler an.

Da kann es auch passieren, dass gesagt wird, jp, gut gespielt, aber unpassend für den Song, und sowas kann weder fachlich, noch menschlich irgendein Stricher in seinem kleinen Studio, wenn ich mal so sprechen darf.

 

[Cloudbuster]

Eines der Probleme sind aber, dass viele Produktionen ohne echte Produzenten gefahren werden. Zu oft beziechnen sich reinen Engineers auch als Produzenten, was Quatsch ist. Ein Produzent fasst selber KEINE Regler an.

Ich weiß ja nicht so recht...Brian Eno, Daniel Lanois, Alan Parsons, der schon oben erwähnte Conny Plank und zig andere sind/waren da schon recht erfolgreich und wissen sehr gut Kommerz und Musikproduktion miteinander zu verbinden.

Nicht zu vergessen so'ne Bands wie Kraftwerk, die komplett in Eigenregie arbeiten.

Pauschalisieren sollte man da vielleicht nicht.

 

[Insane]

Ausnahmen bestätigen die Regel, das war immer so...

 

[suboptional]

Ari schrieb:
ja und, suboptional? was willst du damit sagen? Wo ist dein Statement zum Thema?

Na ist das wirklich so schwer zu verstehen ?

Der Titel des Threads lautet:

"Schlechte professionelle Produktionen".

Und Death Magnetic zählt für mich dazu.
Ist für mich Beispiel eines Albums daß im Zuge des Loudness Wars kaputtgemastert wurde.

Und da ich davon ausgegangen bin daß hier nicht alle das Album kennen hab ich den Link gepostet.

Dachte eigentlich, da hätte man auch von selbst drauf kommen können, naja.



Ach ja und:

tubeless schrieb:
Das ist ne Produktion, bei der suboptimal denkt, dass sie suboptimal ist.

Das Statement steckt in seinem Namen, das Video ist zur Verdeutlichung......

suboptional !
mein Name hier ist suboptional

 

[alpenjodel]

Die Songs die Realist gepostet hat.

Die Orgel hat doch auch ne Zerre drauf,auch spielt die Orgel eine grundlegende Rolle in dem Song,folglich muss ich die Drum ebenfalls mit Distortion bearbeiten,weil die Drum in einem Dancesong eine noch gewichtigere Rolle spielt,sie ist nun mal lauter.
Da kann man doch jetzt nicht ne weiche oder ne normale Dancedrum nehmen,die würde ja untergehn,es klänge dann ja total befremdlich und unbeholfen.
Jetzt klingt es halt etwas nach Techno,oder Hardtrance was die Drum angeht,der eine wird es mögen der andere wieder nicht,ein Techno oder Hardtrancefreak,wird den Song gerade desswegen mögen,wer weiss es?
So gesehn,hat derjenige nicht nur weil ihm die Zerre auf der Orgelgefallen hat,auch eine gute Mischung von beidem erreicht.

Ganz zu schweigen davon,das die MP3 Codierung die Zerre eher noch negativ begünstigt,plus die zusaätzliche Convertierung durch das Videoformat bzw von Youtube.

Der Song klingt bestimmt nicht so grenzwertig was Zerre angeht auf CD,wie es jetzt bei YouTube der fall ist.

Mich nervt nur dieser Lautheitswahn,das 2te Beispiel klingt einfach schrecklich was die Gitarren angeht über Kopfhörer,aber wer weiss was da wieder gemacht wurde von demjenigen der das Video gepostet hat.
Diesen Lautheitswahn tu ich aber nicht als Geschmackssache ab,alles was über -8db geht,ist sch...sse.
Das ist es auch warum für euch manche Songs so schlecht klingen,da es absolut Grenzwertig klingt.
Dafür braucht man keinen Master-ing,da reicht ein Limiter,sowas versaut sich ein Homerecorler für Lau in ein paar secunden selber.

Ansonsten muss man halt das hören was man mag,das muss man mit sich selbst abklären.

Aber um mal ein Beispiel zu nennen,bei ICH und ICH Stark,den Backinggesang bzw,Zweitstimme, einfach scheusslich,das versaut den Song,ansonsten super gemacht.
Sonst wüsste ich jetzt nichts im PoP oder Rockbereich was.
Bei Dance und Trance,Techno,da kann man viel meckern,da die sachen mit mehr Breaks bestückt sind,als das es Passagen gibt wo die leute mal abtanzen können und das wird immer mehr,das ist ätzend,der einzige der was davon hat ist der DJ,der kann sich so den ganzen Abend beschäftigen und von allem jeweils ne Minute Spielen,der DJ macht da erst ne tanzbare Geschichte draus.
Dann gehen die Armen nach Hause und kaufen sich die Songs im Netz und sind enttäuscht weil sich der Song ganz gehört aufeinmal so in die länge zieht

Ach naja,was solls,wie gesagt,muss jeder mit sich selbst ausmachen was er hören möchte.

 

[tubeless]

Ist sowieso Käse.
Das ist nicht die BD, die da verzerrt ist, sondern Snare und Standtom (bezw. das, was man dafür halten soll)....

 

[Realist]

Rotten:Hervorragend gemischt wurde auch damals die Empire von Queensryche.

Rotten:Die neuen Unheilig Sachen sind pervers kommerziell gemacht.

Da haste recht,aber ich finde die CD ist gut abgemischt.


@alpenjodel
Mit Bleeding Love,der Orgel und der Bassdrum stimme ich dir zu.
Generell,finde ich,passt dieses Gezerre nicht in den Song.

Für mich klingt das schon befremdlich und unbeholfen,so ala "Ich mach mal nen Verzerrer auf die Bassdrum,yeah,da dreh ich gleich nochmal nen bissel mehr rein,dass auch jeder diesen coolen Effekt hört"

Ist aber,wie ich oben schon geschrieben habe,wie immer Geschmacksache und nur meine persönliche Meinung.
Die CD habe ich auch nicht,aber ich hab das Lied zu der Zeit von verschiedenen Quellen gehört und da war es auch immer arg verzerrt.

Aber im Endeffekt ist es mir auch egal,da ich so ne Mukke normalerweise nicht höre.
Ein Hit wäre es wohl so oder so geworden.

Bei Youtube is die Qualität aber auch wirklich unter aller Sau und es sollte nur als Anschauung dienen,damit man weiss um welche Lieder es geht.

 

[coder2k]

Hmm....mal wieder weg von den geschmacklichen Dingen. Was ist mit technischen Fehlern? Bei Dream Theater hab ich z.B. mal eine Stelle entdeckt, wo anscheinend die Drums geschnitten wurden. Auf jeden Fall hört man, dass im neuen Takt der Anfang der Bass Drum mit-abgeschnitten wurde. Ist euch sowas schön öfter mal begegnet?

 

[Woodstock]

Hallo,

bei Christina Aguilera / Beautiful hört man das [g=64]Metronom[/g] am Ende des Titels, wahrscheinlich Übersprechen aus'm Kopfhöhrer bei den Gesangsaufnahmen. Da muss ich immer schmunzeln.

 

[BuDelicious]

Weiß nicht ob hier nur das Abmischen und Mastern gemeint ist,oder auch das Gesamtbild!

Das neue Cypress Hill Album geht mal garnicht! Außer 3 Tracks die docvh ganz fett geworden sind! Aber da sind Sachen drauf, da muss ich mich echt fremdschämen für die Jungs!

Man kann sich das Album nicht dur4chhören und zwischendurch weiterzuskippen!

Man hört dem Album auch raus,dass es über mehrere Jahre Aufgenommen wurde.

Aber wahrscheinlich intressiert es hier wohl niemanden von den Rockers.....hihihi!

Gruss!

 

[DaddyDufte]

bei Christina Aguilera / Beautiful hört man das Metronom am Ende des Titels, wahrscheinlich Übersprechen aus'm Kopfhöhrer bei den Gesangsaufnahmen.

Wahrscheinlich Absicht.

EDIT:
Oder warte mal..hört man da sogar das playback? Hehe...

 

[sixstringwarrior]

Da gibt es Unmengen ... gerade als ich noch viel Metal gehört habe, war ich mit jeder dritten Scheibe klanglich nicht einverstanden. Im Mainstream Bereich mangelt es hingegen an klangästhetischer Variation, so dass viele Künstler in einem unpassenden Klanggewand stecken.

 

[zettberlin]

Ari schrieb:

Am besten, der Produzent ist eine Art Bandmitglied oder einer in der Band ist Produzent....

Das ist die Katastrophe schlechthin!
Daran gehen reiheinweise Bands und Formationen kaputt.

Eigentlich weiss das auch jeder Erfahrene.

Ari

Ein guter Produzent ist de facto immer ein Bandmitglied auf Zeit oder er ist ein reiner Toningenieur, der ganz genau das aufnimmt, was die Band spielt. In letzterem Fall muss die Band freilich gut eingespielt sein und ganz genau wissen, was sie will.

Ist der Produzent ein Chef-Typ, der die Musiker als reine Erfüllungsgehilfen ansieht, kommt sowas wie der durchschnittliche 80er-Hardrock zustande: Bands, die nie etwas mit Synthesizern zu tun haben wollten, bekommen ihre Alben mit albernen Hintergrundflächen zugematscht, weil der producer glaubt, das habe Pop-Appeal.
Kein Mensch will diesen Mist heute noch hören.

Es gibt natürlich auch Produzenten, die selber kreative Künstler sind, wie etwa Phil Spector oder Brian Eno. Das läuft aber darauf hinaus, dass die Platte vom Produzenten ist, nicht von den Musikern. Das ist nur dann nicht schlecht, wenn der Produzent auch wirklich ein Künstler vom Format Spector oder Eno ist.

Bei Rockmusik geht es um Individualität, wenn eine Band nicht *hören* kann, wenn ihre individuellen Soundvorstellungen Müll sind, scheitert sie eben. Ein Produzent, der das wegretouschiert, fabriziert in aller Regel nur eine weitere glatte Überflüssigkeit.

sixstringwarrior schrieb:

Da gibt es Unmengen ... gerade als ich noch viel Metal gehört habe, war ich mit jeder dritten Scheibe klanglich nicht einverstanden. Im Mainstream Bereich mangelt es hingegen an klangästhetischer Variation, so dass viele Künstler in einem unpassenden Klanggewand stecken..

100% : so sieht die Sache aus.

 

[SynthRock]

Da fällt mir auf Anhieb das Album Loose von Nelly Furtado ein.
Mich stört z.B. der Mumpfige Sound bei dem Titel Afraid und Maneater.
Ich weiß nicht ob das Absicht war, aber irgendwie drückt es einfach nicht wenn ich die Anlage
aufreiße. Es hört sich insgesamt "unsauber" und glanzllos an.

Das ist aber nur mein persönlicher Eindruck als Consumer.

 

[MoeD]

Also da die Anzahl der Produktionen mittlerweile sehr hoch ist bei denen mangelndes gesangliches Talent durch Vocoder-Effekte wett gemacht wird - ja - die hätte man allesamt besser machen können, indem man beispielsweise Kayne West gegen jemanden ausgetauscht hätte, der singen kann.

 

[BuDelicious]

MoeD schrieb:
Also da die Anzahl der Produktionen mittlerweile sehr hoch ist bei denen mangelndes gesangliches Talent durch Vocoder-Effekte wett gemacht wird - ja - die hätte man allesamt besser machen können, indem man beispielsweise Kayne West gegen jemanden ausgetauscht hätte, der singen kann.

ohman.....Einige scheinen es immer noch nicht zu begreifen, dass dieser Effekt wohl nicht dazu genutzt wird um den Anschein erwecken zu wollen singen zu können.

Keiner von den Künstlern die Autotune benutzen sagen sie könnten singen^^!

Gruss!

 

[Lacunaflow]

@MoeD

Autotune ist kein Vocoder!