Echte vs. künstliche Drums

  • Ersteller coder2k
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Sehr seltsame Einstellung, die du da hast. Ist ja interessant, dass es für dich darauf ankommt, WER etwas "falsch" spielt, um zu beurteilen, ob es dann wirklich falsch ist, hehe.
Also wenn ich nicht exakt aufm Klick spiele, bin ich ein schlechter Drummer...aber wenn irgendein "Profi" es macht, dass isses Kunst. Hehe.
Du denkst vermutlich auch, dass die alle ihre Stücke One-Take einspielen. Dabei spielen auf geübte Profi-Drummer einfache Stücke oftmals einige (wenn auch wenige) Male, bis es so gelassen wird. Und da sind immernoch Ungenauigkeiten drin...auch Ungenauigkeiten, die mit Sicherheit nicht beabsichtigt sind. Kein Mensch spielt zeitlich "perfekt". Auch wenn du das gerne hättest. Und jeder verspielt sich auch mal. Es sind halt Menschen. Falls du aber die Meinung hast, alle Auswirkungen, die das "Menschliche" auf die Aufnahme hat, zu tilgen, dann muss ich dir doch unterstellen, dass du nicht begriffen hast, was ein [g=77]VST[/g] von einem echten Drummer unterscheidet. Ich mein...wenn ich das Drumkit From Hell benutze, dann klingen da alle Snare-Schläge auch unterschiedlich. Aber haste mal in die [g=32]MIDI[/g]-Grooves geguckt, die dabei sind? Da ist nix perfekt quantitisiert...klingt trotzdem wunderbar und grooved...ist halt echt eingespielter Kram. Wie machst du das eigentlich mit Gitarristen? Schiebste da auch die Spuren hin und her, benutzt Timestretching und sonstwas, damit es exakt stimmt? Man nennt es doch Musik...und die wird meiner Meinung nach immernoch von Menschen gemacht.
Sorry für die vielen "Anführungszeichen".
 
Das Problem sind meiner Meinung nach nicht die Samples, sondern eher das Arrangement. Da wird einfach zu oft copy&paste gemacht... So entsteht meist ein extrem künstlicher Rhythmus. Schließlich groovt ein guter beat über mehr als 4 Takte und nicht unbedingt immer im gleichen Muster ;)
 
Ebenfalls auch Zustimmung.
 
Bei den echten Drums muss man schon total tight spielen und die Leute müssen auch ihr Handwerk verstehen. Wahrscheinlich mögen deswegen einige die fertigen Drums aus EZ-Drummer, AD usw. mit den fertig eingespielten und quantisierten Pattern lieber.
Für die meisten Nicht-Drummer von uns sind diese Tools schon ein Segen aber das ein Profi das alles alt aussehen lässt ist wohl keine Frage.
 
naja, irgendwie hab ich langsam mehr Lust Musik wie Max Martin (alle frühen Sachen von Britney, Christina, Backstreet Boys, NSYNC...) zu machen - da darf alles seelenlos und statisch sein und die Leute lieben es trotzdem... (Wobei ich wie wohl die meisten hier seine Musik eigentlich hasse...:D )

Damit will ich sagen: Manchmal ist dieser Wahn nach Echtheit irgendwie zum Verzweifeln,wenn man 5 Stunden die Drums geschnitten und programmiert hat und dann die meisten Zuhörer eh keinen richtigen Unterschied merken... OK - unbewusst werden solche Infos schon aufgenommen und wenn im kompletten Lied und Arrangement überall kleine Ungenauigkeiten zu finden sind, dann summiert sich das sicher.

Aber wenn ich ein paar Freunden was von Virtual Guitarist mit Groove Agent und Virtual Bassist oder so vorspiel, dann sind die alle unglaublich erstaunt, wenn ich sag dass das Konserve ist...
 
Damit will ich sagen: Manchmal ist dieser Wahn nach Echtheit irgendwie zum Verzweifeln,wenn man 5 Stunden die Drums geschnitten und programmiert hat und dann die meisten Zuhörer eh keinen richtigen Unterschied merken...

ähhh, ist es nicht so, daß man als Drum-Programmierer genau dann alles richtig gemacht hat?
 
ähh, ich meinte: Dass die Leute dann immer noch keinen Unterschied zu einem einfachen Loop aus der Konserve erkennen.
 
coder2k schrieb:
Wie machst du das eigentlich mit Gitarristen? Schiebste da auch die Spuren hin und her, benutzt Timestretching und sonstwas, damit es exakt stimmt?
Ja, tut er... bzw. lässt er teilweise von Software tun...
Vocals auch... und verdient damit seine Kohle :D
 
Also wenn ich jetzt mal verschiedene Schmalzpop-Produktionen anschaue, da ist oft genug ein [g=32]MIDI[/g]-Schlagzeug zu finden. Meist sogar als Stilmittel! Aber auch hier gilt: Das Arrangement reißts raus! Natürlich klingen die Sounds alle einzeln statisch und 1990 gabs auch noch keine 128fachen [g=85]Layer[/g]. Aber man wußte sich durch Variationen zu helfen, gekonnte Effektfahrten usw., halt eher Songstruktur als 32-bit-Samples.
 
die drums von mir+meiner band klingen schrecklich.das liegt natürlich dran weil wir noch lange nicht genug ahnung haben wie man es richtig macht.das geht bei der wahl des mikros los,über die aufstellung,raum akustik,drum set,stimmen des sets,und endet beim mischen der spuren. alles käse im moment!aber ich akzeptiere es: mehr iss zur zeit nicht zu machen bei dem wissensstand.

ich eigne mir viel wissen an, lese,schaue anderen"grossen" zu,stelle fragen,besuche workshops, und bin einfach bei der sache. irgendwann kann ich dann sound machen und auch anderen helfen& vielleicht auch noch geld verdienen mit meinem angeeigneten wissen.

drum samples nutze ich auch jepp. aber mit schlechtem gewissen gebe ich ehrlich zu.das ist mein song,mein text,meine seele,mein recordetes klavier im wohnzimmer von pappa,meine stimme...und dann..drums aus stylus oder so :roll: !

wie gesagt ja ich machs,aber nur weil ich es anders noch nicht besser kann. wenn es ein song ist der eh nicht irgendwo ins internet wandert belasse ich es auch oft bei den aufgenommenen "echten" drums und sehe über den vielleicht nicht sooo perfekten burner sound hinweg,und freue mich eher an meinem erschaffenen :)
 
Ich habe auch kein Schlagzeug, überlege mir jedoch, eine [g=32]MIDI[/g]-Maschine oder billiges Edrum anzuschaffen, damit ich die Samples vernünftig antriggern kann. Per Keyboard ist es doch nicht so golden.
Was das schlechte Gewissen angeht - och nicht unbedingt. Elektronische Drums kann man selbst machen und akustische auch nach gusto verbiegen, da steckt immer noch genug Arbeit dahinter ;)
 
ich gebe dem wolfgang meine volle zustimmung.

der begriff "groove" ist in wirklichkeit DER JAGD NACH DER PERFEKTION, und nicht der jagd nach fehlern.

nur ein drummer welcher PERFEKT mit dem klick spielt darf sich "grooven" leisten.

es ist eine ausrede wenn ein drummer schwimmt und dabei sagt: ich will bloß grooven.

bei keinem anderem instrument ist der klick, der gemeine [g=64]metronom[/g], so wichtig.

vg
dragan
 
ich brech mal ne lanze für den deletantismus, man lausche z.b. den drums @ Joan Osbourne und Savoy
klingt absolut kacka, aber es paßt dazu.

es ist aber richtig, man sollte schon zusehen, dass man tight ist und trotzdem schön locker sich einen abgroovt. es ist natürlich klar, nicht jeder ist so gut. wozu ausreden? nicht jeder kann grooven, nicht jeder ist ganz tight. pasta!
 
Ich empfinde es als sehr angenehm, nie ohne Klick zu üben oder zu proben, ihn aber live oder bei der Aufnahme wegzulassen.
Durch diesen Mix aus stoischer Routine und den Emotionen des Momentes entsteht ganz oft ein richtig geiler Groove.
Letzteres mit "Ungenauigkeit" zu übersetzten finde ich übrigens sehr gewagt...:)

Mich würde mal interessieren, Frage an die Analogfraktion, bei welchem dieser Mikrosets, die grad viel angeboten werden, das Preis/Leistungs-Verhältnis beginnt Sinn zu ergeben. Nur für den Fall...:D
 
Ich finde es immer gut, wenn man hört, daß Menschen am Werk sind...allerdings weiß man selbst bei großen megaproduktionen..(Genesis..etc) nicht wirklich, ob die drums eingespielt wurden...heutzutage wird doch eh geschoben und gesetzt, daß es kracht!! Für Metal würde ich auf keinen Fall programmieren...für´n Popsong..why not;) Niemals wird eine Maschine einem Richard Christy oder Gene Hoglan das Wasser reichen können.
 
Letztendlich ist es doch wurst ob´s programmierte Beats sind, gespielte Beats oder das ein oder andere mitgelieferte Midifile eines der großen DrumVST´s.
Wenn der Song gut ist, ist mir wurst was da wie gemacht worden ist.
 
coder2k schrieb:
Sehr seltsame Einstellung, die du da hast. Ist ja interessant, dass es für dich darauf ankommt, WER etwas "falsch" spielt, um zu beurteilen, ob es dann wirklich falsch ist, hehe.
Also wenn ich nicht exakt aufm Klick spiele, bin ich ein schlechter Drummer...aber wenn irgendein "Profi" es macht, dass isses Kunst.

Immer das Wort im Mund rumdrehen. Wenn du das genauso gut kannst wie Schlagzeug spielen musst du ziemlich gut sein.

Wenn ein Profi vor dem Refrain Gas gibt macht er das vor jedem Refrain, beim Amateur ist das eher Zufall.

Ein Profi fragt nach dem Einspielen ob man diese Stelle noch reparieren koennte, ein Amateur sagt das man es so lassen solle weil das sonst das "Bandfeeling" (obwohl er allein mit dem Klick eingespielt hat!) zerstoeren wuerde.

Ich nehm jetzt seit 25 Jahre Schlagzeuger auf. Wenn einer kommt und als erstes sagt das er nicht bearbeitet werden will weil es dann nicht mehr grooved gibt´s 2 Moeglichkeiten: Er spielt so gut das er das Bearbeiten wirklich nicht braucht oder ich ruf einen anderen Schlagzeuger an.

Meistens greif ich zum Telefon.

Grooven tut´s dann wenn die Leute mit dem Kopf nicken obwohl es nicht ihre Musikrichtung ist und nicht weil der Drummer sein nicht vorhandenes Rhythmusgefuehl als Status Quo durchdruecken will.
 
Ich weiß ja nicht, in welchem Bereich sich die Ungenauigkeiten deiner Schlagzeuger bewegen. Was ich aber "herausgefunden" habe durch intensives Hören ist einfach folgendes: Wenn der Schlagzeuger etwas macht, was man hört....also, wo man hört, dass es irgendwie nicht stimmt, dann hat er einen Fehler gemacht. Wenn er das oft macht, kann er's nicht. Aber wenn man es normalerweise überhaupt nicht hört, wenn man nicht akribisch mitzählt und/oder ganz nah an das Taktraster heranzoomt, dann finde ich, dass man es so lassen sollte, weil (zumindest meiner Erfahrung nach) die Aufnahme irgendwie lebendiger klingt, als wenn man sie dann "passend" schieben würde. Und dabei isses eigentlich egal, ob diese kleinen Ungenauigkeiten Absicht sind oder nicht. Wichtig ist dann halt nur, dass die restlichen Instrumente an solchen Stellen zum Schlagzeug und nicht zum Klick spielen, sonst eierts.
Wenn du halt oft Schlagzeuger für Aufnahmen da hattest, die auch scheiße klingen, wenn sie ohne [g=64]Metronom[/g] spielen, dann isses ja kein Wunder.
Nebenbei könnte man mal das Thema schließen und es gut sein lassen oder so...
 
Nebenbei könnte man mal das Thema schließen und es gut sein lassen oder so...

Findest du? Um dem nächsten [g=226]Monitor[/g]-Fred Raum zu schaffen? :D
Ich find' spannend, da ich beide Herangehensweisen kenne. Auf der analogen sicherlich etwas besser als auf der digitalen Seite. Darüber hinaus finde ich die "Schnittmenge" (E-Drums > Samples) äußerst interessant und jede Info hilfreich.
Störend im Titel ist lediglich dieses "gegen", da je nach Ziel und Voraussetzungen beide Möglichkeiten ihre Berechtigung haben. Hier mag wiederum "Supernatural" von Santana als Beispiel gelten, denn obwohl die Drumtracks dort teils zusammengeklickt, teils gespielt sind, wirkt dieses Album wie aus einem Guß. Wie in anderen Bereichen auch...man muß es nur KÖNNEN. Dann gibt's einfach kein besser oder schlechter, sondern nur die Entscheidung, was der Song braucht.
Zu den letzten Posts und der Bedeutung der Drumtracks (und der Rythmussektion im Ganzen) für den Song und die Performance der Band:
Wenn der Gitarrist schlecht ist, dann ist er das eben. Ist der Sänger mies, gilt das Gleiche. Ist der Drummer schlecht, oder sein Zusammenspiel mit dem [g=118]Bass[/g], dann ist die komplette Band für die Tonne.
So einfach ist das. 8)
 
ja leute. und so kommt man immer auf den gleichen punkt. egal was man macht, es muß dem song dienlich sein. es muß dazu passen. ob echt oder künstlich. absolut tight oder ein bißchen schräg.
das gilt nicht nur für die drums. amen!
 

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