Neue Kopfhörer für Mixing, welche?

[synthpark]

Nachtschicht, welche HD25 meinst du genau?
Doch nicht etwa die Sennheiser HD25-1 oder?
https://www.thomann.de/de/sennheiser_hd251_ii.htm

Der hat einen enormen Tiefbass ...

 

[buffi]

hat hier schonmal jemand die AKG K812 gehört?

 

[onetwothree]

Die Kopfhörer sind angekommen.
Beim ersten neugierigen Testhören meiner Referenztracks mit und ohne VRM Simulation weiß ich jetzt was mit Räumlichkeit gemeint ist und warum einige die VRM-Box nicht so gut finden.
Gerade beim AKG und auch Beyer ist die Räumlickeit verdammt gut bzw. klar und die VRM-Box macht es nur irgendwie muffig und den Raum klein.

Haupt ihr bestimmte Test-Tracks die ihr für sowas nutzt?
Ich habe hier:

Sting - All four seasons
Norah Jones - Sunrise
Paolo Nutini - New shoes
Pink Floyd - High hopes
Alanis Morisette - Hand in my pocket
AC/DC - Back in black

 

[Saurus]

...Ich habe mir jetzt erstmal folgende Modelle zum testen bestellt:
...
Shure 840
....

Falls Du Dich für den entscheidest - im Marktplatz gibt´s gerade eine Offerte:

https://recording.de/Community/Marktplatz/Detail/8333/anzeige.html

 

[Nachtschicht]

Nachtschicht, welche HD25 meinst du genau?
Doch nicht etwa die Sennheiser HD25-1 oder?
https://www.thomann.de/de/sennheiser_hd251_ii.htm

Der hat einen enormen Tiefbass ...

doch genau die meine ich. vielleicht isses falsch ausgedrückt - ich finde die dinger einfach viel dominanter und präsenter in den mitten.

lass mich also mal so umformulieren: sie haben nicht dieses hifi-kopfhörer-typische mittenloch. weswegen sie im direkten AB vergleich etwa zu sennheiser hifi kopfhörern für um die 400 euro (hatte da ne weile welche, hab den namen vergessen) sehr mittig und folgerichtig weniger bassig klingen. dass die bässe da sind, ist aber absolut richtig, haste völlig recht.

noch ein punkt der mir dabei auffällt: sie sind extrem unkaputtbar, was man von den feingeistigen teureren dingern nicht behaupten kann. die sind mir alle irgendwann abgeraucht wenn mal wieder ein kunde nicht ausgesteckt hat und ich vergessen hab, die kopfhöreramps im aufnahmeraum auszuschalten, und dann nach einer recording session irgendwann gemixt und am schluss gemastert und lautgemacht wird. durch den pegelsprung hab ich vollidiot mir schon diverse kopfhörer abgeschossen, die hd25er (in allen variantionen, gibt ja mehrere modelle von ca. 100 bis 180 euro oder so) haben diesen von mir veranstalteten schwachsinn bisher jedesmal schadlos überlebt, wofür ich ebenfalls sehr dankbar bin

 

[synthpark]

Hi Nachtschicht

Ich hab die Dinger auch. Vielleicht haben sie mir mal die Ohren kaputtgemacht, denn das sind die einzigen oder eine der wenigen, wo ich nicht beim Bereich 100-200 Hz zu wenig Bass höre und mehr reindrehen will. Die Impulstreue ist super.

ABER

der Bereich 300-800 Hz ist mir mit den Dingern zu schwach und produzier dann gern mal einen Trötenmix. Da muss ich immer noch mit K271 gegenhören (oder eben Monitore).

Probier mal die Sennheiser PC 350. Unglaubliche KH! Mal zu mittig produziert und BAM! strafen die einen ab. Leider gibts die jetzt nicht mehr, als die klingen wie NS10.

 

[Nachtschicht]

der hd25 ist dir in den mitten zu schwach? ui...

naja - muss man ja nicht gleich seine ohren in frage stellen. meine sind ok für mein alter (livespiel mit hörschutz sei dank), also nur der altersübliche höhenabfall, in den mitten hab ich zum glück kein loch. aber muss ja nicht heissen dass es bei dir anders ist, die menschen haben am ende des tages ja auch einfach unterschiedliche präferenzen. also für mich ist der hd25 ganz klar mehr auf der mittigen seite und wunderbar konkret - ganz klar insgesamt mein favorit, und ich würd behaupten dass der löwenanteil der kopfhörer die ich so über die jahre hatte oder in anderen studios benutzt habe im direkten vergleich oft dieses doofe hifi-mittenloch haben.

aber einer gewissen preisklasse natürlich. dass cheape budgetkopfhörer nochmals mittiger sind, einfach weil sie drüber und drunter schlicht gar nix zu bieten haben, hab ich da jetzt mal aussen vor gelassen

 

[synthpark]

Also zu schwach in den Mitten generell nicht.

Die Hochmitten finde ich gut vertreten. Aber in den Tiefmitten scheint es Löcher zu geben, denn mit Monitoren hör ich den Fehler ja sofort. Wahrscheinlich sind sie in den Tiefmitten einfach zu uneben, irgendwo bei 400-600 Hz eine Schwäche oder so.

Mit dem Preis hat das nichts zu tun, ich hab auch die teureren HD650, die sind ganz klar linearer in den Mitten, auch in den Höhen, neigen aber etwas zum Sweetening, sind nicht so bissig wie die HD25, bissig im positiven Sinne.

Ich hab auch mal einen Höhentest gemacht und festgestellt, daß die HD25 die Höhen zerren, wenn man ein wenig lauter macht, und man hört komische Intermodulationsfrequenzen, während die HD650 sauber spielen. Ist nicht fatal.

Also für mich haben die HD25 einen Lowend Boost, der sie gewaltiger klingen läßt als die meisten anderen KHs, besonders bei Dance Music. Ich nehm sie zum Mischen und Checken gerne, weil es meinen Geschmack trifft, aber alleinigen Verlaß auf sie gibt es für mich nicht.

Aber jeder hört ja etwas anders, Kopfgröße, Ohren, Brillenträger.

 

[memosch]

Probier mal die Sennheiser PC 350. Unglaubliche KH! Mal zu mittig produziert und BAM! strafen die einen ab. Leider gibts die jetzt nicht mehr

Als Alternative wäre da der HD 380 Pro soll dem PC 350 sehr ähnlich sein mit etwas mehr Bums im Bassbereich. Der 380`er ist noch problemlos zu bekommen, hab` den selber und finde ihn in den Mitten auch sehr präzise.

 

[Saurus]

Deutlich günstiger als der SRH1840:

Audio-Technica ATH-M70x

Den lass ich mir auf jeden Fall mal kommen, um ihn mit dem ATH-M50x zu vergleichen.

Ich hab ihn jetzt hier.

Ui, Ersteindruck war erschreckend, aber ich hatte von vornherein versucht, open minded an die Sache heranzugehen.

Er klingt wesentlich heller als der 50er und drückt im Bassbereich quasi gar nicht. Auf Amazon las ich gerade in einer sehr ausführlichen Kundenrezension: "You will NOT feel the bass - you will hear it rather than feel it." Und nach ca. 2-stündigem Hören verschiedenster Musik kann ich das bestätigen. Der Bass ist wirklich da, obwohl man keinen "Hub" auf den Ohren verspürt.

Viele von den gehörten Musikstücken fielen gnadenlos ob ihres Mixes durch (Billy Talent z.B. - extreme Sibilanten). Der 70er gibt sich extrem analytisch und ehrlicher als einem vllt. lieb ist. Aber - wirklich gute Mixe klingen auch wirklich gut (H-Blockx, KORN, Kings of Leon, Gloria Estefan).

Offensichtlich braucht er eine gewisse Einbrennzeit (50-60 Stunden las ich in der gleichen vg. Rezension), bevor er sein volles Potenzial entfaltet. Aber auch mein Hirn hatte sich nach 2 Stunden sehr gut eingebrannt/auf ihn eingestellt, so dass mir weder der 50er noch der Shure SRH840 mehr gefielen.

Ich muss der ganzen Sache noch etwas mehr Zeit geben und vor allem selber mal mit dem 70er mixen. Eines kann man aber jetzt schon sagen: Er ist absolut kein Schönfärber und KH zum reinen Musikgenießen im Alltag. Er ist ein Werkzeug. Längeres ermüdungsfreies Arbeiten schein sehr gut möglich.

Übrigens ist er trotz Aluminium-Bauteilen sehr leicht, leichter noch als der 50er und sitzt nicht ganz so stramm und schirmt in beide Richtungen gut ab.

2 B continued...



.

 

[onetwothree]

Danke für die weiteren Hinweise.

Ich habe jetzt noch den KRK KNS 8400 dazu geholt.
Die Kopfhörer habe ich dann alle an einen Samson S-Amp angeschlossen um möglichst schnell wechseln zu können.

Mein Favoriten bisher:
1. Shure SRH 840
2. Beyerdynamic DT-880
3. AKG K702 (als Ergänzung zum Shure)

Meinen alten Presonus HD-7 habe ich mir nochmal besorgt und ich finde den im direkten Vergleich nicht sehr viel schlechter als z.b. den DT-880, zumal er nur 29€ kostet.
Wenn ich also den Preis mit einbeziehen würde dann würde ich ihn auch auf den 2.Platz setzen.
Der AKG ist zwar toll was die Offenheit und die Raumlichkeit angeht aber den Bassbereich kann ich da nur schlecht mischen, das geht bei mir selbst auf dem HD-7 besser.

Den ATH-M50x finde ich ähnlich dem SRH840 aber der Bass ist mir zuviel zum Mischen, das mag gewöhnungssachen sein oder geschmack.

Den KRK KNS 8400 finde ich irgendwie sexy. Ich finde die Marke KRK cool, daher bin ich da voreingenommen. Im direkten Vergleich zum SRH840 fehlt hier der Bass, also nicht nur zu wenig, sondern als ob direkt was fehlen würde. Vielleicht muss ich mich aber auch erst einhören.
Aber der KRK ist klein und sehr bequem, als ich den ausgepackt hatte dachte ich es wäre ein kleineres Modell weil er so klein ist. Dafür ist die Isolierung ziemlich gut.

Gibt es hier Erfahrungen mit dem Sennheiser SD650?

 

[FrauHolle]

AKG K-702 hat in vielen Tests zusammen mit dem teurer Sennheiser HD-800 als Testsieger abgeschnitten. Letzteren hatte ich mir vor ein paar Jahren gegönnt, hat aber einige Zeit gedauert, bis man sich an ihn gewöhnt hat (ich empfand ihn am Anfang zu spitz) - dann offenbart sich aber eine Räumlichkeit....

PS: Mir ist es schleierhaft, dass Bayerdynamik immer wieder für Studiozwecke empfohlen wird. Für den normelen Konsum OK, wenn man diesen übertriebenen Sound mag. Aber gerade für das Beurteilen von tiefen Frequenzen zieht doch dieser Bass-Brei einen Strich durch die Rechnung. Jedenfalls bei allen Beyerdynamiks, die ich vor vielen Jahren getestet habe. Es sei denn, der Hersteller hat seine Modelle inzwischen wieder in die Realität zurück geholt.

 

[onetwothree]

@FrauHolle, der AKG K702 ist auch sehr schön, aber im Bass fehlt mir da zuviel.

Der Shure SRH840 ist jetzt auch raus gefallen da ich ihn nicht lange tragen kann, der Bügel passt nicht zu meiner Kopfform und drückt mir zu sehr auf den Kopf.
Einige Hersteller haben genau an dieser Stelle wo es drückt eine Lücke im Polster gelassen, z.b. KRK beim KNS 8400.

Daher wäre meine Nr.1 derzeit der Beyerdynamik DT-880 Pro und vielleicht noch der KRK KNS 8400 dazu, als Reisegarnitur.
Für den DT-880 spricht natürlich nicht nur die Passform sondern auch der sehr gute Klang.
Der DT-880 zeigt mir im Bass-Bereich mehr Details als der AKG K702.

Ich habe jetzt noch den Sennheiser HD 650 zum testen hier, der klingt auch sehr gut.
Der Bass ist etwas stärker betont und der Gesamtklang ein bisschen dunkler, dafür offener.
Ich höre einen "ticken" mehr Raum als beim DT-880.
Er klingt auch wirklich sehr schön, also vielleicht mehr was für den Musik-Genuss als fürs Mixing.

 

[FrauHolle]

onetwothree schrieb in #53:
Der DT-880 zeigt mir im Bass-Bereich mehr Details als der AKG K702.

Ich habe jetzt noch den Sennheiser HD 650 zum testen hier, der klingt auch sehr gut.
Der Bass ist etwas stärker betont und der Gesamtklang ein bisschen dunkler, dafür offener.
Ich höre einen "ticken" mehr Raum als beim DT-880.
Er klingt auch wirklich sehr schön, also vielleicht mehr was für den Musik-Genuss als fürs Mixing.

Sollte sich in all den Jahren tatsächlich soviel geändert haben bei Beyerdynamic? Ich gebe zu, dass ich meinen DT-Irgendwas vor ca. zwanzig Jahren gekauft habe. Damals wurde Beyerdynamic aber schon als "Geheimtipp" für Studioanwendungen gehandelt. Bei meinem waren regelmäßig die Bässe druchgebrannt und das obwohl ich gar nicht mal so laut gehört habe... Die Bässe waren einfach überbetont, klangen vollkommen unnatürlich....

Danach habe ich mir den HD 600 gekauft und kann das bestätigen, was Du zum 650 sagst. Bei Audioanwendungen ist er gut für die Kontrolle, aber rein für's Mixing würde ich auch andere Modelle bevorzugen. Vielleicht bekommst Du noch einen gut erhaltenen AKG 240 DF. Das war mal DAS Modell vor vielen Jahren und in allen Studios zufinden. Damit galt die gleiche Regel wie bei den NS-10 von Yamaha... Klingt aber, als würde man unter eine Kuppel sitzen.

 

[karumba]

Probier mal die Sennheiser PC 350. Unglaubliche KH! Mal zu mittig produziert und BAM! strafen die einen ab. Leider gibts die jetzt nicht mehr

Als Alternative wäre da der HD 380 Pro soll dem PC 350 sehr ähnlich sein mit etwas mehr Bums im Bassbereich. Der 380`er ist noch problemlos zu bekommen, hab` den selber und finde ihn in den Mitten auch sehr präzise.

sind im prinzip klanglich gleich. ich hatte mir damals noch einen backup pc350 geholt & der ist bassiger als mein pc350. muss nur etwas eingetragen werden.

 

[karumba]

der hd25 ist dir in den mitten zu schwach? ui...

naja - muss man ja nicht gleich seine ohren in frage stellen. meine sind ok für mein alter (livespiel mit hörschutz sei dank), also nur der altersübliche höhenabfall, in den mitten hab ich zum glück kein loch. aber muss ja nicht heissen dass es bei dir anders ist, die menschen haben am ende des tages ja auch einfach unterschiedliche präferenzen. also für mich ist der hd25 ganz klar mehr auf der mittigen seite und wunderbar konkret - ganz klar insgesamt mein favorit, und ich würd behaupten dass der löwenanteil der kopfhörer die ich so über die jahre hatte oder in anderen studios benutzt habe im direkten vergleich oft dieses doofe hifi-mittenloch haben.

aber einer gewissen preisklasse natürlich. dass cheape budgetkopfhörer nochmals mittiger sind, einfach weil sie drüber und drunter schlicht gar nix zu bieten haben, hab ich da jetzt mal aussen vor gelassen

KHs mit hifi smiley-kurve mag ich auch nicht. die ermüden meist nur. ich mag auch nicht wenns zu weich wird. ein hd25 hat aber schon einen recht straffen sound. ich würde den hd25 nicht als mittenschwach bezeichnen, aber er ist nun auch keine mega-mittenlupe (ok, im vergleich zu z.b. allen beyer dann natürlich schon wieder), da er auch einen ausgeprägten präsens & hochtonbereich hat & das die mitten etwas mehr maskiert als wenn er da weniger hätte. ein pc350/hd380 fällt da obenrum stärker ab was ihn "lupiger" macht.

man wird zeitweise schon etwas komisch angeschaut, wenn ich sage dass ich einen mix mit kopfhörern gemacht habe. und noch komischer wird man angeschaut, wenn man sagt, dass man den mix mit einem gaming-kopfhörer gemacht hat.

 

[EC2]

man wird zeitweise schon etwas komisch angeschaut, wenn ich sage dass ich einen mix mit kopfhörern gemacht habe. und noch komischer wird man angeschaut, wenn man sagt, dass man den mix mit einem gaming-kopfhörer gemacht hat.

Kann ich bestätigen. Ohne fishing for compliments betrieben zu wollen: meinen Beitrag zum hiesigen Pro Tools-Contest habe ich (vornehmlich aus logistischen Gründen, da viel unterwegs) komplett auf KH produziert und gemischt, und das nichtmal auf besonders Mixing-tauglichen (AKG K 141 MKII). Hat trotzdem gereicht um unter die internationalen Top 5 zu kommen. Geht also alles.

 

[jeffVienna]

Nicht nur der verwendete KH machts aus. Das Audiosignal muss auch auf die spezifische KH-Hörweise adaptiert werden, sonst nutzt der beste KH nix. Siehe: https://recording.de/Community/Forum/Recording_und_Studiotechnik/Mixing/178853/Post_1975437.html#P_8

entgegen weitläufiger Ansichten kann man das imho lernen und sich das Plugin sparen.

Macht aber imho einen ähnlichen Unterschied wie zwischen geeignetem und ungeeignetem KH. Und kosten tut das Plugin auch nix mehr.

 

[schnuffke]

Macht aber imho einen ähnlichen Unterschied wie zwischen geeignetem und ungeeignetem KH. Und kosten tut das Plugin auch nix mehr.

Ich bin damit gar nicht klargekommen. Nach zwei bis drei Stunden habe ich aufgegeben... ...es klang alles nur schlechter und einfach "künstlich". Der Vorteil der guten Auflösung von KH war auch dahin.

 

[katerkarlo]

Ich kann den Sennheiser HD-650 wärmstens empfehlen. Hab mir letzthin einen zugelegt. Ist für mich der erste Kopfhörer, mit dem ich ruhigen Gewissens eine Mischung machen würde. Fühlt sich an wie zwei hochwertige Studiomonitore ganz nah bei den Ohren. Um Welten neutraler und transparenter als DT770 oder AKG 271. Aber nicht ganz billig.