Moinsen
Ich seh das mittlerweile entspannt, so nach dem Motto...
"Kann man so machen....klingt dann halt Kacke"
Den 2. Teil denk ich mir meistens...
Meine Erfahrung aus den letzten 20 Jahren....
Die, die alles selber machen, Idee, Recording, Mixing, Mastering...
Verrennen sich oft dermaßen, das man dieses "complete DIY" dem Endprodukt anhört. Mittlerweile denk ich mir..."Tja dann iss das so...schade um die Musik...die Idee war nich übel... Und streich die Band etc. aus meinem Gedächtnis...
Dann gibt es die Problematik, das manche Leute mittlerweile so grosse Egos haben, das sie denken sie wären die Produzenten vor dem Herrn, obwohl man ihnen Sekundengenau schreibt was in ihren Mixen nicht stimmt, "so will ich das haben...passt scho" kommt dann zurück. Ich meine nicht geschmackliche Sachen ( worüber man reden kann ), sondern das die Songs draussen einfach nicht funktionieren, weil zuviel Stereo, zuviel Hall etc.
Leute, die meine Mixanalysen ( die Fehler, die ich Sekundenengenau aufschreibe, was hin und wieder mal ne DIN A4 Seite ergab ) umsetzen können... Also wenigsten hören können... Mit denen habe ich dann gearbeitet, teils als Co. Produzent oder mischen oder nur mastern...
Aufgrund des verkackten Loudness Wars ( ich war immer 3-4 dB leiser als die Referenzen, die Heute keine mehr sind... ), habe ich mich irgendwann zurück gezogen.
Jetzt wo Spotify und Konsorten die Regeln vorgeben, die mir klanglich in die Hände spielen, rüste ich mich für einen Neustart...
Meine Masteringart geht einen anderen Weg, jenseits des LAUT prügelns. Dafür brauch es Songs mit Platz, weswegen ich Lärm wie Metal nicht bearbeite
Tja...Haifischbecken....
Haifischbecken rifft es nicht mehr...
Piranhabecken eher
Ich hatte Leute hier, die mit Fotoapparat durch meine Bude gehüpft sind um sich dann die Geräte zu kaufen und dann dachten, sie kriegen das Gleiche hin wie ich...
Ich hatte Leute hier, wo ich nach dem Besuch gemerkt hatte, das Sie mir CD's mit Zigaretten verbrannt hatten und mir von der 5.1 Anlage, Lautsprecher beschädigt hatten ( Riss ), angestiftet von der Konkurrenz.
Leute die im Gespräch, versucht haben, Wissen abzusaugen usw. usw...
Ich gebe keine Infos mehr raus, wie ich etwas mache !
Es wird für den Neustart ein paar Videos auf Youtube geben ( Vorher / Nachher und Endstehung ), das wars... Damit ist dann auch die geschmackliche Wellenlänge zwischen Mischer und mir geklärt
Ja... Jaaaa LANDR und Konsorten machen die Mastering Sache auch nicht leichter
Aber da sage ich mir... "die einen gehen zu MCDreck, die anderen zu einem guten Restaurant".
Für jeden isst wass dabei
"Hören, statt reden" ist auch so ein Ding...
Worunter zum einen in Zukunft die Videos fallen und zum anderen die MV01, die ich den Leuten schicke... Da meine Anlage brutalst Neutral ist, kann ich über die MV01 oft die Ausgangsituation beim Gegenüber raus frimmeln. Daraus kann man dann eine Grundlage bauen, auf der man Zusammen arbeiten kann...
Denn eine gute Produktion ist TEAMARBEIT !
Dieses "IIIIIch Kunde König du Lautmacherarsch..." funktioniert nicht und schon garnicht bei mir... Da ich vom Studio nicht leben muss, mache ich nur Sachen, die mir Spass machen oder wo ich einen Sinn drin sehe. Daraus folgt, das ich wesentlich mehr Geschichten ablehne als annehme...
Ich sehe mich als Teammitglied, der die gleiche Stimme hat wie alle anderen im Produktionsprozess involvierten. Leider ist es Heute eher so, das da draussen es einfach zuviele Masteringhuren gibt " Für Kohle mache ich alles...ohne Gummi...kein Problem... von hinten...geht auch..." umgemünzt auf Audio
Eine weitere Problematik ist, das viele Masteringhuren einfach nur Laut machen. Und sämtliche Probleme im Mix gelassen haben. Wo ich dann oft den Originalmix besser finde. Da durch das stupide LAUT machen, die Probleme ja auch verstärkt werden...
Hatte letztens auf Facebook erst wieder so ein Fall, von einem der seine Kunden "professionell" abzockt. Es war so ein Fall, wo der Song drausen nicht funktionieren wird ( Stimme zu weit weg, zuviel Hall und andere Geschichten ). Was nach dem Mastering mal so richtig übel klang. Aufgefallen war es, weil der Honk ein Youtube Vid verlinkte, wo der der Cutter den Org. Mix eingebaut hatte... Ich hatte den ME dann per DM darauf hingewiesen das dieses Vid keine Werbung ist und der Mix nicht masterfähig wäre... Er bedankte sich, löschte den Vid Link und verlinkte einen Spotify Link... Auuuu Mann klang das Master übel...Alle gesprächswürdigen Probleme waren noch vorhanden !
Dieses abzocken vergrault die Leute mit schmalem Geldbeutel und treibt sie ins " Dann machen wir das eben selber...", wenn die Kunden spitz kriegen, das sie verarscht werden. Ich hatte früher auch schon den einen oder anderen Fall, wo Abgezockte Leute bei mir waren um zu retten, was zu retten ist...
Bei solchen Abzocken werd ich richtig AGGRO !!!!
Beim letzten Fall wurden 1200€ in einem Studio versenkt, welches die Aufnahmen / Mixe verhunzt hat. Leider konnte ich nicht helfen, da mein Studio zerlegt war / ist.
Ein Tip hier in die Runde...
Ein einfacher Vergleich Vorher / Nachher ( mit Pegelangleichung ) bringt Licht ins Dunkel, wenn man sich mal die Beispielsongs der diversen Masterer anschaut
Ich weise die Leute darauf hin, das sie das Master leiser machen sollen, oft mit dB Angaben, wenn sie ähnlich hören können wie ich hier...
"Lauter iss geiler" ist die grösste Falle im Mastering Biz ! Ansonsten kann ich mir den ganzen Klangmüll da draussen nicht mehr erklären !
Damit ich selber nicht in die Falle trete, gibts nach dem Studioumbau, extra einen Monitorcontroller der speziell dieses Problem umgeht. Für ITB Leute hier gibts ein Plugin das den eingehenden Pegel in der VST Kette mit dem ausgehenden vergleicht und anpasst.
https://www.meterplugs.com/perception
Mastering ist 2020 schwieriger geworden da es nicht mehr nur ums LAUT prügeln geht. True Peak, ISP, LUFS... alles so Sachen, die die Helden der Lautheit nicht verstehen ( können oder wollen ). Diese Helden ( hatte schon das eine oder andere Streitgespräch, über Facebook, mit Leuten aus NY oder Los Angeles ) werden es in Zukunft schwer haben aus 2 Gründen.
1. Sie kommen Gehörtechnisch mit den leisen Masteringpegeln nicht klar, weil die Songs für sie "Blutleer" klingen...kein Beef.
2. Es eben nicht mehr um LAUT geht, sondern um Sound.
Wo ich bei Transparent bin...
Wenn ich das Wort Transparent höre, stellen sich mir die Nackenhaare auf, weil es dem "einfach laut machen" nahe kommt. Dafür brauchts nur nen Fader oder nen neutralen Limiter. Das können die Kunden auch selber machen...habe ich einem Kunden auch schon mal gesagt
Bei mir hier werkeln später max. 22 Röhren, bei einem 10 Stem Mixmaster, neben diversen anderen Geschichten die Klang beisteuern. Ja ich kann auch komplett ITB, aber im Endeffekt wird dann doch die hybride Version bevorzugt ( aus Erfahrung )
Ich hatte früher auch schon die Ansage bekommen...
"Wenn ich dir einen guten Mix gebe....machst Du da nicht mehr viel dran..."
Tja dieser Produzent ist mittlerweile mein bester Freund, wir kennen uns nun schon 20 Jahre und es liegen ca. 30 Tracks von ihm auf Halde, die gemastert werden wollen...
Er nimmt meine Trackanalysen ernst und hinterfragt seine Mixe.
Mit solchen Leuten kann man arbeiten...als TEAM
My 2 Cents
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