Ich mische vieeeeell zu langsam

[recplay]

@Kollege

Und wenn niemand mehr davon leben kann, weil die Preise unter den Kosten liegen und kein Kunde mehr bereit ist etwas dafür zu bezahlen, dann verschwinden als erstes die überzähligen Dienstleister vom Markt und wenn das auch nicht reicht, dann auch die komplette Dienstleistung. Wirtschaft ist so einfach.

 

[karumba]

klar kann man die 80% auch in unter 2h erreichen, aber worum sollte man sich mit 80% zufrieden geben? es sind doch gerade die herausgearbeiteten details die einen stinknormalen mix von einem unterscheidet der einen mitreisst. ich mische daher seit langem selten unter 4h, denn ich möchte mir die zeit auch nehmen auf das material vernünftig einzugehen, mir gedanken dazu zu machen, keine preset-effekte abzufeuern, sondern mich auch mal 10minuten mit einem main-hall beschäftigen. man ist zwar schneller geworden in seinen entscheidungen, aber auch mehr gourmet was diese betrifft (im grunde also wird man durch erfahrung nicht wirklich schneller). auf der anderen seite brauche ich aber auch selten mehr als 6h & alles darüber ist meist revisions geschuldet. *zu* lange sollte es auch nicht dauern, sonst verliert man u.U. die emotion des songs & dann besteht die gefahr, dass man ihn langweilig macht.

 

[Krusty]

Und sind dann in den 6std die Pausen schon enthalten? Oder eben 8std inkl. 2 Std Pause?

 

[andy_g]

Für den Justin Myles Song habe ich ca. 4 Std. gemischt. Es sind ja nur 15 Spuren die auch noch relativ gut aufgenommen wurden. Der Song ist allerdings über 7 Minuten lang, d.h. allein um 12 Spuren durchzuhören braucht man 1,5 Std. Ich habe dort nichts automatisiert ausser mit der Hand am Arm die Vocals Lautstärke am 1176.

 

[SOS]

allein um 12 Spuren durchzuhören braucht man 1,5 Std.

wuaaat? du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du jede spur solo durchhörst?

 

[DocNo]

Also der Hetz-Thread hier soll wohl mir gelten. Oder? Kann man mich nicht einfach in der Mischmaschine anschreiben und nachfragen und mich hier nicht als Lügner und Schwätzer diffamieren, bzw. sich hier wie ein debiler AfD-Mob ohne Sinn und Verstand aufzuführen?

Zum Song von Justin Myles.

Ich habe explizit vom Mixing und Mastering gesprochen. Ich habe die Spuren in eine Mixvorlage von mir geladen und dann ginge es los. Ich habe während des ersten Hörens bereits alles im Panorama verteilt Vocal-Presets geladen, kurz angepasst, Standard-Hall aufgedreht, fertig. Die Busse und Hall-Inserts waren durch meine Mixvorlage bereits auswählbereit gegeben. Die Toms z. B. waren fertig gemixt bevor der halbe Song einmal durchgelaufen war. Toms schnell im Panorama verteilt, auf den Tom-Bus gerouted, mein Standard-Tom-Bus_Preset geladen, kurz angepasst, fertig. Das selbe Spiel mit den Backing-Vocals, E-Gtr und Akustik-Gtr. Dass es Leute gibt, die die Spuren vorher einzeln durchhören...da kann man sich nur noch an den Kopf fassen, damit nimmt man sich doch den frischen Abstand zum Mix. Ich tue alles, um den Mix so wenig wie nur möglich zu hören umd den Abstand wahren zu können. Die Mixe die mir am besten gelingen, habe ich immer in sehr kurzer Zeit gemischt. Wenn ich einen Song tagelang mixen muss, weil er einfache scheiße aufgenommen und performt ist, mache ich nur schadensbegrenzung und "mixe" nicht. Dass jetzt nur ein mittelprächtiger (wenn auch Standard-Mastering rübergebügelt)Rough-Mix bei mir raus gekommen ist, hört man eigentlich. Hätte ich das für einen Kunden gemacht, hätte ich mir bestimmt 3h dafür Zeit genommen und das Ganze an einem anderen Tag auf Konsumer-Anlagen gegengehört und ein weitere Tag für die immer existierenden Änderungswünsche des Kunden. Die Spuren sind top, ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was man daran so großartig machen muss, ich habe weder Automation geschweige denn irgendwelche Tonhöhenkorrekturen angewendet, die Spuren sind ja schon processed. Ich habe einfach meine Standardpresets und meine Standard-Mixing-Handgriffe benutzt, die ich bereits im Schlaf anwenden kann, da ich es einfach schon so oft benutzt habe. Ich kenne genügend Leute in der berliner Studioszene, die sind noch schneller und vor allem besser. Die gibt es genügend. Davon wird man nicht weltberühmt, wie ein "Kenner" meinte hier anmerken zu müssen. Ich muss ja AWF richtig beeindruckt haben, mit meinem alles anderen als professionellen Mix. Zum Mastering: Standard-Mastering preset angepasst, gerendert und in die DropBox geschmissen und den Link hier reingestellt. So, jetzt könnt ihr eure Mistgabeln wieder auspacken und mir schreiend hinterherrennen "Hexe, Hexe, verbrennt ihn!"

 

[leary]

klar kann man die 80% auch in unter 2h erreichen, aber worum sollte man sich mit 80% zufrieden geben?

weil der tag auch nur 24h hat und mein leben aus noch vielen anderen spannenden dingen besteht.
ich gebe dir aber grundsätzlich recht: für auftragsarbeiten investiere ich definitiv etwas mehr zeit.

für die letzten mix contests habe ich nicht viel zeit investiert, weil ich eben auch nicht mehr investieren wollte. quantensprünge wären mit 2 oder 3 stunden mehr auch nicht drin gewesen. grundsätzlich mische ich aber sehr schnell, weil ich sonst auch sehr schnell das feeling und die mixidee verliere.

 

[karumba]

klar, bei mix contests sieht das wieder anders aus. mein post bezog sich ausschließlich auf mischaufträge.

 

[synthpark]

grundsätzlich mische ich aber sehr schnell, weil ich sonst auch sehr schnell das feeling und die mixidee verliere.

bei mir ists anders. Wenn der Song mich wirklich interessiert, dann mische ich gerne länger und hab ihn dann auswendig im Ohr. Dann überlege ich mir, was da besser gehen könnte, kann auch mal Tage dauern (wobei ich dann zwischendurch mit anderen Dingen beschäftigt bin).

 

[andy_g]

allein um 12 Spuren durchzuhören braucht man 1,5 Std.

wuaaat? du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du jede spur solo durchhörst?

Was hast Du denn für ein Problem? So habe ich es gelernt und so mache ich es. Zwar nicht immer von vorne bis hinten aber ohne Spuren durchchecken geht nicht!

Ich habe auch kein Problem von wegen Abstandsverlust den Song mit genügend Zeit zu mischen. Ich mische das in der MM ja wenn es mir Spaß macht und wenn ich auch die Zeit dafür habe.

 

[SOS]

hey sorry, wollte dich nicht angreifen, war nur erstaunt, das habe ich noch nie so gehört. so wie du geschrieben hast, dachte ich, du hörst jede spur strikt von a bis z solo durch... was imho wenig sinn macht, da erstens der musikalische kontext fehlt, zweitens eine spur sich im mix anders verhält als solo, zb störgeräusche gehen vielleicht im mix unter, wozu also entfernen, drittens man gar nicht abschätzen kann was die spur für eine aufgabe im mix inne hat, vielleicht muss sie harsch klingen, viertens weil es extrem zeitraubend ist bei eher wenig ertrag... natürlich checkt man die spuren kurz durch, stichprobenartig, kurz optisch waveform checken und ab damit. mich interessiert ja letztlich nur, was im mix geschieht. wenn ich da auf problemstellen stosse, kann ich das beheben wo es nötig ist... eine frage der efizienz.

 

[Krusty]

Also wenn ich das so lese, geht es professionell nur mit gewissen Standards welche man sich erarbeitet hat, also gutem Workflow und viel Erfahrung um schneller Entscheidungen treffen zu können. Naja dann geh ich das mal an

 

[Basstronaut]

Die Toms z. B. waren fertig gemixt bevor der halbe Song einmal durchgelaufen war. Toms schnell im Panorama verteilt, auf den Tom-Bus gerouted, mein Standard-Tom-Bus_Preset geladen, kurz angepasst, fertig. Das selbe Spiel mit den Backing-Vocals, E-Gtr und Akustik-Gtr. Dass es Leute gibt, die die Spuren vorher einzeln durchhören...da kann man sich nur noch an den Kopf fassen, damit nimmt man sich doch den frischen Abstand zum Mix. Ich tue alles, um den Mix so wenig wie nur möglich zu hören umd den Abstand wahren zu können.

??? Das versteh ich nicht ! Warum kaufen wir uns dann teure Abhören ? Einfach mal ein Preset draufballern und den Mix dann so wenig wie nur möglich hören um den Abstand wahren zu können ?
So wenig wie möglich in den Mix reinhören ? Hää ?

Ich will kein Abstand zum Mix. !Ich will wissen was der Musiker / Band sich bei dem Song gedacht hat und das dann im Mix umzusetzen.

 

[DocNo]

Die Toms z. B. waren fertig gemixt bevor der halbe Song einmal durchgelaufen war. Toms schnell im Panorama verteilt, auf den Tom-Bus gerouted, mein Standard-Tom-Bus_Preset geladen, kurz angepasst, fertig. Das selbe Spiel mit den Backing-Vocals, E-Gtr und Akustik-Gtr. Dass es Leute gibt, die die Spuren vorher einzeln durchhören...da kann man sich nur noch an den Kopf fassen, damit nimmt man sich doch den frischen Abstand zum Mix. Ich tue alles, um den Mix so wenig wie nur möglich zu hören umd den Abstand wahren zu können.

??? Das versteh ich nicht ! Warum kaufen wir uns dann teure Abhören ? Einfach mal ein Preset draufballern und den Mix dann so wenig wie nur möglich hören um den Abstand wahren zu können ?
So wenig wie möglich in den Mix reinhören ? Hää ?

Ich will kein Abstand zum Mix. !Ich will wissen was der Musiker / Band sich bei dem Song gedacht hat und das dann im Mix umzusetzen.

Man kauft sich teure Abhören um eben diese Entscheidungen schnell zu treffen. Die Presets muss man natürlich jedes Mal anpassen. Ich lade die um einfach Zeit zu sparen. Wenn du keinen Abstand zum Mix hast, mixt du dich um kopf und kragen. Was meinst warum der Produzent, der in der Regel auch mixen kann, es einem Mixing-Engineer anvertraut? Hat der Mixer vielleicht in eine ungewollte Richtung gemischt, was in der Regel nur kleinere Aspekte sind, sagt er das dem Mixer, bzw. vereinbart eine Session mit ihm. Und was der Musiker sich mit dem Sound gedacht hat, sollte man nach einmaligen Hören gecheckt haben und nicht na stundenlangem, dann macht man es definitiv komplett falsch. Und wenn man Mixen kann, sind die Differenzen zwischen Musiker/Komponist/Produzent und dem Mixer sehr klein und via Kommunikation schnell gelöst.

 

[andy_g]

Am Ende muss es halt geil klingen
Egal wie schnell oder langsam man war

 

[Kuno]

Wie kann es sein, dass andere nur 20-30min. für einen Mix benötigen?

Ja also wenn ich den Song selbst produziert (und dementsprechend eh schon viel am Sound geschraubt) habe, schaffe ich das vielleicht auch. Aber optimal isser dann nicht.
20-30 Minuten ... in der Zeit finde ich für gewöhnlich nicht mal die passenden Reverbs.

Ich mische hier grad nen Song von meiner Nachbarin und ihrem Homie.
Da brauche ich allein Stunden und Tage, um die ganzen Takes zu schneiden und auszuwählen.

 

[SOS]

das ist nicht mixing, sondern comping und editing

 

[Gast92251]

Mir ist aufgefallen, dass ich im Vergleich zu anderen viel zu langsam mische.

Soviel man ja lesen konnte, und wenn man dein Avatar-Bilchen hier betrachtet, bist du mit Bitwig unterwegs. Eine absolut wunderbare DAW, keine Frage!
Aber gerade Abelton Live oder Bitwig halte ich nicht gerade für die besten Misch-DAWs...(aus gegeben und bekannten Gründen)
Das wäre auch so mit mein einziger Einwand.

Viele Kreative nutzen daher auch zwei DAWs, eine zum Frickeln (z.B. FL, Bitwig, Live) , die andere zum Mischen (z.B. PT, Logic, Cubase, S1, Sonar, Samplitude o.ä.)
Das macht schon Sinn, finde ich, und hilft beim Workflow ungemein, da man sich auf Teilbereiche der Musikproduktion konzentrieren kann: Ideenfindung und Ausarbeitung des Arrange in der einen DAW, dann Import in die andere DAW um die finale Mischung zu realisieren.

Manche geben ihre Tracks auch zum Mixing zu anderen Kollegen.
Auch wenn man heutzutage alles in einer Person machen kann, weil es een digital auch möglich ist, ist eine Kooperation mit anderen Leuten immer noch sehr gewinnbringend. Das fängt beim Einspielen von Instrumenten an, geht über den Mix, bis zum Mastering.
Man versteht sicher, was ich damit meine. Nur ein Vorschlag zur gegeben "Misere" (welche ja keine ist..)
Jeder wie er mag, aber das kann letztendlich auch weiterhelfen und einen nach vorne bringen...



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[DocNo]

Wie kann es sein, dass andere nur 20-30min. für einen Mix benötigen?

Ja also wenn ich den Song selbst produziert (und dementsprechend eh schon viel am Sound geschraubt) habe, schaffe ich das vielleicht auch. Aber optimal isser dann nicht.
20-30 Minuten ... in der Zeit finde ich für gewöhnlich nicht mal die passenden Reverbs.

Ich mische hier grad nen Song von meiner Nachbarin und ihrem Homie.
Da brauche ich allein Stunden und Tage, um die ganzen Takes zu schneiden und auszuwählen.

Das ist kein Mixing. Das ist Editieren, das sollte der Recordingengineer mit dem Produzenten machen, sonst gibt es schnell ungewollte Ergebnisse. Und bei dem Jules-Song gab es nix zum editieren, so wie es auch beim Mixprozess sein muss(sollte).

 

[leary]

Aber gerade Abelton Live oder Bitwig halte ich nicht sonderlich für praktische Misch-DAWs...
Das wäre auch so mit mein einziger Einwand.

gewagte these. ich bin nach unzähligen daw-versuchen endlich bei ableton gelandet und will nicht mehr zurück