Mix für Kassetten

  • Ersteller Homunkulus
  • Erstellt am
Ist ne WAV besser bei solchen Spielereien? Und wenn ja, weshalb?
Verlustfrei und timing-genau.

Soll das so zerren? Also ich meine so? o_O

Weisst Du was der Dynamikumfang eines Audiosystems ist?
 
@FredTadge : Also die Zerrung beim Gesang liegt hauptsächlich daran dass ich das Interface beim aufnehmen absichtlich extrem laut stelle damit das Signal schon etwas Banane im Programm ankommt.
Die Frage ist ja ob ich den Song so wie er ist auf Kassette bekomme. Möchte eigentlich ungern die Zerrungen weg nehmen. Zumindest nicht wenn es eine Lösung gibt um sie irgendwie mit zu übertragen.

Ich hätte ein kleines Beispiel von einem Musiker den ich gerne höre.


Bei ihm klingen die Sachen online eigentlich wie auf Kassette. Hab seine Sachen im Regal stehen. Da wird doch auch extrem mit Zerrung gearbeitet. Oder übersehe ich was?
 
@Graham : Also ja, im Optimalfall soll es so zerren.
Ich finde es persönlich ganz cool. Höre aber auch gerne noch das Genre Noise und fühl mich da sehr wohl.
Und ne, hab ich zwar schon mal gehört aber kann jetzt nicht direkt sagen was es damit auf sich hat.

Edit: Also sauber aufnehmen und am Ende erst alles zerren?
 
Da wird doch auch extrem mit Zerrung gearbeitet. Oder übersehe ich was?
Ja, da übersiehst du was. Man merkt, dass die Zerre bei dem überall so gewollt ist. Da wird nichts überlagert. Bei dir entstehen viele Verzerrungen "ungewollt" durch Überlagerung mehrerer Instrumente. Bei deinem Beispiel gibt's echte Dynamik. Alle Instrumente, die zerren sollen, zerren. Alle anderen nicht.

Nimm sauber auf und verzerre mittels VST in Reaper oder FL. Aber prügel das am Ende nicht so laut in den Limiter. Wenn du's laut haben willst, mach mittels EQ sauber und dann leicht nen Limiter drauf.
 
Hey @Homunkulus
Also ich find die Sachen klingen geil! :)
Die Files, die du hochgeladen hast: Sind das die mp3's oder ist das bereits auf Tape und von da wieder digitalisiert?

Tapes sind schon kein optimales Medium, aber mit gutem Bandmaterial und einem guten Tapedeck kann Mensch schon auch Musik hörbar auf Tape bringen. Grosse Klangveränderungen hörst du halt eben auch bei verzerrten Sachen, da würde es sich ev. anbieten, nicht schon von Anfang an soviel Zerre zu fahren.

Vielleicht hast du dir aber halt auch einfach ein zu billiges Band ausgesucht. Was hast du für ein Deck? Kannst du dieses Manuell aussteuern? Vielleicht ist da auch die VU-Anzeige nicht genau. Bei so krass verzerrte Sounds solltest du die 0VU-Grenze wirklich nur knapp berühren, ich würde nicht bei +2VU aussteuern, da haust du halt permanent noch mehr Zerre drauf.

Was du auch noch ausprobieren könntest: Es gibt von Klevgrand ein kostenloses Plugin, das heisst Tape:
ups. sorry. doch nicht kostenlos. war mal kostenlos:
https://klevgrand.se/products/dawcassette

Du kannst es aber mal kostenlos testen. Vielleicht dieses auf den Mixbus machen beim mischen, dann kannst du dir anhören, was beim Transfer auf Tape ungefähr passieren könnte. Mit einem Gain-Plugin kannst du dann die Zerre auf Band ein wenig simulieren. Wenn du dann fertig bist und auf das Tape überspielen willst, schaltest du das Plugin einfach aus. Es wird sicherlich nicht sehr genau sein, aber es könnte helfen..
 
@muffy : Ich kann direkt über die Boxen hören wie es klingt wenn ich auf Kassette überspiele. Kann theoretisch auch über das Deck abmischen. Aber das hat mir leider nur in Sachen Lautstärke geholfen.

Hörst Du, was aufs Band geschickt wird oder was aufgenommen wird. D.h. du müsstest bereits beim Mixen aufs Band aufnehmen und via Hinterband abhören, jedenfalls fürs Feintuning, damit man beim Mix schon hört, wie es klingen wird.
 
Sorry, habe was überlesen
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, erst mal sauberer aufnehmen und nicht direkt zu beginn alles übel zerren. Soweit bin ich jetzt. Also eher sauber aufnehmen und dann erst mit Plugins arbeiten. Soll heißen Interface vernünftig einstellen und nicht ständig bei Aufnahmen im roten Bereich herum eiern.
Der Pegel schlägt schon sehr oft in den roten Bereich.

@raketenmann : Die Dateien sind MP3´s bevor sie auf der Kassette sind. Auf der Kassette ist dann viel verloren und es klingt nicht mehr so stark. Komischerweise hat es damals bei den Noise Sachen die ich mache besser funktioniert. Aber da waren keine wirklichen Instrumente oder Gesang dabei. War bisher der einzige Versuch wo ne Kassette funktioniert hat.
Die Kassettenbänder sind tatsächlich die billigen. Die werden aber im Moment irgendwie überall her genommen. Auch der Musiker von Grainheim nutzt die billigen Bänder. Zumindest meines wissens.
Das mit der VU-Grenze sagt mir leider gar nichts. Ist ein Technics RS-BX606. Kenne mich aber mit der Technik nicht ganz so gut aus.

@muffy : Ja, ich kann direkt beim aufnehmen hören was aufs Band kommt. Und da klingt es meist schon nicht so geil. Leider.

@CFR : Referenzen kann ich schlecht schicken. Gibt ein paar Musiker die mir gefallen aber keinen der genau das selber macht.
Das Projekt "Schändermond", "Tagtraum", "Bergenot" usw. gehen in so eine Richtung wie der erste Song. Aber halt doch anders. Das zweite extrem verzerrte ist halt von vielen Sachen bissl inspiriert.
 
Die Dateien sind MP3´s bevor sie auf der Kassette sind. Auf der Kassette ist dann viel verloren und es klingt nicht mehr so stark. Komischerweise hat es damals bei den Noise Sachen die ich mache besser funktioniert. Aber da waren keine wirklichen Instrumente oder Gesang dabei. War bisher der einzige Versuch wo ne Kassette funktioniert hat.
Die Kassettenbänder sind tatsächlich die billigen. Die werden aber im Moment irgendwie überall her genommen. Auch der Musiker von Grainheim nutzt die billigen Bänder. Zumindest meines wissens.
Das mit der VU-Grenze sagt mir leider gar nichts. Ist ein Technics RS-BX606. Kenne mich aber mit der Technik nicht ganz so gut aus.
Also: Bei der Aufnahme würde ich nicht in den roten Bereich gehen. Was du da holst ist digital clipping, also digitale Verzerrung. Das sind die Art von Verzerrungen, die eigentlich kein Mensch möchte. Aber wenn das Teil deines Sounds sein soll - in der Musik ist alles erlaubt, was gefällt! :)

Ich würde allerdings schon empfehlen, eher clean aufzunehmen und Zerre über verschiedene Plugins hinzuzufügen. Welche das sind: Da gibt es 1000 Möglichkeiten. Gut und günstig ist bspw. Kazrog True Iron. Meist hilft es auch, verschiedene Zerren einzusetzen: also bspw, eine Snare über eine Preamp Emulation adicken, dann noch komprimieren mit einem Comp, der zerrt (bspw. 1176), dann noch einen EQ, der dreckig ist, dann noch die Drum summe ordentlich komprimieren, dann noch Bandsättigung drauf usw. so summiert sich schöne Zerre zusammen. Aber das ist ein anderes Thema...

Zurück zu deinem Tape Deck.
Wenn du bei diesem die Aufnahme aktivierst (also nur den Rec-Knopf), dann dürfte das Band eigentlich noch nicht los laufen, richtig? Dann wählst du den Tape Input aus (in deinem Fall wohl AUX), da kommt dann der Output deines Interfaces rein, oder? Dann hast du zwei waageerechte Balken, die von links nach rechts auf dem Display zum Takt der Musik hochpeitschen. Das nennt sich ein VU. Mithilfe des grossen Potis an der rechten Seite des Geräts solltest du den Input Level so anpassen können, dass die Anzeige bei den lautesten Stellen bei 0 VU ankommt, also nur kurz in den roten Bereicht geht. Dies gerne ein paar Sekunden, bis zu einer Minute mal überprüfen. Wenn das alles eingestellt ist wieder zurück zum Anfang der Aufnahme, Rec und Play gleichzeitig drücken und dann erst aufnehmen!
Auf dem Foto hier siehst du die Balken. Oben ist der Linke, unten der Rechte Kanal...

EDIT: dein tapedeck hat einen BIAS Adjust. Vermutlich muss dieser auch noch richtig eingestellt werden, das weiss ich leider nicht wie es funktioniert...
 

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Ich hab jetzt mal in FL Studio zumindest die Stimmverzerrer gefunden und werde mal gezielt ausprobieren was ich da machen kann. Evtl liegt es tatsächlich nur an dieser dumme Sache mit dem zu verzerrten aufnehmen. Auf jeden fall werde ich mal versuchen bisschen schöner aufzunehmen. Ich glaube damit wäre schon einiges besser. Hoffe ich zumindest.
Das mit dem Deck muss ich mir mal in Ruhe ansehen wenn ich daheim bin. Aber den Pegel den du meinst hab ich schon entdeckt. Dann muss ich mal alles einstellen und schauen ob es besser wird.
Jetzt hab ich zumindest mal ein paar Sachen auf die ich achten kann.
Bin über weitere Tipps natürlich sehr dankbar. Bin grade nur Unterwegs, deswegen die etwas kürzere Antwort.

@Graham : Danke für das Video. erklärt es nochmal deutlich.
 
Ich hab jetzt mal in FL Studio zumindest die Stimmverzerrer gefunden und werde mal gezielt ausprobieren was ich da machen kann. Evtl liegt es tatsächlich nur an dieser dumme Sache mit dem zu verzerrten aufnehmen. Auf jeden fall werde ich mal versuchen bisschen schöner aufzunehmen. Ich glaube damit wäre schon einiges besser. Hoffe ich zumindest.
Das mit dem Deck muss ich mir mal in Ruhe ansehen wenn ich daheim bin. Aber den Pegel den du meinst hab ich schon entdeckt. Dann muss ich mal alles einstellen und schauen ob es besser wird.
Jetzt hab ich zumindest mal ein paar Sachen auf die ich achten kann.
Bin über weitere Tipps natürlich sehr dankbar. Bin grade nur Unterwegs, deswegen die etwas kürzere Antwort.

@Graham : Danke für das Video. erklärt es nochmal deutlich.
Also wenn du dir bisher wirklich überhaupt keine Gedanken über das Einpegeln gemacht hast, würde ich tatsächlich den Fehler erstmal da vermuten!
 
Ach ja, wenn Du zu laut aus dem PC / Interface kommst und du damit bereits die Eingänge vom Tape-Deck überfährst, zerrt es immer selbst wenn du mit dem Pegelknopf soweit unten bleibst, dass die VU Meter im grünen Bereich bleiben.

Versuche mal, mit lediglich rund -20 bis -18 dBFS aus der DAW rauszugehen, vielleicht hilft das. (Das bedeutet, dass die Signale nur etwa im Bereich der Mitte bzw. vielleicht maximal 60% des Anzeigebereichs des Meters in FL peaken sollten).
 
Da ich aber einen Großteil meiner Musik über Kassetten konsumiere,

Aus reiner Neugier: Magst du erklären, warum du das so machst? Mir würden da kaum Gründe einfallen, außer vielleicht, dass ich ein liebgewonnenes Vintage-Abspielgerät hätte oder ein Auto, in dem bereits ein Kassettenspieler drin ist. Oder ein Walkman - aber uh...
 
@raketenmann : Ja, ich hab mir da tatsächlich nie einen Kopf drum gemacht. Zumindest könnte das mal eine Baustelle sein an der man arbeiten kann. Muss mich da mal in ruhe hinsetzen und es austesten.
Weil gehen tut es ja. Irgendwie bekommen die Leute ihre Musik ja auf Tapes. Ich werd den Fehler sicher noch finden.
Im Vergleich zum ersten Versuch hat es das letzte mal schon besser funktioniert.

@Sascha Franck : Einfach so. Ich mag das Medium weil man kleine Auflagen gut verbreiten kann und einfach aus nostalgischen Gründen.
Bei den Bands die ich höre gibt es immer ca. Auflagen von so 30-50 Tapes. Alles bewusst limitiert und eben allein daheim hergestellt.
Ich mag den DIY Charakter von Kassetten. Im Noise und Dungeon Synth wird auch fast nur auf Platten oder Tapes veröffentlicht.
 
und einfach aus nostalgischen Gründen.

Kann ich an sich gut verstehen, Kassetten waren früher mein halbes Leben. Hab' unfassbar viele LPs überspielt und während der Aufnahme immer die relevanten Infos der LP auf die Kassettenpappen übertragen. Gelegentlich war ich sogar so wahnsinnig, die Zählerstände einzelner Nummern aufzuschreiben (musste man halt nach dem Zurückspulen nullen und es galt nur für ein Gerät). Und das Ganze ging dann mit 'nem Fostex und später 'nem Tascam (Porta Two, vielleicht nach dem Fostex *die* Legende) auch mehrspurig auf Kassette weiter. Walkman (bzw. Aiwa - was für ein Glaubenskrieg damals) gab's natürlich auch.
Aber dann hab' ich vor einiger Zeit mal 'nen Schuber Tapes rausgeholt und das Tapedeck entstaubt - was für ein Grauen. Abgesehen davon, dass die fast nicht mehr hörbar waren, ist das auch einfach so unkomfortabel wie nur was gewesen. Klar, kamen sehr nostalgische Gefühle auf (vor allem, weil es locker 20 Jahre her ist, dass ich mein Tapedeck angeworfen habe), aber ich war doch unverzüglich dankbar für die moderne Technik, auch wenn der kurze Ausflug sehr nett war. Vielleicht reaktiviere ich nochmal so'ne olle Mono-Radio-Kassette-Kombi von Universum für die Küche, um mal den riesigen Wust meiner Mixtapes durchzuhören. Wahrscheinlich ist Bandsalat vorprogrammiert, aber wozu hat man schon Bleistifte...
 
Ja, es macht natürlich mehr Stress als z.b. Spotify und Kollegen. Aber ich nehme mir gerne Zeit zum Musik hören und es stört mich nicht ab und an aufzustehen um eben die Kassette zu drehen. Ich höre auch viel wenn ich am PC sitze und etwas vor mich hin werkel. Für die Küche hab ich einen Walkmanersatz der mit ner JBL Box verbunden ist. Funktioniert und bin damit zufrieden.
Ich mag das Format einfach und irgendwie macht es auch Spaß ein Medium zu nutzen das eher eingestaubt ist.
Im Black Metal kommen im Moment wieder FloppyDisks als Medium. Kann man sehen wie man will. Ich find es eher seltsam. Aber auch da gibt es Leute die zumindest Sammeln und sie haben wollen :)
 

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