Ich mische vieeeeell zu langsam

[musicdevil]

Hm, also wenn ich hervorragende Spuren bekomme (herkömmlicher ca. 3.30min Track), nicht viel editieren, beschriften usw. muss, kann ich es in 30min schaffen, natürlich auch abhängig von der Spurenzahl.
Einladen, sortieren, gruppieren, auf Buse routen usw., geht meist fix. Meistens normalisiere ich auch alle Spuren auf -6db, was mir den Mischvorgang erleichtert.
Und dann hab ich natürlich so meine Standards, wie zb. "FX Chains", inklusive eigenen Presets, die ich immer wieder ähnlich verwende. Der Waves Bass und Vocal Rider kommen auch so gut wie immer zum Einsatz. Kenne ja meine Sachen.
Kann schon alles ruckzuck gehen, je nach Material, Umfang usw., aber ich arbeite auch lieber ohne Zeitdruck. Wenn man zb. 60 Spuren noch editieren, viel automatisieren usw. muss, kann es auch zb. ne Woche dauern.

 

[SOS]

der cla mixing course ist grad ein aktuelles passendes beispiel... mischen heisst auf dem level breite pinselstriche, sweetening, leveling... der muss keine resonanzen ziehen, aufräumen, gaten etc., das hat alles sein assi perfekt in stundenlanger erledigt - weshalb es eigentlich fast spannender wäre dem assi zuzusehen - und alles ist auf dem pult sauber gelayoutet, geroutet und gepatched. somit steht ein grundmix ohne automation in locker unter 30 minuten... unsereins ist halt assi und cla in einem.

 

[AWF]

SOS hast du gesehen wie lange er bei dem Live Mixing Video herummacht? Also so schnell geht es bei dem auch nicht wie ich finde.

 

[SOS]

der mischt sonst auch nicht itb mit diesem dämlichen monitor (sorry furchtbar unsexy)... haste mal einem 60 jährigen beim arbeiten in word zugesehen?

 

[AWF]

Ich meine auch bis er zufrieden ist und nicht das Handling.

 

[SOS]

na hoffentlich, das ziel ist ja auch nicht in weniger als 30 minuten fertig zu sein... möglich ist es imho schon bei entsprechender vorbereitung und material... fertig ist anders, aber die basis steht... wie auch immer, ein "30 minuten mix", auch wenn er in wirklichkeit 3 stunden dauerte, ist wohl gemäss sts in den meisten fällen nur ein vorsorgliches kleinmachen seiner arbeit, um ein gegenargument zu allfälliger kritik zu schaffen... analog: "mir gefällt mein mix noch nicht ganz" oder "ich hab nur mal bisserl frei rumgeschraubt"

 

[AWF]

Naja, wenn CLA sich Zeit lässt, vielleicht kommen auch andere mal auf den Trichter sich Zeit zu lassen.

In der Mischmaschine finde ich das nicht wirklich tragisch, aber gerade in Songvoting und Contest kommen manche auf die Idee "mal schnell" etwas zu mischen.

Das z.B. Contest Teilnehmer diese Arbeit anhören und beurteilen müssen, wird gerne vergessen.

Nebenbei finde ich es schön, zu wissen wie ein CLA Mix klingt, sonst hört man immer nur das Mastering.
Das Projekt anschauen zu können vom Großmeister ist echt mal ein Segen.

Auch hier wird mir in der MM zu viel auf der Summe geknallt. Man weiß nicht was man letztendlich beurteilt.

 

[RefinedRough]

Ich schaff nicht mal ein mastering in 30min. Fürn song mischen ca. 1 tag

 

[pitto]

Die letzten 20% kosten i.d.R. 80% der Zeit.

Pareto lässt grüßen!

So isses überall im Leben!

 

[Gel Mitglieder 16064]

...ich mische extrem langsam^^ Das liegt daran, dass ich inzwischen so vorgehe:

- Rough-Mix machen mit ggf. Plugins 2 Std.
- Next Day: Processing jedes Einzel-Tracks durch die HW-Chain: 5-6 Stunden.
- 1-2 Tage liegen lassen
- Final-Mix: ggf. Plugins zur Nachjustierung
- Mastering mit frischen Ohren
- 3 Tage liegenlassen
- Anhören Prüfen Checken

1 Mix kann also gerne auch mal 1 Woche dauern und wird in mehreren kurzen Steps gemacht, damit sich die Ohren auch immer wieder refreshen können. Alles in einem durch geht auch.... aber die Variante mit Pausen ist sichererererererer

 

[Basstronaut]

Warum denn son Stress machen wenn keine Deadline steht und kein Druck auf dem Kessel ist ?

Ich lass mir immer Zeit, auch mehrere Tage bis son Mix fertig wird. Für den Justin Myles Mix hab ich auch 3 Tage gebraucht. Ca.9 Std dran geschraubt.

Ich lass mich auch schon Zeit mit der Vorbereitung. ( Gruppen anlegen,rooten, sortieren, freischneiden, laute Peaks runterziehen etc.

Erst wenn die Grundspuren ohne Plugins in den Lautstärkenverhältnissen grob zueinander passen überleg ich mir wie das Ganze im Gesammtbild und jedes Instrument später klingen soll. Wenn das Bild im Kopf steht, fang ich mit dem Mischen an. Ich brauch auch oft etwas Inspiration bzw. ein Referenzsong.

Ich hab mich beim mischen auch schon mal völlig verrannt. Da hab ich einfach planlos Drums fertig gedreht, dann den Rest obendrauf geklatscht, und am Ende festgestellt das die Drums einzeln geil klingen, aber der Sound überhauptnicht zum Song / Musikstyle passt.

" Ich hab den Song in 30 min gemischt"

Nuja wenn´s denn gut klingt. Ich brauch mindestens 30 Min um einen Song zu verstehen/ hören und mir überhaupt ein Bild zu machen.

 

[BasementBluesBoy]

Also da kann ich den guten AWF auch beruhigen. Ich brauche Monate bis ich mal nen Song fertig habe. Geht bei mir leider nur im Schneckentempo, weil ich nicht kontinuierlich an einem Song als Hobbymukker arbeiten kann. Außerdem befällt mich auch immer eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich einzelner Entscheidungen. Ich führe das auf fehlende Erfahrung und natürlich auch fehlende technische Fähigkeiten zurück.
Bin aber schon etwas besser geworden. Mische auch hauptsächlich eigenes Zeugs. Für fremde Sachen fehlt mir die Zeit und auch irgendwie die Motivation. Bin froh, wenn ich mit meinem eigenen Kram irgendwie klar komme.

Keep rockin
Bbb

 

[AWF]

- Rough-Mix machen mit ggf. Plugins 2 Std.
- Next Day: Processing jedes Einzel-Tracks durch die HW-Chain: 5-6 Stunden.
- 1-2 Tage liegen lassen
- Final-Mix: ggf. Plugins zur Nachjustierung
- Mastering mit frischen Ohren
- 3 Tage liegenlassen
- Anhören Prüfen Checken

Nicht das wir jetzt in die falsche Richtung abdriften:

Es geht schon um Auftragsmischungen. Nicht eigene Sachen usw.

Schliesslich wird durch Behauptungen wie "hier mein Schnellschuss!" obwohl 5 Stunden oder so, eine falsche Illusion geschaffen.

Erinnert euch bitte an Musotalk "Be my toy tonight". Als Sachse sagte er hat locker 8-10 Stunden gemischt.

Da war ja selbst ein alter Hase wie NonEric überrascht.

Ich finde es einfach nur falsch, wenn jemand 3 Stunden an etwas schraubt (es auch passabel klingt) und dann behauptet er hätte es in 30min. gemacht.

Ich habe auch vor kurzem erklärt wie lange ich an einem Song mischte und mein Kumpel, für den ich es mischte, war doch überrascht.

Da gingen alleine für Editing, Sortieren und herumärgern mit DAW ca. 2 Stunden flöten.
Und dann noch der Mix mit seinen 8 Stunden.

Es wird eine Illusion geschaffen die Leute irgendwann auch glauben. CLA mischt 4 Stunden, ja, mag sein, aber das ist nur reines Mischen.

Ansonsten würde ich auch wie flipnaut mir Zeit lassen, ist die sicherste Methode.

 

[Krusty]

Gerade bei auftragsarbeiten. Wie rechnet man das denn ab wenn man 3 Tage oder gerne auch länger für einen Song nur zum mischen braucht? 40€/Std? Das kann ja keiner bezahlen. Soll lang darf man ja nur brauchen wenn man topkunden hat.

Ich brauche,wenn ichs möglichst perfekt machen wil, also möglichst nahe an meine Vorstellung ran kommen möchte, Wochen. Bis ich checke wie der Song wirklich funktioniert, bedarf bei mir schon mehrere rawmixe.

 

[recplay]

Gerade bei auftragsarbeiten. Wie rechnet man das denn ab wenn man 3 Tage oder gerne auch länger für einen Song nur zum mischen braucht? 40€/Std? Das kann ja keiner bezahlen. Soll lang darf man ja nur brauchen wenn man topkunden hat.

Ich brauche,wenn ichs möglichst perfekt machen wil, also möglichst nahe an meine Vorstellung ran kommen möchte, Wochen. Bis ich checke wie der Song wirklich funktioniert, bedarf bei mir schon mehrere rawmixe.

Wenn die Aufnahmen ok sind, ist ein Mix (typ. Pop/Rock-Song) an einem bis 2 Tagen zu schaffen. Wenn du 3 oder länger brauchst, würde ich daran arbeiten schneller zu werden. Sonst ist das für dich ein Minusgeschäft.

Es gibt natürlich wie immer Ausnahmen von der Regel.


Edit: Konkretes Beispiel: Ich versuche je nach Budget nach Wichtigkeit der Mixmassnahmen zu priorisieren. Je nachdem wie viel Zeit vorhanden ist, kann man gewisse Sachen eben machen oder nicht. Wenn nur Zeit/Geld da ist für ein Roughmix/Demomix, dann kann man im gewerblichen Bereich keine 20 Stunden in das Projekt stecken.

VG

 

[Krusty]

Naja aber auch 2 Tage müssten ja um davon leben zu können mind. 500 tacken sein und dann ist es noch nicht gemastert, kann der Kunde quasi so nicht auf CD pressen und muss noch mal 200 € für das Master drauflegen. Ein ganzes Album mischen mit 15 Songs sind da ja 30 Tage Arbeit und 7500 € plus noch mal 3000 € fürs Mastern. Wie verkauft man das dem Kunden?

 

[Kollege]

Naja aber auch 2 Tage müssten ja um davon leben zu können mind. 500 tacken sein und dann ist es noch nicht gemastert, kann der Kunde quasi so nicht auf CD pressen und muss noch mal 200 € für das Master drauflegen. Ein ganzes Album mischen mit 15 Songs sind da ja 30 Tage Arbeit und 7500 € plus noch mal 3000 € fürs Mastern. Wie verkauft man das dem Kunden?

gute frage

 

[Krusty]

Und das wären ja auch nur Nettopreise

 

[recplay]

Naja aber auch 2 Tage müssten ja um davon leben zu können mind. 500 tacken sein und dann ist es noch nicht gemastert, kann der Kunde quasi so nicht auf CD pressen und muss noch mal 200 € für das Master drauflegen. Ein ganzes Album mischen mit 15 Songs sind da ja 30 Tage Arbeit und 7500 € plus noch mal 3000 € fürs Mastern. Wie verkauft man das dem Kunden?

Wenn dein Mix 2 Tage dauert und weniger als z.B. 500 einbringt, dann arbeitest du nicht kostendeckend und du verschwindest vom Markt. Es mag sein dass diese Summen für dich "hoch" klingen, es sind aber Peanuts, gemessen schon allein an den Kosten die man hat einen anständigen Raum (zu bauen) mit anständigem Monitoring und Fachpersonal zu unterhalten. Wenn solch moderate Preise dem Kunden nicht zu "erklären" sind, dann ist das nicht der richtige Kunde für diese Dienstleistung (Meist hat dieser "Beispielkunde", dem das nicht zu erklären wäre, aber auch Aufnahmen die selbst nach einer Woche Bearbeitung nur mittelmäßig klingen würden... )

Es gibt viele "nebenberufliche" Mischer (oder auch Anfänger), die für super niedrige Preise Ihre Dienstleistung anbieten. Da ist die Qualität aber am Ende des Tages nicht unbedingt professionell. Es gibt aber auch dafür einen Markt. Wenn das der Markt ist an dem du teilnehmen möchtest (oder musst), dann geht es nicht ohne entsprechend deine Preisstruktur anzupassen.

 

[SOS]

ich würde das nicht zu ernst nehmen, wenn einer mit «30 minuten» kommt... zeitangaben sind immer sehr relativ und es kommt darauf an, was man einrechnet und was nicht... ist wie beim wandern: «wir waren auf einer 5 stunden wanderung»... ok, heisst das jetzt 5 std. laufzeit, oder 3 std. gelaufen und 2 std. sonnenterasse/bier?

persönlich läuft bei mir ein mix zwischen 2 std. für material das ich auch aufgenommen/produziert habe (97.5% meiner tätigkeit), bis zu maximal 6 std. für fremdmaterial. bei ersterem entwickelt sich der mix während des aufnahmeprozesses/editing bereits mehr oder weniger, das mischen ist dann noch formsache, optimierungen, automation... fremdmaterial ist immer zu individuell, als dass ich das fest beziffern könnte, aber mehr als 6 std. pro song war es bei mir noch nie und das war dann schon was ziemlich komplexes mit viel automation.

für mehr als einen 1 tag pro song aufzuwenden hätte ich weder zeit noch nerven, noch haben meine kunden das budget für sowas. wenn noch editing dazukommt sieht das natürlich anders aus. aber reines mixing sollte für mich so durschnittlich bei 4 std. pro song liegen. so offeriere ich auch einfach mal grundsätzlich, wenn es um mixing aufträge geht und ich noch keine details kenne...

alles in allem kann man gar nichts allgemeingültiges sagen, weil es von soviel abhängt, wie lange ein mix dauert... songlänge, komplexität, qualität, anspruch, genre und und und... es bleibt zu sagen, dass ich v.a. metal mische, also musik die sich relativ statisch und straight forward mischen lässt und details vielleicht nicht ganz so wichtig sind, wie bei anderen sachen bzw. gar nicht vorhanden sind ... und 10 songs auf einem metalalbum sind meist auch ziemlich gleich instrumentiert und ergo auch gemischt... dann wird es auch unter dem strich deutlich weniger als 4 std. pro song.