Lust am Musik produzieren verloren?

[muffy]

Hey Leute,

ich glaube ich hänge irgendwie fest. Vielleicht hattet ihr sowas ja auch schonmal. Ihr würdet es vielleicht als Schreibblockade bezeichnen, aber ich glaube, dass es was anderes ist.

Ich produziere jetzt schon seit ca. 5 Jahren Songs als Hobby und es hat mir immer Spaß gemacht, weil die Ideen einfach kamen und es mir gefiel. Vor ca. 3 Jahren hab ich dann meinen ersten offiziellen Song released, der meines Erachtens, vom Komplettpaket her, der beste war, den ich je gemacht habe.

Bei anderen Songs war z.B. das Mixing nicht gut, die Melodie Mau oder die Projektdatei einfach nur Chaos. Mit "Crystal" hab ich dann einen Song hinbekommen, mit dem ich ganz und gar zufrieden war.

Bis heute aber habe ich nichts neues veröffentlicht.

Ich hab natürlich über die Jahre hinweg mehr Bands und Künstler entdeckt und wurde von denen inspiriert. Seit ca. 2 1/2 Jahren mache ich tagtäglich neue Lieder (meist nur Loops), weil ich sehr schnell die Lust an dem Lied verloren habe, dass ich davor den Tag angefangen habe. Es nervt mich einfach nurnoch und macht mir keinen Spaß.

Gründe könnten sein,
- dass diese Lieder nicht sofort die Qualität haben, die ich haben möchte (bin relativ ungeduldig),
- dass ich denke, dass ich diese Qualität nie erreichen werde, da mir das Wissen fehlt und
- dass mir einfach die Ideen ausgehen.

Da ich mein erstes Ziel erreicht hatte (Veröffentlichung) wollte ich, dass meine Musik besser klingt, denn Ideen waren ja da. Aber ich glaube, dass ich mir zu hohe Ansprüche setze, denn früher war mir z.B. Mixing egal.

Generell ist es so, dass ich immer mal wieder Ideen finde, die mir sehr viel Spaß machen. Und dann gibt's immer einen Punkt an dem es scheitert, sei es das Mixing, das Arrangement.

Habt ihr sowas auch schonmal durchgemacht? Denkt ihr es ist eine Frage der Zeit?

Habe ich sowas auch erlebt - ja, mehrfach. In dem Zeitraum, in dem ich (seit ca. 1992) halbwegs ernsthaft Musik mache, klaffen immer wieder große Lücken. Aktive Phasen hatte ich ca. 1992-1995, 1998/99, 2003/04, 2008/09, 2014 - heute. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen - die Lücken sind meistens mit veränderten Umständen zu erklären, z.B. Ende der Schule, Beginn des Studiums, Mitmusiker sind weggezogen, eigene Umzüge, neue Jobs etc.

Wenn ich die o.g. Zeiten reflektiere, brauche ich anscheinend eine gewisse Grundstabilität und die daraus resultierende Langeweile, um mich aufs Musizieren einzulassen. Wenn mich irgendwas anzeckt, kann ich mich nicht locker genug machen. Vielleicht ist das auch bei Dir so.

Seit 2014 bin ich aber wieder dabei und ich glaube die Faktoren sind dafür, grundsätzlich einmal angekommen zu sein und jegliche Erwartungshaltung an die eigenen Sachen komplett über Bord werfen. Was kommt, kommt. Man kann sich nicht dazu zwingen, für etwas wirklich zu brennen.


Dazu kommt: in der heutigen Zeit (c) kann jeder für geringes Geld eine Audio-Ausstattung anhäufen, für die die Generation Tascam Portastudio diverse Omas und Nieren verramscht hätte. Da verliert man sich zu schnell in zu vielen Möglichkeiten.

Konzentier Dich am besten nur auf das, was dir Spass macht, sei es das Produzieren oder Songwriting. Wenn dich die anderen Aspekte, Mixing oder Mastering abturnen, lass es jemand anderes machen. Musik, das wird bei den ganzen Solo-Bedroom-Leuten vergessen, war dereinst eine Form der Kommunikation, der Arbeitsteilung. Gerade in diesem Forum gibt es eine Reihe von Mixern und Masterern, die gerne ihre Dienste erbringen würden.

Oder nutze die Community für Feedback. Niemand muss einsam vor dem PC versauern.

 

[Gel Mitglieder 12893]

Mir ging es wie dem TE.

Angefangen, viel Spaß gehabt undveine Menge Tracks, irgendwann erste VÖ, etliche Remixe und auch paar mal bisschen was verdient und alles neben Arbeit und der damaligen Freundin was letztenendes zu einer Art Burnout geführt hat und einer langen depressiven Episode. Das ging fast 10 Jahre so und erst seit einiger Zeit entdecke ich den Spieltrieb in mir wieder.

Ob's bei dir so ist oder sich anbahnt ? Keine Ahnung, da muss man in sich gehen, reflektieren woran es genau liegt, aber meistens scheint es ja immer in dirse Richtung zu gehen.

Was hilft: Abschalten was ablenkt und den Geist unnötig fordert. Kein Internet an der DAW, kein WLAn, Handy aus ! Grundsätzlich da wo Musik gemacht werden soll, weils auslaugt.

 

[Ennui]

Auch wenn es verpönt ist: Manchmal sind die Freunde und/oder Großeltern, die einfach alles gut finden, was man macht, genau das richtige Feedback.

 

[Cruba]

Also ich kann nur im Sinne einer Band Musik produzieren. Bedeutet für mich, ich mach keine einzelnen Songs sondern immer nur Alben oder Sachen die in einer Relation, einem verhältnis zueinander stehen.

Schon in den 90gern hab' ich mir Aufgaben gestellt, sowas wie: Mach einen Song nur mit der 808. Das war lange lange vor den KVR Onesynth Challenges.

Also das Album, das ich hier gerade vorgestellt habe, hat 5 Jahre gedauert. Mir ging es in der Zeit natürlich manchmal hundsmies, grade beim letzten Song, weil ich genau wusste, es müssen 25 Minuten sein, ich kann nicht *einfach so* einben Song machen, da Konzeptalbum und ohne Quatsch: Ich habe sicher mehr als 50 Skizzen über 3 Monate gelöscht.

Vielleicht bist Du auch Dir gegenüber einfach zu engstirnig. Mach doch einfach nen RUN DMC HipHop Album der nen schönen Gabba. Weisst was ich meine? Schreib' Udo jürgens an die Wand mit Illusionen Teil 2. versuch zu denke wie Silver Apple.

Also ich hab' mein Album Weihnachten abgeschlossen, daddel jetzt bis abends am PC zur Erholung und dann? Neuet Album, Namen gibbs schon!

Vielleicht brauchst Du auch Bilder im Kopf wie ich. ohne kann ich neine Note an die andere setzen. Weisst Du wie ich darauf gekommen bin, was Du hier am Anfang hörst?

https://www.jamendo.com/track/1716770/shunned-universe-part-ii

Ich hatte das im Kopf und neu interpretiert! kein Scherz:

 

[muffy]

Ich hatte das im Kopf und neu interpretiert! kein Scherz:

Den Film habe ich gestern noch gesehen.^^

 

[SilentWarrior]

Also ich hab auf Spotify ja den Song "Crystal". Ich hab über die Jahre mich an vielem verschiedenen versucht, aber es geht in Richtung Pop/Electro mit Einflüssen von Jazz. Ähnlich, wie "Caravan Palace" aber etwas mehr elektronischer.

Habe es mir angehört. Klingt bisschen dünn und zu sehr auf der hellen Seite der Macht.
Aber wahrscheinlich hast du dir das Mastering gespart, also niemanden dafür engagiert?

Die Musik an sich ist gut, interessant. Einfach neu mischen lassen bzw. auch einen Remix machen lassen.
Ohne Werbung passiert halt nichts. Gerade wenn man selbst veröffentlicht geht man unter.

Du bist noch jung und kannst nicht erwarten mit 18 Jahren das Know How eines Semi-Profi oder Profi zu besitzen in Sachen Mixing.
Viele der jungen Leute die bekannt sind haben meist jemanden gehabt der ihnen gezeigt hat wie man produziert, mischt.

In deinem Alter würde ich mir keinen Kopf machen. Noch kannst du träumen. Für die meisten hier wurde aus dem ewigen Traum nur ein Albtraum. Man merkt es oft an deren Posts wenn sie Neulinge alles schlecht reden wollen.

Wie gesagt, neu mischen + Remix. Suche dir dafür aber Leute, ein einsamer Löwe überlebt nicht so gut wie in einem Rudel.

 

[Cruba]

Den Film habe ich gestern noch gesehen.^^

Ich übersetz', transformiere und zitiere halt gern... Es gibt da z. B. diesen (für mich) genialsten Drop aller Zeiten bei Minute 4:00, als es wohl noch Keiner Drop nannte. Dieses Matschen am Anfang (ist Hacketts Gitarre), dann dieser drohende vorankündigende Leadsynth, dann das geniale Fill von Collins, dieses papapapapapa über alle Toms, gefolgt vom Patsch bei 4:30. Also allein solche Passagen liefern mir ideen für 10 Songs.



So, hab mir jetzt Crystal auf Youtube angehört...

Also ich muss sagen, ich hab' jetzt mit was viel schlechterem 0815igerem gerechnet. Aber eins meine ich rauszuhören: Dir fehlt so die 100%ige Freude den Leuten Deinen Sound voll ins Gesicht zu datschen. Hör Dir mal Cusp an.

 

[jet2]

Ich übersetz', transformiere und zitiere halt gern... Es gibt da z. B. diesen (für mich) genialsten Drop aller Zeiten bei Minute 4:00, als es wohl noch Keiner Drop nannte. Dieses Matschen am Anfang (ist Hacketts Gitarre), dann dieser drohende vorankündigende Leadsynth, dann das geniale Fill von Collins, dieses papapapapapa über alle Toms, gefolgt vom Patsch bei 4:30. Also allein solche Passagen liefern mir ideen für 10 Songs.
...

was du da gepostet hast ist aber nicht die orginal album version von los endos.
das ist irgendne spezialaufnahme...

 

[jet2]

Also ich hab auf Spotify ja den Song "Crystal". Ich hab über die Jahre mich an vielem verschiedenen versucht, aber es geht in Richtung Pop/Electro mit Einflüssen von Jazz. Ähnlich, wie "Caravan Palace" aber etwas mehr elektronischer.

Habe es mir angehört. Klingt bisschen dünn und zu sehr auf der hellen Seite der Macht.
...

beim schlußteil könntest du vielleicht recht haben.
aber bei 1:50 ist der sound doch wirklich alles andere als dünn.

 

[speedtom]

Bei anderen Songs war z.B. das Mixing nicht gut, die Melodie Mau oder die Projektdatei einfach nur Chaos. Mit "Crystal" hab ich dann einen Song hinbekommen, mit dem ich ganz und gar zufrieden war.

Bis heute aber habe ich nichts neues veröffentlicht.

Ich schätze mal (und spekuliere natürlich nur), dass hier der Grund liegt.

Du hast einen Track hingekriegt, mit dem du rundum zufrieden bist. Du hast also nicht nur ein grosses (Etappen-)Ziel erreicht, was positiv ist - du hast auch einen Benchmark kreiert, an dem du deine neuen Tracks misst.

Und die neuen Tracks haben es damit erstmal schwer. In deinen Ohren zumindest.

Es kommt vor, dass man nachdem man ein Ziel erreicht hat, sich die Sinnfrage stellt. Kann ich das jemals wieder so gut?

Auch grosse Bands kamen an diesen Punkt. Nirvana haben zum Beispiel nach "Nevermind", DEM Überalbum, "In Utero" aufgenommen, extrem sperrig. Radiohead haben nach "OK Computer", welches für Publikum und Kritik auch DAS Überalbum war, "Kid A" aufgenommen und somit sich komplett den Erwartungen gesperrt.

Vielleicht kannst du auch ähnliches für dich anstreben: statt Electropopjazz, mache mal einen richtig derben Dark-EBM-Track fertig, mit verzerrten Vocals bis die Ohren bluten. Oder einen Reggaetrack. Irgendetwas, was niemand, vielleicht nicht du selbst, von dir erwartet. Und danach...wer weiss...kannst du dich deinen eigenen Erwartungen stellen.

 

[Mr Marty]

Habe ´Crystal´ jetzt auch gehört und find es grunds. ganz O. K.
Nach der Hälfte war mir klar, das trotzdem noch Luft nach oben ist. Und in diesen Raum würde gut eine, (ggf. soulig-emotionale) Gesangsmelodie passen!
Dieses Gefühl meinte Cruba wahrsch. damit, dass 100% Freude fehlt, den Sound abzufeuern. Die Geige alleine schafft diese Rolle nach m. E. nicht über den kompl Song.
Aber ich weiß, alle kommen mit ihrem Senf und ihren pers. Geschmäckern...

 

[Cruba]

Vielleicht kannst du auch ähnliches für dich anstreben: statt Electropopjazz, mache mal einen richtig derben Dark-EBM-Track fertig, mit verzerrten Vocals bis die Ohren bluten. Oder einen Reggaetrack. Irgendetwas, was niemand, vielleicht nicht du selbst, von dir erwartet. Und danach...wer weiss...kannst du dich deinen eigenen Erwartungen stellen.

Ich empfehle auch genau diese Medizin...

Sollst ja dem Elektronikbereich net untreu werden, aber da geht ne Menge! Geh' doch ganz an den Anfang!

 

[alex-reed]

Habt ihr sowas auch schonmal durchgemacht?

Ja ! Aber: Einmal ? In meinem "Musikerleben" habe ich mein Equipment sicher 3 oder 4 mal komplett verscherbelt. Zeit fehlte, Ideen fehlten etc pp. - insgesamt waren das oft einfach nur frustrierende Situationen.

Denkt ihr es ist eine Frage der Zeit?

Zweites entschiedenes Ja !

Keine Lösung: Equipment verkaufen, nie wieder Musik machen wollen (kriegt man als Musiker eh nicht auf die Kette). Vom Verkauf würde ich persönlich also dringend abraten. Irgendwann stehst du eh wieder vor dem "Problem", dir alles neu zulegen zu müssen. Weils in den Fingern juckt

(Meine) Lösung: alles einfach mal links liegen lassen. Für ´ne Zeit. Oder: sich mit wirklich kleinen Zielen an die DAW setzen: heute kümmere ich mich zB mal nur um den Sound meiner Snare. Solange bis sie sitzt. Vorteil daran: man generiert so schnell ein Erfolgserlebnis.

 

[alex-reed]

Tage und Wochen an meinem komplett neuen Musikrechner, samt neuer DAW, neuen Vsti's , neuen Plugins

Same here...

(Scheiße, Dezember war teuer )

Ooooh jaaa... Ich trau mir grade gar nicht, mein Konto zu inspizieren. Auch wenn das neue Gehalt schon drauf ist...

 

[stereolli]

Habt ihr sowas auch schonmal durchgemacht? Denkt ihr es ist eine Frage der Zeit?

GEAR - DU BRAUCHST GEAR !!

Mal im Ernst. Ist bei mir auch aktuell so. Tage und Wochen an meinem komplett neuen Musikrechner, samt neuer DAW, neuen Vsti's , neuen Plugins (Scheiße, Dezember war teuer ) gesessen. Immer nur hier probiert, hier getestet. Hier installiert, da deinstalliert. Vom einen Extrem (muss ich mit Win10 echt ein neues Audiointerface haben ?) zum anderen (alles Funktioniert, wie es soll). Viele Testdurchläufe, weniger musikalische Kreativität. Mein "Testobjekt" war quasi der Remix Contest. Darüber hinausnk6r Testen, Probieren, Einstellungen usw.
Nicht schlimm, aber raubt aktuell die Lust was eigenes kreatives weiter zu machen.
Ich mach mir aber absolut keinen Stress damit. Jetzt aktuell mache ich keine Musik, sondern steh mit'm Bier am Grill

Genieß das Leben ! Und Ja, doch ein wenig : Kauf dir neues GEAR. das kann inspirierend wirken

Arturia's "Pigments" gibt's zurzeit zur Hälfte! Aber ich weiß nicht, ob das mich weiteebringen wird. Die Demo is aufjedenfall cool.

DAS eine ist nicht die Lösung, sondern nur EIN Teil davon. Es KANN motivieren. Muss aber nicht.
Jemand anderes hier hat davon gesprochen, sich damit zu beschäftigen eine Snare gut klingen zu lassen. Das habe ich auch mal gemacht. Kam sehr gut in so einer Phase.
Man muss das, was wir machen (dürfen) unbedingt als nicht selbstverständlich ansehen, sondern als sehr hohes Gut ansehen. Ich glaube in dieser Sichtweise auf die Dinge liegt der Schlüssel zum Erfolg (Zufriedenheit). Was hätte man sich in den 80ern nach den heutigen Möglichkeiten die Finger geleckt.... Alter, für 80 Euro eine Elements Version mit der man echt viel anstellen kann. Ich hatte mal nen Atari ST.....

Mein größtes Tief hatte ich, nachdem wir mit unserer Band nach etwa 15 Jahren den Bruch hatten. Dieses Tief iam schleichend. Wir hatten verschiedene Plattenverträge und VÖs . Nicht im Internet, Youtube oder sonst wo, sondern überall bei Saturn, Mediamarkt, etc zu kaufen.
Das war (Dank unseres Sängers- coole Stimme- der überwiegend die Songs geschrieben hat) schon eine echt krasse Zeit. Es gab eine regelrechte PR Maschinerie um uns herum, so dass wir in der Hochphase echt überall stattfanden. Bravo, Musiksender und als Vorgruppe einiger bekannterer Bands. Einer meiner krassesten Erlebnisse : Ein Live Set von etwa 45Minuten vor knapp 35.000 Menschen ! Alles auf Vhs Wir sind mit 3500 verkauften Singles wirkligöch knapp am Erfolg vorbeigeschlittert. Ein Achtungserfolg.

Danach erschien mir so viel im Alltag als so scheiße unwichtig und uncool. Ja, das Tief war da. Erst die Geburt meiner 2 Kinder konnte mich wieder wirklich erden und von der "Rock n Roll Illusion" heilen. Gut so.

Aber was uns niemand nehmen kann : Die Liebe zur Musik. Auch wenn du jetzt eine Zeit lang nicht kreativ sein kannst, kannst du das dein ganzes Leben noch sein.

Will sagen : Setz dich selbst nicht unter Druck. Arbeite an deiner Sichtweise und nicht an dem, was du gerne schaffen wollen würdest.

 

[stereolli]

Tage und Wochen an meinem komplett neuen Musikrechner, samt neuer DAW, neuen Vsti's , neuen Plugins

Same here...

(Scheiße, Dezember war teuer )

Ooooh jaaa... Ich trau mir grade gar nicht, mein Konto zu inspizieren. Auch wenn das neue Gehalt schon drauf ist...

Boah Alex, bei dir ist ja nochmal einige Ecken krasser wie bei mir !! Spannende Geschichte mit deinem "Monster".
Bei mir ists ja preislich und Leistungstechnisch ne andere Liga

 

[notebynote]

Lass mich einen Song von mir hier posten und dabei zusehen, wie er verrissen wird, das würde mich in der Produktivität durchaus dämpfen.

Damit bist Du nicht alleine. Kränkungen sind kaum zu vermeiden, wenn man seine Arbeit vorstellt, dazu ist die heutige Kritikkultur viel zu verroht. Muss man sich auch nicht antun, weil es nie alle befriedigt, was man selber zusammenbastelt.

 

[stereolli]

dazu ist die heutige Kritikkultur viel zu verroht

Wozu allerdings ebenso eine sehr sensible Haltung gegenüber Kritik gehört.

 

[mjmueller]

Hallo,
in vielen der bisherigen Beiträge finde ich mich teilweise wieder. Was ich persönlich aber auch sehr wichtig finde, ist das Verlieren im Tun. Also, egal was ich mache, wenn ich mich darin "verliere", ist es vollkommen egal, was andere dazu sagen würden, oder ob es gut oder schlecht ist. Mein Prof. in philosophischer Anthropologie prägte die Bezeichnung "Sprung ins Detail" dazu, Mihaly Csíkszentmihályi den Begriff "Flow". Anders, aber nicht unähnlich, die Vorstellung des "absichtslosen Tuns" im Zen-Buddhismus. Ein Streben nach Perfektion, als Wert an sich. Es ist das Tun in jedem einzelnen Augenblick, welches mich motiviert. Ich weiß gar nicht, wie es anders gehen könnte. Das Ergebnis ist im Grunde irrelevant.

 

[oliveramberg]

Ich habe mal ca. 10 Jahre kein Gitarre mehr angerührt. Frustriert. Ausgelaugt. Lustlos. Irgendwann hat's dann wieder Klick gemacht und die Ideen sind nur so rausgesprudelt.
Zu hohe Erwartungshaltung an mich selber, zu wenig Geduld und zu wenig Konzentration auf's Wesentliche waren oft ein Feind von mir. Mit zunehmendem Alter und einer gewissen "Leck-mich-am-Arsch"-Haltung habe ich wieder unheimlich Freude an der Musik gefunden. Es interessiert mich nicht, was die Leute über meine Musik denken, resp. ich mach mir aus negativem Feedback keinen Kopf mehr, haben mich extrem entspannt. Ich habe mir auch angewöhnt, es irgendwann gut sein zu lassen und nicht ewig an einem Song zu doktern. Ich versuche, mich wie in einem bezahlten Tonstudio zu verhalten. Time is money - oder so. 100 Takes von einer kurzen Passage machen einen Song nicht zwingend besser.

Solche Momente wie Du sie erlebst, gehören wohl einfach dazu. Was helfen kann (nur meine bescheidene Meinung):
- ein neues Instrument lernen (auch wenn's nur zum Spass ist)
- neue Musik entdecken, die man auch stilistisch nie auf dem Schirm hatte
- ein paar Privatstunden nehmen um den Horizont zu erweitern
- alles nicht zu ernst nehmen und einfach mal geniessen.