meine eigene persönliche erfahrung bzg. neuem (unnötigem)equipment - denkt mal drüber nach

Wir pimpen halt unser Equipment und unsere Systeme, aber ganz ehrlich ...

wir hören den Unterschied schon und freuen uns über jedes kleine dazugewonnene Detail ... es ist unser Hobby, warum nicht. Immernoch besser als tausende Euros in eine 10tausend Watt Anlage für den Golf da draußen auf der Straße zu stecken und sich das Gehör weg zu schießen.

Solange man nicht am Essen und an der Familie spart :D ...

, Iba
 
wir hören den Unterschied schon und freuen uns über jedes kleine dazugewonnene Detail ... es ist unser Hobby, warum nicht. Immernoch besser als tausende Euros in eine 10tausend Watt Anlage für den Golf da draußen auf der Straße zu stecken und sich das Gehör weg zu schießen.

Wenn ich mir die momentane Musikszene anhöre, in der technische Qualität oftmals benutzt wird, um die Abwesenheit jeglicher kreativen Qualität zu kaschieren, frage ich mich, ob einige Produzenten nicht vorher nen Golf mit ner 10kW Anlage hatten, bevor sie sich ein Studio gebaut haben.

Gruß
Juggernaut
 
@fmo

da haben wir scheinbar unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Ich würde mir jedenfalls mehr Workshops und solche sachen in Recordingmagazinen wünschen. Wenn jemand einen Tipp für mich hat, welches Magazin am ehesten in diese Richtung geht und wo weniger neue Produkte vorgestellt werden, dann bin ich dankbar :)
 
@fmo

fmo schrieb:
Ich lese alle relevanten Fachmagazine zum
Thema Homerecording nun fast seit 20 Jahren.
Aber ich würde mir nicht anmassen, dort
mangelnde objektivität zu unterstellen.

Mit dieser Aussage gehst Du in jedem dritten Post hausieren, aber mal ehrlich:
Bist Du wirklich stolz darauf, dass Du den Verlagen eine so große Menge Kohle in den Rachen wirfst?

Diese Magazine sind nicht alle grundlegend schlecht, aber erstens lesen sich viele Testberichte wie ausformulierte Featurelisten von Thomann oder Musicstore und zweitens kratzen viele Artikel nur an der Oberfläche eines tief gehenden Themas.
Auf vielen Seiten im Internet gibt es meines Erachtens vielschichtigere Informationen zu Equipment und dessen Praxisrelevanz, als in diesen Magazinen.

fmo schrieb:
Ich habe auch noch nie einen Fehlkauf gemacht.

Musst Du Dir mit diesem Satz etwas beweisen?

fmo schrieb:
Ich kann in diesem Zusammenhang jedem Homerecorder
immer wieder nur denselben Rat geben:
Wenn man eine Anschaffung plant, sollte man das sehr langfristig tun.
Und man sollte sich immer fragen: "Um wieviel besser wird meine Musik, wenn ich dieses Gerät besitze?"

Diese Frage sollte man sich schon ehrlich beantworten.

Da bin ich voll Deiner Meinung.


@ewert

Ich finde diese Gedanken interessant.
Doch ist es - zumindest für meine Person - sehr leicht zu erklären:
Ganz egal, ob man Recording nun als Hobby im Sinne "Homerecording" betreibt oder als Profi damit sein Geld verdient:
Die Optimierung, das Streben nach Perfektion wohnt jedem von uns inne.
Damit ist es ein natürliches Bestreben, sich und seine Arbeit, sein Produkt zu verbessern.
Abgesehen vom technischen und musikalischen Know-How sehe ich diese Art des Gearslut-Seins in unseren Kreisen als normal an.

Grüße

Markus
 
Moin!

Ware Worte!

Ich bin im Moment auf dem Gegentrip. Ich verkaufe alles, was ich habe, bis auf eine kleine aber feine Sammlung desse, wa sich wirklich brauche und vor allem BEDIENEN KANN...

Mein Anspruch auf Perfektion ist auf ein - vllt etwas ernüchtertes - Normalmaß zurückgeschrumpft. Die Tatsache, dass ich mit meiner m-audio-Karte und [g=539]Cubase[/g] keine Quali von guten 80er Produktionen hinbekomme, liegt an mir, nicht am Equipment! :)

Die Pille war bitter, aber nötig.

Ich genieße die Freiheit und den Platz der dadurch entsteht. Zudem höre ich auf, immer nach neuem zu suchen, sonern mache Musik mit dem was ich habe. Außerdem setzte die Aktion viel gebundenes Kapital frei und gibt es auch andere Betätigungen für Technikfreaks :D
Ich habe soeben das Heimkino für mich entdeckt.

Wobei ich ernsthaft sagen muss, dass das Hobby HiFi und Home-Cinema echt für'n Arsch ist. Das ist man ja nur Rezipient. Man macht nix, außer Geräte kaufen und dann damit Sachen anhören/ansehen. L A N G W E I L IG . Das ist mir Mucken echt lieber! Aber eben Mucken und nicht nach Geräten suchen ;)

Grüße Randy
 
Die hier diskutierte "Krankheit" ist international übrigens unter Gear Acquisition Syndrome (GAS) bekannt und es gibt im Internet auch schon einige Selbsthilfegruppen. ;-)
 
naja, ich bin gerade auch dem Kaufrausch erlegen: TC-M3000. Grund: kein Softwarehall hat mich überzeugt. Da gerade der Preis nach einer seltsamen Werbeaktion um 60% oder mehr (!!!) angestiegen ist, hab ich schnell noch einen Onlineanbieter gefunden und das Teil zum alten Schnäppchenpreis bestellt. Mal gucken. Ich verstehe auch nicht, wie TC den Preis derart anheben kann, wurde die Produktion von Taiwan wieder nach Europa verlegt?
 
Hi!

Hatte gestern schon kurz überlegt hier was reinzuschreiben habe es aber dann verworfen. Jetzt tue ich es dennoch.

Wenn ich an den "Quantensprung"-Beitrag denke, dann ist es wohl trotzdem so dass es zu bestimmten Zeitpunkten Equipment gibt das einen echt weiterbringt. Problematisch ist dass dies dazu führt, dass man den gleichen Sprung dann öfter haben will, weil es halt ein richtig geniales Gefühl ist weiter zu kommen. Somit neigt man dazu sich immer wieder neues Equipment zu kaufen. Die Enttäuschung ist dann groß wenn man nach dem Kauf keine derartig große Verbesserung feststellt. Umgekehrt kann man aber auch sagen, wer nie kauft wird den "Quantensprung"-Effekt auch nie mitmachen.

Ich habe neben dem HR noch zwei weitere Hobbies und stelle fest, die Kauflust ist bei diesen genau so vorhanden wie beim HR. Und ebenfalls der Gedanke, dass man mit einem neuen Objektiv für die digitale Spiegelreflex direkt viel bessere Bilder schießt...

cu
cRUSh
 
Ich habe mittlerweile beim Recordingequipment gut abgebaut, separate Preamps brauche ich keine weil für meine Zwecke die 8 im Interface plus 8 weitere am [g=60]Wandler[/g] reichen. Dazu ein kleines Hallgerät, KH-Verstärker und ein paar Einsteigermonitore, das wars.

Aufgerüstet wird bei mir erstmal nur noch bei den Mikrofonen, aber das ohne Zeitdruck, hauptsächlich gebraucht und nur wenn der Preis stimmt. So kann man die später bei Bedarf ohne großen Verlust wieder loswerden...
 
Viele HR-Einsteiger sind anfällig für das sogenannte "Gearslut-Virus". Sofern die genetische Konsitution günstig für dieses Virus ist, erlebt man die Krankheit meist in folgenden Etappen:

Level 1: Die Welt ist noch in Ordnung.
Man beginnt, erste Aufnahmen zu machen und die "neue Welt" für sich zu entdecken, in der man schneller zu ner hörbaren Demo kommt als man vorher gedacht hätte. Vielleicht hat man noch nen Soundblaster und n SM58 davor, aber es macht jetzt schon ne Menge Spaß. Auf Anraten von Kollegen kauft man sich dann mit der Zeit auch mal brauchbares Einsteiger-Equipment, macht einfach nur Musik und hat nen Riesenspaß dabei.

Level 2: Ich bin infiziert!
Man ist vom "Gearslut-Virus" infiziert, der sich sehr gerne über Internet-Foren verbreitet. Wenn man jetzt noch zufällig Geld auf der Kante hat, beginnt man, sich mal richtig fettes Equipment ins Haus zu holen und geht auf die Suche nach dem heiligen Gral...welche aber vorerst unbefriedigend erfolglos verläuft. "Was ist denn nun mit all den Forendiskussionen und Lobpreisungen für dieses teure Equipment? Warum höre ich den Unterschied kaum? Was haben die da für einen Bapp erzählt im Forum?....aber ich will dieses 1000 Euro Mikro geil finden, ich will es einfach! Auch wenn ich den Unterschied in meinem Zimmer nur marginal wahr nehme, es muss einfach geil sein. Andererseits....vielleicht verkaufe ich es doch wieder...und erzähle dann der ganzen Welt, dass sie auf dem Holzweg sind, wenn sie sich so teures Equipment kaufen....oder aber ich schwimme einfach mit und huldige dem teuren Scheiss, auch wenn ich selber nicht wirklich durchsteige."
Rechthaberei und Besserwisserei sind bekanntlich typische Symptome dieses Krankheitsstadiums. Auch das Bescheid wissen über jedes Detail, das man über Gerät XY wissen könnte - dem Internet und den Beiträgen irgendwelcher unbekannter Forenpseudonyme sei Dank.

Level 3: Ich glaub, ich hab den Entzug geschafft.
Man beginnt, sich auf das zurück zu besinnen, das wichtig ist: die Musik. Das Equipment wird mehr und mehr zu dem, was es letzten Endes auch ist: Werkzeug, das zweckmäßig zum Einsatz kommt. Man erkennt die eigenen Grenzen und nimmt sich vor, die wenige Zeit, die einem Tag für Tag bleibt nicht mit endlosen Diskussionen über irgendwelche Gerätschaften zu verbringen, sondern arbeitet nun mit dem was man hat oder kauft noch ein letztes Mal ein, was für den eigenen Einsatzzweck Sinn macht. Wenn man irgendwann doch mal die hochwertige Aufnahme braucht, gibt es ja immerhin noch Profis, die sich genau darauf spezialisiert haben und einem dann nützliche Dienste erweisen können.
 
Hallo zusammen,

ich hatte vor einigen Monaten, als unsere Band sich in alle Herren Länder zerstreut hat auch die Idee "jetzt machste alles selber".

Ich mache seit über 20 Jahren Musik, habe aber definitiv absolut keine Ahnung von Technik. Ich hab nen Gitarrenverstärker und ne [g=422]Gitarre[/g] - dann dreh ich Volume auf und es kommt ein Sound. Wenn nix kommt ruf ich um Hilfe.

Nach ausführlicher Lektüre diverser Heftl, Thomann-Seiten, HR-Postings, etc. habe ich mir ein kleines nettes Homerecording-Studio eingerichtet.
Mittlerweile machen die Geräte auch schon fast das was ich mir vorstelle. Trotzdem schätze ich mal, daß ich so ca. 1% dessen begreife, was die ganzen Geräte können und tun.

Es wird einem aber halt schon auch gerne suggeriert, daß alles Plug&Play ist. Man kauft was, stöpselt es an und *zack* hast nen mörder-Sound.
Alles Quatsch. Zuallererst mal muß man sein Instrument beherrschen, dann kommen auch die Ergebnisse.

Wenn ich jetzt hier nen Song von mir posten würde und in die Runde frage "wie kann ich den Klang verbessern" dann bekomme ich sicher zig Antworten. Aber was nützen mir die, wenn ich sie nicht auf meinem Equipment umsetzen kann.
Folglich: Lektion 1: Lerne dein vorhandenes Equipment verstehen und ergänze es im 2. Schritt sinnvoll.

Ich bin in den letzten Monaten sicher dem ein oder anderen Kaufrausch erlegen und habe sicherlich mittlerweile das nötige Equipment zusammen. Aber ist meine Musik dadurch besser geworden? Sicherlich nicht. Eher im Gegenteil. Also besinne ich mich jetzt mal auf mein Dasein als Musiker und versuche erstmal, meine diversen Gerätschaften zu begreifen.

Also meine Erfahrung: was zuviel ist ist zuviel. Wennst plötzlich 10 neue Geräte am Start hast, dann bist einfach überfordert - und das hört man dann auch.

Deshalb: Mit überforderten Grüßen
Thilo
 
meine 5 cent:

man muss den bedarf einschätzen, und ein enormes qualitätssprung des equipments auf dem markt erkennen.

vor 18 jahren könnte ich mir nur 5 mikros gönnen z.b., heute brauche ich 20, und die kann ich mir leisten.

das klingt überzogen, aber es kommt noch schlimmer: :)

für mich gibt es kein "schlechtes" equipment heute.

ich befasse mich aktiv mit dem homerecording über 18 jahren (mit eine längere pause dazwischen) und ich sage euch:

viele hrler von heute WISSEN NICHT WAS WIRKLICH SCHLECHTES BIS UNBRAUCHBARES EQUIPMENT IST.

vor 20 jahren musste man pro hardware-kanal um die 1000 dm ausgeben, um was brauchbares! zu haben.
brauchbares, was noch nicht gut bedeutet.

heute liegt der untere segment-preis pro hardware-kanal bei 100€ und der qualität ist mehr als ausreichend - um ernsthafte produktionen damit zu stemmen.

und dieses "value"-verhältnis ist verdammt verlockend.
deswegen sag ich nochmal - nix ist heute so schlimm und unbrauchbar dass man nicht damit arbeiten kann.

china-mikros?
sind die wirklich schlecht?
warum darf ich nicht ein mikro welcher nicht so schöne zeichnung wie teuere konsorten hat, dann als ambience benutzen?
oder einen dreckigen 25€-preamp in die zerre fahren, und die zerre in einen teueren eventide?

wer schreibt mir vor was gut ist und was nicht?
werbung?
gut bezahlte redakteure?
also ich lege mehr wert auf direkte meinungsaustausch (hr z.b.), und genau deswegen liegt kein teil meines equipments brach.
ich benutze nicht alles gleichzeitig, klar, aber dem bedarf nach bin ich gut bedeckt.
so sehe ich kein suchtverhalten und fühle mich nicht krank.

(aber das sagen alle süchtigen). ;)

ne, im ernst, was soll der gejammer?

macht doch musik, sammelt erfahrungen mit unterschiedlichem equipment und zerbrecht euch nicht den kopf.

egal wie man "schlecht" ist - wenn man dran arbeitet, wird man besser.

egal wie man "gut" ist - nixtun und wühlen in schuldgefühlen macht dich zwangsläufig "schlechter".

besonders dieses "equipment ist schuld"-syndrom ist eine bodenlose ausrede.
wenn equipment fehlt - ok, kann ich verstehen.
aber wenn es da ist, und es wird gejammert, das verstehe ich nicht.

MAN MUSS NUR IN DER LAGE SEIN, DIE ENERGIE ZU RECORDEN.
nicht die noten, dolle technik usw., sondern ENERGIE.
eine gute aufnahme bedeutet eine ENERGIEREICHE aufnahme.
und dafür reicht heutiges equipment dicke.

leute, deckt euch ausreichend und macht was damit.
krank ist derjeniger welcher überall nur das kranke sieht.

ende schwall.
blablabla.
ich liebe euch.
aloha.
hawg.
hahn zu. :D

vg
dragan ;)
 
ich denke mam kriegt mit wenig viel hin, wenn man sich mit dem auskennt, was man hat und weiß wie man es einzusetzten hat.
ich meine zum einen kann so eine vocal aufnahme mit einem sm 58 echt charisma haben und einfach einen gewissen klang mit sich bringen, dass man es auch als stilmittel einsetzten kann... das nur als beispiel.
ich meine auch, dass sich die hörgewohnheiten der leute verändert haben. das ist jetzt kein grund oder argument dafür, dass man scheiße mischen soll, oder es mischen als solches nicht können muss, aber viele der endkonsumenten hören ja mp3s in teilweise schlechter qualität und einige (von denen ich mich eher distanziere) laufen mit ihrem handy rum aus dessen speaker die mucke kommt, und das in beschissenster qualität.
auch streams bei youtube (wobei es da ja auch ums visuelle geht) sind in einer scheiß qualität, oder der player bei myspace.

bei einer 4spur-bandaufnahme sind die möglichkeiten sehr schnell begrenzt, aber hinbekommen hat man auch was damit.
bei [g=539]cubase[/g] sind ja fast keine grenzen gesetzt, man muss nur wissen wie und was...
 
das mit dem langfristig planen kann ich nur unterstreichen!


klar, man findet wenn man will IMMER was, das man haben will. meine potentielle wunschliste is auch seeehr lang. und theoretisch könnte ich auch den einen oder anderen punkt davon abarbeiten.

aber ganz ehrlich? wozu?

einige wenige punkte gibt es, die ich >>langfristig<< noch umsetzen will, aber akut trifft das nur auf folgendes zu:

- verbesserung der akustik


ansonten:

- "vernünftiges" mic und preamp

=> seh ich erstmal keinen bedarf, ich besitze zwar nur eins der alten SP [g=332]B1[/g] und nen Mic100 von Behringer, aber es funktioniert doch fürs erste... und zur not kann ich mir für ne aufnahme auch mal von nem kollegen ein [g=542]NT1-a[/g] ausleihen

- masterkeyboard:

=> hab ne keystation 49e hier rumstehn... reicht. auch wenns keine tausend knöppe und potis hat und nicht das komfortabelste is... na und? iiiiirgendwann, entweder wenn das teil mal den geist aufgibt, oder wenn ich echt mal zu viel geld hab, gibts vielleiiiicht mal ein neues.

- drumpads:

=> joa, sind schon was schönes. aber zwingend brauchen? nö. dann bin ich zwar kein cooler mpd-gangster und seh beim trommeln auf dem knopflosen keyboard scheiße aus, aber wenn dann die leute auf meine beats flashen, bin ich glücklich, was will ich mehr?


die liste ließe sich jetzt noch ewig fortsetzen, aber es gibt eben auch einfach dinge, die wichtiger sind, als den ultimativen phattalizer zu besitzen ;)

und durch all die ganzen dinge werd ich auch noch lang kein mixing-pro...


also lieber mal ein gutes buch lesen, das bildet, vertreibt die zeit, ist billiger und bringt in den meisten fällen wohl auch mehr ;)
 
Schuld ist wahrscheinlich wieder einmal der Computer. Vor 20 Jahren hat ein PC Tausende DM gekostet und konnte verglichen mit heute nicht mal vernünftig "Piep" sagen und war aufgrund des eher spröden, texbasierten und bersteinfarbenen oder giftgrünen User-Interfaces allenfalls was für Pros und Freaks.

Im Recording Bereich lag die (preisliche) Einstiegsschwelle auch extrem hoch, wie bereits von diagnostix ausgeführt. Das war eine echte "Consumer-Barriere". Dann - mit dem Aufstieg des PC - bildeten sich auch im Bereich der Musiksoftware erste Consumer-Lines heraus.

Bis zu Firmen, die ausschließlich für den Quick-Win am heimischen PC produzierten (Magix Music Maker). Auch LE oder Light Versionen professioneller Programme dienen dem Absatz der Produkte an Hans und Franz. Die Einstiegsschwelle wurde daher eheblich heruntergesetzt.

Ohne Consumer in diesem Markt wären Läden wie "der Store" oder Thomann nie so gewachsen. Die Consumer sollen nicht nutzen, wie ihre Musik klingt ist scheissegal - sie sollen kaufen.

Und dann wären wir wieder bei den Prinzipien der PC-Welt. Neue Software braucht neue Hardware, neue Hardware weckt das Verlangen nach leistungsfähigerer Software. Ich kann mit meiner Version 7 nicht schlafen, wenn ich Version 8 sehe. Warum soll ich mit Dual leben, wenn ich Quad haben könnte?

Auch hier eine Hilfestellung aus der PC-Welt: nach dem Kauf eines PC sollte man 2 Jahre Augen und Ohren zuhalten und einfach machen, keinen Laden betreten, keine Zeitschriften lesen, keinen Media Markt betreten - oder in der Lage sein, einfach drüberzustehen.
 
@HippieGriller

einen MediaMarkt sollte man doch prinzipiell nicht betreten dachte ich??? :-D
 
Stimmt, aber ich schaue mir gerne diese mannshohen Kühlschränke mit Eiswüfelmaschine und Bierzapfer an... :)
 
Also wenn ich mir meine Lieblings-[g=420]CD[/g] der End-70er anhör, "Rising" von Rainbow, dann kann ich zwar eine gewisse Energie in der Musik erkennen, alles ist stimmig, anspruchsvoll, teils schnell, und doch nie hektisch. Schön gemacht.
ABER: ich find die [g=420]CD[/g] (wird wohl auch noch remastered sein) hört sich total platt an, keine Farbe und kein Leben in den Aufnahmen, keine -so oft erwähnte- Brillianz. Noch dazu ist alles recht leise, ich hab zwar kein Problem mit aufdrehen - aber dann rauscht das... :(

Ich verstehe diagnostix' Anliegen, und weil ich so gerne Analogien bring erwähne ich mal die Entwicklungen und Fortschritte im Automobilmarkt in den letzten 50 Jahren.
Ich glaube wir stimmen überein, wenn ich behaupte dass ein heutiger FIAT Panda einen "besseren" (=sauberer, ökonomischer, leiser, ...) Motor hat als ein ähnlich kräftig motorisiertes Fahrzeug von vor 50 Jahren. Hätte man vor 50 Jahren nen heutigen Panda-Motor gehabt, dann wär man wohl der King gewesen. Aber heute gibts so viele andere Motoren neben dem des Panda, manche sparsamer und stärker, mit viel schöneren Autos aussenrum... teurer, klar. Nicht notwendigerweise nützlicher - aber fühlt sich besser an, auch wenns mehr kostet. (Drum fahr ich meine Bella.)

Und letztendlich hat doch kaum etwas eine ähnlich starke Auswirkung auf die Aufnahmequalität als das Gefühl mit dem man sie angeht. "Ach scheisse, dieser TB101 übersteuert vom Gitarrensignal schon ohne [g=105]Gain[/g], mit Pad und [g=105]Gain[/g] rauscht er nur und versaut mir meine ganze DI-Spur... das Behringer**-Gate zischt nur noch mehr in Signal rein als es rausnimmt... so wird das nie was mit Guitar Rig" führt sicher zu keinem so befriedigenden Ergebnis wie "Hach, schön... meinen UA 110 angeschmissen und klar und dynamisch aufgenommen... bin ich froh dass ich kein Gate brauche und die fusselige Noise Reduction im Guitar Rig ausschalten kann."

**Achtung: nachgeplappertes Vorurteil. Ich hatte nie ein Behringer-Gate. Nur einen Kompressor und davor einen Kleinmixer, beide wurden dem Vorurteil gerecht...

Ich jedenfalls werde demnächst eine für meine Verhältnisse stattliche Summe investieren um meinen Ansprüchen (Ansprüchen, nicht Zielen!) näher zu kommen. Preamps, Mikros, Plugins... Klar, davon werde ich auch nicht über Nacht zum top Hitproduzenten oder Supermusiker, so naiv bin ich nicht. Aber es wird meine Einstellung zum Thema Recording etwas auflockern ("ich habe" fühlt sich eben besser an als "ich hätte sooo gerne") und mir somit viele neue, vorher noch nicht dagewesene Möglichkeiten erschließbar machen. Rauschärmste Gitarren-Direktspuren, Plugins die garantiert das tun was sie versprechen und nicht einfach irgendwas in der Richtung, ...

Ich habs ja schon in einem anderen Thread erwähnt, ich mach die Musik nur für mich selbst, ein paar Leute haben daran Gefallen gefunden (wieso auch immer) und berühmt werden will ich eh nicht, zuviel Stress. Jedem meiner Songs liegt ein Lebensabschnitt, ein Mensch, eine Erfahrung, ein Gemütszustand oder irgendwas ähnlich volatiles, flüchtiges zugrunde. Die Songs können beschissen sein wie sie wollen, aber ich werde das beim Aufnehmen damit verbundene Gefühl auch in 10 Jahren beim Anhören noch damit verbinden.
Das is alles worums mir geht: nicht zu vergessen.

Aber deswegen MÜSSEN sich meine Aufnahmen doch nicht zwingenderweise anhören wie eingangs erwähnte Rainbow-Platte, oder?
"Junge, du willst nichts erreichen - also lass es." ... Schwachsinn.
Aber genauso MUSS ich deswegen doch nicht gleich so irr sein und mich für ProTools HD, Manleys, Massenburgs und andere Dinge die ich noch nie in Händen gehalten habe in unnötige Unkosten stürzen.
Ich möchte einfach ein bestimmtes Maß an Möglichkeiten, vielleicht mehr Möglichkeiten als ich jemals auszuschöpfen erreichen werde, aber ganz bestimmt nicht weniger als ich bereits ausschöpfen kann.

Und ich denke nicht, dass diese Einstellung verkehrt ist. Realistisch bleiben. Wenn ich so gut wäre dass ich mit meiner Musik Welten bewege, dann würd sicher jemand anders mir sein tolles Outboard-Equipment zur Verfügung stellen, er hätte ja genug Kohle von meinem Manager bekommen... :D

Und natürlich fang ich -innerlich- an zu sabbern wenn ich wieder ein tolles Stück Equipment finde das mich anspricht, insbesondere wenn solch klingende Namen wie Avalon, Universal Audio oder Neve draufstehen, aber solange ich auf dem Boden der Tatsachen bleibe und nur anfange zu sabbern, aber nicht zu heulen oder mein Konto mit "unrechtfertigbaren Gefühlsausbruchskäufen" zu strapazieren, so lange denke ich nicht dass ich mich als Gearslut, Süchtling oder Werbeopfer bezeichnen lassen muss. :)

Es ist doch wie mit Frauen, jeder gafft die geilen Tussis an und denkt sich "boah, so eine hätt ich gern", aber letztendlich will sie dann doch keiner weil sie einfach "zu geil" sind. Zu kostenintensiv, zu beschränkt für die eigenen Ansprüche, vielleicht zu anspruchsvoll gegenüber einem selbst ... oder viel schlimmer: alles auf einmal. Erkennt noch jemand die Analogie?

(Was is denn jetz eigentlich eine "Ogie"? Sowas wie ne Sonde? :D )

Und letztendlich kann man diesen ganzen Post zusammenfassen in:
Nicht alles was superteuer ist, macht alle Ergebnisse von Jedem automatisch besser.
Wenn nur das Equipment Potenzial hat, aber nicht der Anwender, dann is ziemlich egal wieviel es gekostet hat.
Aber wenn der Anwender mehr Potenzial hat als sein Equipment, dann finde ich es nicht verkehrt sich mal was zu leisten und damit zwar equipmentseitig ungenutztes Potenzial zur Verfügung zu stellen, aber dafür wenigstens kein zur Verfügung stehendes anwenderseitiges zu verschwenden.
Doch trotz aller Raison darf man doch trotzdem noch träumen, egal wie unvernünftig der Traum auch sein mag, oder? Ich finde schon. (Somit hab ich schonmal die katholischen Priester auf meiner Seite... :D )

So. Danke für die verschwendete Aufmerksamkeit. ^^
 
ich denke für den gegenwert den die dinger an energie verbraten kannste dir nen bierlaster kommen lassen :-D
 
bei mir kommt erst die information über equipment.
dann kommt eine lange phase der vorstellung wie könnte ich es einsetzen.
was passiert in diesem mix oder mit jenem song wenn ich dieses gerät einsetzen würde.
das treibe ich solange bis ich entweder keinen zugewinn erkennen kann, oder doch und das gerät kommt günstig vorbei.
womit wir beim langfristig planen wären.
diese spanne in der ich nur in meiner vorstellung mit etwas arbeite, schützt mich vor diesen elenden gier-käufen die man sich selbst einredet oder sich vom zeitgeist aufdrücken lässt. (oft genug gemacht).
jan
 

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