Reverb/Delay-Herangehensweise

[Ngoc]

Ich habs mittlerweile selber oft beim Mixen gemerkt, dass ich eigentlich gar nicht soo genau weiß, wie die Herangehensweise beim Reverb/Delay eigentlich ist. Manchmal passierts, dass der Reverb vieel zu unpassend ist bzw einfach im Mix verschwindet, ich weiß aber nicht, wie ich das dann gezielt ändern kann.

Speziell ist damit jetzt das Einsetzen von Reverb/Delay im Mix gemeint, nicht als Effekt.


Also meine Fragen:

Wie entscheidet ihr, welchen Reverb ihr für welches Instrument nutzt?
Wie kriegt ihr ihn gut in den Mix integriert?
Hört man IM MIX den Unterschied zwischen schlechten Reverbs und guten?
Wie kontrolliert ihr es, dass der Hall nicht vielleicht schon zu viel bzw. unpassend ist?


Ich freue mich auf Antworten


Grüße

 

[m4d3raIn]

Wie entscheidet ihr, welchen Reverb ihr für welches Instrument nutzt?

Je nach gewünschtem Klangergebnis und der Position in der Raumtiefe.

Wie kriegt ihr ihn gut in den Mix integriert?

Höhen, Tiefen, Mitten, EQ, Kompression...Lautstärke

Hört man IM MIX den Unterschied zwischen schlechten Reverbs und guten?

Gibt keine tiefe, scheppert...verwäscht/unhörbar...

Wie kontrolliert ihr es, dass der Hall nicht vielleicht schon zu viel bzw. unpassend ist?

pause machen... gegenhören... falls man zuviel hall vermutet hall leise machen und wieder nach oben fahren...
Kopfhörer aufsetzen!

 

[LM18]

Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * Suchen und ausprobieren * ...


Klar hat man seine Standards die man hübsch auswendig gelernt hat und mit denen beginnt man.
Sehr oft passt das eben einfach nicht und dann geht das rumsuppeln los.

Das gleiche finde ich, ist es mit Kompressoren.
Die Lieblinge auspacken und checken. Wenn es nicht gleich passt->siehe Arbeitsanweisung Eingangstext

Zum herausfinden gibt es nur hören.

 

[Ngoc]

Ok erst mal vielen Dank für die Antworten... irgendwie werden sie mir sicherlich schon weiterhelfen

Klar hat man seine Standards die man hübsch auswendig gelernt hat und mit denen beginnt man

Hm, da fängts schon an- ich habe keine wirklichen Standards- da beginnt die Suche ständig aufs neue, und wenn ich denke, dass es passt, sagt mir einer, dass es furchtbar unpassend klingt

Da denke ich nur noch: "Und nun? Wie finde ich heraus was passt?"

Ach, ich hoffe dass es doch noch irgendwie dann funktioniert...

Grüße

 

[Audiogasm]

Ich verweise dir hier mal auf einen Artikel, den ich neulich woanders geschrieben habe, und ich schau gerade noch nach, wo sich ein anderer befindet. Eine akademische Anleitung gibt es m.E. für Hall nicht, aber ich glaube, die grundlegenden Fragen konnten wir klären...

Hall ist ein Thema, wo es sich wirklich lohnt, sich über seine Gegebenheiten schlau zu machen! Man sollte sich gut über die Funktionen der einzelnen Parameter informieren und Prinzipien einer Tiefenstaffelung kennenlernen. Vorallem, wie hier auch schon geschrieben mit den Eigenschaften verschiedener Algorithmen bzw. IRs.

Daraus ergeben sich so manche Gesetzmäßigkeiten, die einen Hall funktionieren lassen oder nicht - was jedoch widerum nicht heißen muss, dass man alle Eigenschaften einer natürlichen Raumsituation simulieren muss. Es kommt mehr darauf an, welche Aspekte ein bestimmter Hall im Mix erfüllen muss. Z.B.: Eine Bass Drum kommt meistens komplett ohne Hall aus, eine Snare dafür oft auch mit längeren Fahnen, Hi Hats oder ähnlich Rhythmus-betonendes meist mit sehr kurzen und dünnen Fahnen.

Mein Tipp: Zum Experimentieren ruhig Instanzen aller Algorithmen bereithalten und ausgiebig zwischen den Send-Zielen hin und her wechseln, um herauszufinden, was einem wofür am besten gefällt, denn dafür gibt es keine Gesetze.

In meinem Blog habe ich einen Artikel, wo ich beschreibe, wie man Hall-Plug-Ins so einsetzen kann, dass die Tiefenstaffelung sich sehr bequem und zugleich Ressourcenschondend realisieren lässt. Schau mal rein!

 

[Audiogasm]

Das Thema "Welcher Algorithmus wofür" ist leider nicht so pauschal zu beantworten, wie viele es gerne hätten. Wenn man aus mehreren Quellen ließt, scheinen sich ein paar generelle Einsatz-Regeln für einzelne Instrumente zu entpuppen. Ich würde hier aber empfehlen, es dem persönlichen Geschmack zu überlassen. Den in vielen Artikeln wird wenig über die von diesen Vorschlägen betroffenen Musikstile gesprochen - welche m.E. nebst Geschmack entscheidenden Einfluss auf die Wahl haben können. Ich habe z.B. mal versehentlich eine "Drum Hall" für tonale Instrumente benutzt und festgestellt, dass ich es gar nicht anders haben will, weil gerade einzig und alleine diese Färbung prägend für meinen gewünschten, maschinenartigen Klang war.

Was sehr wichtig ist und mit Bedacht eingesetzt werden sollte, sind die Optionen zur zeitlichen Ausdehnung der Fahnen - die hängen gerade bei Drums sehr vom Tempo des Songs ab.

[...] und besorg dir ein plug-in, welches ausschliesslich die "klassischen" parameter besitzt und somit logisch und flott einzustellen ist.

Dabei kommt es darauf an, was man unter "klassichen" Parametern versteht. Als ich das Lexicon PCM Bundle hatte, habe ich schnell festgestellt, dass Parameter wie Bass RT, Bass XOV, Reverb Out Freq, RT High Cut, Diffusion und Tail Width sehr viel Potential haben, die Fahne so genau wie möglich an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Gerade das finde ich nicht zu verachten und eine echte Bereicherung in Sachen Feinabstimmung. Und wie Fischkopp schon sagte, nachdem ein wenig Vertrautheit gewonnen ist, sieht man es nicht mehr als Herausforderung, diese Parameter gezielt zu beeinflussen.

 

[Audiogasm]

Das hier könnte auch noch interessant sein, auch wenn's ein Bisschen abschweift:

https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Musik_produzieren/149541/Post_1536989.html#P_15

 

[Reason1909]

Ok erst mal vielen Dank für die Antworten... irgendwie werden sie mir sicherlich schon weiterhelfen

Klar hat man seine Standards die man hübsch auswendig gelernt hat und mit denen beginnt man

Hm, da fängts schon an- ich habe keine wirklichen Standards- da beginnt die Suche ständig aufs neue, und wenn ich denke, dass es passt, sagt mir einer, dass es furchtbar unpassend klingt

Da denke ich nur noch: "Und nun? Wie finde ich heraus was passt?"

Ach, ich hoffe dass es doch noch irgendwie dann funktioniert...

Grüße

Wenn Du selber meinst das es passend klingt sollte Dich eine Fremdmeinung nicht wirklich tangieren. Wenn Du sicher bist das derjenige aber wirklich Ahnung davon hat bleibt Dir nur: Lernen rauszuhören was paßt/was nicht paßt/wo die Unterschiede liegen.
Bevor Du es nicht hörst KANNST Du es nicht besser machen.
Und das entsprechende Gehör gibts nur über Training.
Nach 10 Monaten intensivem Musik-machens am Rechner sind mir Hallräume zB auch noch ein ziemliches Rätsel.... bei Kompressoren und dem Einsatz von EQs hat sich mein Gehör aber definitiv sensibilisiert bereits. Wenn auch noch lange nicht so sehr wie ich das gern hätte.

Um Hallräume zu beurteilen gehe ich jedenfalls so vor das ich mir 3-4 bastele von denen ich meine sie könnten in die richtige Richtung gehen. So kann ich dann schnell A/B-Vergleiche mit mehreren Sends machen. Das ganze immer mit Kopfhörern. Der A/B-Vergleich erfolgt "solo" und natürlich auch immer mal im Kontext. Bevor ich allerdings mit diesen Schweinereien beginne habe ich auf alle Fälle bereits mindestens den Frequenzbereich soweit aufgeräumt das ein halbwegs klares Klangbild da ist.

 

[karumba]

versuch mal den hall nicht so zu mischen, dass man ihn als hall wahrnimmt, sondern das er gerade so an der hörschwelle liegt, d.h. wenn du den hall mutest, muss es einfach nur leicht trockner werden & wenn du den hall unmutest, darfst du den hall nicht als solches direkt wahrnehmen. es soll nur etwas breite & tiefe geben. was auch helfen kann ist den hall zu EQen (ich mische hall am liebsten tendeziell dunkel), oder wenn er prinzipiell passt, aber glue fehlt kann auch sättigen hilfreich sein.

 

[Mitch_the_bitch]

...und vorallem stell dir den Raum in Gedanken vor... es muss klingen, als wäre das Signal wirklich in einem Raum/Halle/etc.... wenn du die Augen schliesst und nur hörst.

 

[Audiogasm]

Interessant wäre auch zu wissen, mit welchem Gerät/Plug-In du arbeitest, denn die Unterscheiden sich sowohl in ihren Einflussmöglichkeiten als auch in der Qualität ihres Klangs teilweise sehr sehr stark.

 

[Ngoc]

Super, das sind Sachen, die mich weiter bringen

Danke Leute

Interessant wäre auch zu wissen, mit welchem Gerät/Plug-In du arbeitest, denn die Unterscheiden sich sowohl in ihren Einflussmöglichkeiten als auch in der Qualität ihres Klangs teilweise sehr sehr stark.

Zurzeit nutze ich Kjaerhus Audios Classic Reverb... vereinzelnd versuche ich jetzt auch mit SIR und mit verschiedenen Impulses mein Ergebnis zu erreichen, aber bis jetzt ists mir noch nicht so ganz gelungen

 

[Audiogasm]

Super, das sind Sachen, die mich weiter bringen

Danke Leute

Interessant wäre auch zu wissen, mit welchem Gerät/Plug-In du arbeitest, denn die Unterscheiden sich sowohl in ihren Einflussmöglichkeiten als auch in der Qualität ihres Klangs teilweise sehr sehr stark.

Zurzeit nutze ich Kjaerhus Audios Classic Reverb... vereinzelnd versuche ich jetzt auch mit SIR und mit verschiedenen Impulses mein Ergebnis zu erreichen, aber bis jetzt ists mir noch nicht so ganz gelungen

Ah okay! Der das Kjaerhus soll ja ganz gut sein (kenne es selbst leider nicht). Noch ein Tipp zu Faltungshall - man sagt, dass IRs nicht so gut für tonale Klänge sein sollen. Ihr Vorteil ist, dass sie im Vegleich zu Algorithmen organischer klingen können, aber weil deren Berechnung nicht so ganz vom Trockensignal abhängt, wie ein Algo, verschmelzen sie nicht so gut mit dem Trockensignal. Das ist bei Drums weniger problematisch, dehalb sind sie dafür besser geeignet.

 

[TheArtOfNoise]

Schau Dir mal hier http://varietyofsound.wordpress.com/downloads/ das EpicVerb an.

 

[Ngoc]

Ah okay! Der das Kjaerhus soll ja ganz gut sein (kenne es selbst leider nicht). Noch ein Tipp zu Faltungshall - man sagt, dass IRs nicht so gut für tonale Klänge sein sollen. Ihr Vorteil ist, dass sie im Vegleich zu Algorithmen organischer klingen können, aber weil deren Berechnung nicht so ganz vom Trockensignal abhängt, wie ein Algo, verschmelzen sie nicht so gut mit dem Trockensignal. Das ist bei Drums weniger problematisch, dehalb sind sie dafür besser geeignet.

Irgendwie ich weiß nicht- für mich klingt er nicht gut... vielleicht liegt das auch daran, weil ich prinzipiell nicht so gut mit Reverbs arbeiten kann
Also in der meinem Samplitude 9 SE ist so eine REverbdemo mit dabei- und zwar Variverb. Sicherlich kennen das einige, es ist ja in den gaanz großen Samplitudes mit dabei. Ich hatte mal die Demo ausgetestet und ich war begeistert von dem Reverb Dagegen klingt der Classic Reverb relativ....schlecht


Aber vielen Dank für den Tip mit den Anwendungen für den Faltungshall (Danke-Button wurde schon betätigt )

Schau Dir mal hier http://varietyofsound.wordpress.com/downloads/ das EpicVerb an.

Oha, also er sieht schon mal besser aus als der Classic Reverb Und auch irgendwie auch komplizierter... hoffentlich gibts eine Anleitung dazu Zurzeit kann ich ihn noch nicht austesten, ich komme erst am Wochenende wieder an den PC ran Aber dann werde ich ihn auch sofort ausprobieren


Auch dafür gibts ein dickes Danke!

Grüße

 

[Mitch_the_bitch]

ja, ich kenne das Variverb aus meinen Samplitude-Zeiten... ist allerdings schon ein Weilchen her... VariVerb ist wirklich super. Schade gibts das nicht als Audio Unit.

 

[ERROR]

also ich kann dir nur empfehlen z.b den Reverb auf der gruppenspur zu verwenden.
oft ist es nicht sinnvoll auf jede spur einen hall als insert zu benutzen, dadurch kann schnell ein brei entstehen.
Wenn du einen mix anfängst überlege dir vorher, wo dein instrument im Raum stehen soll, am besten du zeichnest dir das vorher auf ein blatt papier damit du dir das besser im kopf vorstellen kannst wie dein " Raum" aussieht.
Bei Drums würde ich dir eher einen kleinen raum wie z.b small room oder ambience empfehlen wo du durch das abhören merkst ,das wenn du den reverb ausstellt, er irgendwie fehlt und die ganze sache dann nicht mehr so rund klingt....