Samplen: Grundlegende Fragen zur herangehensweise

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Moin,

bis dato habe ich mich vom Samplen groeßtenteils fern gehalten... dies moechte ich jetzt aber aendern. Ich stelle mich, was das angeht, wohl noch ziemlich unbeholfen an und um so
mehr ich mich mit der Thematik beschaeftige, desto mehr Fragen werfen sich mir auf...

Ich moechte an dieser Stelle allerdings gar nicht zu sehr ins Detail gehen, sondern - fuer mich - grundlegende Dinge verstehen lernen.

Vorweg: Ist Erfahrung und/oder Routine einfach das A und O?!

Ich hab mir vorhin mal ein Song gepickt und ein paar Samples rausgeschnitten.
Geloopt klang alles schon ganz sauber, allerdings habe ich in der DAW dann schnell gemerkt, das was nicht so laeuft, wie ich mir das vorgestellt habe...
... Sample A lief (nach dem Timestrech) recht sauber ueber 4 Bars... Sample B war jedoch ein
wenig kuerzer und verlief somit gen Ende ins leere.
Ganz logisch, so gesehen... dennoch moechte ich, wie gesagt, checken, warum mir das so passiert
ist bzw. ob ich das nicht irgendwie haette vermeiden koennen?!

Wie geht man vor? Achtet man beim choppen schon darauf, ueber wieviel Bars das Sample laeuft? Ist das bereits das Geheimnis? Kann man, in dem von mir geschilderten Fall, Sample B
eigentlich vergessen, wenn ich es binnen 4 Takten nicht gerade einfach 2x triggere um die Bar zu fuellen?

Also Software kommt bei mir Cubase AI 6, NI Maschine und Wavosaur zum einsatz. Letzteres habe ich zunaechst zum choppen benutzt, allerdings bemerkte ich schnell, wie unflexibel ich
damit eigentlich bin. Einmal falsch geschnitten und ich kann im Nachhinein nur schwer etwas
aendern. Ueber die Maschine Software kann ich das Sample ja so gesehen jederzeit anpassen. Diesbzgl. kann ich Wavosaur wohl einfach aussortieren?!
Im Endeffekt moechte ich eigentlich alles ueber Cubase abwickeln, weshalb ich mich gerade frage,
ob ich mich damit nicht "einsamplen" sollte?
Mir ist klar, dass alles eine Frage des Geschmacks ist und somit auch alles funktionieren wuerde...
allerdings wuerde ich mich diesbzgl. einfach auch ueber ein paar Erfahrungswerte von euch freuen!

Viel Blah, Blah... i know... ich hoffe, man weiss, worauf ich hinaus moechte und es kommen
hier ein paar informative Posts zusammen. Danke schon mal!

 

[Amaros]

Hallo,

zu Deinen Fragen:

Du solltest schon beim Samplen darauf achten, über wie viele Takte das Sample eigentlich geht. Wenn das Sample zu kurz ist oder irgendwo mitten im Takt anfängt bzw. aufhört, bekommst Du es natürlich ohne Re-Arranging schlecht wieder auf einen Takt gezogen. Da hilft auch kein Timestretching.

Wichtig ist zudem, dass man das Tempo kennt. So kannst Du das Tempo für den Schnitt bereits in der DAW einstellen und besser beurteilen, wo die Sample-Grenzen hinterher liegen müssen.

Für den Schnitt selbst solltest Du nicht nur auf die Wellenform-Darstellung vertrauen, sondern einen guten Kopfhörer verwenden.

Geschnitten wird immer im Nulldurchgang der Wellenform, da es sonst zu Knacksern kommt. In den meisten DAWs lässt sich das so einstellen, dass der Cursor automatisch auf den Nulldurchgang springt und Schnitte außerhalb des Nulldurchgangs so komplett vermieden werden. Geht in Logic, sollte in Cubase auch gehen.

Du kannst auch nicht-destruktiv vorgehen, indem Du nicht das Sample zurecht stutzt, sondern die Region. Einfach im Arrangement-Fenster weit hinein zoomen und den Ankerpunkt des Samples so einstellen, dass er genau auf der "1" liegt. Das ist dann auch der Startpunkt der Region. Nun passt Du das Tempo des Songs so im Feinbereich an, dass die Transienten des Samples, von denen Du eindeutig weißt, auf welchem Beat sie liegen müssen, entsprechend dort auch liegen. Man kann auch mit Plug-ins (oder Funktionen der DAW) das Tempo ermitteln lassen. Das ist meistens genauer als das Tappen. Ich würde dennoch immer mit der oben beschriebenen Methode dafür sorgen, dass die Transienten an der richtigen Stelle sind. Wenn dann das genaue Tempo steht, schiebst Du das Ende der Region auf das Takt-Ende. Fertig. Nun kannst Du die Region loopen und schauen, ob alles rund läuft. Ist dem so, schneidest Du das Sample auf die Region-Länge und fertig. Auch dazu bieten die meisten DAWs fertige Funktionen.

Das ist sicherlich nur eine von vielen Methoden. Für mich funktioniert sie. Vielleicht auch für Dich oder auch nicht

 

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Danke, damit kann ich auf jeden Fall schon was anfangen... allerdings hab ich noch ein paar Fragen

Wichtig ist zudem, dass man das Tempo kennt. So kannst Du das Tempo für den Schnitt bereits in der DAW einstellen und besser beurteilen, wo die Sample-Grenzen hinterher liegen müssen.

Das check ich nicht so ganz. Wenn ich das richtig verstehe, hat diese Aussage nur Relevanz,
wenn meine DAW von mir eine BPM Angabe des geladenen Samples/Tracks verlangt, um die
Timeline korrekt in Takten darzustellen, oder?
Cubase gibt mir automatisch die BPM des Audiofiles mit, weshalb die Timeline korrekte Angaben
ausspuckt. Korrekt? Oder verstehe ich gerade was falsch?

Das fertige geschnittene Sample kann ich ja dann via Timestretch auf meine BPM druecken?!
Oder gibts da noch andere, gar bessere, Vorgehensweisen?

Ansonsten nochmal Danke fuer den Input. Musste mir hier und da erstmal anlesen, wovon du
ueberhaupt redest aber nur das bringt mich im Endeffekt ja auch weiter.

EDIT: Ich versuch mich jetzt mit Cubase einzuspielen, was das Samplen angeht. Allerdings macht
mir der Editor noch ein wenig zu schaffen... ich finde bspw. keine Moeglichkeit, wie ich manuel
Marker setzten kann. Ich kann auf "Marker setzen" klicken, dann haut er mir automatisch diverse
ueber das Audio, allerdings fehlt mir da jegliche Option des Einflusses... daher hab ich gerade
ein wenig gegooglet und bin auf
dieses Video gestoßen (relevant ab 2:25).
Er hat im Audio-Editor um einige Punkte links mehr zur Auswahl, als meine Wenigkeit.
Bei mir sieht das ganze wie folgt aus:

Woran liegt das? Doch nicht etwa daran, dass ich nur die AI Version von Cubase 6 habe?!

 

[Amaros]

Zu Cubase kann ich Dir nichts sagen, da ich mit Logic Pro arbeite.
Das Tempo wird dann relevant, wenn Du - wie ich es vorgeschlagen habe - nicht im Sample Editor schneidest, sondern stattdessen mit einer Region arbeitest. Der Vorteil ist, dass, wenn Du das ungefähre Tempo kennst, Du die Sample-Grenzen anhand des Taktrasters gut eingrenzen kannst.
Dann kann man einen Click anlegen und erst einmal die Region loopen, bevor man destruktiv schnippelt. Das Tempo muss man dann ja später ohnehin kennen

 

[Realist]

Cubase Ai ist schon stark limitiert.Ich würde aber trotzallem auch mit der grossen Version im Editor keine Loops schneiden.Ich würde das im Projektfenster machen.Dort kannst Du dir die Teile rausschneiden wie du sie brauchst und kannst sie dir auch noch zurechtrücken bis es rund läuft.
Am Besten ist aber schon das Tempo vorher zu kennen, weiß nur nicht ob in der Version die Tap-Funktion dabei ist.Gibt aber auch freie VST-Plugins die du dafür nutzen kannst.Dann könntest Du gleich auf Raster schneiden.
Sollte der Loop weitestgehend aus Drums bestehen, kannst Du hinterher auch die Hitpointfunktion für Tempovaritionen nehmen.Da bist Du dann noch etwas flexibler und es hört sich oft auch natürlicher an, als mit Timestretch.
Hier mal ein Video zum Slicen in Cubase, welches ich mal vor längerer Zeit dazu gemacht habe.
Da würde dann auch der Sampleeditor ins Spiel kommen.

 

[sidimu]

also für mich ist Sampeln das komplette verfremden von Klangquellen. da gibt's eigentlich keine Regeln... bearbeiten, rendern, zerstören

ich persönlich finde es langweilig ein sample 1-1 so zu verwenden wie man es irgendwo gehört hat (außer bei Hihat oneshots oder so)

 

[Someone]

Samplen ist ein Sample nehmen und was draus machen, ob mans jetzt komplett verfremdet oder einfach nur looped ist erstmal komplett egal.

Hab sowieso das Gefühl das man oft mehr daraus macht wird als es eigentlich ist... Lad dir einfach ein Sample rein das dir gefällt und fang an damit rumzuspielen. Cutte es und arrangiere es um, arbeite mit Effekten, nutze Granulare Synthese oder sonstige Spielereien... Völlig egal, mach worauf du Lust hast und häng dich bloß nicht an sowas auf wie "Nur wenns komplett anders ist ist es samplen". Meiner Meinung nach gibt es da keine Regeln!

Vielleicht nur drauf achten was du samplest und wie dann die Rechtslage ist, ich nehme generell nur Copyright-freie Sachen oder Creative Commons Zeug, zB von ccMixter, Freesound.org, Musopen oder ähnlichem.