High End Interface

  • Ersteller sensimilija
  • Erstellt am
Es gibt eine nicht geringe Anzahl von Nutzern in dem speziellen Musik-/Audiobereich, die wollen, dass es quasi keine Unterschiede zwischen den Preisklassen gibt.
Und es gibt auch jene (ebenfalls gar nicht so wenige), die wollen, dass günstigere Produkte sogar besser sind. Das lässt sich gerade in Foren immer wieder schön lesen. Dieses verbalisierte gute Gefühl der Überlegenheit, dass andere so doof sind und sich etwas einbilden, man selbst aber drüber steht und fürn Appel und ´n Ei gleichwertiges oder gar besseres gekauft hat.

Ist doch vollkommen irrelevant, in welche Richtung das geht. Ein ABX Test inkl. gescheitem Versuchsaufbau (bei Wandlern eben bspw. ein Loopback-Routing) schafft doch in jedem Fall Klarheit, denn danach kann jeder - egal ob per Ohr oder Messequipment - für sich sagen, ob es Unterschiede gibt, wie groß die ausfallen und ob es die Unterschiede wert sind, dafür Geld hinzulegen (oder eben auch einzusparen). Klar und einsichtlich, ohne jeglichen psychoakustischen oder marketingtechnischen Ballast.
Aber anstatt dessen wird rumdiskutiert und es werden halbgare Files dargeboten. Das macht so richtig gar keinen Sinn.

Ich finde es auch nach sechzehn Jahren in diesem Forum für immer noch erstaunlich, wie einige sofort über andere herfallen, wenn diese mal bereit sind in hochwertiges Equipment zu investieren. Der Tenor ist dann immer der gleiche, wie wenig Sinn das mache. Ich könnte darauf wetten. Und es sind immer die selben. So als ob man*frau erst die höheren Weihen haben müsste. Man*frau kann drauf wetten!

Es geht doch so richtig *überhaupt* nicht darum, jemandem zu erzählen, dass irgendwas keinen Sinn (oder ganz viel Sinn) macht. Sondern einfach darum, nüchterne, von jedem nachvollziehbare Vergleichsumgebungen zu schaffen. Könnten die Leute, die hier über Highend-Wandler verfügen, ohne das geringste Problem in wenigen Minuten hinbekommen, es gibt einfach ein File, das wird dann von jedem ein- oder mehrfach durch ein Loopback-Routing geschickt und fertig. Der Arbeitsaufwand besteht im direkten Verkabeln des Aus- und Eingangs, des Anlegens eines Testsongs, des Aufnehmens und Hochladens auf einen geeigneten Server und des Postens eines Links. Insgesamt also 5-10 Minuten (großzügig bemessen).

Was für mich viel verwunderlicher ist, ist, dass diejenigen, die über das höherwertige Equipment verfügen, zwar gerne lange und viel darüber schreiben, ein solch schlichter Test wie eben eine Loopbackaufnahme aber offensichtlich außerhalb der Möglichkeiten liegt, denn ansonsten wären wir auf Seite 16 dieses Threads nicht mehr dabei, darüber zu diskutieren, ob oder wie doll teurere Wandler das Ergebnis beeinflussen sondern würden einen ganzen Haufen Files zur Verfügung haben, denen dann jeder in welchem ABX Szenario auch immer selber lauschen könnte.
Genau so sehe ich das auch. Falls es vorher anders rueber kam lag es an ungluecklicher Ausdrucksweise meinerseits oder an Fehlinterpretation oder evtl. an einem Mix aus beidem.
 
Es gibt eine nicht geringe Anzahl von Nutzern in dem speziellen Musik-/Audiobereich, die wollen, dass es quasi keine Unterschiede zwischen den Preisklassen gibt.

glaub mir mal, dass ich über die jahre einen betrag in wandlertechnologie gesteckt habe, der mich eher dazu inspirieren sollte, die "hab alles richtig gemacht" fahne zu schwenken. darum geht es wirklich nicht.

worum es geht, ist die etablierung von seriösen standards, wenn man über derlei gerätschaften spricht. was macht ein wissenschaftler, wenn er vor einem streitbaren thema steht? er macht einen versuchsaufbau, der mögliche suggestive effekte weitestgehend ausschliesst, und idealerweise reproduzierbar und peer review fähig ist.

das ist keine selbstbeleidigung und kein ehrabschneidendes "du spinnst doch", das ist einfach nüchterne methodik. das allerkleinste einmaleins der wissenschaft. und während es so einige bereiche in der tontechnik geht, wo sowas nicht machbar ist - fair enough - so sollte es doch eigentlich ein ziel und ideal von jedem sein, es dann umso begehrenswerter zu finden in den bereichen, wo es eben doch geht.

deswegen stehe ich sehr auf tests, die dokumentierbar und "ver-ABX-bar" sind, und die man weiterreichen kann. was das angeht, ist das netz eine wahre goldgrube. unterschiede zwischen wandlern ist da ja nur ein thema. unterschiede zwischen verschiedenen prozessoren. compressoren. eqs. erinnert sich noch jemand an die sehr aufschlussreiche "all digital eqs are the same" kiste? das war natürlich eine clickbait überschrift, und es gibt schon eqs, die auf vielfältige art und weise ihrem sound ein bisschen extra-sosse beigeben. aber es war trotzdem extrem aufschlussreich, zu sehen wieviele "basic eqs" in digitalien auf denselben zutaten aufbauen und bis zur vollen nulltest auslöschung matchbar sind. da verliert man doch gleich ein wenig nervosität, wenn man den daw-werks-eq aufmacht. sowas ist doch nützlich. und dass viele eqs trotzdem unterschiedlich klingen, das primär aber an verhaltensweisen von gain/q oder manchmal vorauswahl von frequenzen liegt - das inspiriert doch dazu, sich das genauer anzukucken, mal genauer mit diesem verhältnis auseinanderzusetzen, warum wieviel gain mit wieviel q wie klingt. anstelle einfach zu sagen "der logic werkseq ist halt nur der logic werkseq". genauso wie es viel aufschlussreicher ist, wenn man mal einfach die unterschiedlichen verhaltensweisen verschiedener compressoren in einem ABX display vor sich hat, anstelle dass man sich die beeindruckenden bildchen im testbericht reinzieht, sich von der jeweiligen preiskategorie beeindrucken oder ernüchtern lässt, und am schluss wie in nahezu jedem test liest, dass der klang des geräts natürlich dem preis entspreche oder wahlweise für den niedrigen preis doch ganz schön beachtlich sei.

es ist halt schlicht meist nicht gerade der gipfel der methodischen finesse, wie man in unserer profession an diese dinge herangeht. und weils immer diesen ehrabschneid-faktor hat werbe ich auch sehr dafür, dass die leute es für sich im stillen kämmerlein machen, weil ob dus mir glaubst oder nicht, weder habe ich eine agenda, prinzipiell für "alles billige ist genausogut wie alles teure" zu plädieren (das wäre ein ziemlicher schuss in den eigenen fuss), noch habe ich eine agenda, irgendwen persönlich anzugreifen. aber wenn man darüber redet, wie sehr suggestion in unserem beruf weitverbreitet unterschätzt wird, kommt man halt nicht so ganz drumrum. da ist man dann halt überbringer schlechter nachrichten.

andererseits verstehe ich auch den ärger gegenüber der überbringung guter nachrichten nicht so ganz. es ist halt - meine meinung - ein fakt, dass sich in der wandlertechnologie extrem viel getan hat. früher gabs da wirklich noch viel trash. es ist doch toll, dass da das niveau so extrem gestiegen ist.
 
Entschuldige bitte, da wurde ich, glaube ich, missverstanden. Ich meinte, dass mir der Verweis "die letzte Folge Musotalk" zu schwammig war, als dass ich dadurch hätte die Folge finden können. Ich meinte damit, es wäre einfacher gewesen zu schreiben "die Folge high end vs low end" oder so. Weißt du was ich meine?
Ich denke das ist jetzt wirklich völlig irrelevant (hat nix mit dem Thema zu tun) aber der Vollständigkeit halber:
Ich hab heute mein Auto sauber gemacht und Radio mäßig die letzte Folge Musotalk dabei laufen lassen wo es um high vs low end geht.
Ich mein hab das geschrieben was du jetzt vorschlägst was ich schreiben hätte sollen.

Und unabhängig davon, hätte ich es trotzdem witzig gefunden wenn du tatsächlich zu faul zum googeln gewesen wärst und hab deswegen dann auch gleich einen Link gepostet. :)

Ich habe dich verstanden.
 
Bin da vollkommen bei @Nachtschicht.
Und als Gitarrist bin ich fernab davon, gewissen Geräten zwangsläufig eine gewisse "Magie" absprechen zu wollen. Nur ist das unterm Strich manchmal die beste Sache, denn es ja nicht nur, dass man da streckenweise ordentlich Geld sparen kann, sondern eben auch, dass man gelegentlich mit dem dann ganz nüchtern betrachteten billigerem Krempel die besseren Ergebnisse erzielt. Ich habe bspw. mal bis auf eine einzige Nummer ein komplettes Album mit einer nur sehr dezent gepimpten €200 Pacifica eingespielt, das mit recht weitem Abstand billigste Pferd in meinem Stall. Das ist mittlerweile auch wieder abgehalftert aber zu dem Zeitpunkt war es genau die richtige Wahl - eine Meinung, die übrigens sowohl Bandkollegen wie Tonheinis teilten (ich selber habe zwischenzeitlich auch andere Gitarren ausprobiert, musste dann aber immer wieder zur Pacifica zurück). Die Aktion hat einige meiner "Schätzchen" ganz schön entzaubert. So, das war zwar alles kein wissenschaftlich belegbarer Kram - ist ja aber dann umso mehr Grund, es in wissenschaftlich ergründbaren Szenarien (und Audiowandlerqualitäten finden zum allergrößten Teil in einem solchen Terrain statt) auch wissenschaftlich zu halten.
 
Mir scheint wir reden hier wirklich seit etlichen Seiten komplett aneinander vorbei.

Ausgangspunkt war, dass @Laber Rhabarber hier zwei Files gepostet hat. Und - wichtig! - dazu geschrieben hat, dass er seit dem Wechsel seines Audiointerfaces (Wandler) Klangunterschiede wahrnimmt, die diese beiden Files, die eher durch Zufall entstanden sind, trotz aller Mängel recht gut abbilden. Dass die beiden Files keinen wissenschaftlichen Test darstellen ist ihm doch auch klar.

Und wie man so einen Test aufbaut, ist hier vermutlich auch jedem klar. Das muss man jetzt nicht wiederholt und in aller Länge wieder und wieder erklären. (Und damit auch immer wieder indirekt unterstellen, dass andere das nicht wüssten)

Kurz noch zum Thema Psychologie. Das war ein kurzer Exkurs von mir, weil er inhaltlich gerade passte. Und ich hatte das auch als "Exkurs" kenntlich gemacht. Die Art der Reaktion darauf lies dann aber erkennen, dass wohl nicht jedem klar ist, was ein Exkurs in der Wissenschaft ist.
 
wir reden hier wirklich seit etlichen Seiten komplett aneinander vorbei
Nicht nur das. Wir drehen uns auch ziemlich im Kreis.
Wie bereits vor einigen Seiten geklärt und allgemein verstanden war, ist es mit einem Test im rein digitalen Umfeld nicht ganz so einfach.
Jetzt geht das wieder von vorn los. Man macht es deshalb nicht einfach so, Sascha, weil es eben keine Sache von einer halben Stunde ist.

Die ganze Thematik der Selbstsuggestion und die Notwendigkeit von Doppelblindtests stehen doch eigentlich gar nicht zur Diskussion. Das dürfte jedem geläufig sein, der schon ein paar solche und ähnliche Threads gelesen hat.
Ich kann sowohl deinen Einwand moon-dog als auch die Erklärungen von Nachtschicht nachvollziehen und halte sie für valide und sinnvoll.
 
:aaah:
Es ist doch total einfach: Weil wir alle nur subjektiv sein können, kann es gar kein objektives Ergebnis geben.
 
Korrekt. Es ist eine Sache von 5 Minuten.
Vielleicht dein Loopbacktest. Ist für mich nach wie vor Kokolores. Wenn überhaupt, interessiert mich die ganze Kette von der allerersten A/D Wandlung an. Aber ich wiederhole mich (ab jetzt nicht mehr).
 
Vielleicht dein Loopbacktest. Ist für mich nach wie vor Kokolores. Wenn überhaupt, interessiert mich die ganze Kette von der allerersten A/D Wandlung an. Aber ich wiederhole mich (ab jetzt nicht mehr).

Warum ein Loopbacktest Kokolores sein soll - die Erklärung dafür bist du bislang schuldig geblieben. Ein Loopbacktest stellt 1a die Soundveränderung bei jeder Wandlerrunde dar. Nicht mehr und nicht weniger.
Desweiteren enthält der auch die "erste Wandlung", außer dass dieser Wandlung eine D/A Wandlung vorangeht, was aber absolut irrelevant ist, denn mit denen hat man ohnehin zu tun.
Nimm es mir nicht übel, aber sich einem so schlichten Test einfach ohne wirklich stichhaltige Begründung zu verweigern riecht für mich ganz schwer nach "ich glaube lieber weiterhin an Voodoo".
 
Es wird Zeit, den Thread High End Abhörmonitore zu starten.
 
glaube lieber weiterhin an Voodoo
Ich? Niemals, ich lese hier nur interessiert mit. Mich interessieren güldene Wandler nicht die Bohne genau genommen.
Würde mein Apollo diesbezüglich auch nicht als "High-End" bezeichnen.
Mich interessiert vorrangig, was beim Recording rein kommt, von daher halte ich den Loopback-Test an selbst recordeter Mucke für Unsinn.
Lass es gut sein.
 
Mich interessiert vorrangig, was beim Recording rein kommt,

Das mag ja alles sein - und mir geht es nicht anders. Aber einen Loopbacktest als "Kokolores" abzustrafen, gerade dann wenn es um Wandlerqualitäten geht, ist halt blödsinnig, denn genau diese Wandlerqualitäten kann man da ganz wunderbar darstellen.
 
Blödsinnig (danke) ist, dass man nicht erkennen will, wie entscheidend an der Stelle die allererste Wandlung beim Weg nach drinnen ist.

Gib mir ein File, das von Anfang an mit Referenz-Wandlern digitalisiert wurde, dann kann ich den Loopback-Test machen.
 
Hey @Nachtschicht und jene, die die gleiche Fahne schwingen:
So sehr ich dir/euch inhaltlicht recht gebe und du auch noch Detail- und Fachwissen zufügst:
Schlag doch die Leiche nicht toter, als sie ist :)
Es war im Thread schon längst klar, dass der Testaufbau keine Aussagekraft hat.
Ich hoffe halt, dass @Laber Rhabarber nicht die Lust vergällt wird, den anderen Test noch zu machen.

Für diesen Fall gibts ja jetzt reichlich Hinweise, worauf zu achten ist.
 

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