RAT - der Ribbon Addict Thread

[UtopiaBlues]

Kleines Update:
Holger wird morgen ein LRM-2b an Herrn Jüngling von ADT Audio schicken, sie werden es direkt am TM101 testen.
Bin ich mal gespannt...

 

[Astronautenkost]

Der gute Herr Jüngling!

 

[UtopiaBlues]

Also, ich habe eine Antwort von Herr Jüngling erhalten:
Die Störungen, die ich habe, sind bei ihnen nicht aufgetreten. Was ihnen aufgefallen ist:

"Allerdings haben wir festgestellt, dass das Mikro bei kurzen Impulsen Spitzen produziert, die so
kurz sind, dass sie auf einem normalen Aussteuerungsmesser nicht erkennbar sind. Wir haben mit
kurzen Tonbursts probiert und das Signal auf einem Speicheroszillografen überprüft.
Bei einer Verstärkungseinstellung für einen statischen Pegel mit ca. +12 dBu - also ca. 6 dB unter dem meist
verwendeten analogen Pegel für digitale Vollaussteurung, treten bei kurzen Tonbursts Spitzen, die
einige dB über dem 0 dBFS Pegel liegen, auf. Damit liegt die Vermutung nahe das die
warscheinliche Ursache für die Störungen in Ihrem File sehr kurze Übersteuerungen Ihres Wandlers
sind.
Um dies exakt sagen zu können müsste ich allerdings wissen mit welchen analogen Pegel für
digitale Vollaussteuerung Sie arbeiten und mit welchen Pegeln unterhalb von 0 dBFS sie
üblicherweise aurfnehmen. Durch den Headroom von + 30 dBu ensteht bei diesen Verstärkungen
im TM101 selbst keine Verzerrung bzw. Störung.

-> Hier passt nicht rein, dass ich das Störsignal auch auf dem direkten Ausgang vom TM101 habe (über Kopfhörer)
-> Ab 56dB Verstärkung (Gain vom TM101) tritt das Störsignal bei mir auf (muss noch nachschauen, welchen dBFS Wert die Aufnahme hat)
-> ich arbeite wie üblich mit ca. -6dBFS

Wir haben danach den Impedanzverlauf des Mikrofons mit einem 2 m langen Anschlusskabel
gemessen. Dabei stellte sich heraus, dass es zwei Resonanzpunkte gibt; einen im Bassbereich bei
etwa 30 Hz und einen weiteren bei 50 kHz. Der Resonanzpunkt bei 50 kHz verschiebt sich mit der
Kabellänge bzw. der Kabelkapazität nach oben bzw. unten. In den Resonanzpunkten erhöht sich der
Innenwiderstand von den nominalen 500 Ohm auf etwas mehr als 2000 Ohm. Dies ist zwar keine
'echte' Frequenzgangmessung, lässt aber auf entsprechende Auswirkungen auf den Frequenzgang
schliessen (500 Ohm zu 2000 Ohm = Faktor 4 = + 12 dB).

Bei einer Belastung des Mikrofons mit einem Widerstand zusätzlich zum Eingangsübertrager des
TM101 reduziert sich die Resonanz abhängig vom Widerstandswert

Lösungsvorschlag 1:
Ich weiss leider nicht ob Sie selbst etwas Löten können oder ob es in Ihrem Umfeld jemanden gibt,
der so etwas machen kann. Ich würde Ihnen dann ein paar Widerstände für einen Versuch
schicken. Sie müßten dann zwischen die Pins 2 und 3 eines der XLRs im Kabel einen Widerstand
zusätzlich einlöten.

Lösungsvorschlag 2:
Der andere - lötfreie - Weg wäre wie folgt:
- Sie beschaffen sich ein Y-Kabel, wie z. B. hier:
https://www.thomann.de/de/cae_90074_yaudiosplittkabel.htm
- Dieses Kabel stecken Sie zwischen dem Mikrofonkabel und dem Eingang des TM101 ein. Damit
haben Sie einen zusätzlichen XLR parallel zum Mikro.

- Ich schicke Ihnen ein kurzes XLR-Kabel mit einem Potenziometer, dass Sie an den zusätzlichen
XLR des Y-Kabels anschliessen können. Die Stellung des Potis verändert den Widerstand und damit
die Belastung des Mikros. Sie könnten so den optimalen Lastwiderstand ermitteln.


Soviel dazu.
-> Lösungsvorschlag 2 wär für mich machbar.

 

[Gelöschtes Mitglied 86663]

Schonmal darüber nachgedacht, daß Du vielleicht Dreck im Strom hast ? Wäre noch eine Ideee. Probier das Setup mal in einer anderen Umgebung, anderes Haus.

 

[whitealbum]

Was ich klasse finde, Herr Jüngling "kniet" sich hier wirklich rein um eine Lösung zu finden.
Es gibt sogar zwei konkrete Lösungsvorschläge.
Das ist toll!

 

[UtopiaBlues]

Schonmal darüber nachgedacht, daß Du vielleicht Dreck im Strom hast ? Wäre noch eine Ideee. Probier das Setup mal in einer anderen Umgebung, anderes Haus.

Das hab ich bereits probiert. Ausser der Strom wäre an beiden Orten nicht sauber. Aber ich denke, dieses Geräusch (Dreck im Strom) würden sie erkennen.
Die Erklärung mit den Resonanzen, die sie ja gefunden haben klingt für mich plausibel, da das Störgeräusch immer kurze Zeit nach einem Gitarrenanschlag (Pegelspitze) kommt, als würde es sich aufbauen, was Resonanzen ja machen.
Aber ganz auszuschliessen ist es natürlich nicht. Auch wenn ich sonst mit keinem anderen Mic diese Probleme hatte, und da war alles dabei, von Kugel, Röhre, Kondensator, Kleinkondensator, Dynamische. Wenn aber nichts herauskommt mit dem Widerstand, dann lass ich es sein oder probiers noch mit dem Fethead.

Was ich klasse finde, Herr Jüngling "kniet" sich hier wirklich rein um eine Lösung zu finden.
Es gibt sogar zwei konkrete Lösungsvorschläge.
Das ist toll!

Ja, ich bin zeitweise fast etwas sprachlos, wenn man über Support von andern Firmen nachdenkt. Oder ist mir fast unangenehm, wie viel Zeit er sich für mich. Aber es scheint ihm auch persönlich ein Anliegen zu sein, herauszufinden, wo hier der Schuh genau drückt.

 

[whitealbum]

Da spricht die "reine" Ingenieursseele aus Jüngling, der kann gar nicht anders.
Unfassbar das es das heute noch gibt!
Da kann man nur froh sein

 

[Kassette]

Unfassbar das es das heute noch gibt!

Absolut, das versöhnt einen wieder mit den vielen anderen Erfahrungen.
Aber eigentlich wäre das hier der Normalfall, oder?
Seltsam, dass man sich schon so an den Service-Misstand gewöhnt hat.

 

[Gelöschtes Mitglied 86663]

Unfassbar das es das heute noch gibt!

Absolut, das versöhnt einen wieder mit den vielen anderen Erfahrungen.
Aber eigentlich wäre das hier der Normalfall, oder?
Seltsam, dass man sich schon so an den Service-Misstand gewöhnt hat.

Da gibts aber auch Haun und Gefell, die extrem guten Service bieten. Lettzendlich zahlt sich das auch in Treue aus. Und ja, das gibts auch noch Bei Massenprodukten wird man halt abgespeist.

 

[Kassette]

Gefell

Du sollst doch das Wort nicht wieder sagen....

Aber ja, ich weiß. Auch ein Grund, warum man bei denen in guten Händen ist.
Klar, man kann sich ja seine Anbieter aussuchen. Das geht halt nicht in erster Linie über den Preis, der für viele heute das Heiligste überhaupt ist.

Anderes Thema, aber ich weiß schon, warum ich meinen Amp bei einer kleinen Amp-Schmiede gekauft habe. Die legen sich richtig ins Zeug, wenn mal irgendwas ist. Selbst mit Transit übern Teich.
Wo ich mich auch immer sehr gut betreut und aufgehoben finde, ist D.A.S. (danke für den Tipp @whitealbum).
Und schon ist man rundum betreut.

 

[leary]

9 ribbons im test

 

[leary]

 

[AndiPaulo]

Bissl OT about Service:

Ich kauf mein Zeugs wo´s nur geht bei Einzel-Tüftlern statt bei Konzernen. Mit diesen Jungs hab ich ausnahmslos gute Erfahrungen bei Beratung und Problemlösungen gemacht.

Uff die Schnelle fallen mir ein:

• Matthias Grob - Echoplex-Looper
• Mike Nelson - Boomerang Looper
• Pete Mallison - Mando-Pickups
• Urs Heckmann - jeder kennt ihn

 

[leary]

 

[UtopiaBlues]

Abend zusammen.

Das Potenziometer von ADT-Audio ist angekommen.

Ich kann damit die Impedanz des TLM101 von 500 Ohm bis 5500 Ohm regeln. Bei einer Einstellung auf Minimum (500 Ohm) verliere ich 6 dB Pegel bei 5500 Ohm weniger als 1 dB.

Hier am Y-Kabel. An das eine Ende kommt dann das Mic das andere Ende in den Preamp. Durch das Drehen am Drehregler kann ich den Widerstand am Eingang des TLM101 verändern. (ob ich den nun auch für andere Preamps als "umschaltbare Eingangsimpedanz" verwenden kann, weiss ich nicht.)

Bei +60 Gain bringe ich das Störgeräusch mit ca. 500 Ohm tatsächlich weg. Wobei ich es aber auch wegbringe wenn ich nur mit +54dB Gain aufnehme.
Ich belasse das hier im Moment so, bin grad an so viel anderem dran. Leise Aufnahmen mit Gitarre kann ich machen (beim Gesang hab ich ja gar keine Probleme, an andern Preamps auch nicht)

Ich überleg mir eher noch auf zwei Haun Kleinmembraner zu sparen um aus den Stereoaufnahmen noch etwas mehr rausholen zu können.

Viele Grüsse
UB

 

[Gelöschtes Mitglied 86663]

Ich überleg mir eher noch auf zwei Haun Kleinmembraner zu sparen um aus den Stereoaufnahmen noch etwas mehr rausholen zu können.

Das ist nie verkehrt. Hab seit 6 Wochen ein ganzes Set mit Kugeln, Nieren, und Kugeln mit Höhenanhebung und bin schwer begeistert. Ich werd mir in diesem Jahr noch ein paar breite Nieren kaufen. Wenn finanziell drin, würde ich unbedingt das Modularsystem MBP 603 nehmen. Auch der "alte" Preamp MBP 648 kann überzeugen, da sind noch Übertrager drin, das geht dann in Richtung KM84. Gibts aber nur noch aufm Gebrauchtmarkt, da sie nicht mehr hergestellt werden. Ist ja mittlerweile wieder in, Kleinmembraner mit Übertrager zu bauen, vintage sozusagen (siehe Peluso P84).

Gibts denn eigentlich mittlerweile eine preiswerte Alternative zu den Lundahl Übertragern LL2912 ? Ich will in absehbarer Zeit mal meine Pronomic RM-1 Lollipop Mics mit guten Übertragern ausstatten.

 

[UtopiaBlues]

unbedingt das Modularsystem MBP 603 nehmen. Auch der "alte" Preamp MBP 648 kann überzeugen, da sind noch Übertrager drin, das geht dann in Richtung KM84.

Dank dir für den Hinweis. Wie sind denn so die Gebrauchtpreise für diese Modelle? Hab hier in der Schweiz noch nie ein Angebot für ein gebrauchtes Haun gesehen. Sind nicht sehr verbreitet hier.

Was ich gesehen habe ist ein Angebot für:
2 x Gefell MV691 mit M70 und M94 Kapsel für 1200SFr. Auf XLR umgebaut und geprüft von Gefell selber.
Aber das kann ich finanziell nicht stemmen. Ausser ich verkaufe alle meine andern Kleinmembraner Mics inkl. der Bändchen wieder.

 

[Gelöschtes Mitglied 86663]

Die Gebrauchtpreise sind erstaunlich erschwinglich für die MBHO, nur leider ist es so, daß recht selten welche angeboten werden. Aktuell gibts glaube ich auf Kleinanzeigen zwei gematchte Kugeln zu einem guten Kurs. Das schöne an MBHO ist auch, daß man sie auch als Neupreis gut erwerben kann, und nicht arm dabei wird, denn für ein hervorragendes Mikro sind 500€ -550€ (je nach Kapsel) wirklich günstig. Die Kugeln hatten mit MBP603 zuletzt am Flügel gegenüber den KM184 die Nase vorn, wobei der Vergleich etwas hinkt, denn Niere gegen Kugel ist nicht so wahnsinnig "gerecht". Was hast Du denn am Start als Kleinmembraner ? Ich teste im April dann endlich mal Schoeps, Neumann, MBHO gegeneinander im Stereo Betrieb. Bin ja mal gespannt...

 

[UtopiaBlues]

Dank dir für die Antwort. Ja, das liegt so in meinen Möglichkeiten mit dem Preis zur Zeit.

Was hast Du denn am Start als Kleinmembraner ?

Ich bin noch sehr bescheiden drin mit den Line Audio CM3 bzw Om1, mit denen ich doch schon recht gute Aufnahmen hinkriege. Wollt ja auch erst das Handwerk erlernen. Daneben eben noch die beiden Bändchen. Nutze sie ja auch nur für die akustische Gitarre.
Ich hab die Haun auf dem Radar, eilt aber auch nicht. Muss mich da immer etwas zurückhalten bei den vielen Angeboten...

Schoeps, Neumann,

Schon geil wenn man solche Geräte nutzen kann, der Moment in denen die Aufnahme dann aus den Monitoren auf einen zukommt

Hör dann gerne rein in den Vergleich.

Aber sind jetzt hier, so glaube ich, etwas off topic.

 

[Gelöschtes Mitglied 86663]

Dank dir für die Antwort. Ja, das liegt so in meinen Möglichkeiten mit dem Preis zur Zeit.

Was hast Du denn am Start als Kleinmembraner ?

Ich bin noch sehr bescheiden drin mit den Line Audio CM3 bzw Om1, mit denen ich doch schon recht gute Aufnahmen hinkriege. Wollt ja auch erst das Handwerk erlernen. Daneben eben noch die beiden Bändchen. Nutze sie ja auch nur für die akustische Gitarre.
Ich hab die Haun auf dem Radar, eilt aber auch nicht. Muss mich da immer etwas zurückhalten bei den vielen Angeboten...

Schoeps, Neumann,

Schon geil wenn man solche Geräte nutzen kann, der Moment in denen die Aufnahme dann aus den Monitoren auf einen zukommt

Hör dann gerne rein in den Vergleich.

Aber sind jetzt hier, so glaube ich, etwas off topic.

In der Tat sind wir etwas abgedriftet. Die Line Audio machen ja auch eine gute Figur, auf GS war mal ein Vergleich zu Schoeps drin, was ich sehr erstaunlich fand. Auch ein guter Freund von mir, seines Zeichens Klavierbauer, fand die Line Audio Kugeln top.

Also, zurück zu den Bändchen-Junkies !