Musik "nebenbei" hören - Bringt das was?

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Lucky

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Also,
ich habe mich in den letzten drei Jahren leider viel zu sehr auf andere Dinge (Studium und ein paar private Probleme) konzentriert, dass ich das Musikhören/-machen - vor allem, wenn ich komplizierte Sachbücher lesen oder lange Rechnungen durchführen musste - im Laufe der Zeit ziemlich wegrationalisiert habe... was der Gesamtstimmung nicht sonderlich zuträglich war, aber überdies auch dazu führte, dass ich heute gar nicht mehr weiß, wie ein guter Song "klingt".

Wenn's ums Schreiben eigener Songs geht, da habe ich noch immer genügend Inspirationen für Melodien, aber zur Zeit muss ich für unser Album sehr viel Arrangements (von Band über Backing-Chöre bis zu richtigen Orchestersätzen) machen, und da wäre es sicher nicht schlecht, ein Gefühl dafür zu haben, wie ein zur Zeit erfolgreicher Song überhaupt klingt. Später, in der Mixing- und Mastering-Phase ist das natürlich nicht weniger wichtig.

Ich gehöre, um Gottes Willen, nicht zu den Leuten, die die Charts "analysieren", welche Tonart gerade aktuell ist, welches Tempo, und mit welchen Harmoniewechseln oder Effekten man es an die Spitze schafft. Für mich ist Musik nach wie vor irgendwie die einzige Möglichkeit, meine Emotionen auszudrücken, und das möchte ich unverfälscht rüberbringen. Aber der "Klang" ist halt das Medium, um bei den Leuten anzukommen: Wenn ich einen noch so guten Song geschrieben hat, und der hat z.B. viel weniger Bässe/Höhen/[g=108]Hall[/g], was auch immer, als alle anderen Songs, die der Höher den Tag bis dahin gehört hat, dann empfindet er den Song doch automatisch als "schlecht" oder "unvollständig", irgendwie wird er sich halt nicht 100%ig in die Musik fallen lassen können, weil er "spürt", dass da "irgendwas nicht stimmt"... (Ich hoffe, die meisten verstehen, was ich damit sagen möchte. Ist halt der Grund, warum ich angefangen habe, mein Recording/Mixing-Know-How zu vertiefen, ist eben auch wichtig!)

Ab und zu setze ich mich inzwischen auch mal wieder ein Stündchen mit meiner Lieblings-CD oder einer neuen vielversprechenden Platte hin, und "höre bewusst", auf Arrangement, Abmischung, Effekte. Dazu ist natürlich auch nicht immer Zeit, weshalb ich mich nun frage, ob es (für einen Musikproduzenten) sinnvoll ist, sich regelmäßig vom Charts-Radio "berieseln" zu lassen, während man z.B. leichtere Sachen lesen muss, wo man nicht 100% seiner Konzentration braucht... Zur Zeit muss ich mich dazu nämlich noch ein bisschen zwingen, weil ich wirklich jahrelang Stille um mich herum hatte, wann immer ich etwas gelesen oder sonstwie mit dem Kopf gearbeitet habe - kann man sowas eigentlich trainieren, z.B. seine Lektüre und Radio gleichzeitig wahrzunehmen?

Also, was haltet ihr vom passiven Musikhören im Hintergrund?
Lucky
 
Ich hasse passive Musikhörer!!!! Gute Musik ist es Wert "GEHÖRT" zu werden.
 
Hmm, also beim Programmieren z.B. hör ich gern Musik im Hintergrund. Die darf dann aber auch nicht zu intensiv sein. John Frusciante würde mich zuviel ablenken, aber was poppigeres geht da schon.

Wenn man allerdings kompliziertere Dinge macht, trägt glaub ich Musik nur dazu bei, dass man weniger konzentriert ist auf das was man tut, also nichts von beiden richtig macht.

Bei Kindern die Hausaufgaben machen heißt es immer man solle kein TV/Musik nebenher dulden, weil das die Kinder beeinträchtigt wenn sie sich auf eine Sache konzentrieren sollen. Ich denke bei Erwachsenen wird das ähnlich sein.

Grüße
der_vogel

edit:
flashbaxx: es gibt Menschen die nicht soviel Zeit haben Musik immer "aktiv" zu hören. Wobei Musik hören eigentlich immer passiv ist.
 
ob es [...] sinnvoll ist, sich regelmäßig vom Charts-Radio "berieseln" zu lassen, [...]

Wenn du dir deinen Geschmack versauen willst, nur zu!

:D :D :D

liebe Grüsse,
rübe & luki

PS. Zerbrich dir mal nicht den Kopf über sowas.. Das lenkt IMHO nur vom Wesentlichen ab... :)
 
Also ich finde gegen passives Musikhören ist nichts einzuwenden.
Allerdings nur wenn es sich um Musik handelt die nicht zu anspruchsvoll ist.
Mir schmeckt n etwas leichterer Musikhappen auch nebenbei, aber wenn man dann zum 3 Sterne Musik-Menu kommt sollte man sich schon intensiv damit beschäftigen.
Gute und anspruchsvolle Musik hat es einfach verdient, dass man sich ausgiebig mit ihr beschäftigt und sie nicht nur als Hintergrundgedudel laufen lässt.

Nen blöden Burger von Burger King und Co. schlingst du ja auch eher runter, aber n richtig leckeres Essen in nem guten Restaurant lässt du dir doch wohl eher auf der Zunge zergehen, um beim Vergleich mit dem Essen zu bleiben.

Also Guten Appetitt beim nächsten Musik-Schmankerl und Finger weg vom Fast-Food (is eh ungesund).
 
Also wenn ich grade vorm Rechner sitze und keine Musik selber mache, dann höre ich immer welche. Homepage-Design, Chat, zocken, schreiben... immer und immer und immer nur mit Mucke an.
Muss dazu aber sagen, das ich meist entweder meine eigene Playlist oder EBM-Radio laufen hab... also immer schön im Genre bleiben ;-).
Ausserdem merke ich sehr wohl, das ich, seit ich angfeangen habe selber Musik zu machen, viele Stücke gleich versuche, mit einem Ohr auseinanderzudrieseln: Wa sist da passiert, wie viele und welche Spuren laufen gerade, warum ist der Spannungsbogen so oder so, wie hat er diesen FX gemacht, etc. Davon lernt man einiges und ich denke, das ist auch recht natürlich, dieses "Nebenbei-Analysieren".
 
Es gibt fast keinen Moment, in dem ich keine Musik höre...was sich mittlerweile so weit gesteigert hat, das ich nervös (aber richtig) werde, wenn Stille herrscht...
 
der_vogel schrieb:
Bei Kindern die Hausaufgaben machen heißt es immer man solle kein TV/Musik nebenher dulden, weil das die Kinder beeinträchtigt wenn sie sich auf eine Sache konzentrieren sollen. Ich denke bei Erwachsenen wird das ähnlich sein.

Das ist ja die Preisfrage: Viele Teens behaupten, sie könnten sich gerade MIT Musik besser konzentrieren. Ich weiß nicht, ob man da generell und immer von Musik bei der Arbeit abraten muss. Sicher haben Psychologen schon seriöse Studien angestellt, mit dem Ergebnis, Musik beim Lernen sei nicht gut. Für sehr komplizierte, neue Materie, wo man wirklich seinen ganzen Kopf braucht, stimmt das auch mir großer Wahrscheinlichkeit. Bei Routinearbeiten oder Wiederholungen fände ich Musik aber gar nicht so schlimm für die Konzentration. Mir ist es früher - als ich beim Lernen noch Musik hörte - oft passiert, dass ich bei bestimmten Schlüsselwörtern zu dem Thema sofort wieder den Song im Ohr hatte, den ich just in jenem Moment gehört hatte, als ich diese oder jene Stelle gelesen hatte... Das hilft ggfs. auch beim assoziieren. Ich hab damals das Musikhören beim Lernen nur aus dem Grunde aufgegeben, weil ich irgendwie jedes zweite Stück kannte und dann immer mitgesungen habe (dann ist es mit der Konzentration auf den Sachtext aber echt vorbei... Frauen sollen das ja angeblich können ;) )

Lucky
 
Downtime,
beneidenswert!! ich will auch, ich will auch!
(Das Leben mit Musik war irgendwie leichter ;) )

Lucky
 
Ich kann Musik nicht anhören ohne nebenbei etwas zu machen. Vielleicht mal zwei Songs mit der Freundin zusammen, oder ich habe gerade magische fünf Minuten.

Ob es was bringt? Was soll Musik denn bringen? Soll ich Musik als Inspirationsquelle aussaugen? Da lob ich mir stattdessen doch das liebe Leben.
 
Ich seh eigendlich kein Problem bei Musik im Hintergrund.
Wenn ich was am Rechner mache habe ich immer Mucke laufen, klar achtet man hier und da mal mehr auf die Musik. Bei langweiligen Arbeiten hält ein gut Mucke wenigstens wach.
Wenn keine so komplizierten Sachen gelernt werden müssen, stört se mich nicht.
Die Zeit um sich Songs genauer anzuhören findet sich fast immer, dann kann auch in Ruhe analysieren.

mfg
Olli
:pint:
 
Ob es was bringt? Was soll Musik denn bringen? Soll ich Musik als Inspirationsquelle aussaugen? Da lob ich mir stattdessen doch das liebe Leben.

Es soll aber so sein, dass das Hören von Musik auch musikalischer macht, war letztens mal in einem Atrtikel in der Zeit. Ging glaub ich übers Gehirn oder so.
 
Mag arrogant klingen, aber ich bin auch ohne bewusstes hören und analysieren von Musik musikalisch genug.
 
Es ging dabei auch allgemein ums musikhören nicht unbedingt ums analysieren.
 
@Dave:
Mit "etwas bringen" bezog ich mich auf "ein Gefühl für angesagtes Arrangement und Mixing zu entwickeln".

Lucky
 
Ich finde man achtet heute viel zu sehr darauf was um uns herum passiert. Ich habe für mich wieder entdeckt wirklich frei zu sein von Urteilen über Dinge die so sein müssen wie sie andere Vorschlagen das sie sein müssen, um erfolgreich zu sein. Es genügt keinen mehr nur für sich erfolgreich zu sein. Wer das kann ist glücklich mit dem was er macht !

grüße relayer
 
Musik im Hintergrund - das funktioniert bei mir gar nicht.
Geht euch das nicht auch so? Irgendein Song läuft nebenbei - egal ob scheiße oder gut - und das Ohr fängt automatisch an, nur noch bestimmte Spuren durchzulassen - zuerst hört man sich die Bassdrum an, dann das HiHat-Pattern, die Bassline, das Gitarrensolo, die Effekte auf der Stimme....

"Hmm...", denkt dann mein Kopf, "ganz schön viel Exciter auf der Stimme" - oder "die Bassdrum drückt ganz schön rein, liegt wohl am Equalizing" - oder "Hah, mal wieder totkomprimiert..." -

Quintessenz:
ICH KANN GAR NICHT MEHR MUSIK HÖREN!!!! :x
Ich analysiere automatisch sofort jeden Scheiß! Jeden Schnipsel. Versuche zu erkennen, wo ein Take zu Ende war, welcher Atmer künstlich reingeschnitten wurde, welches Hallgerät mit welchen Parametern benutzt wurde usw. Bei Live-Konzerten ist das genauso. ICH KANN MUSIK ÜBERHAUPT NICHT MEHR GENIESSEN!!! Es ist reine Arbeit und Mühe!!!! :x BIN ICH KRANK :D :D ???

ROSSINI ;)


PS: Hand aufs Herz - euch gehts doch genauso, oder?
 
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Quintessenz:
ICH KANN GAR NICHT MEHR MUSIK HÖREN!!!! :x
Ich analysiere automatisch sofort jeden Scheiß! Jeden Schnipsel. Versuche zu erkennen, wo ein Take zu Ende war, welcher Atmer künstlich reingeschnitten wurde, welches Hallgerät mit welchen Parametern benutzt wurde usw. Bei Live-Konzerten ist das genauso. ICH KANN MUSIK ÜBERHAUPT NICHT MEHR GENIESSEN!!! Es ist reine Arbeit und Mühe!!!! :x BIN ICH KRANK :D :D ???

ROSSINI ;)
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Weil du nicht versuchst Musik zu genießen! Mach es einfach ohne ein Urteil zu fällen. Schalte den Verstand ab. Mir ging es auch so, ständig irgendwas reininterpretiert. Wenn du dich mal so in unserer Musikbranche rum siehst kann man eigentlich feststellen das es keine richtigen kreativen Leute mehr gibt, jedenfals nicht an der Oberfläche. Jeder versucht den anderen zu kopieren. Sagen tut das keiner aber alle machen es !!

grüße relayerQuintessenz:
 
Puh!

Musik nur analytisch zu hören fände ich schrecklich... bin froh dass ich mich Songs noch richtig "hingeben" kann! (Tut mir leid Dich zu enttäuschen Rossini ;) )

Es ist tatsächlich sogar so dass ich während dem Musikhören NICHTS anderes machen kann.. höchstens so Haushaltssachen. Und ich muss immer mitzappeln.. auch schon wieder krankhaft :D , auf eine andere Art eben...

Gruß Volker
 
bin froh dass ich mich Songs noch richtig "hingeben" kann!


So....ich höre eine Menge Hardcore und Metalcore...mache selber Hardcore der härteren Gangart mit meiner Band Downtime....und meine Lieblings-Hingebe-Mucke ist Irische Volksmusik...


So jetzt ist es raus...
 

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