Moderne Gitarrensounds...

[PHaNtoM]

mittichec schrieb:
Es liegt an Leuten wie uns dem entgegenzuwirken, einmal durchs andere Produzieren und einmal durch die richtigen Kaufentscheidungen.

hoppla, was du da sagst klingt aber sehr danach als wäre der "verbreitete" metal sound nicht zu gebrauchen! also ich finde ja schon, dass man nicht alles hinnehmen sollte, ohne es zu hinterfragen oder ohne kritisch zu sein. aber immer mehr gibt es leute die etwas, was eigentlich gut ist, schlechtreden weil es so viel anklang unter den konsumenten findet. der gern gebrauchte ausdruck dafür heisst "KOMMERZ". so dünkt es mich dass es schon langsam "kommerz" ist, etwas als kommerz abzustempeln. ich meine, was gibt es an einem sound auszusetzen, der gut ist? klar ist alles geschmackssache, aber "Es liegt an Leuten wie uns dem entgegenzuwirken" klingt doch schon sehr konspirativ, finde ich. doch jedem seine meinung.

phantom

 

[Guardian]

Also ich begrüße den Fortschritt absolut, der sich hörbar bemerkbar macht.
Ich denke mit Grauen an alte Manowar oder Blind Guardian Scheiben, mit Schrecken an die ersten KlassikMetal Alben, angewiedert denke ich an die ersten Blackmetalscheiben...

Ne, ich stehe auf den modernen Sound. Die neue Sentenced, die glasklare Wintersun, die wuchtige Dimmu-Scheibe, die edlen Therion-Klangwerke...das möchte ich wirklich nicht mehr missen.

 

[olloman]

Muss in der Produktion alles sterilisiert werden, nur um der digitalen
Reinheit Willen ? Wo ist der "Dreck" in der Musik, der doch viel an Wärme
ausmacht ?

...du sprichst mir aus der Seele; das denk ich mir manchmal auch. Bin nicht so in der Metal- sondern eher so in der Hardcore/Posthardcore "Schiene". Da gibt's zum Glück noch mehr "Dreck" in den Gitarrensounds. Das hält's für mich dann auch realistisch & Glaubwürdig. So manch eine vollkommen überproduzierte Band muss dann auch mal Live die Hose runterlassen; manchmal geht da dann erschreckend wenig!

 

[JeffTube]

der herr tägtgren scheint so ziemlich genau einen sound zu haben.

das ist doch der Pain Typ, oder ? lustig, ich hab seine Bassistin im Internet kennengelernt, die wohnt 3 km von mir ... und die Gitarristin war mit einer bekannten von mir die für Steve Vais Managment arbeitet zusammen am GIT ... die Welt ist ein Dorf...

 

[mittichec]

das ist doch der Pain Typ, oder ?

naja, eher bekannt geworden in metal Kreisen durch seine Gesangskünste bei Hypocrisy.

 

[Peppersmusic]

Also ich bin da geteilter Meinung! Die angesagten Bands und Gitarristen sind sehr wohl herrauszuhören und sogar zu erkennen. Kommt sicher drauf an wie man sich damit auseinandersetzt. Die Sounds sind natürlich ähnlich wenn der Rectifier zur göttlichen Waffe stilisiert wird und jeder seine Frau dafür verkaufen würde um an so ein Teil ranzukommen. Aber selbst mit Recti-Unterstützung im Rücken wird man einen guten Gitarristen der seinen Stil gefunden hat erkennen. Die die man nicht erkennt sollten auch besser im Verborgenen bleiben

Wurde vorher schon gesagt: MTV und die Major Radiostation ausschalten! Ein gutes Mittel um wieder frischen Wind in die Ohren zu bekommen. Ich sag nur - Gemafreies Webradio - das ist spannend und frisch! z.B. radiyoo.de. Rausgehen und jede Covermucke vermeiden - Frische Bands (die Kids sind zur Zeit nicht zu bremsen - gut so). Das Ohr (und vor allem der Kopf) wird das dankbar annehmen.

 

[Norz]

hab das ganze mal verflogen hier...
ich bin definitiv ein fan von dickem sound, kann aber der abyss-produktions-meinung
zustimmen. es ist wohl falsch bands den sound des studios aufzudruecken. das gleiche kannte man damals von century media platten die alle aus dem woodhouse (?) kamen...
andererseits kann ich mir gut vorstellen, dass so schmalspurneurotiker wie Dimmu Borgir und viele andere zum Peterli hinfahren und sagen "hör ma du has so n jeilen sound, mach uns mal ne platte". am ende kommt dann der hypo-sound bei raus und alle sind froh. tjoar...

@SummernightChild: nenn doch mal n beispiel für eine aktuelle metalband die einen _eigenen_ sound hat und die du suppi findest.

 

[lordbuggy]

Was ich eingangs mit dem Sound der Stradivari meinte, ist folgendes:

Ein edels Instrument mit einem guten Musiker kann im Alleingang die Offenbarung sein (nehmen wir Hendrix, eine gute Strat und einen guten Marshall und eine ordentliche Aufnahme).
Wenn du nun aber 10 Hendrixe gleichzeitig spielen lässt, so wirst du von dem "gnadenlosen Anschlag", der "tollen Sustain" und der "Mikrophrasierung" nicht mehr sooo viel mitbekommen, da die Masse zwar den Sound breiter macht, aber die Individualität sowohl der Instrumente, als auch der Spieler leidet!

Dies ist im Orchester schon seit zig 100 Jahren Gang und Gebe!
Es gibt Tutti-Passagen, da kommt es auf den homogenen, breiten und monströsen Gesamtklang an (da könnte der Stargeiger auch ne 08/15 Geige spielen - das hört KEINER)
Wenn dann aber eine Solostimme/Passage dran ist, dann trennt sich die Spreu vom Weizen.
Hier kann man sehrwohl minimalste Unterschiede warnehmen!
(Wobei ich jetzt nicht damit sagen will, dass bei Gesamtorchesterpassagen die Musiker und Instrumente keine Rolle mehr spielen - Die Wiener Ph. sind da dann doch noch was anderes, als das Höxter-Feuerwehrorchester).

Gitarrenwände sind ein tolles und eindrucksvolles Mittel in der Musik -
Mein Kritikpunkt an vielen Nu-Metal Nu-Rock was auch immer Produktion ist, dass gerade auf der Gitarre wenig wert auf Individualität gelegt wird.
(SOAD und einige andere meine ich jetzt nicht - eher schon Disturbed oder so)

Gruß Christoph

ps @guardian - WIE? WAS? Alte Blind Guardianscheiben?? Mach dich nicht über meine Jugend lustig Also ich finde den Sound immer noch "irgendwie eigen" und kenne aus der Zeit einiges, was eher in die "oh mein Gott"-Kategorie fällt! (Running Wild, Grave Digger)

 

[Draiden]

also nu metal sind für mich linkin park und limp bizkit und nich disturbed...nur weils neuerdings bekannte band is muss doch nich der zusatz nu kommn
das is ne eigene stilbeschreibung (und hat mit metal meiner meinung anch wenigh zu tun...also auf lp und lb bezogn)
und soad kann ich schoma garnich einordnen %)

mfg drai

 

[czernebog]

Das problem vieler neuer Metalscheiben ist doch nicht der Sound sondern die Musik.. Ich höre mir die neuen Alben von Dimmu Borgir nicht an weil der Sound "doof" ist, sondern weil der Musik das Gefühl flöten gegangen ist.
Natürlich ist der Sound ein sehr wichtiges Element aber solang alles differenziert rüberkommt steht doch über dem Sound definitiv das künstlerische Können der Bands..
Und das Tätgren nach der Enthroned... nur noch Mist produziert hat seh ich nicht ganz so.. auch wenn cih jetzt nicht viele seiner Produktionen (bewußt) kenne, so hat mich doch eine Shining Platte von ihm komplett begeistert.. Die Klang irgendwie gut produziert aber trotzdem eiskalt.. Kälte die nicht an miserable Aufnahmebedingungen geknüpft ist..

Gruß

 

[mittichec]

Das problem vieler neuer Metalscheiben ist doch nicht der Sound sondern die Musik.. Ich höre mir die neuen Alben von Dimmu Borgir nicht an weil der Sound "doof" ist, sondern weil der Musik das Gefühl flöten gegangen ist. Natürlich ist der Sound ein sehr wichtiges Element aber solang alles differenziert rüberkommt steht doch über dem Sound definitiv das künstlerische Können der Bands..

Jepp, das stimmt natürlich schon sehr , aber wenn alle Bands bzw. neuen Alben gleich klinen dann ists auch nicht mehr so differenziert.

Und das Tätgren nach der Enthroned... nur noch Mist produziert hat seh ich nicht ganz so.. auch wenn cih jetzt nicht viele seiner Produktionen (bewußt) kenne, so hat mich doch eine Shining Platte von ihm komplett begeistert.. Die Klang irgendwie gut produziert aber trotzdem eiskalt.. Kälte die nicht an miserable Aufnahmebedingungen geknüpft ist..

Nach den Aufnahmen der Enthrone Darkness hat Tätgren sein gesamtes Pult in zement eingegossen und die Mikroständer am boden festgenietet und alles hörte sich nur noch gleich an.

Dimmu, Hypocrisy, Old Man's Child und so ziehmlich jede zweite Nuklear Blast Band. Alles was ausm Abyss studio kam klang gleich.
Also soundtechnisch. Aber das macht die sache auch langweilig.
Oldmanschild zum beispile:
Die Shades klang noch total eigen, total stimmungsvoll und den Songs gerecht.
ebenso die Pagan Prosperity, erst die irgendwas 666 ausn abyss studios klang exakt wie entrhone und dem klang von oldmanschild und der Stimmung der Musik ÜBERHAUTO NICHT gerecht.

ich glaube das wollte ich sagen.!

mitti

 

[czernebog]

Nach den Aufnahmen der Enthrone Darkness hat Tätgren sein gesamtes Pult in zement eingegossen und die Mikroständer am boden festgenietet und alles hörte sich nur noch gleich an

Er hat ja mit der Enthroned, damals höchstwahrscheinlich unbewußt, ja schon in gewisser weise einen Soundmeilenstein in die Metalwelt gesetzt.
Das ihm danach alle die Bude einrennen und genau den "Abyss"-sound haben wollen kann man ihm ja wohl schwer anlasten. Wenn ich mich recht entsinne, hat er zur Schließung des Studios genau das als Grund angegeben.

Worauf ich eigentlich hinaus wollte.. hör dir mal von Shining die " Livets Aendhallplats" an. Mein erster Gedankengang war: doofer "Pop"Name für 'ne Band, Black Metal 2001, Abyss, Tätgren, kann ja nur Bombastkacke sein... aber was dann aus den Boxen kam... wie schon gesagt.. klingt wie ein dicker, phatter Eiszapfen

Gruß

 

[Lemmy1945]

Hi,

ein Verstärker prägt den Sound eines Gitarristen natürlich zu einem gewissen Teil mit, die Spielerischen Fähigkeiten des jeweiligen Musikers, denke ich, kann er jedoch nicht verdecken. Einen guten Gitarristen erkennt man auch als einen solchen. Da ändert auch die Qualität einer Aufnahme- ob gut oder schlecht- nichts daran.

In den 60er/70er Jahren waren es vorallem Marshalls die das Soundbild der Gitarrenmusik prägten. Dennoch- so scheint es- waren der Sound und der Gitarrist eher auf den Aufnahmen zu erkennen als das bei heutigen möglich ist.
Das liegt meines Erachtens nach aber auch daran das zur damaligen Zeit die Möglichkeiten der Studios- in punkto Nachbearbeitung- andere waren als sie es heute sind. Ein PC zum beispiel war noch garnicht vorhanden
Dies lässt die Aufnahmen jener Zeit Ehrlicher erscheinen als es die heutigen, glattpolierten Studioproduktionen und sind es meiner Meinung nach auch.
Ich denke das auch die Produzenten vergangener Jahre eher darauf aus waren die Individualität des Künstlers hervor zuheben als die der Gegenwart- kann aber auch nur ne Subjektive Annahme sein, da Damals die Qualität des Equipments aufgrund unterschiedlicher Werte der Bauteile nicht immer die selbe war.

Ich finde das eben gerade die kleinen Fehler in einer Aufnahme das Salz in der Suppe sind. Aber jedem das seine.

Gruß Lemmy

 

[Draiden]

die kleinen Fehler in einer Aufnahme das Salz in der Suppe

bin mir immernoch unschlüssig ob ich n fehler inner aufnahme haben wollte...

mfg drai

 

[holgi]

Ich war vor ner Woche auf einem Metalfestival, der Kollege am Mixer mühte sich den Sound der ca 15 Bands zu differenzieren, stilistisch ging es vom klassischen Kastratenmetal (was ne Bezeichnung!) über Gothicmetal bis hin zum Death/Grind, bis auf 2 Bands hatten leider alle mehr oder weniger den gleichen Gitarren- und Drumsound, ergo: es waren ENGL, Marshall und Mesa Amps im Einsatz. Warum drehen alle an ihren schweineteuren Amps und Effekten nur um am Ende den gleichen 0815 HighGain Sound zu braten?
Zum Thema ABYSS. Ja, ich kann es auch nicht mehr hören. Wo sind Produktionen der Marken: Death-Spiritual-Healing, Obituary-Cause-Of-Death, Kreator-Extreme-Agression, oder besser weil ausgesprochen eigenständig und unverwechselbar: Morbid-Angel usw usf geblieben? Für meinen Geschmack hatten die noch SEELE.
Auch richtig ist wie zuvor angesprochen; im Underground des Musikmarktes gibt es jede Menge Individualisten, man sollte wirklich mehr an Engagement investieren und genau dort wühlen und testen.

 

[mittichec]

man sollte wirklich mehr an Engagement investieren und genau dort wühlen und testen.

WORD! Darum habe ich es mir auch angewohnt auf Konzerten meist die CDs der Vorbands zu kaufen.
Und glaub mir, damit hab ich meine Plattensammlung schon um so MANCH geiles Stück erweitert!!!

Mitti

 

[holgi]

WORD! Darum habe ich es mir auch angewohnt auf Konzerten meist die CDs der Vorbands zu kaufen.
Und glaub mir, damit hab ich meine Plattensammlung schon um so MANCH geiles Stück erweitert!!!


Kann ich nur bestätigen, vor allem passiert bei mir folgendes; meine Hörgewohnheiten in Sachen Soundstruktur ändern sich wenn ich die Hochglanzmetalproduktionen mal aussen vor lasse. Und Leute, mal Hand aufs Herz, unser Sound- und sei er noch so strange- ist vor allem eines, INDIVIDUELL ! Mir kommt es vor allem darauf an irgendwas eigenes auf die Beine zu stellen, Sounds zu kopieren ist für mich das Gleiche wie Songs zu kopieren, langweilig!

 

[steelyard]

Was noch garnicht erwähnt wurde ist, dass dem Equipment viel zu viel Gewicht beigemessen wird.

In der Rockgeschichte gibt es reichlich Beispiele für Gitarristen, die mehrmals ihr Equipment radikal ausgewechselt haben und dennoch ihren markanten Sound behielten.

 

[Utz]

Mal ne Frage:


Jemand hat hier von altem, kratzigen, schmiutzigen Sound geredet.


Also. Ich finde den Sound von Soilwork Sentenced usw. schon sehr geil.

Den 80s Style Sound eher nicht. Denn gerade der (!) kam mir absolut nüchtern technisiert und leblos vor.

Aber was mir richtig gefällt ist so ein brutalo-rotz-sound. wo die boxen zwischendurch mal bei knarren. wo so hammermäßig mit [g=105]gain[/g] geballert wird, und darüber spielt dann irgend n typ n hammer solo mit ner milliarde bedings und tappings und der schlagzeuger verprügelt sein drumset geradezu. das alles zusammen soll dann bitte nach weltuntergang klingen. die solo gitarre soll fauchen und heulen, der [g=118]bass[/g] und die rhythmus gitarre sollen brüllen. also, wirklich BRÜLLEN. das man jeden einzelnen sägezahn von der zerre in der wellenform erkennen kann. dann is das amtlich

 

[mittichec]

Aber das gleiche bekommst du auch auf der aktuellen Vital Remains, zumindest was das stylistische angeht.
Aber zieh dir mal den Sound von der Scheibe rein. Du musst halt deine Anlage ein bischen Lauter machen als bei Soilwork, aber dafür bekommst du auch einen viel schöneren und nicht so matschigen Sound.
Grade Soilwork finde ich als ein absolutes Negativbeispiel für die Soundentwicklung momentan im Metal Bereich.

mitti