Orchester-Produktion am Rechner(Library) Fragen

[crayzeee]

Track 2

 

[crayzeee]

Track 3

 

[crayzeee]

Track 4

 

[vulcan]

Na da hattest Du Dein Licht aber deutlich unter den Scheffel gestellt.

 

[crayzeee]

Na da hattest Du Dein Licht aber deutlich unter den Scheffel gestellt.

Danke.
Bin halt ziemlich kritisch und vorsichtig - weiss eben auch was die Profis können. Das ist nochmal ne andere Liga, weil die ganz andere Fähigkeiten besitzen. Als Beispiel wurde ja schon Achim Brochhausen genannt, vor dem ich meinen Hut ziehe. Das ist schon großes Kino, was die können. ... Den Unterschied muss man sich bewusst sein.

 

[crayzeee]

Hier ist ein UK-Track aus den 90ern, der orchestrale Elemente verwendet und auf einer James Bond Melodie basiert. - David Arnold, (damals) ein berühmter englischer Orchester-Spezialist, der da seine Hände mit im Spiel hatte. - Cooler Track, wie ich finde. Hat mich immer sehr inspiriert.

 

[Hitman]

Falls noch mehr deutsche Literatur brauchst zum Thema, ist Hr. Weidinger zu empfehlen:


was sehr gut ist, dass dort auch vom Biz erzählt wird, welche Kosten usw. eine komplette Produktion erfordert.

Was Midi-Programming angeht, hab ich auch vor kurzem erst bemerkt, dass es ohne eine 88 er Tastatur nicht wirklich geht , aufgrund der Keyswitches im Kontakt. Dies wird aber auch in den DVD Lernkursen, welche hier genannt wurden sehr gut behandelt.
Nach meinem Wissensstand muss man da relativ schnell sein,z.B. mit Tastenkombis auf der Mac oder PC Tastatur arbeiten, oder man nutzt z.B. sowas hier:

https://www.thomann.de/de/yamaha_yd...MIlsfN0oji7QIVB4bVCh0xxQpcEAQYASABEgKD2vD_BwE

Ich bevorzuge da lieber das Modwheel, was Dynamik angeht.Die Profis machen am Tag glaub ich so um die 3 Min. fertig, was schon echt mega schnell ist. Für mich als Hobby sozusagen unerreichbar.

Spitfire hat gute Librarys, was Woodwinds angeht aber relativ teuer. Ich hab mir erst bei Ebay Komplete 12 geholt und dann als Sale war, auf die Komplete Ultimate Collectors Edition geupdatet. Die Woodwinds dort klingen gut und man kann einzelne Mikrophonpositionen usw. im Mix platzieren.

 

[Hitman]

Viele Produktionsstudios wollen mittlerweile gar nichts mehr orchestral haben, was sehr schade ist, somit sollte man sich fit machen, was hybride Produktion angeht, also programmiert und klassische Instrumente. Da kann ich Arrangieren und produzieren empfehlen von Marcus Fritsch

 

[Hitman]

Kommen wir nun zu den Trackbeispielen, der Mix bei Track eins kann noch etwas Verbreiterung vertragen z.B. bei dem Anfangspadsound
Track 2 Chorus, oder Tremolo macht sich bei sowas gut. Irgendwie wirken die Mixe etwas "Statisch". Die Drums sehr ausgedünnt? Mit der Quantisierung kannst noch mehr rausholen, entweder nicht so statisch einspielen, oder nicht ganz auf 1/16 quantisieren. Sonst lebt die Musik nicht wirklich, wenn alles stark quantisiert ist.

Track 3 ab 01:29 setzen die Streicher irgendwie drucklos ein. Kann insgesamt mehr nach vorne gemischt werden, dann glaub ich auch mehr Spuren, manche Profisettup-Spurensessions sind allein bei Brass und Woodwinds schon an die 100 Spuren. Das hält kein Rechner aus, es sei denn man benutzt Vienna Ensemble Pro. Mega anstrengend die ganzen Librarys nochmal auf einem Zweitrechner zu installieren und diesen dann via Netz zu connecten.


Ein Trick um gute Fills zu machen ist Melodyne, dann coole Drumms durchschläusen und schwupp hat man nen Midi File für den Ultrabeat oder Battery. Hab ich bisher noch nicht gemacht, weil mit Melodyne gerade zu teuer ist, aber in der Zukunft mach ich das mal.

 

[crayzeee]

@Hitman

Vielen Dank für die ganzen Hinweise und Tips. - Klar, bei den Tracks könnte man noch ne ganze Menge verbessern.....

Achim Brochhausen würde bei meinen geposteten Tracks wohl die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, lach.

P.S. : Die Streicher quantisiere ich natürlich nicht.

 

[crayzeee]

Es wird doch immer gesagt, dass man bspw. die Streicherspuren im Projekt nicht kopieren, sondern neu einspielen soll. Aber man könnte doch auch kopieren und dann die Midi-Random-Funktion clever einsetzen um kleine kontrollierte Unregelmäßigkeiten für mehr Leben in die Spur reinzubekommen ? In Cubase geht das wirklich sehr intelligent, wenn man sich damit auskennt.

 

[vulcan]

Es wird doch immer gesagt, dass man bspw. die Streicherspuren im Projekt nicht kopieren, sondern neu einspielen soll.

noch nie gehört

 

[crayzeee]

Es wird doch immer gesagt, dass man bspw. die Streicherspuren im Projekt nicht kopieren, sondern neu einspielen soll.

noch nie gehört

Ich meinte, wenn man bspw. Violine1 einspielt und danach Violine2.

 

[akStudio]

Es wird doch immer gesagt, dass man bspw. die Streicherspuren im Projekt nicht kopieren, sondern neu einspielen soll.

Konsequenterweise müsste man dann alle ersten und zweiten Geigen auch getrennt als Soloinstrumente einspielen.

 

[rocking.xmas.man]

Ich meinte, wenn man bspw. Violine1 einspielt und danach Violine2.

Ist richtig, man will in dem Fall bestenfalls leicht unterschiedliche Performances wenn sie tonal das gleiche spielen.
Ebenso wenn man Instrumente doppelt - also z.b. flöten und Violine oder Cello und Hörner usw.
Es geht dabei dann eben auch um die cc Informationen, in erster Linie modwheel und wenn das etwa ansteuert eben auch cc2 cc7 und cc11.

 

[crayzeee]

Ich meinte, wenn man bspw. Violine1 einspielt und danach Violine2.

Ist richtig, man will in dem Fall bestenfalls leicht unterschiedliche Performances wenn sie tonal das gleiche spielen.
Ebenso wenn man Instrumente doppelt - also z.b. flöten und Violine oder Cello und Hörner usw.
Es geht dabei dann eben auch um die cc Informationen, in erster Linie modwheel und wenn das etwa ansteuert eben auch cc2 cc7 und cc11.

Super Tip.
Oha, an die unterschiedlichen Controler-Daten und dessen Notwendigkeit hatte ich beim 'Doppeln durch kopieren' gar nicht mehr gedacht. Denn mit dem minimalen Randomisieren der Noten allein, ist es ja nicht getan, da ja auch die Controler-Daten, wie du geschrieben hast, bei den gedoppelten Spuren unterschiedlich sein sollen, für mehr Lebendigkeit.
Also kommt man demnach wohl doch ums individuelle Einspielen der Spuren nicht herrum, wenn es hochwertig klingen soll.

 

[tim_heinrich]

Hallo crazyeee,

cool, dass Du Dich mit diesem Thema beschäftigst und tiefer einsteigen willst.

Ich bin komponiere Musik für Werbung, Events, Planetarien… (dhl, Telekom, Vorwerk, Thyssen Krupp, Vodafone, ZDF...)

Hier ist ein Pop-Song, für den ich das Orchester arrangiert habe (alles VST):




Im Dezember hatten wir das 1. Screening einer Planetariums-Show:




Auf meinem youtube-Kanal wird es dazu auch noch viele Making-Ofs geben. Das Orchester zu der Show kommt teils aus virtuellen Instrumenten, teils ist es echtes Orchester.

Hier zwei Filmmusiken (da sind auch Holzbläser drin):






Zu Deinen Fragen:

Du fragst ja, ob Woodwinds als Akkorde gespielt werden. Antwort: Es kommt darauf an. Worauf? Was gefällt, was der Zweck ist… Akkorde sind bei Blechbläsern, Holbläsern und Strings das einfachste und die schnellste Methode. Aber es gibt noch so viel mehr. Da empfehle ich, sich mal Musik anzuhören und zu hören, was Du da hörst. Ohne Noten.
Dazu kommt noch, welche Instrumente spielen sollen in den Holzbläsern? Wenn ein Akkord gespielt wird, soll das nur von drei Flöten erfolgen? Soll das gedoppelt werden mit anderen Instrumenten? In welchen Lagen…?


Dann hol‘ Dir Partituren von Stücken. Ja, das ist Arbeit und braucht Zeit. Das ist immer noch besser als ‚Mach es immer so‘ oder ‚Das ist der mega-Trick‘. Noch schlimmer finde ich Videos, in denen gezeigt wird, wie man klingt wie John Williams und nur gesagt wird, dass alle Woodwinds unisono spielen sollen. Es ist auch immer toll, Dinge selber rauszufinden.

Mit dem BBC Orchester hast Du eine tolle Library gekauft. Videos kenne ich auch fast nur englische. Und viele davon auf udemy & Co finde ich nicht gut. Du musst kein Akademiker sein, um Begriffe zu verstehen. Auch ein Anwalt oder Arzt weiß nicht gleich, was ein Dominantseptakkord ist.

Alex Moukala hat viele Videos, dabei geht es oft darum, so zu klingen wie Hans Zimmer und ich glaube, er spielt nicht ein, sondern programmiert (das allerdings ziemlich gut). Dabei geht es aber weniger um klassischen Notensatz. Zu Holzbläsern habe ich bei ihm nichts gefunden. Dass Du nicht Englisch sprichst, kann ich verstehen. Da kenne ich viele Leute.

Das erste Video mit Achim Brockhausen kenne ich auch. Du vermisst, dass erklärt wird, wann was gesetzt wird. Da gibt es aber keine spezifischen Regeln und das ist eine sehr spezifische Frage. Jeder wird irgendetwas vermissen. Im Endeffekt kann man beobachten wie ein Stück komponiert wird. Man kann bei keinem Video erwarten, dass alle Fragen geklärt werden. In welchen Akkorden spielen Flöten und Klarinette?




Bei 0:27 spielen hier die Flöten gedoppelt mit den Streichern die Akkorde. Bei 1:25 spielen Klarinetten und Fagott parallel die Akkorde. Bei 1:59 spielt die Klarinette eine Solo-Stimme. Bei 2:48 doppelt das Fagott nur den Kontrabass.


Das alles fing bei mir mit 7 Jahren mit dem Klavier an. Dann kamen Geige und Orchester dazu – also viel Theorie und Ausbildung. Dazu Studium an der Uni Gießen und Münster als auch privater Orchestrations-Unterricht.

Du schreibst, dass es dich ärgert, dass es so wenig gibt auf Deutsch. Aber warum ärgert Dich das. Es ärgert Dich ja keiner. Und auf Englisch gibt es viel, aber leider meiner Meinung auch viel Mist. Ich wurde auch schon oft gefragt, ob ich so etwas mache. Das große Problem ist: Wo setzt man, bei welchem Niveau? Erklärt man jedes Instrument? Und welche und wie viele Libraries nimmt man? Der Zuschauer denkt, das geht nur mit den Libraries, die man benutzt. Und es ist soooo ein breites Feld. Geht es eher um Orchestration, Komposition, Arrangement, Mixing…? Daher mache ich bisher privaten Unterricht bzw. Coachings per Internet. Da wird jede Frage beantwortet und nicht unnütze Zeit verschwendet. Mein letztes hatte ich mit Michael Pawlinsky am 31.12.

Du kannst Dir einen Auszug auf meinem Podcast anhören in einem Trackfeedback mit Lea:



Demnächst gibt es in dem Podcast und auf meinem youtube-Kanal auch zwei Teile Trackfeedback mit Sarah.

Du willst eine Übersetzungsfirma haben. Aber für welche Sprachen? Der Aufwand wäre viel zu aufwändig. Ich habe Tutorials für den Korg Kronos auf Deutsch und Englisch gemacht. Der Aufwand der Übersetzung, Aufnahme, an richtige Stellen setzen, abmischen… ist IMMENS. Wenn die Firmen das für jedes Video machen, bei dieser teils heftigen Frequenz… Und die Kosten wären Wahnsinn! Handbücher sollte es aber schon in mehreren Sprachen geben.

Die Tonumfänge musst Du Dir gar nicht merken. Gute Sample-Libraries gehen nur so weit hoch und runter, wie die Instrumente in echt sind. Das ist nicht wie bei einem Allein-Unterhalter-Keyboard

Das Buch ‚Streicher arrangieren‘ von Paul Wiebe hatte ich auch mal. Davon hatte ich mir mehr erhofft.

Streicher quantisiere ich nicht bei den langen – die kurzen schon teils. Dann muss das PreDelay aber auch richtig eingestellt sein. Mit MIDI-Random-Funktionen arbeite ich nie – ja, ich kenne die Cubase-Features, denn ich arbeite nicht nur intensiv damit, sondern bin ich zertifizierter Steinberg Trainer. Ich will alles selber beeinflussen. Ich nutze nie Humanize oder so. Ja, es wird so ziemlich jede Spur eingespielt.

Demnächst gibt es bei BuyMeACoffee auch noch einen Account, wo man Daten, Samples, MIDI-Files... runterladen kann.

Zum Abschluss noch echtes Orchester:



Falls Du individuelle ‚Begleitung‘ wünschst, melde Dich gerne bei mir.

Mit musikalischem Gruß
Tim

 

[crayzeee]

Tim,
1000 Dank für deine hervorragende Hilfe. Das ist wirklich großartig. Und ich muss das jetzt erstmal alles in Ruhe verarbeiten .....
Wollte noch sagen, dass ich mit 'akademische Fähigkeiten' vielmehr meine, wie man in der Lage ist, Dinge insgesamt zu begreifen und umzusetzen. Nach meiner Einschätzung / Erfahrung muss man da zumindest nen relativ hohen IQ quasi mitbringen, sonst wirds schwierig bis unmöglich, anspruchsvolle Aufgaben zu meistern. .... Tim, du und die anderen hier haben diesbzgl. von Hause aus sehr viel bessere Fähigkeiten als ich. Ich beschäftige mich ja auch schon seit 20 Jahren mit PC-Musikproduktion und hab schon wahnsinnig viel darüber gelesen und mir Videos darüber angesehen. Normalerweise müsste ich unter den Umständen schon so gut sein wie ein Profi. Aber davon bin ich leider noch ein ganzes Stück entfernt. ....

 

[tim_heinrich]

@tim
1000 Dank für deine hervorragende Hilfe. Das ist wirklich großartig. Und ich muss das jetzt erstmal alles in Ruhe verarbeiten .....
Wollte noch sagen, dass ich mit 'akademische Fähigkeiten' vielmehr meine, wie man in der Lage ist, Dinge insgesamt zu begreifen und umzusetzen. Nach meiner Einschätzung / Erfahrung muss man da zumindest nen relativ hohen IQ quasi mitbringen, sonst wirds schwierig bis unmöglich, anspruchsvolle Aufgaben zu meistern. .... Tim, du und die anderen hier haben diesbzgl. von Hause aus sehr viel bessere Fähigkeiten als ich. Ich beschäftige mich ja auch schon seit 20 Jahren mit PC-Musikproduktion und hab schon wahnsinnig viel darüber gelesen und mir Videos darüber angesehen. Normalerweise müsste ich unter den Umständen schon so gut sein wie ein Profi. Aber davon bin ich leider noch ein ganzes Stück entfernt. ....

Sehr gerne. Anhand Deiner Ausdrucksweise und dem korrekten Rechtschreibung schreibe ich Dir mal einen hohen IQ zu. Ich sehe da auch keinen großen Zusammenhang.
Du hast anscheinend einen hohen Anspruch und schreckst auch nicht vor Arbeit und hohen Zielen zurück. Das finde ich super.

 

[crayzeee]

@tim
1000 Dank für deine hervorragende Hilfe. Das ist wirklich großartig. Und ich muss das jetzt erstmal alles in Ruhe verarbeiten .....
Wollte noch sagen, dass ich mit 'akademische Fähigkeiten' vielmehr meine, wie man in der Lage ist, Dinge insgesamt zu begreifen und umzusetzen. Nach meiner Einschätzung / Erfahrung muss man da zumindest nen relativ hohen IQ quasi mitbringen, sonst wirds schwierig bis unmöglich, anspruchsvolle Aufgaben zu meistern. .... Tim, du und die anderen hier haben diesbzgl. von Hause aus sehr viel bessere Fähigkeiten als ich. Ich beschäftige mich ja auch schon seit 20 Jahren mit PC-Musikproduktion und hab schon wahnsinnig viel darüber gelesen und mir Videos darüber angesehen. Normalerweise müsste ich unter den Umständen schon so gut sein wie ein Profi. Aber davon bin ich leider noch ein ganzes Stück entfernt. ....

Sehr gerne. Anhand Deiner Ausdrucksweise und dem korrekten Rechtschreibung schreibe ich Dir mal einen hohen IQ zu. Ich sehe da auch keinen großen Zusammenhang.
Du hast anscheinend einen hohen Anspruch und schreckst auch nicht vor Arbeit und hohen Zielen zurück. Das finde ich super.

Da ich hier anonym bin, kann ich ja sagen, dass ich ganz früher mal nen IQ-Test gemacht habe, und da kam 99 raus. Das ist leider nur Durchschnitt und entfernt von hohem IQ. Und ich kenne ja meine Fähigkeiten und Schwächen relativ gut. Man merkt auch viel, wenn man sich mit anderen und deren Fähigkeiten vergleicht. - IQ und dessen Wichtigkeit wird stark unterschätzt.