Moin!
Gibt sicher tausende Möglichkeiten, um Vocal-Tracks interessanter klingen zu lassen.
Wenn Dein Track eher ruhigerer Natur ist, dann probier es mal mit einer geflüsterten Overdub-Stimme unter dem Lead Vocal - das ist ein beliebter Trick.
Ansonsten ist es durchaus üblich (gesetzt den Fall, man möchte den gedoppelten Sound), mehrere Dopplungen einzusingen und diese im Panorama zu verteilen. Dabei bietet es sich an, immer eine ungerade Zahl von Spuren zu recorden (3, 5, 7); denn eine Dopplung sollte stets in der Mitte stehen: Meist hört es sich nicht gut (nicht "druckvoll") an, wenn man den Lead-Vocal komplett aus der Mitte nimmt. Die restlichen Spuren können dann im Panorama verteilt werden. Probier doch mal folgendes: Nimm einen Vocal-Part auf und panne ihn in die Mitte; dann doppel den Part 4 Mal, wobei Du zwei Dopplungen etwas weiter rechts und links pannst (z.B. R50/L50) und die restlichen beiden etwas enger pannst (z.B. R25/L25). Das gibt einen schönen vollen Sound (nur nicht vergessen mit dem EQ die sich im Resultat häufig überlagernden Frequenzen im Oberen Bassbereich, sowie, falls erforderlich, in den Mitten etwas auszudünnen!) Dieses Spiel kannst Du theoretisch endlos fortführen. Als Resultat sollte der Chor-Effekt mit jeder weiteren Dopplung "weicher" und "seidiger" klingen. Ein weiteres gern genutztes Mittel stellt die Oktavierung von Gesangsstimmen dar. Einfach den Leadvocal eine [g=338]Oktave[/g] höher (oder tiefer) doppeln. Diese Oktavdopplung wird man im Normalfall dann aber in der Mitte des Panoramas platzieren.
Davon abgesehen, dass man mit dieser Methode auch schöne AAHH-Chöre realisieren kann, die man hinter den Lead-Vocal (z.B. im Refrain) platziert, sind das Non-Plus-Ultra Zweit- und Drittstimmen. Hier sollte man schon etwas Sorgfalt auf die Konzeption der zusätzlichen Stimmführung legen, da es (so schön es ist, wenn man's richtig macht) nichts beknackteres gibt, als falsche oder unpassende Zweitstimme. Tipp: Darauf achten, dass erst- und zweitstimme so nah wie möglich beisammen sind. Große tonale sprünge (ausgenommen Oktavierung) sollten möglichst vermieden werden. Je weiter Erst-und Zweitstimme tonal voneinander entfernt sind, desto abgedrehter klingt's meist.
Ein weiteres, in der Praxis oft gehörtes Mittel ist, Teile des Lead-Vocals (z.B. das letzte Wort einer Phrase) durch ein Delay zu jagen, um differenzierte Akzente zu setzen. Das ist oft ein viel eindrucksvollerer Effekt, als wenn man die ganze Phrase mit einem Delay versieht und matscht nicht so.
etc. pp.
Viele Grüße,
Tomstein.