Wer Geld hat, der kaufe sich doch analog.
Wer kein Geld hat, wie die meisten Musiker, der nimmt digital.
Dem Käufer/Hörer ist das mindestens so egal, wie mir die Anzahl an Sandkörnern auf der Erde.
Glaube ich nicht, dass das allen egal ist. Das Preisargument zieht meineserachtens nicht so richtig, wenn ich mir die Preise von Waves und Konsorten ansehe. Oder was man teilweise so auf dem Gebrauchtmarkt an guter Hardware bekommt. Und mittlerweile auch neu, siehe Overstayer oder dieser neue Neve-Kompressor Nachbau...
Die Frage ist ob das deinen potentiellen Käufern, Laien, Nichtmusikern überhaupt auffällt, wenn die nach dem Kauf die CD in die Anlage legen bzw. noch schlimmer im iPod abspielen.
Dafür mehrere tausende Euro investieren? Und die Unterhaltskosten?
dem Hörer is das kackegal!
richtig.
aber der ist auch nicht Zielgruppe!!!
Zielgruppe eines Studios sind Musiker,
Zielgruppe vom Musikern sind Hörer...
Digital steht dem Analogen in fast nichts mehr nach. Und das restliche "fast" hören 95% sowieso nicht mehr. Also nochmals: Warum so viel investieren? Damit hättest du vor 20 Jahren kommen können, als es noch 8 Bit Wandler gab und 14 Bit Compact Discs. Das wesentliche Kriterium heute sind eigentlich nur Wandlungsprozesse. Daran macht sich die digitale Qualität aus.
Außerdem:
Die Verfahrensweise ist doch eher falsch, wenn ich einen SSL Compressor nutze und die Einstellungen auf die Emulation übertrage und dann klingt es nicht gleich...
Mikrofone, Gitarren, PreAmps oder Keyboard über einen Amp abnehmen kannst du gerne analog machen, aber sich tausende analoge Kompressoren, Effektgeräte usw. kaufen? Für mich heute unwirtschaftlich. Du musst es ja auch unterhalten können. Hast du einen riesen Stromverbrauch schlägt sich das auch in deinem Angebot nieder. Der Digitaltyp bietet es billiger an und am Ende hört der Musiker kaum oder gar keinen Unterschied. Ganz zu schweigen von seinen Hörern. Wie ich bereits angesprochen habe, stört es mich natürlich auch, dass durch die Digitaltechnik auch viele Möchtegerningenieure entstanden sind.
Und ne hohe Anzahl guter, populärer und bekannter Musiker -
mit vielen Hörern - nehmen in guter alter analogtechnik oder hybrid mit
einer satten Portion Analog auf, und nicht weil es der Hörer so will, sondern
weil sie es so wollen oder ihr nicht minder erfolgreicher Produzent.
Das beziehst du jetzt daher, weil das so in dem Artikel steht?
hier immer wieder den Konsumenten von Musik ins Rennen zu schicken bring
mal gar nix!!! weil der entscheidet in erster Instanz nicht ob eine Produktion analog
oder digital umgesetzt wird.
Im Business Bereich ist der Konsument der Grund dafür, dass du überhaupt in ein Studio gehst.
Angenommen du bist Musiker und gehst in ein Studio. Du bezahlst dafür meinetwegen 300,- / Tag weil es sich um ein "echt analoges" Tonstudio handelt. Da verbringst du eine Woche. Jetzt hast du deinen analogen Sound bekommen. Am Ende findet aber jeder deine Musik grottenschlecht, keiner will sie mehr hören. Du bekommst kein Geld mehr rein... Gehst du wieder ins Studio? Oder feilst du eher an Arrangement und Komposition? Auf was kommt es denn am Ende überhaupt an? Mit Sicherheit nicht, ob der Sound in den unteren Mitten um 0,012 dB lebendiger klingt. Der Kunde bezahlt deine musikalischen Ideen unabhängig ob das analog gemacht wurde oder nicht.
Keine Ahnung an was du denkst, aber ich habe neben der Produktion auch das Verkaufen im Kopf. Und darum geht's in diesem Artikel am Ende auch.
Analoges Geschrammel, das können sich alte Hasen leisten, die nicht wissen wohin mit ihrem Geld. Und irgendwo ist das für mich auch nur Liebhaberei.
Klar, wenn ich Geld habe, kaufe ich mir auch analoges Zeug, aber nur damit's bei mir nach etwas aussieht. Nutzen tu ich das trotzdem nicht. Beeindrucken tut's den Musiker und erzählen tu ich ihm, das es analog wäre.
