Mixing Practice Maurizio Pagnutti Sextet

[Gel Mitglieder 16064]

Die krummen Töne machen aber den Charme aus. ... Was willste da mit Melodyne verunstalten? Vor allem bei Jazz sollte man nichts verbessern oder gerade biegen.

 

[AWF]

Wir können dein Problem auch bei einer Tasse Cafe klären falls du heute in dus bist und Zeit hast.

Also zu dem Thema möchte ich mich mal äussern:

Ich finde Feedbacks im Forum nett, aber nur nett.

Ich habe erst vor kurzem eine Auftragsmischung gemacht und es kam vom ME keine Bitte hier oder da etwas zu ändern.
Früher kam das schon mal vor das der ME meinte "könntest du mal gucken...".

Der letzte Mix hatte 120 Spuren und wurde von Abbey Road gemastert.

Es gibt nirgends so viel unnötiges Gemeckere und Kritik wie hier bei rec.de. Und meist sind das so banale Dinge die den Song nicht besser machen würden, nur die "Leidenschaft" eines Mischers mehr betonen würde.

Ein Mix ist immer ein ganzes Puzzle und nie nur ein paar Ecken die für manche so extrem wichtig sind, wichtiger wie das Puzzle selbst. Der Mix ist das fertige Puzzle und das Mastering meinetwegen der Bilderrahmen oder sonst was.

Ich kann verstehen das jetzt Du lieber Flipnaut keine Feedbacks annehmen möchtest die alles andere wie deinen Mixvorstellungen entsprechen würden, und das ist gut so.

Ein eigene Vision zu haben ist mehr wert als Referenzen zu kopieren und wie alle andere zu klingen.

Meine Version war schnell gemischt (ca.20-30) und diente nur einem Test (wir haben ja Blackfriday).
Aber ich gehe auch nicht hin und ändere jetzt den Mix nur weil jemand, der andere Vorlieben hat meint ich müsste hier und da etwas ändern. Wäre es eine musikalische Bereicherung dann ja, aber nur des Sounds Willen niemals.

So, nun muß man sich fragen, würde denn eine nassere Version (wie Bordon) empfiehlt musikalischer klingen?

Bei Raum würde ich immer testen, denn Raum vermittelt mein Feeling. Das wäre jetzt eine Kritik, die man annehmen kann und evtl. testen sollte.

Hätte Bordon geschrieben "ich finde die Snare ist nicht fett genug", dann wäre es wieder eine technische Sache, vor allem benötigt Jazz keine fette Snare und könnte man eher ignorieren.

Das technische überlasse ich dann lieber einem ME meines Vertrauens, anstatt auf diesem Forum.

Bordon meinte bei mir:

mein Mix wäre zu direkt und die Drums zu weit vorne. Zu laute Drums machen einen Mix kaputt und fehlende Rauminformation weniger Gefühlvoll.

Das sind Dinge die das Feeling betreffen. Aus diesem Grund schaue ich noch mal nach.

 

[georgyj]

Die krummen Töne machen aber den Charme aus. ... Was willste da mit Melodyne verunstalten? Vor allem bei Jazz sollte man nichts verbessern oder gerade biegen.

Naja, wenn die gemeinsam gespielten Akkorde derart oft schief klingen, ist eigentlich schon Korrekturbedarf da.

 

[synthpark]

Die krummen Töne machen aber den Charme aus. ... Was willste da mit Melodyne verunstalten? Vor allem bei Jazz sollte man nichts verbessern oder gerade biegen.

na man korrigiert ein paar "schiefe Töne" und danach klingts wie Schlager.

"Schau, der Toningenieur hat all unsere Spielfehler korrigiert, jetzt fällts mir wie Schuppen von den Augen"

Der Referenzmix ist schon ziemlich nah am Optimum.

 

[Gel Mitglieder 16064]

Die krummen Töne machen aber den Charme aus. ... Was willste da mit Melodyne verunstalten? Vor allem bei Jazz sollte man nichts verbessern oder gerade biegen.

na man korrigiert ein paar "schiefe Töne" und danach klingts wie Schlager.

"Schau, der Toningenieur hat all unsere Spielfehler korrigiert, jetzt fällts mir wie Schuppen von den Augen"

naja, da ich selbst Musiker bin, lasse ich das, denn bei Fehlern würde ich eher üben und es nochmal einspielen bis es sitzt. Für mich ist Jazz wie eine Momentaufnahme, wenn es da ein paar Fehler gibt finde ich das schön.

 

[synthpark]

naja, da ich selbst Musiker bin, lasse ich das, denn bei Fehlern würde ich eher üben und es nochmal einspielen bis es sitzt. Für mich ist Jazz wie eine Momentaufnahme, wenn es da ein paar Fehler gibt finde ich das schön.

wo sind denn hier Fehler? Im Endmix hör ich keine Fehler.

 

[stoman]

@AWF:
Du musst eben zwischen Meinungen und Kritik unterscheiden. Meinungen helfen ganz einfach dabei, eine Standortbestimmung durchzuführen (wie kommt mein Werk bei der Masse an?), haben aber natürlich keinerlei verbindlichen Charakter. Was letztlich zählt, ist die Vision des Mischers, bzw., wenn es eine Auftragsarbeit ist, der Wunsch des Kunden.

Technische Kritik ist aber m.E. immer positiv zu bewerten. Ob sie aus fachlich kompetentem Munde kommt, erkennt man als einigermaßen gereifter Mischmensch ja durchaus. Jeder von uns weiß aber, dass man - auch als Profi - dazu neigt, sich seine eigene Arbeit schön zu hören und technische Fehler, die man in den Werken anderer Mischer sofort erkennen würde, zu überhören. Da können solche Kritiken durchaus helfen, seinen Blick auf genau diese Problemstellen zu richten.

Ob und wieviel man von der erhaltenen Kritik positiv umzusetzen vermag oder möchte, liegt ja dann wieder ganz beim Empfänger.

 

[Gel Mitglieder 16064]

Wir können dein Problem auch bei einer Tasse Cafe klären falls du heute in dus bist und Zeit hast.

Also zu dem Thema möchte ich mich mal äussern:

Ich finde Feedbacks im Forum nett, aber nur nett.

Ich habe erst vor kurzem eine Auftragsmischung gemacht und es kam vom ME keine Bitte hier oder da etwas zu ändern.
Früher kam das schon mal vor das der ME meinte "könntest du mal gucken...".

Der letzte Mix hatte 120 Spuren und wurde von Abbey Road gemastert.

Es gibt nirgends so viel unnötiges Gemeckere und Kritik wie hier bei rec.de. Und meist sind das so banale Dinge die den Song nicht besser machen würden, nur die "Leidenschaft" eines Mischers mehr betonen würde.

Ein Mix ist immer ein ganzes Puzzle und nie nur ein paar Ecken die für manche so extrem wichtig sind, wichtiger wie das Puzzle selbst. Der Mix ist das fertige Puzzle und das Mastering meinetwegen der Bilderrahmen oder sonst was.

Ich kann verstehen das jetzt Du lieber Flipnaut keine Feedbacks annehmen möchtest die alles andere wie deinen Mixvorstellungen entsprechen würden, und das ist gut so.

Ein eigene Vision zu haben ist mehr wert als Referenzen zu kopieren und wie alle andere zu klingen.

Meine Version war schnell gemischt (ca.20-30) und diente nur einem Test (wir haben ja Blackfriday).
Aber ich gehe auch nicht hin und ändere jetzt den Mix nur weil jemand, der andere Vorlieben hat meint ich müsste hier und da etwas ändern. Wäre es eine musikalische Bereicherung dann ja, aber nur des Sounds Willen niemals.

So, nun muß man sich fragen, würde denn eine nassere Version (wie Bordon) empfiehlt musikalischer klingen?

Bei Raum würde ich immer testen, denn Raum vermittelt mein Feeling. Das wäre jetzt eine Kritik, die man annehmen kann und evtl. testen sollte.

Hätte Bordon geschrieben "ich finde die Snare ist nicht fett genug", dann wäre es wieder eine technische Sache, vor allem benötigt Jazz keine fette Snare und könnte man eher ignorieren.

Das technische überlasse ich dann lieber einem ME meines Vertrauens, anstatt auf diesem Forum.

Bordon meinte bei mir:

mein Mix wäre zu direkt und die Drums zu weit vorne. Zu laute Drums machen einen Mix kaputt und fehlende Rauminformation weniger Gefühlvoll.

Das sind Dinge die das Feeling betreffen. Aus diesem Grund schaue ich noch mal nach.

Jau bei den Räumen habe ich die meiste Zeit investiert: Welche Raum gibt dem Instrument Charakter und passt gleichzeitig zu den anderen Räumen und dem Raum der Drums und Piano, sodass es zueinander passt, aber alles auch separiert ist. Also habe ich eher kleinere Räume gewählt, die ins Setting passen und die Räume so zugemischt, dass sie kaum auffallen, aber Charakter ergänzen. Mein Abhörplatz ist mittel trocken mit Basotect über mir, neben mir und an der Wand sowie hinten ein Diffusor mit rund 4 Metern Breite d.h. die Räumlichkeit bildet sich hier einigermaßen gut ab glaube ich. Zu viel wollte ich auch nicht machen, denn die meisten Hörer haben ja eher nasse Räume, sodass mehr Hall schnell zu viel sein kann, wenn man ein dunkles Jazzfeeling erzeugen will und ich hatte auch eher einen trockenen Sound im Kopf und ja Du triffst es auf den Kopf: Ich habe meist eine Vision eines Mixes im Kopf, wenn ich etwas anfange zu mischen... da entwickelt sich was... ist als wenn ich einen Song schreibe... Dieses Stück hier gefällt mir. Gibt aber auch Songs, die finde ich scheiße und wenn ich diese dann mische, kommt auch nichts Gutes dabei heraus.

Ich nehme mir aber Feedback eigentlich immer zu herzen (wie die meisten hier ja eigentlich auch wissen) und vor allem, wenn ich mit einem Mix noch nicht zufrieden bin, dann feile ich solange herum und mache neue Revisionen, bis ich zufrieden bin. Das können schnell zehn Mixe sein. Ich denke es liegt daran, dass ich das, was ein Mastering Engineer macht, versuche über den Mix zu erzeugen. Hier war es eben mal so, dass ich direkt zufrieden war. Es klingt auf KH, LS, Handy und Tablet überall gut. SInd ja auch super Spuren - und die meisten Mixe hier sind ganz cool. Ich habe auch tatsächlich etwas anders gemischt als alle hier, was dem Mix eben auch bisschen Charakter beifügt. Ob der ME nun wieder Höhen dazu gießen würde? Who knows... aktuell erinnert es mich im Ansatz an Ribbon Mics, was ich nice finde.

Überwiegend finde ich das FB auf Rec.de aber brauchbar und toll. Ich mag es und macht Spaß, über Mixe zu sprechen und anderen Tipps zu geben, wie auch Tipps zu erhalten. Klar ist es auch so, dass ich die Fähigkeiten der Mischer kenne: Einem FB von Andy, RR, Synthpark vertraue ich mehr als jedem anderem hier auf der Plattform Bei Bordons Feedbacks bin ich sowieso eher vorsichtig.

Hmm zu den anderen Punkten habe ich ganz viel genickt, die Du gut zusammengefasst hast. Aktuell verspüre ich keinen Bedarf etwas zu ändern an diesem Jazz Mix. Klar, ich könnte noch nen Raum parallel auf dem Master beimischen zum Beispiel, sowas kann man immer mal machen. Ach aber eigentlich hoffe ich, dass es auf cambridge demnächst mal wieder heißen Scheiß gibt, den man mischen kann

 

[Gel Mitglieder 16064]

naja, da ich selbst Musiker bin, lasse ich das, denn bei Fehlern würde ich eher üben und es nochmal einspielen bis es sitzt. Für mich ist Jazz wie eine Momentaufnahme, wenn es da ein paar Fehler gibt finde ich das schön.

wo sind denn hier Fehler? Im Endmix hör ich keine Fehler.

ich habe auch keine gehört

 

[Gel Mitglieder 16064]

@AWF:
Du musst eben zwischen Meinungen und Kritik unterscheiden. Meinungen helfen ganz einfach dabei, eine Standortbestimmung durchzuführen (wie kommt mein Werk bei der Masse an?), haben aber natürlich keinerlei verbindlichen Charakter. Was letztlich zählt, ist die Vision des Mischers, bzw., wenn es eine Auftragsarbeit ist, der Wunsch des Kunden.

Technische Kritik ist aber m.E. immer positiv zu bewerten. Ob sie aus fachlich kompetentem Munde kommt, erkennt man als einigermaßen gereifter Mischmensch ja durchaus. Jeder von uns weiß aber, dass man - auch als Profi - dazu neigt, sich seine eigene Arbeit schön zu hören und technische Fehler, die man in den Werken anderer Mischer sofort erkennen würde, zu überhören. Da können solche Kritiken durchaus helfen, seinen Blick auf genau diese Problemstellen zu richten.

Ob und wieviel man von der erhaltenen Kritik positiv umzusetzen vermag oder möchte, liegt ja dann wieder ganz beim Empfänger.

ja genau ihr meint im Prinzip das gleiche denke ich

 

[Gel Mitglieder 16064]

Hier mein Mix:

jau viel besser.

Also was mir noch auffällt... hmm... Snare unten ist Phase gedreht? (solltest Du drehen) - aktuell darf da noch bisschen mehr Deadnotes kommen meine ich. Deine HH ist sehr laut, die darfste noch leiser machen. OHs passen jetzt finde ich. Mach so bei 50 Hz einen weichen Low Cur, denn die BD wummert so von Natur aus, weshalb ich an der Stelle was gemacht habe. Hier hat wie ich finde die untere Snare irgendwie mehr Charme als die obige, weshalb ich die minimal lauter gemacht habe. Rest kann man alles so lassen finde ich. Ich finde das ist auch nicht zu nass oder zu trocken - gutes MIttelding. In diesem Part wo nur die Drums spielen fehlt mir bei Dir noch verglichen zu meinem Mix diese Thickness. Als die Schwere der Drums. Aber im Mix fällt das gar nicht auf und gibt Transparenz oder diese Luftigkeit.

Aber ich kann jetzt, wenn ich auf meinen Mix umschalte verstehen, warum Dir da Höhen fehlen - meiner hat ne dunklere / wärmere Abstimmung. Insofern gut möglich, dass ein ME nun mit seinem A-Designs Hammer or whatever Höhen dazu geben würde und die Becken wieder rausholt Ich glaube ich habe so gemischt, weil das Klavier so nice dark klingt. An dem habe ich nichts verändert und den Rest darauf abgestimmt. Das Klavier sollte so minimal vor den Drums auch noch stehen, weshalb ich die Höhen per Hicut behandelt habe... aber den leichtesten, den es da gibt

 

[georgyj]

Im Gegensatz zum Referenzmix kann man bei Georgyj's Mix die Blasinstrumente im Intro differenzieren, finde ich sehr gut. Wie macht man so etwas?

Ich denke, das liegt am Panning. Ich habe die Trompete als dominantestes Instrument in die Mitte genommen, und die 2 tieferen, Posaune und Sax, links und rechts. Daher liegen diese weiter auseinander und sind leichter zu differenzieren.
Weil hier gerade so viel von Räumen geredet wird: Ich habe soeben den neuen Fabfilter Pro R ausprobiert und muss sagen, das ist das erste Hallplugin, das mich wirklich beeindruckt.

 

[Gel Mitglieder 16064]

Habe jetzt doch nochmal ne Revision gemacht, um die Anschläge auf den Becken bisschen mehr zu promoten:

Ich habe den EQ unverändert gelassen, aber mache rund 1-2 GR auf den Overheads und booste mit Charly, einem Colourtool, das gefühlt und normalerweise teure Höhen ergänzen kann. Hier kommt es vermutlich nur minimal zum in Erscheinung, gleicht vermutlich den High Cut etwas aus.

 

[georgyj]

Hier mein Mix:

Die Overheads (inkl. Snare) erscheinen mir hier ziemlich zischelig und etwas zu mono, nicht so fein und breit wie im Jazz gewohnt.

Habe jetzt doch nochmal ne Revision gemacht, um die Anschläge auf den Becken bisschen mehr zu promoten:

Ich habe den EQ unverändert gelassen, aber mache rund 1-2 GR auf den Overheads und booste mit Charly, einem Colourtool, das gefühlt und normalerweise teure Höhen ergänzen kann. Hier kommt es vermutlich nur minimal zum in Erscheinung, gleicht vermutlich den High Cut etwas aus.

Klingt etwas noch Club, wie ein Live Mitschnitt. Mir klingt dieser Ansatz zu "klein".Auch ist mir während der Soli das Klavier manchmal etwas zu laut. Und Soli von der Seite machen mich leicht unrund. Ist aber natürlich alles Geschmackssache. Ich habe in meinem Mix versucht die Anschläge der Becken zu zähmen, weil der Rest vom Beckensound sonst quasi kaum zu hören war. Passt aber gut bei dir.

 

[Krusty]

Hier ist meiner:

 

[DocNo]

Hier mein Mix:

Finde ich richtig klasse, eigener Ansatz, spannend und nicht wie tausend mal zu vor Jazz langweilig gemischt wurde.

 

[Krusty]

Ich finde die meisten Mixe hier etwas belegt. Learys find ich auch echt gut. Kann das sein, das bei dir docno etwas heftig in der summe komprimiert ist?

 

[DocNo]

Ich habe volles Rohr komprimiert. Experimentell halt, normalerweise würde mir das so kein Kunde abnehmen.

 

[synthpark]

hier eine Mischung aus dem heimischen Kinderzimmer mit Adam A7 / Shure 840

 

[Krusty]

und noch mal einer von mir, der erste war so kreischend