musiktheorie in der elektronischen Musik Produktion

[oliveramberg]

Langsam haben wir das Niveau des "Literarischen Quartets" erreicht. Na fast....

Mann, mann.... Es gibt gelernte Köche die kochen beschissen und es gibt Amateure die besser kochen, weil sie es mit Leidenschaft tun. Was aber nicht ausschliesst, dass es gelernte und leidenschaftliche Köche gibt

Die Diskussion ist so was von in einer Sackgasse.

Also (jetzt kommt die volle Wahrheit): Ich kenne unzählige Blueser und Rocker die keinen blassen Schimmer haben, was sie da eigentlich für geile Sachen spielen. Die könnte auch jeder Musik-Theoretiker in der Luft zerreissen und doch würden sie noch immer Songs schreiben, die Menschen berühren.

Wieviele studierte Shredder laufen auf diesem Planeten rum und wissen alles was man so wissen muss und brigen doch nicht einen guten Song auf die Reihe.

Es ist also echt töffte, wenn man MT intus hat und geile Songs schreibt. Es ist auch supi wenn man ein MT-Legasteniker ist und feine Songs austüftelt.

Und - Aufgemerkt! - es ist doch auch ein wenig vom Stil abhängig. Ich kann keine Partitur für ein Orchester schreiben. Ich kann es nicht, weil mir die Grundlagen fehlen (und ich wohl auch zu untalentiert bin). Aber ich kann verdammt noch eins eine Rocknummer schreiben, die sich nicht nach Exkremental-Gedöns anhört.

 

[ModulationMatrix]

Was sind denn studierte Shredder?

 

[oliveramberg]

Was sind denn studierte Shredder?

Die ganzen High-Speed-Gitarreros die am GIT etc. gezüchtet wurden

 

[Violinist]

Wer schrieb hier was davon, dass Theorie schlechte Musiker produziert?
Ich bestreite nur, dass Theorie jeden Musiker weiter bringt... im Gegensatz zu Dir und einigen anderen hier, die glauben, dass Musiktheorie unbedingt 'nen bessseren, wertigeren Output verschafft oder gar kreativitätssteigernd wirkt.

Das hat sich in deinem Post 61 noch ganz anders angehört. Niemand, aber auch keiner hat jemals behauptet, dass Musiktheorie ein absolutes Muss ist, um Musik zu machen.

 

[Lobotomeandyou]

Und die "Musiktheoretiker" haben ihm gesagt: "Nur Mut, probier es mal. Es schadet nicht, im Gegenteil.
Und wenn Du der Meinung bist, Du brauchst es nicht, dann gebrauch es nicht!"

Mehr ist hier nicht passiert.
Du polterst hier herein und sagst: "Nein, lass die Finger davon! Das ist Teufelszeug! Musiktheorie macht unkreativ!"

Ich polterte ich hier nicht rein, sondern war der erste (glaube ich), der geantwortet hat. und zwar mit "Mach mal, ohne Theorie". Und da isses besser, wenn er sich erstmal in seine Synths einarbeitet und ein Gespür entwickelt, wie er Drums programmiert usw. Die Musiktheorie bringt ihn da erstmal auf 'ne andere Fährte, die ihn wegbringt von elementaren Bereichen in der elektronischen Musik.

So - wer anderer Meinung ist, tue dieses kund, aber es ist lächerlich, wenn man hier beißreflexartig versucht, mich persönlich angehen zu wollen, weil ich dieser Meinung bin - und dieses, was ich da sage, auch seit Menschengedenken so handhabe.

 

[holgi]

Was sind denn studierte Shredder?

Yngwie Malmsteen zB, ein begnadeter Gitarrenmann mit unsäglich seelenloser Musik im Gepäck.

 

[Dodo_I]

im Gegensatz zu Dir und einigen anderen hier, die glauben, dass Musiktheorie unbedingt 'nen bessseren, wertigeren Output verschafft oder gar kreativitätssteigernd wirkt.

Oh, jetzt musste ich echt nochmal schauen, wer das wo geschrieben hat.
Der allgemeine Tenor ging eigentlich nur dahingehend, dass man mittels der Theorie schneller zu einem gewünschten Ziel kommt (wenn man ein Ziel hat), Fehler vermeiden kann, weil man weiß, wie es zu Fehlern kommen kann (wenn es Fehler in der erwünschten Musik gibt - Du weißt, was ich damit meine ) und dass man im Allgemeinen nachvollziehen kann, was "die Hände da so machen".

Ich denke, meine klassischen Stücke, an denen ich viel Spaß hatte, hätte ich ohne Musiktheorie nie so hinbekommen. Genausowenig wie die klassischen Popstücke.

Von Kreativsteigerung habe lediglich ich in dem Zusammenhang gesprochen, weil ich mit mir manchmal in einen "Art Wettbewerb" gehe, ob ich es hinbekomme, dass "musiktheoretische Fehler" trotzdem klingen (siehe mein Beispiel in Post #54, aber z.B. "Was ich will" auf meiner Soundcloud-Seite, wo der Bass Sekunden und Quarten der Akkorde spielt).

Das macht mir halt Spaß und ist - für mein ganz persönliches Dafürhalten - auch eine Art Kreativität. Kann man natürlich auch als verkopften Quatsch ansehen.



Und darum geht es doch eigentlich: Um Spaß! Oder?

Und - so seltsam das klingen mag: Ich habe Spaß an der Musiktheorie, weil ich Zusammenhänge erkenne, weil ich eine Struktur in der Musik sehe, weil ich so "hinter die Zaubertricks" von Mozart oder Steely Dan komme.

Diesen Spaß müssen Andere nicht mit mir teilen.
Daher war der Vorschlag an den TE lediglich:

Probier's! Vielleicht hast Du den gleichen Spaß. Vielleicht auch nicht. Dann war es Dir aber bestimmt nicht zu Schaden ...

 

[oliveramberg]

Was sind denn studierte Shredder?

Yngwie Malmsteen zB, ein begnadeter Gitarrenmann mit unsäglich seelenloser Musik im Gepäck.

Dafür produziert er echt beschissen

 

[Violinist]

(...) sondern war der erste (glaube ich), der geantwortet hat. und zwar mit "Mach mal, ohne Theorie". Und da isses besser, wenn er sich erstmal in seine Synths einarbeitet und ein Gespür entwickelt, wie er Drums programmiert usw. Die Musiktheorie bringt ihn da erstmal auf 'ne andere Fährte, die ihn erstmal wegbringt von elementaren Bereichen in der elektronischen Musik.
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Auch Rhythmik (ebenfalls Bestandteil der Musiktheorie) hat noch keinem geschadet. Ich möchte den kennenlernen, der intuitiv eine Hemiole verwendet, ohne jemals davon gehört zu haben. Vielleicht gibt es diesen einen auf der Welt.

 

[Lobotomeandyou]

Auch Rhythmik (ebenfalls Bestandteil der Musiktheorie) hat noch keinem geschadet. Ich möchte den kennenlernen, der intuitiv eine Hemiole verwendet, ohne jemals davon gehört zu haben. Vielleicht gibt es diesen einen auf der Welt.

Ja, weißte..... die elektronische Musik wimmelt von Leuten, die sich mit dem Wesen der Hemiole tiefgründig auseinandergesetzt haben.

Muss man sich eigentlich mindestens 2 Semester mit auseinadersetzen, um 'nen Beat zu programmieren.

 

[Hyp]

Studierte Musiker, teilweise hochbegabte Instrumentalisten mit absolutem Gehör usw., die aber leider nicht übers Reproduzieren, Interpretieren von Fremdkompositionen hinaus kommen.

Wollen diese Leute denn komponieren, oder haben sie sich nie als Komponisten gesehen?
Haben die Leute ernsthaft komponiert, bevor sie Musiklehre hatten?
Das müsste man doch alles wissen bzw. dazusagen, bevor man irgendwas daraus ableitet.
Ich kenne solche Leute (Orchestermusiker) auch, die aber auch nie was Eigenes machen wollten.

Wenn es eine Musik gibt, die (relativ) frei von der Hand ohne Musiktheorie fließen kann, dann sind es die elektronischen Varianten, weil man hier viele Möglichkeiten hat, Akzente zu setzen, und das geht eher in Sachen Beatprogrammierung z.B. oder Gestaltung von Synthsounds..

Warum sollte man nicht mit elektronischen Sounds arbeiten und dabei aber massiv auf z.B. Melodien und Harmonien setzen und Beatprogrammierung und Gestaltung von Synthsounds dem unterordnen wollen?
Warum sollte man die Schwerpunkte nicht einfach anders setzen, als es die meisten machen und als es das Genre nahelegt?
Auf der einen Seite lehnst du Musiktheorie ab, weil es angeblich Freiheit einschränkt, auf der anderen Seite leitest du freiheitsbeschränkend Beschäftigungsschwerpunkte ab, die ein Genre "nahelegt".

 

[OoO]

Hemiole

Wer benutzt denn bei elektronischer Musik nen 3/4 Takt? Nur die Studierten, oder

Ich glaube so manche haben sich noch nie mit elektronischer Musik beschäftigt, ist ne andere Welt

 

[Violinist]

Auch Rhythmik (ebenfalls Bestandteil der Musiktheorie) hat noch keinem geschadet. Ich möchte den kennenlernen, der intuitiv eine Hemiole verwendet, ohne jemals davon gehört zu haben. Vielleicht gibt es diesen einen auf der Welt.

Ja, weißte..... die elektronische Musik wimmelt von Leuten, die sich mit dem Wesen der Hemiole tiefgründig auseinandergesetzt haben.
Muss man sich eigentlich mindestens 2 Semenster auseinadersetzen, um 'nen Beat zu programmieren.

Du verstehst mich falsch. Warum solle man sich als Electro-Musiker nicht auch mit Rhythmus-Theorie beschäftigen? Musiktheorie ist breiter gefächert als du meinst.

@OoO: 6/8 geht auch...

 

[oliveramberg]

Warum macht nicht jeder so Musik wie es im Spass macht?

Es gibt nicht den richtigen Weg.
Die Musikwelt ist bunt (na ja, manchmal auch ganz schön düster

) und es hat genügend Platz.

Wer für sich beansprucht den einzig richtigen Weg zu kennen, läuft meistens auf einem Holzpfad durch die Welt.

Amen.

 

[MountainLime]

Wer den Lichtschalter finden sollte, darf ihn wirklich behalten

Lg ML

 

[Lobotomeandyou]

Wollen diese Leute denn komponieren, oder haben sie sich nie als Komponisten gesehen?
Haben die Leute ernsthaft komponiert, bevor sie Musiklehre hatten?
Das müsste man doch alles wissen bzw. dazusagen, bevor man irgendwas daraus ableitet.
Ich kenne solche Leute (Orchestermusiker) auch, die aber auch nie was Eigenes machen wollten.

Jo, ich kannte zumindest einen, der schon drunter litt. Gerade als er als Nachfolger für mich in einer Band mitspielte, in der locker fluffig mal eben irgendwelche Songs rausgehauen wurden. Er ist/war wirklich ein begnadeter Keyboarder/Pianist/Organist... aber bei jedem Versuch, selbst was rauszuhauen, erkannte er schon auf halbem Wege, dass er Komponist x und y kopierte,

Warum sollte man nicht mit elektronischen Sounds arbeiten und dabei aber massiv auf z.B. Melodien und Harmonien setzen und Beatprogrammierung und Gestaltung von Synthsounds dem unterordnen wollen?
Warum sollte man die Schwerpunkte nicht einfach anders setzen, als es die meisten machen und als es das Genre nahelegt?
Auf der einen Seite lehnst du Musiktheorie ab, weil es angeblich Freiheit einschränkt, auf der anderen Seite leitest du freiheitsbeschränkend Beschäftigungsschwerpunkte ab, die ein Genre "nahelegt".

Ablehnen ist ein großes Wort.... für MICH lehen ich es ab, aber nicht per se... ich sehe Risiken für Leute, die so ticken wie ich.... ja.

In konkret diesem Anliegen sehe ich da schon die Gefahr, dass er - direkt von der Gitarre kommend - den Faden verlieren könnte, wenn er sich a) in seine Synths einarbeitet und Beats baut und parallel dazu b) Musiktheorie büffelt.
Klingt mir nicht danach, dass das den Spaß bringt, den es braucht, um 'nen Ehrgeiz zu entwickeln. Der TE hat ja schonmal was musikalisc, stilistisch angefangen und nicht zu Ende gebracht ....
Wenn man das Büffeln vor dem Musikmachen setzt, dann ist schnell Schluss mit lustig.

 

[Dodo_I]

aber bei jedem Versuch, selbst was rauszuhauen, erkannte er schon auf halbem Wege, dass er Komponist x und y kopierte,

Siehst Du, das ist der Punkt:
Er erkannte, dass er jemand anderen kopierte. Ohne Musiktheorie hätte er diesen anderen auch kopiert, es hätten ihn dann aber andere darauf aufmerksam gemacht.

Keine Musiktheorie schützt auch nicht vor Kopieren ...

Wenn man das Büffeln vor dem Musikmachen setzt, dann ist schnell Schluss mit lustig.

Wer spricht denn von Büffeln? Ich habe mir das quasi selbst beigebracht. Und die hier vorgeschlagenen Links wie z.B. lehrklaenge.de sind weit weg von grauer Büffeltheorie ...

 

[Traumbote]

Ich glaube schon dass auch viele Künstler eher Ahnung von der Musiktheorie haben als sie zugeben. Musiktheorie hat auch erst einmal gar nichts mit Noten lesen zu tun und man muss das auch nicht studiert haben. Ein paar Wochen sich mal damit auseinander zu setzen reicht völlig um den Durchblick zu erlangen, den man für die ganzen Genres gebrauchen könnte. Wer schon mal was vom Grundton und Dreiklängen und dessen Umkehrungen gehört hat, der arbeitet bereits mit einem Teil der Musiktheorie und kann nicht mehr sagen er klimpern einfach so herum. Wie weit man dann in die Theorie einsteigt muss jeder selbst wissen. Aber selbst in zwei Tagen kann man das Prinzip von Tonika, Subdominante und Dominante verstanden haben auch ohne große Akademiker zu sein und ohne seine Kreativität zu verlieren.

Tut doch nicht alle so, als wenn ihr überhaupt keine Ahnung von Musiktheorie habt, oder als wenn das nicht helfen würde entspannter zum Ziel zu kommen.

Die Musiktheorie ist eine Hilfe und keine Anleitung um Hits zu schreiben, das muss man auch mit der Theorie schon selbst. Sie macht nicht weniger Musiker aus euch, sondern mehr.

 

[Hyp]

ich kannte zumindest einen...
Er ist/war wirklich ein begnadeter Keyboarder/Pianist/Organist... aber bei jedem Versuch, selbst was rauszuhauen, erkannte er schon auf halbem Wege, dass er Komponist x und y kopierte

Und dein Schluss daraus ist, dass er ohne Musiktheorie nicht nur an diesen Punkt gekommen wäre - also begnadet Komponist x und y zu kopieren (womöglich leichthändiger als die meisten Hobbymusiker, sofern diese überhaupt ans Kopieren dieser Komponisten herankommen) -, sondern dass er auch noch ein originellerer Komponist wäre?

Dann sag ihm mal dringend zu seiner Erleichterung, dass das vielleicht so sein kann, dass es genausogut aber auch ganz anders sein kann und er dann keineswegs ohne die Theorie mit dem Komponieren besser dastünde.

 

[Lobotomeandyou]

Siehst Du, das ist der Punkt:
Er erkannte, dass er jemand anderen kopierte. Ohne Musiktheorie hätte er diesen anderen auch kopiert, es hätten ihn dann aber andere darauf aufmerksam gemacht.

Keine Musiktheorie schützt auch nicht vor Kopieren ... Lächeln

Was ich nicht kenne, mir aber Spaß macht, ziehe ich durch.
Das Dingen könnte immer noch 'ne andere Wendung nehmen. Sogar sehr wahrscheinlich, wenn ich nicht im Hinterkopf habe, wie Komposition x exakt strukturiert ist. Dahingehend wirklich ein Vorteil.

Aber zum Beispiel:
Nee, hier hoppelte der Hase ja andersrum.... er hat deswegen das Komponieren damals aufgegeben (jut, ist schon fast 20 Jahre her oder so... weiß nicht, was er heute so macht... vielleicht sitzt er ja mittlerweile in Hansis Hinterzimmer, je ne sais pas)