Neve-Clones

  • Ersteller Aurelie
  • Erstellt am
Zudem gibt es zu den genannten Mikro-Klassikern heute, günstigere Alternativen, die klanglich in die Richtung gehen, aber nicht gleich ein Mittelklasseauto kosten ;)

Das sind vor allem die Mikrofone von Microtech Gefell, die ja quasi Weiterentwicklungen von Neumannschöpfungen sind, wenn sie auf der M7-Kapsel beruhen. Die 930-Kapsel geht eher in die CK-12 Richtung. Auch japanische Mikrofone wie von Audio Technica, Sony oder Sanken sind nicht zu verachten. Whitealbum hat ein ordentliches Spektrum von den Thüringern zu Hause.

Bei mir hat ein Microtech Gefell UMT 70 S inzwischen für professionelle Sprachproduktionen ein U 87 ai ersetzt. Es ist ein erstaunlicher Universalist. Das U 67 rechnet sich (leider) für mich nicht. Früher haben wir bei Musiproduktioen auf ein CAD E 350 mit dem Universal Audio Channel Strip 6176 gesetzt, das wir im Studio in der Nachproduktion oft durch ein U 47 ersetzt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ward Beck Systems
 
Bei mir hat ein Microtech Gefell UMT 70 S inzwischen für professionelle Sprachproduktionen ein U 87 ai ersetzt. Es ist ein erstaunlicher Universalist.

Warum ziehst Du das UMT 70 S dem USI vor ? Würde mich mal interessieren, auch wenn ich eher auf ein zweites M930 schiele, für stereo recording am Flügel.
 
Weil es offener klingt. Es ist für Frauenstimmen besser, ohne für Männerstimmen schlechter zu sein. Das U 87 (a)i ist ein hervorragendes Mikrofon. Aber das UMT 70S ist noch einen Schlag besser. Ich habe beide ausführlich in meinem Set-up zu Hause und im Studio verglichen. Und beide Mikros verlangen wenig Nachbearbeitung. Das UMT 70 S ist ebenso unempfindlich bei Sybilanten, was ich für Sprachaufnahmen sehr vorteilhaft finde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Vorverstärkung kam Neve (1073/1084) in den häufigsten Fällen vor. Die 610-Vorstufe spielt bei den Produktionen von Bill Putnam eine große Rolle. Neil Young verwendet noch heute ein Mischpult dieser Gattung.
Hm, das spricht ja dann erst recht für einen 1073er... Na mal sehen, ich berichte dann.
Bei Gefell frag ich mal den "Verleiher" meines Vertrauens
 
Wenn Gefell bei Gesang, dann leihe das UM92.1s und das M990 aus.
Ich habe beide, und die ergänzen sich prima, damit mache ich bisher 95 Prozent meiner Lead Vocal Aufnahmen, jetzt werden die beiden sich die Arbeit noch mit meinem Neuzugang FLEA 47 teilen.
Diese und andere Röhrenmikros in meinem Fuhrpark funktionieren an 1073 artige Preamps hervorragend!
 
@whitealbum @Astronautenkost kennt von euch einer das u47 von golden age? Taugt das was?
 
Nicht aus der persönlichen Praxis. Von dem was ich gehört habe, unterscheidet es sich doch vom Original. Wenn du an das Neumann/Telefunken wirklich rankommen willst, muss es wohl schon ein Flea U 47 sein.
 
Nicht aus der persönlichen Praxis. Von dem was ich gehört habe, unterscheidet es sich doch vom Original. Wenn du an das Neumann/Telefunken wirklich rankommen willst, muss es wohl schon ein Flea U 47 sein.

Am besten weiss man nicht wie das Original klingt... Dann kommt man nicht in Versuchung, hahaha.

Überlege derzeit für gross und starck ein sm7b zukünftig zu nehmen oder ein Röhren Mikrofon. Auf dem mt71s kommt es manchmal zu esssssig, da ich gerne Höhen rein drehe. Der Sänger gehört auch eher zur lauten Organ Fraktion.

Sorry wegen Off Topic an den TE.
 
Das MT 71 S ist mit der M7-Kapsel schon sehr, sehr gutmütig was Sybilanten angeht. Da kommt es nämlich mehr auf die Kapsel als auf die Schaltung an. Da hält die Kaspel vom GA nicht mit.
 
@flipnaut
Sofern es @Aurelie nicht stört, kurz meine Einschätzung.

Das GA-47 kenne ich zwar nicht aus persönlichen Tests, habe aber ein paar Files u.a. auch im Vergleich mit anderen U47-Klonen.

Hier kann man es von User roughrecording und bei gearslutz unter dem username roughgear hören.

Allerdings etwas zu weit weg vom Mikro aufgenommen (>=40cm).
Das unterschägt doch dann ein bißchen die etwas zu große Wucht im unteren Frequenzbereich, mit dem gleichzeitig leichten muddy Höhensound.

Ich habe allerdings auch ein File vom GA-47 in einem schmalen Arrangement.
Im Vergleich zum Blackspade UM4x (auch ein U47 Klon, allerdings von der besseren Sorte mit M7-Kapsel von Thiersch) ist es schon etwas zu dunkel.
Ein U47 war schon immer gerade im Bereich 4-5 Khz präsent, und nicht nur da.
Das GA-47 teilt sich den "Beef" des U47, allerdings nicht das Höhenbild.
Allerdings ist die Kapsel gutmütig, und man kann gut Höhen reindrehen.
Ein Vergleich: Während das UM4x gar keine zusätzliche Höhen braucht, muss da beim GA-47 bspw. mit dem RS 56 2dB bei 4Khz und 3,5dB HiShelf andockend an 4khz nachgeholfen werden. Zusätzlich muss dann noch etwas mehr aus den oberen Bässen und Tiefmitten raus.
Was aber kein Problem ist, lieber etwas zuviel als zu wenig.
S- Probleme bzw. Probleme mit Frikativlauten kennt das GA-47 nicht.
Allerdings klingt es trotz Anhebung im Höhenbereich nicht luftig, das UM4x dagegen schon.

Das FLEA 47 habe ich jetzt auch schon ein paar Wochen, das eben genau diese Anhebung 4 Khz hat, und oben eben auch entsprechend luftig klingt wie das Original.
Zudem hat es auch dieses Pfund im oberen Bassbereich und bei den tiefsten Mitten, die auch wegen der guten Röhrenschaltung auch nicht boomy ist, sondern recht straff.

Ich habe wegen FLEA 47 einen ziemlich langen Testraum mit meinen anderen Röhrenmikros hinter mir, und kann genau einschätzen, wann ich welches nehmen würde.
Gerne via PM, weil das sprengt dann hier den Rahmen


Es geht um den gleichen Sänger wie beim Album "Wenn Du mich fragst"?
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau... Wenn du mich fragst... Da nehmen wir das mt71s. Glaube aber es wird eher eine Entscheidung sm7b ... oder mt71s behalten. Jedenfalls muss ich beim mt71s immer recht viel Deesser benutzen. Ich weiß nicht wie es beim sm7b wäre aber lese oft da gäbe es weniger Probleme. Ob sich dann der Gesang noch gut durchsetzt was bei deutschem Gesang wichtig ist, das kann ich nicht einschätzen.
 
Sänger singt in Tenorlage, und hat eine gute Stimme mit vor allem guter Diktion (oft verstehe ich bei anderen deutschen Sängern kein Wort ;)

Ich teile die Meinung von @Astronautenkost, es gibt kaum eine bessere Kapsel in Sachen Umgang mit Frikativlauten wie die M7-Kapsel.
Diese Kapsel mit Röhrenschaltung ist für Gesang oft sehr passend, bei Männern sowieso.
Bspw. das Gefell UM92.1s/M92.1s oder FLEA 47 (auch M7-Kapsel) graben sich durch den Mix wie Nix ;)
Die Stimme erhält ne Portion Fülle in den Mitten mit schönen smoothen Höhen bei gleichzeitiger extrem guter Auflösung. Die Stimme klingt auch nicht so trocken/nüchtern wie bei den Transistorkollegen.

Ich habe in den Track reingehört, und ich glaube zu vernehmen, das man gerade bei den Frikativlauten schon noch was machen kann, ihr habt da ja ne Menge Höhen dazugegeben, kann man auch machen, aber beim Mischen kann man gerade den Bereich zwischen 6-10Khz bei den Männern geschickt absenken. UNd auch die passenden Komps nehmen, die eben nicht gerade noch oben die Frikativlauten begünstigt rausschmettern ;)
Was auch hilft, das MT71s mag nicht so gerne ein zu nahes Einsingen 10cm und drunter (beim großen Schwestermodell M92.1s ist das egal), da sollte man max. auf 15 cm ran.

Das SM7b ist in den Mitten sehr gut, gerade bei hohen Männergesang, in den Höhen etwas matt, da muss man zugegeben, passt aber oft in Sachen Frikativlaute.
Die Auflösung hat halt nicht das Niveau eines MT71s o.ä.
Du hast ja super Preamps, an Gain sollte es nicht mangeln, schon gar nicht bei einem lauten Sänger.

Ich glaube da müsst Ihr probieren, wenn das nix wird, auf zum Röhrenmikro ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das SM7 ist auch nicht besser als die M7. Da tut sich obenrum nicht viel. Also noch mehr Höhen reindrehen. Wenn Du es frischer willst, würde ich eher an ein GEFELL mit 930-Kapsel denken. Oder CK-12!
 
Interessant wäre zu wissen, warum Höhen rein, sprich ist das überhaupt notwendig? und welches Khz Band?
Also, zwischen 4-6 Khz oder eher weiter oben 7 Khz aufwärts oder eher das Airband (was wiederum Frikativlautenunempfindlich ist).

Man darf nicht vergessen, das für das Durchsetzen der Stimme im Mix, der wichtigste Bereich das weite Mittenband zwischen 500 bis 3Khz ist, auch mit einem Tupferl (2-4dB) bei 4Khz.

Ich sage mal so, wenn ich eine kräftige und klare Tenorstimme vor mir habe, dann kommen bei mir im wesentlichen drei Kandidaten ins Spiel.
Wenn es kräftig in den Mitten sein soll und eine gewisse Intimität ausdrücken soll, mit gleichzeitigem Into Your Face Sound, dann kommt das UM92.1s ins Spiel.
Das Mikro setzt sich im dichten Mix sehr gut durch.

Wenn der Sänger etwas jünger und heller klingen soll mit gleichzeitiger Präsenz im Mix, Stimme sitzt eine Spur mehr im Mix als das UM92.1s, was mehr vor dem MIx steht (ohne Zutaten eines Reverbs), dann kommt das Gefell M990 ins Spiel.
Hier muss ich auch nie im Höhenbereich was aufstocken. Es hat hier durchaus Ähnlichkeiten mit einem C12 (smotthes Höhenband mit festem Fundament)

Wenn es in der Mitte der beiden Mikros sein soll, dann eignet sich hier das FLEA 47 sehr gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke ich werde beim mt71s bleiben....danke für die guten und wertvollen Infos Jungs!

Wenn ich den Hofa Contest gewinnen sollte (glaube ich jedoch nicht), dann werde ich die 1500 € ins Um92.1 stecken denke ich und das mt71s verkaufen.
 
@Aurelie - pardon, da wird jetzt dein Thread gekapert...

+1 für Gefell, mein UM70S ist sehr universell einsetzbar.

Aber um nochmal in die Nähe der Ausgangsfrage zu kommen: @whitealbum, wie sind denn der BAE und Stam im Vergleich?
 
...
Aber um nochmal in die Nähe der Ausgangsfrage zu kommen: @whitealbum, wie sind denn der BAE und Stam im Vergleich?
Man muss bei BAE grob zwischen zwei Preamptypen unterscheiden, die weniger teuren und die teuren BAEs ;)

Während die teuren BAEs (BAE 1073, 1084, 1066, 1023) den mittelalten Neve's Preamps sehr nahe kommen, ist bei den weniger teuren BAEs (BAE 1073mp, mpf, dmp) in der Gainabteilung "etwas" gespart worden.
Sprich es gibt nur eine Gainstufe die auf max. 70dB erweitert wurde.
Das entspricht nicht der Originalschaltung. Und Puristen sagen da gerne :pfui:
Bei den teuren BAEs wurden zwei Gainstufen verbaut, wie im Original, die zweite Stufe greift bei 50 bzw. 55dB (wird mit kurzem Knacksen quittiert).

Zudem muss man noch sagen, dass selbst baugleiche BAEs immer leicht anders klingen (wirklich sehr subtil)

Dennoch klingen auch die wenger teuren BAEs nach den mittelalten Nevemodellen, die haben genau diesen smoothen, vollen Klang. Purismus hin oder her.

Die teuren Modelle sind noch einen Tick smoother und runder, kosten aber gleich das Doppelte. Und sind mittlerweile absurd teuer, nur zum Vergleich, mein BAE 1073mpf kostete noch 1300€. AKtuell bei 1950€!
Der Unterschied zu den großen BAEs war es mir dann letztlich doch nicht mehr wert.
Auch muss ich sagen ist die EQ-Schaltung zwar toll, aber egal was ich an Vocals eingestellt habe, in der DAW hätte ich wieder justieren müssen.
Aber der Low Cut wie der HiShelf sind toll, keine Frage.

Deswegen griff ich wegen LowCut schonmal zum 1073MPF
Aber klar, wer die volle Dröhnung will, greift zum BAE 1084. Der ist auch fantastisch.
Ebenso fantastisch sind aber auch der Telefunken v672A in der Version von vintagecity oder eben der STAM 1073MPA.

Unterschiede STAM 1073MPA (Sowter-Transformer) zum BAE 1073MPF
Der STAM ist zweikanalig, hat keinen LowCut aber die zweistufige Gainschaltung!

Man hört sofort die kommen aus der Neve-Familie.
Beide sind farbige Preamps, ist auch der Grund warum man die kauft.
Auf Vocals und akust. Gitarre ist klar, warum man die Mikros damit hören möchte.

Vor allem die Röhrenmikros nehmen den farbigen und satten Ton gerne an, aber auch andere Qualitätsmikros profitieren, auch nicht Qualitätsmikros profitieren in einem gewissen Rahmen (tbone 400).

Der BAE 1073MPF mit seinen Carnhill-Übertrager klingt ne Spur enger in der Stereobreite, und auch etwas pronounciert im Mitten bis unteren Höhenbereich, da ist der STAM offener, zu dem ist der STAM auch schneller, ähnlich wie der Telefunken, aber genauso fett wie der BAE, wenn nicht sogar ne Spur satter.
Sprich, eine leichte Verschleifung der Transienten ist hier weniger der Fall.
Auf der anderen Seite klingt der BAE dadurch ne Spur weicher.
Bei lautstarken Gesang mit reibigen Stimmen wird das Signal verschönert.
Beide bringen Stimmen im Mix super nach vorne, da kann das Arrangement noch so fett und dick sein, die kommen da immer durch.

Es kann gut sein, das der STAM 1073 MPA mit Carnhill Übertrager (100$ günstiger) dem BAE ähnlicher wird, würde darauf sogar wetten.

Ursprünglich wollte ich ja einen 2-kanaligen Preamp vor allem für die Abnahme von Amps neben meinem 2-kanaligen BG No1U, hier sollte es ein API werden, der ja schneller als ein Neve mit Carnhill-Übertragern ist.
Da aber kein API bei STAM verfügbar, bin ich auf den Neve ausgewichen, da ich schnell haben wollte, also den Sowter Übertrager rein.
Und ja, am Amp macht der natürlich auch eine gute Figur, und wurde nicht enttäuscht.
Nehme den aber auch ab sofort für Vocals und akust. Gitarre neben den anderen Hauptpreamps für diese Signale, Tellie V672a und BAE 1073MPF.

Wenn ich es sehr musikalisch und natürlich haben will, in einem sauberen und feinen Arrangement nehme ich alles mit dem ADT101 auf, der wohl musikalischste und natürlich-klingendste Preamp bei mir.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab vor 5 Jahren meinen Gap73 Dlx in Eigenregie auf Carnhill Übertrager umgebaut. Dadurch packt er ne Menge Fleisch mehr drauf. Das Klangbild wirkt stabiler und sauberer. Mich würde natürlich interessieren wieviel Unterschied zu anderen Artgenossen besteht, aber denke das es trotzdem subtil ist weil fast alle Carnhill Übertrager verbaut haben. Einzig was noch ne Steigerung bringen würde den Transistor (2N3055) gegen einen besseren auszutauschen, aber dazu fehlt mir wiederrum ein Oszillator zum Abgleich das er nicht verzerrt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben