Maus vs. Controller 3 - this time its personal!

[Nachtschicht]

controller oder maus? meinungen herzlichst willkommen

 

[Nachtschicht]

Avid S3 bei Thomann für 4990,- € zu haben... ja, neee... ist klar! Wo liegt denn da das Preis-/Leistungsverhältnis gegenüber meiner Gamingmaus?!

Nobel geht die Welt zugrunde...

Nein das hat definitiv nichts mit nobel zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit der Arbeitsweise. Bediene mal mit einer Maus - auch wenn das jetzt eine Gamingmaus ist - gleichzeitig vier bis acht Fader, schalte die schnell auf Solo oder mute schnell mal andere Tracks. Hebe schnell mal mit einer Hand eine Frequenz an und fahre mit der anderen über das Frequenzband. Oder fahre schnell mal mit beiden Händen auf allen Kanälen einen Sendeffekt dazu, alles pipifatz mit einem Controller und das alles ohne nur einmal auf den Bildschirm zu schauen..... absolutes Indianerehrenwort. Das ist jetzt nur gerade mal an der Oberfläche gekratzt. Beim mischen stehe ich sehr gerne weil ich mich da bewegen kann. Habe auch gerne die Augen geschlossen, weil ich mir einbilde so die Musik besser zu spüren. Geht wunderbar, aber halt nur mit einem Controller oder Mischpult.
Ein Mischpult oder Controller ist für mich wie ein Instrument. Wenn man das beherrscht, dann öffnen sich Welten.
Ich vergleiche das gerne mit einer Tastatur. Man kann sehr wohl viele musikalische Ergüsse nur rein mit der Maus programmieren, aber mit einer Tastatur - vorausgesetzt man kann die BLIND bedienen - ist man halt um einiges effizienter und kreativer.
Nicht umsonst steht bei jedem ernsthaften Komponisten mindestens eine Tastatur im Zentrum des Geschehens. Ist ja meistens auch nur noch ein Controller. Und ein guter Keyboardcontroller kostet ja auch nicht nur 300€.
Ich bin Mischer mit Leib und Seele, darum zählt halt ein Mischcontroller zu meinem Hauptarbeitsgerät. Und wenn es einen Mehrwert bringen soll, dann rate ich schon jedem, nicht auf das günstigste Produkt zu setzten. Irgendwann landen die in einer Ecke, weil es mit der Maus dann nach langem rumdoktern doch schneller geht. Ist halt wie mit einer guten Tastatur.
Die oben genannten Controller sind sofort am Start und brauchen keine Extrarunde um damit vernünftig arbeiten zu können. Ist auf jeden Fall mit ProTools so.

Ich muss auch sagen, dass ich mich beim Mischen nie auf Werteeingaben eingelassen habe. Ich will den zu korrigierenden Wert unter meinen Fingern spüren, resp. einfach hören. Ich könnte - im Gegensatz zu vielen hier - nie genau sagen, ob der Track jetzt 0,01dB mehr oder weniger vertragen könnte oder bei 261Hz aufgeräumter als bei 259Hz kling. Ich bin da zu wenig Akademiker. Ich will schieben und drehen und spüren ob jetzt meine Aktion dem Song dienlich war oder eher nicht. Und wenn der Track 18dB bei einer Frequenz braucht dann braucht der das halt. Ich drehe bis es stimmt, wie es dann auf der PlugIn-Grafik aussieht interessiert mich schlicht nicht. Genau deswegen lasse ich mir die PlugIns nicht mehr auf dem Bildschirm anzeigen Aber das funktioniert so halt NICHT mit einer reinen Mausbedienung.

LG

das finde ich ja übrigens ein SEHR interessantes thema. ich stehe (genauer, themenbezogen: sitze) da zwar auf exakt der gegenüberliegenden seite und meine das auch gut begründen zu können, aber ich finde diese diskussion immer sehr interessant und bin da auch durchaus ergebnisoffen.

hatte da durchaus mal lust, ganz nüchtern und unaufgeregt und ohne "loyalität zur eigenen position" die pros und contras abzuwägen. mich überzeugen controller generell so gut wie überhaupt nicht, weil mir die integration eigentlich immer zu fuchtelig ist, was nunmal leider in der natur von nicht vereinheitlichten plugin-interfaces liegt. und weil ich die handvoll vorteile (mehrere fader bewegen) in der praxis nur sehr kurz zu beginn der mixphase antreffe, und mir für sämtliche prozesse danach die eingabe schlicht zu ungenau ist. ich mische viel im kopf und denke da in "rastern" a la "braucht 1db mehr", "braucht halbes db weniger" usw und möchte dann auch genau diesen wert. gleichzeitig ist mir die freude an haptik nicht fremd und nicht zuletzt deswegen habe ich hier ne wand voller analogsynths stehen. aber beim mischen kickt mich das interessanterweise überhaupt nicht und ich nehme auch in studios mit leckerstem controllerperipherie lieber die maus in die hand. komisches phänomen, eigentlich.

fände das wirklich mal ne interessante diskussion, aber ist hier im thread natürlich hart off topic

(disclaimer: ich habe 8 jahre mit controller und viele weitere jahre mit analogen pulten gearbeitet, und staune selbst darüber, wie sehr mir inzwischen die arbeit mit maus besser gefällt)

 

[Nachtschicht]

Avid S3 bei Thomann für 4990,- € zu haben... ja, neee... ist klar! Wo liegt denn da das Preis-/Leistungsverhältnis gegenüber meiner Gamingmaus?!

Nobel geht die Welt zugrunde...

Nein das hat definitiv nichts mit nobel zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit der Arbeitsweise. Bediene mal mit einer Maus - auch wenn das jetzt eine Gamingmaus ist - gleichzeitig vier bis acht Fader, schalte die schnell auf Solo oder mute schnell mal andere Tracks. Hebe schnell mal mit einer Hand eine Frequenz an und fahre mit der anderen über das Frequenzband. Oder fahre schnell mal mit beiden Händen auf allen Kanälen einen Sendeffekt dazu, alles pipifatz mit einem Controller und das alles ohne nur einmal auf den Bildschirm zu schauen..... absolutes Indianerehrenwort. Das ist jetzt nur gerade mal an der Oberfläche gekratzt. Beim mischen stehe ich sehr gerne weil ich mich da bewegen kann. Habe auch gerne die Augen geschlossen, weil ich mir einbilde so die Musik besser zu spüren. Geht wunderbar, aber halt nur mit einem Controller oder Mischpult.
Ein Mischpult oder Controller ist für mich wie ein Instrument. Wenn man das beherrscht, dann öffnen sich Welten.
Ich vergleiche das gerne mit einer Tastatur. Man kann sehr wohl viele musikalische Ergüsse nur rein mit der Maus programmieren, aber mit einer Tastatur - vorausgesetzt man kann die BLIND bedienen - ist man halt um einiges effizienter und kreativer.
Nicht umsonst steht bei jedem ernsthaften Komponisten mindestens eine Tastatur im Zentrum des Geschehens. Ist ja meistens auch nur noch ein Controller. Und ein guter Keyboardcontroller kostet ja auch nicht nur 300€.
Ich bin Mischer mit Leib und Seele, darum zählt halt ein Mischcontroller zu meinem Hauptarbeitsgerät. Und wenn es einen Mehrwert bringen soll, dann rate ich schon jedem, nicht auf das günstigste Produkt zu setzten. Irgendwann landen die in einer Ecke, weil es mit der Maus dann nach langem rumdoktern doch schneller geht. Ist halt wie mit einer guten Tastatur.
Die oben genannten Controller sind sofort am Start und brauchen keine Extrarunde um damit vernünftig arbeiten zu können. Ist auf jeden Fall mit ProTools so.

Ich muss auch sagen, dass ich mich beim Mischen nie auf Werteeingaben eingelassen habe. Ich will den zu korrigierenden Wert unter meinen Fingern spüren, resp. einfach hören. Ich könnte - im Gegensatz zu vielen hier - nie genau sagen, ob der Track jetzt 0,01dB mehr oder weniger vertragen könnte oder bei 261Hz aufgeräumter als bei 259Hz kling. Ich bin da zu wenig Akademiker. Ich will schieben und drehen und spüren ob jetzt meine Aktion dem Song dienlich war oder eher nicht. Und wenn der Track 18dB bei einer Frequenz braucht dann braucht der das halt. Ich drehe bis es stimmt, wie es dann auf der PlugIn-Grafik aussieht interessiert mich schlicht nicht. Genau deswegen lasse ich mir die PlugIns nicht mehr auf dem Bildschirm anzeigen Aber das funktioniert so halt NICHT mit einer reinen Mausbedienung.

LG

das finde ich ja übrigens ein SEHR interessantes thema. ich stehe (genauer, themenbezogen: sitze) da zwar auf exakt der gegenüberliegenden seite und meine das auch gut begründen zu können, aber ich finde diese diskussion immer sehr interessant und bin da auch durchaus ergebnisoffen.

hatte da durchaus mal lust, ganz nüchtern und unaufgeregt und ohne "loyalität zur eigenen position" die pros und contras abzuwägen. mich überzeugen controller generell so gut wie überhaupt nicht, weil mir die integration eigentlich immer zu fuchtelig ist, was nunmal leider in der natur von nicht vereinheitlichten plugin-interfaces liegt. und weil ich die handvoll vorteile (mehrere fader bewegen) in der praxis nur sehr kurz zu beginn der mixphase antreffe, und mir für sämtliche prozesse danach die eingabe schlicht zu ungenau ist. ich mische viel im kopf und denke da in "rastern" a la "braucht 1db mehr", "braucht halbes db weniger" usw und möchte dann auch genau diesen wert. gleichzeitig ist mir die freude an haptik nicht fremd und nicht zuletzt deswegen habe ich hier ne wand voller analogsynths stehen. aber beim mischen kickt mich das interessanterweise überhaupt nicht und ich nehme auch in studios mit leckerstem controllerperipherie lieber die maus in die hand. komisches phänomen, eigentlich.

fände das wirklich mal ne interessante diskussion, aber ist hier im thread natürlich hart off topic

(disclaimer: ich habe 8 jahre mit controller und viele weitere jahre mit analogen pulten gearbeitet, und staune selbst darüber, wie sehr mir inzwischen die arbeit mit maus besser gefällt)

Gebe ich Dir Recht, der falsche Thread und off Topic.
Ich will hier niemanden bekehren, hier geht es rein um meine persönliche Erfahrung und da ist ein Controller - oder gerne auch ein konventionelles Mischpult - aus meiner Mixingwelt mit keiner Maus zu toppen. Eine Maus hat für mich keine Seele. Mausbedienung ist für mich - gelinde gesagt - sehr Kopflastig und hat nichts mit Musik zu tun. Die Maus ist sehr gut geeignet um irgendwelche Steuererklärungen auszufüllen, aber damit ernsthaft Musik zu mischen???? Somit wäre die Kontroverse eröffnet.
Eröffnest Du den Thread?

LG

(vorgeschichte)

 

[bafc24]

Danke Nachtschicht. Bin ja gespannt

 

[schnuffke2]

Maus. Unterstützt durch ein Minimidikeyboard um schneller Noten einzugeben und zu improvisieren.

...ist aber in dem Sinne keine Meinung, nur meine persönliche Herangehensweise...

 

[karumba]

<-- gaming-maus/mauspad + vieeeele shortcuts

selbst ein faderport hat sich bei mir nicht gehalten.

 

[Tonminister_V2]

Same as Karumba!

 

[bafc24]

selbst ein faderport hat sich bei mir nicht gehalten.

Glaube ich Dir gerne. Ein Faderport ist ja gerade mal um genau EINEN Fader weiter als eine Maus. Von daher muss man sich die Mühe auch nicht wirklich machen. Alles nur Augenwischerei. Das ganze durchgesteppe bis ich endlich an dem Track bin, den ich Faden will?? Kenn den nicht, stell mir das aber irgendwie so vor

Wenn es nicht so ist, dann bitte ich gerne um Aufklärung.

LG

 

[EC2]

sowohl als auch

 

[bafc24]

sowohl als auch

Was jetzt genau?

 

[EC2]

sowohl als auch

Was jetzt genau?

Maus vs. Controller

 

[bafc24]

Ok. hab verstanden.... ne eigentlich nicht, aber auch völlig egal.
Hauptsache Du konntest Dich von 2601 auf 2602 verbessern

 

[bafc24]

Kann aber auch gut sein, dass das Thema hier eh niemanden interessiert. Irgendwie schade, aber für mich auch völlig o.k. so

 

[LM18]

Maus.

Und ich würde mir eine Maus wünschen, wo links seitlich über dem Daumen in ca. 10 Uhr-Position ein Drehstäbchen rausragt.

Dann könnte man einfach Daumen gegenüber dem Zeigfinger eine Drehbewegung ausführen.
Also einen Regler anwählen und nur durch nach links bewegen des Zeigefingers den Knopf oder Regler zusammen mit dem Daumen bewegen/drehen.

Stelle ich mir auch orthopädisch erträglich vor.

 

[Signalschwarz]

Maus + Shortcuts

Die Integration von Controller-Lösungen empfand ich bisher als zu fummelig/aufwendig und die Ergebnisse/Möglichkeiten zu dürftig. Ich sag mal so, je definierter das System, also vornehmlich die benutzten Plugins, ist desto effektiver ist es mit einem Controller zu arbeiten. Wenn dem nicht so ist, dann gibt's immer wieder Stolpersteine die (zumindest mich persönlich) nerven und von einer dauerhaften Benutzung absehen lassen.

Ansonsten interessiert mich eher die Verwendung (mehrerer) Multitouch-Displays im Ultrawide-Format die in die Tischplatte eingelassen sind.

 

[DaVogi]

für den großteil der mischarbeit komme ich mit maus+tastatur gut aus, aber es gibt ein paar dinge am ende des mixes die ich nur mache wenn ein controller verfügbar ist.. bzw. ohne controller wird das halt irgendwie 'halbherzig' realisiert.

mir gehts da hauptsächlich um kleine faderfahrten im fluss oder auch send-pegel leicht variieren....wohlgemerkt 'nachdem' die große automationsarbeit schon erledigt wurde.
am besten funktioniert das im (pro tools) trim modus. d.h. man schreibt nur noch offsets, die fader sitzen ansonsten still.

dazu braucht man auch zwingend mehr als einen fader weil man zumeist mindestens zwei spuren gleichzeitig zueinander regeln mag.

diese kleimen 'touch ups' machen einiges für den charakter/lebendigkeit eines werkes aus... passieren aber auch auf einer subtilen/subjektiven ebene.... und lassen sich irgendwie kaum mit der maus nachvollziehen.

plugins steuern via controller find ich noch eine große baustelle... diese generischen knöpfe dafür wie bei artist control und c24 verwend ich nicht. aber sowas wie console 1 interessiert mich. dafür mische ich aber derzeit zuwenig als das sich das auszahlen würde...

 

[Nachtschicht]

Touchscreens, wie konnte ich das vergessen!

Langfristig mein Ziel. Kann ja wohl echt nicht so schwierig sein, die UIS der grossen Systeme genauso flutschig, Latenzfrei und entsprechend haptisch zufriedenstellend zu machen wie die vielen super bedienbaren mobil-Spielsachen. Aktuelle softwares unter win (ab 8) kriegen das schon hin und das ist sehr geil. Wird aber ein dicker Brocken, die grundlegenden frameworks der historisch gewachsenen Ökosysteme auf den Stand zu bringen (die ich aber fuer alternativlos halte - ich will nicht wie bei ios nochmal die gesamte Historie der daw-Evolution etappenweise von vorne kaufen).

Diese Setups mit 2 Schirmen, ein grosser in nornalposition zum kucken, und ein weiterer in Zeichenbrettposition zum Faden und editieren, das ist denke ich der sweet spot.

Mal sehen welche daw es schafft, also erste so flutschig und schnell audio editing zu bieten, dass man keinen bock mehr auf die Maus hat. Ich glaube da liegt enormes Potential zur Eroberung von Marktanteilen in einer Welt, in der sonst sowieso 90 Prozent aller User untrennbar mit ihrer Gewohnheits-daw verbunden sind.

Auf jeden Fall ist audio editing mit seinen zahllosen kintextparametern eigentlich wie geschaffen fuer multi-touch. Von "viele fader hochziehen" natürlich ganz zu schweigen.

Wird echt Zeit. Die neuen win touch dinger sind alle Obergeil, und auch dicke Touchscreens 25 aufwärts kosten nicht mehr die Welt. Windows selbst betatscht sich inzwischen auch hervorragend. Zeit dass die Spezialistensoftwares nachziehen.

Waer doch was fuer cubase 10

 

[schnuffke2]

Ja Touchscreen kann ich mir auch gut vorstellen. Die Sache ist, dass ich sehen muss, was ich da mache. Die meiste Zeit geht nämlich gar nicht beim Bewegen von Reglern drauf, sondern beim Stöbern in den Sampleordnern, Plugins laden und löschen, Cuts setzen und Audioediting allgemein, Midiediting, Routen, Bouncen, Spuren anlegen und löschen, Clips markieren und verschieben blablabla...

...bei den meisten Arbeitsschritten wäre mir ein Controller gar keine Hilfe. Und wenn es doch mal über mich kommt, kann ich auch mal schnell ein paar Parameter Midi lernen lassen. Viele komplexere Synthies und Effekte sind über Controller aber gar nicht voll kontrollierbar ( als Extrem: baue mal ein Ensemble in Reaktor, da kommst Du mit einem Controller nicht weit ).

Am Computer versuche ich gar nicht, einen HW-Worklow zu erreichen - wäre ich ja auch schön blöde, die gegebenen Möglichkeiten/Stärken nicht zu nutzen und dem Ganzen stattdessen künstlich etwas überzuhelfen.

 

[karumba]

Glaube ich Dir gerne. Ein Faderport ist ja gerade mal um genau EINEN Fader weiter als eine Maus. Von daher muss man sich die Mühe auch nicht wirklich machen. Alles nur Augenwischerei. Das ganze durchgesteppe bis ich endlich an dem Track bin, den ich Faden will?? Kenn den nicht, stell mir das aber irgendwie so vor Wenn es nicht so ist, dann bitte ich gerne um Aufklärung. LG

durchsteppen muss man nicht. man wählt mit der maus (rechte hand) den kanal aus, mit der linken setzen man den fader. geht schon & fürs automatisieren ganz nett, aber...

ich hatte auch schon mit 2x 16er controller gearbeitet. ich war letztendlich langsamer, insbesondere mit steigender spurenzahl muss man dann doch wieder durchsteppen.

ich denke das thema hängt recht stark von der arbeitsweise ab. ich bin eher der iterative typ der im projekt ständig bestimmte punkte (zeit-/trackachse) gezielt "anspringt". vermutlich gibts aber auch arbeitsweisen wo man linearer rangeht.

dazu braucht man auch zwingend mehr als einen fader weil man zumeist mindestens zwei spuren gleichzeitig zueinander regeln mag.

diese kleimen 'touch ups' machen einiges für den charakter/lebendigkeit eines werkes aus... passieren aber auch auf einer subtilen/subjektiven ebene.... und lassen sich irgendwie kaum mit der maus nachvollziehen.

das ist definitiv ein klarer pluspunkt für multifader. ich mache diese fahrten unterdessen nacheinander mit der maus. man kann mit shift-halten da auch recht feinfühlig arbeiten & daher war dann irgendwann mein faderport rausgeflogen. ich muss aber sagen, dass ich solche fahrten auch viel mit non-volume-geschichten mache. mal einen highshelf fahren, oder den threshold von einem multiband-band, oder einen reverb-return, etc. da käme dann auch ein ausgewachsener controller an seine grenzen (zumindest ist man dann klar langsamer als mit maus).

 

[Nachtschicht]

Ja Touchscreen kann ich mir auch gut vorstellen. Die Sache ist, dass ich sehen muss, was ich da mache. Die meiste Zeit geht nämlich gar nicht beim Bewegen von Reglern drauf, sondern beim Stöbern in den Sampleordnern, Plugins laden und löschen, Cuts setzen und Audioediting allgemein, Midiediting, Routen, Bouncen, Spuren anlegen und löschen, Clips markieren und verschieben blablabla...

...bei den meisten Arbeitsschritten wäre mir ein Controller gar keine Hilfe. Und wenn es doch mal über mich kommt, kann ich auch mal schnell ein paar Parameter Midi lernen lassen. Viele komplexere Synthies und Effekte sind über Controller aber gar nicht voll kontrollierbar ( als Extrem: baue mal ein Ensemble in Reaktor, da kommst Du mit einem Controller nicht weit ).

Am Computer versuche ich gar nicht, einen HW-Worklow zu erreichen - wäre ich ja auch schön blöde, die gegebenen Möglichkeiten/Stärken nicht zu nutzen und dem Ganzen stattdessen künstlich etwas überzuhelfen.

letztlich ist es ja wirklich so, dass die arbeit in einer daw mit seinem millionen von bedienungsmöglichkeiten eigentlich die traumvorlage schlechthin für multitouch ist. anderswo wird bisschen geklickt und gezogen. in ner daw klickst du, ziehst du, oder du slidest, oder du kopierst, oder du verschiebst, oder du verstellst, und zwar absolut, oder relativ, oder du verschiebst vertikal mit positionslock, oder du klickst aufs objekt, dessen fadein anfasser, fadeout anfasser, gain anfasser, oder du schneidest, oder du verschiebst den schnitt...und das ganze mit einzelnen files, mehreren files, gruppierten files, blablabla...

...und das machen wir momentan alles mit dem "monophonen" eingabegerät maus. na gut, zweistimmig mit keyboard-shortcuts und züchten uns noch nebenbei ne sehnenscheidenentzündung, für musiker ja ganz besonders praktisch.

ich finde da liegt es völlig klar auf der hand, dass das mit multitouch ungleich schneller, flexibler, schlauer und vielschichtiger gehen würde. monophonie vs 10stimmig polyphon. und da haben wir noch gar nicht gesprochen über die heutige daw-welt mit ihrem faible für fotorealistische vintage-hardware-plugins, über die man aus maus-bedienungsperspektive zwar erhaben lächeln kann, die aber in einer touchwelt die ersten plugins wären, die direkt und ohne umwege super touchfreundlich in der bedienung wären. da würde der ganze grafikschnickschnack dann direkt mal richtig sinn machen.

muss dringend mal irgendeinen wehrlosen steinberg-menschen ausfindig machen und ihm 2 stunden auf den keks gehen ich behaupte: die nächste grosse frage wird in der daw welt, wer zuerst so richtig, richtig, RICHTIG geile multitouch-implementation am start hat...und damit meine ich nicht "ganz gut bedienbar" wie es momentan viele unter windows 10 ja durchaus akzeptabel bieten.

ich meine richtig gut im sinne von: wir haben nicht nur hotspots die gross genug für touch-bedienung sind und erlauben rudimentären multitouch-input, sondern wir haben eine rasend schnelle, sämtliche vorteile von multitouch ausnutzende oberfläche die die arbeit mit der maus gnadenlos staub fressen lässt.

wer das zuerst am start hat, schnappt sich nen riesenhappen der kundschaft der konkurrenz. würde ich ziemlich drauf wetten. es wäre gegenwärtig das einzige, was eine von den features halbwegs gleichwertige daw bieten könnte um mich von "meiner" daw wegzubekommen.