Mutter, lass doch einmal

[Teestunde]

Ich kann auch keine Märchen von Hans Christian Andersen lesen. Alles viel zu traurig. Immer endet es damit, dass jemand die ganze Zeit einer falschen Hoffnung nachhing.

Ich liebe die Märchen von H. C. Andersen. "Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen" lese ich jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit. Und jedes Mal heule ich dabei wie ein Schlosshund.

 

[holgi]

Ich liebe die Märchen von H. C. Andersen. "Das Mädchen mit den Schwefelhölzchen" lese ich jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit. Und jedes Mal heule ich dabei wie ein Schlosshund.

Oh ja, das beste was ich in meinen 51 Lebensjahren gelesen habe, und ich habe viel gelesen

Ich habe eine Ader für tieftraurige Geschichten, nur sie dürfen bitte nicht kitschig oder effekthascherisch sein. Dein Text ist gut, er liest sich jedoch holprig für mich, und ich kann ihn mir beim besten Willen nicht im Schlagerkontext vorstellen, eher als Gedicht, ganz ohne Töne, hmmm...

Edit: Charles Dickens ist ein Meister des Traurigen.

 

[Teestunde]

eher als Gedicht, ganz ohne Töne,

Ich stelle mir Gitarre als Hintergrund vor. Oder Flöte. Oder beides. Irgendeine zarte Melodie, die dann abbricht.

 

[Gel Mitglied 86343]

Das ist mir zu deprimierend.

Mit Verlaub @Turquoise, aber Deine Musik, von der ich zwar nocht nicht alles gehört, doch schon alles runtergeladen habe, lebt doch genau von dieser subversiven Schwere.
Teestundes Wandlung zur Schwermut zeigt nur das umfassende Können in allen Bereichen.
Natürlich sehe ich auch lieber das Lächeln und das Glück in Teestundes Worten.

 

[Teestunde]

Natürlich sehe ich auch lieber das Lächeln und das Glück in Teestundes Worten.

Ich werde mich bemühen. Ein lieber Bekannter braucht zur Zeit Liebeslieder.

 

[Turquoise]

Deine Musik (...) lebt doch genau von dieser subversiven Schwere

Wirklich? "Subversiv"? Nicht "subtil"?

Ich finde, dass meine Musik dort, wo sie düster bzw. dramatisch wird, immer auch Momente von Zorn und Kampf, aber auch der Möglichkeit einer (Er)Lösung enthält. Der hoffnungslosen, fatalistischen Schwermut überlässt sich keiner meiner Protagonisten.

 

[Teestunde]

Der hoffnungslosen, fatalistischen Schwermut überlässt sich keiner meiner Protagonisten.

Sollte ich mir vielleicht zu Herzen nehmen. Meine derart gearteten Texte braucht kein Mensch. Vielleicht ändert sich das, wenn ich meine Helden etwas kraftvoller auftreten lasse.

 

[Gel Mitglied 86343]

Wirklich? "Subversiv"? Nicht "subtil"?

Mir geht es dabei ähnlich wie bei Marillion+Fish oder Pink Floyd: Es zieht mich in seinen Bann.
Wunderbar unheimliche Welten. (ed.) Wenn ich nur lang genug zuhöre, verändert sich etwas.
Das kann ja auch mit den Erfahrungen zu tun haben, während denen man diese Musik kennen und lieben gelernt hat.

 

[Gel Mitglied 86343]

Der hoffnungslosen, fatalistischen Schwermut überlässt sich keiner meiner Protagonisten.

Sollte ich mir vielleicht zu Herzen nehmen. Meine derart gearteten Texte braucht kein Mensch. Vielleicht ändert sich das, wenn ich meine Helden etwas kraftvoller auftreten lasse.

Ein Weg aus dem Dilemma wird doch immer aufgezeigt: Das Schreiben darüber und davon!

 

[Gel Mitglied 86343]

Wirklich? "Subversiv"? Nicht "subtil"?

Mir geht es dabei ähnlich wie bei Marillion+Fish oder Pink Floyd: Es zieht mich in seinen Bann und lässt den Blutdruck steigen:
Wunderbar unheimliche Welten. Wenn ich nur lang genug zuhöre, verändert sich etwas.
Das kann ja auch mit den Erfahrungen zu tun haben, während denen man diese Musik kennen und lieben gelernt hat.

Ok: Subtile Schwere. Muss das etwas abschwächen: ...Lovely Music als Beispiel ist schön beschwingt-melancholisch. So empfinde ich bestimmt nicht bei allen Songs von Dir.

 

[artname]

Mir gefällt dieser Text. Ich würde hochmütig wieder einsetzen. Denn vermutlich meinst du, dass sie zu allem mit unbewegtem Gesicht schweigt. Und in der Unberührbarkeit liegt für andere tatsächlich Hochmut. Weder "trotzig" noch "einfach" beschreiben das besser.

Der Text liest sich standalone deprimierend. Aber mit einer interessant kontrastierenden Musik kann ich mir einen tollen Song vorstellen. Ich würde mir eine heitere Musik wünschen, die das muntere Treiben der anderen Kinder im Blick hat. Vielleicht eine Art Rummelmusik. Und hinter der durchsichtigen Kinderkulisse spielt sich verschwommen das Drama ab.

Oops, sehe gerade malles vorherigen Kommentar. Da scheinen wir uns geschmacklich zu treffen. Oder?

 

[Teestunde]

Aber mit einer interessant kontrastierenden Musik kann ich mir einen tollen Song vorstellen.

Ja, so stelle ich mir das auch vor. Musik, die nicht "mitkriegt", dass da ein Mensch vor die Hunde geht.
Ich finde eigentlich auch, dass "hochmütig" am besten passt. Vor allem war es eine bequeme Ausrede für die Lehrer, die dem Mobbingopfer die Schuld zuschieben konnten. Nicht die Spottlust der Mitschüler war schuld, sondern die "Hochmütigkeit" des Opfers.