EQing – Shaping oder Korrektur zuerst?

[whitealbum]

Wüsste auch gerne, woher die Bilder stammen.
Der VSTPluginAnalyser wird ja nicht mehr geupdatet.

Dafür gibts jetzt nen anderen PlugIn-Analyzer.
Für Win und Mac!

https://ddmf.eu/plugindoctor

Sehr geiles Teil. Für mich reicht eigentlich auch die Demo, um mal schell was zu gucken.

Ist aber auch gefährlich, irgendwie. Man kann seine Plugins zu Tode messen.
Manchmal will/sollte man es auch einfach nicht so genau wissen, was da unter der Haube alles passiert.

Korrekt, immer aber auch daran denken, "wer misst, misst Mist".

 

[Gast92251]

Man kann so immens viel EQ-ing-Zeit sparen...
=> indem man von vornerein einen gut klingenden Raum, passende Mikros, auch Mik-Abstände und vor allem: eine gute Performance (!) einsetzt.
Das ist das, was ich zum Thema EQíng "Cut vs. Boost" hier nur kurz loswerden möchte.
Wir haben unseren Aufnahmeraum einst aufwändig optimiert und in hochwertige und/oder passende Mikros und PreAmps investiert - so wenig EQ´t habe ich schon lange nicht mehr. Es sitzt einfach schon bei der Aufnahme. Das Mixen fällt einem nun noch leichter, von der Zeitersparnis ganz zu schweigen.
Ansonsten: dieses ganze Durchsweepen und Notchen macht viel Sound kaputt.
Einfach auch mal mehr > nur die Ohren benutzen und nicht immer auf Analyzer und überstylte GUIs starren. Hilft auch dabei.


.

 

[JackInTheBox]

Ich habe den Ansatz "Signale schöner machen" irgendwie nie verstanden. Das klingt auch so sehr nach ICH GEH MAL ALLE SIGNALE SOLO DURCH UND BEARBEITE SIE OHNE KONTEXT, BIS SIE ALLEINE BETRACHTET GEIL KLINGEN.
Ob ich booste oder cutte, ist eher so ne spontane Entscheidung. Im Mix fehlt mir bei der Bassdrum der Sub, also booste ich den. Bei den Vocals nerven mich die 400-600 Hz, also ziehe ich da was raus. So irgendwie

 

[JackInTheBox]

Ich stimme rkdk auch zu, dass das Sweepen und Notchen den Sound (in meinen Ohren) viel mehr verschechtert, als verbessert. Komisch, dass diese ganzen "Mixing-Youtube-Heinis" das so viel preisen. Sagt vielleicht auch was über deren Level aus ^^
Ich finde, man sollte sich eher auf das Große Ganze konzentrieren und nicht in Details verlieren, die eher unbedeutend sind.

 

[whitealbum]

Einen leichten Sweep, also keine 10db, sondern so um die 5db (auch nicht zu steilflankig) mache ich schon mal, wenn mir VORHER beim Hören nicht ganz klar ist, wo da eine Überbetonung liegt.

Ansonsten schalte ich zunehmend die Grafik beim EQen weg, zumindestens ich werde dann zu sehr verleitet nach Grafik zu EQen.

Ansonsten hat @rkdk einen sehr guten Punkt angesprochen.
Wenn man durch richtige Wahl des Gears bei der Aufnahme schon aufpasst, zieht man am Ende nur noch die Regler hoch.
Man glaubt es wirklich nicht, wie einfach sich Songs mischen lassen, wenn man beim Recorden schon vieles richtig macht.

 

[SilentWarrior]

Na Gott sei dank wurde das mit der Aufnahme erwähnt, da haben wir aber wieder mal die Kurve bekommen.
Ist zwar für Leute, welche fremdes Material mischen total nutzlos, aber ja...

 

[ModulationMatrix]

Na Gott sei dank wurde das mit der Aufnahme erwähnt, da haben wir aber wieder mal die Kurve bekommen.
Ist zwar für Leute, welche fremdes Material mischen total nutzlos, aber ja...

Naja vllt nicht ganz? Im Extremfall kann vllt Leute nochmal nach Hause schicken, dass sie besser Spuren liefern sollen?

 

[JackInTheBox]

Na Gott sei dank wurde das mit der Aufnahme erwähnt, da haben wir aber wieder mal die Kurve bekommen.
Ist zwar für Leute, welche fremdes Material mischen total nutzlos, aber ja...

Das stimmt natürlich. Aber sich das klarzumachen, ist schon hilfreich. Ich habe viele Jahre gemischt (oder es gelernt), ohne jemals was über Aufnahmen gelernt geschweige denn sie groß gemacht zu haben. Wenn man dann das erste Mal gutes Material auf dem Tisch hat, ist man schon erschrocken zu realisieren, mit wie viel Grütze man sich rumschlagen muss beim Mischen. Schlechtes Material zu mischen dauert nicht nur länger und macht weniger Spaß, sondern man kommt so gut wie nie an ein Referenzergebnis ran. Das checken aber die Auftraggeber, die dann auch nur nen Fuffi zahlen wollen fürs Mischen, aber natürlich nicht ^^

 

[SilentWarrior]

@ModulationMatrix

Das nervende ist doch: jedes mal und ich meine wirklich jedes mal wenn im MIXING Unterforum EQ Thema ist, kommt ein Schlaumeier daher mit diesem Spruch.

m Extremfall kann vllt Leute nochmal nach Hause schicken, dass sie besser Spuren liefern sollen?

Mache das mal. Nimm einen Auftrag an und sage er soll noch einmal aufnehmen. Warte, ich sage dem @flipnaut er soll beim Contest Song die Bridge noch einmal einsingen lassen und die Instrumentierung verbessern...

 

[Kosaken-Kaffee]

Warte, ich sage dem @flipnaut er soll beim Contest Song die Bridge noch einmal einsingen lassen und die Instrumentierung verbessern...

Warum nicht? Das hat der Fab mal mit 'ner Punkband, die er gemischt hat, auch gemacht. Die fanden seine Idee klasse und haben sie neu in den Song mit eingebaut.

 

[muffy]

Wenn man dann das erste Mal gutes Material auf dem Tisch hat, ist man schon erschrocken zu realisieren, mit wie viel Grütze man sich rumschlagen muss beim Mischen. Schlechtes Material zu mischen dauert nicht nur länger und macht weniger Spaß, sondern man kommt so gut wie nie an ein Referenzergebnis ran.

Das Problem ist einfach, dass man einfach das suboptimale Signal durch "reparieren" noch mehr verbiegt, bis es lebsoser Datenmüll ist. Und minimalinvasiv-topdown geht bei manchen Projekten auch schlicht nicht.

Wobei ich in letzter Zeit eher mal dazu tendiere, sowas drin zu lassen und damit zu leben. Z.B. Bleed bei Drums. Könnte man freischneiden, könnte man gaten - oder man spielt alles in eine Gruppe, haut den SSL drauf, einen Touch Eq drüber und ab. Solls halt rasseln.

 

[Gast92251]

Ist zwar für Leute, welche fremdes Material mischen total nutzlos, aber ja...

Nö. Ist es nicht. Der Mischtechniker kann vornerein vor der Aufnahme schon einiges klären mit der Band, auch Technikauswahl und Raum spielt eine elementare Rolle, hochwertigere Mikros kann man günstig leihen und auch Studioaufnahmeräume bei Bedarf mieten - und hier kann und sollte man als Techniker, welcher was auf sich hält, auch vermitteln. Es kommt schließlich beiden zugute, der Band und dem Mischmann.
Wer es ernst meint mit seinen Songs, und auch noch Kohle fürs - hoffentlich anständige - Mixing ausgibt, wird sich dieser Aufnahmetipps zudem gerne annehmen.
Die andere Fraktion lädt weiterhin halt fertige, oft halbgare, Spuren aus dem Netz und cuttet, notched und boostet auf Teufel komm raus. Ist ja für jeden was dabei heutzutage. Stimmt.

 

[Gast92251]

Das Problem ist einfach, dass man einfach das suboptimale Signal durch "reparieren" noch mehr verbiegt, bis es lebloser Datenmüll ist.

so ist es, auch das ist nicht unwahr.

 

[SOS]

die realität sieht so aus, dass bands, die einen haufen scheisse aufgenommen haben, dies in mindestens 5 monaten gemacht haben, 1000 stunden in ihrem kellerloch verbracht haben, die daten dreimal verloren haben, projekte kaputtgingen, 2 mal der sänger ausgewechselt wurde, bzw. jetzt der gitarrist "singt" und einfach nur froh sind, dass das vorbei ist und sie nach dem darauffolgenden 2 monatigem selbermischversuch eingesehen haben, dass sie es nicht hinkriegen... dann bekomme ich die spuren. wenn ich denen sage: bitte nehmt mir das nochmal auf, weil es scheisse ist... vergiss es! ich habe genau zwei möglichkeiten: 1. ohren zu und durch 2. job ablehnen und versuchen, sie ins studio zu bringen... meist bleibt es bei 1, weil siehe oben.

und genau bei solchen jobs, bin ich froh ein schnellmischer zu sein, der die ganze scheisse rockt in 3 stunden mit topdown und vibe orientiert rangeht und nicht 8 stunden notcht und dann nochmal so lange hat, wenigstens noch ein wenig vibe wieder reinzudrehen, weil alles tot ist. so komme ich doch erstaunlicherweise immer mal wieder zu überraschenden ergebnissen, die die erwartungen übertreffen, weil eben song/vibe und nicht technik im vordergrund.

 

[Gast92251]

Diese "Realität" ist jedenfalls glücklicherweise nicht pauschal zu nennen... ^^
Das wär ja eine totale Chaos-Katastrophe. So würde ich nicht arbeiten wollen.
Man muss auch nicht jeden Mist annehmen. Ist ja auch eine Preisfrage, klar.
Aber eigentlich findet man doch immer Lösungen, die beide Seiten zufrieden stellt.

 

[SOS]

war selbstverständlich etwas überspitzt

es gibt da schon einen gewissen graubereich

 

[TonyPizza]

Die Hierarchie kannst du nicht ändern, Vorbereitung vor Performance vor Mix vor Master etc., dann kann man anfangen bisschen zu cutten oder boosten

 

[SOS]

der thread driftet ab

 

[SilentWarrior]

der thread driftet ab

Genau, du hast alles nötige ja weiter oben erklärt, also weiter mit dem eigentlichen Thema

 

[Kuno]

Ok, zurück zu den Cuts und Boosts.
Endet ihr auch manchmal mit solchen Fancy Kurven?

Das ist jetzt natürlich das Gegenteil von natürlich (bei Synths eh wurst), aber irgendwie passt das bei mir oft total gut. Also ich EQe halt so ganz normal, und hab am Ende sowas, weil sich der Sound dann einfach am besten durchsetzt, ohne alles andere zu überdecken.
(Also vor allem bei so tragenden Elementen, die viel Platz im Mix einnehmen.)