Drums programmieren - Wie macht ihr das?

[BasementBluesBoy]

Morgen zusammen,
Bei vielen Songs wirken die Drums aus der Dose zB Logic Drummer recht statisch bzw passen zB bei Cover Songs gar nicht. Was macht ihr in solchen Fällen, wenn ihr nicht gerade Drummer seid? Mit der Maus oder dem iPad eintippen ist ja auch recht schwierig, insbesondere schnelle Breaks auf den Atoms, Snare etc.

Rock on
bbb

 

[oliveramberg]

Ich nehme eigentlich immer die Grooves aus meiner EZ Drummer Sammlung die so nah wie möglich an meinen Vorstellungen sind. Dann wird mit der Maus im Midi-Editor passend gemacht, was nicht passt.

 

[TheTick]

Ich hol mir aus Midi-Libraries (zB von Addictive Drums) Beats, die in meine gewünschte Richtung gehen und passe sie dann an.

Fills/Breaks gebe ich allerdings oft von Hand ein. Mit ein wenig Gefühl dafür, wie ein Drummer sowas spielt (ich denke dass ich da von Tag zu Tag dazulerne), ist das kein großer Act und macht Spaß.

 

[hedelund]

Ich möchte auch mal sagen, dass man mit den Midis in den Drummer Programmen eigentlich restlos alles abgedeckt bekommt.

Schwören tue ich immer noch auf auf meine Software zur Beat Produktion "BPM von MOTU".
Damit ist wirklich im Handumdrehen alles möglich.
Sowohl Standalone, als auch im Sequenzer.
Eine sehr umfangreiche Bibliothek ähnlich Maschine ist on Board.
Eigene Samples verwenden, geht mit einfach reinziehen auf den jeweiligen Pattern ohne Probleme.

Abspeichern im Midi oder Waves Format geht rucki zucki.
Ich habe mir da schon eine stattliche eigene Drumfabrik bestehend aus eigenen Drumelementen gebaut.
Das Ding ist wirklich Gold wert.

Liebe Grüße, Hedelund

 

[Monolith]

Ich ziehe immer noch die Wav Samples auf Audio Spuren in mein Logic. Rechts in der Browser-Ansicht höre ich kurz vor und wenn was passt - rüber damit.

Das habe ich so vor vielen, vielen Jahren mal begonnen und bin dabei geblieben. Sampler usw wirken auf mich oft irgendwie aufwändiger (was natürlich Quatsch ist)

Bei komplexen Drum-Fills nehme ich auch mal ein Loop aus dem EZ Keys Plugin. Sorge aber dafür das ich auch damit recht schnell wieder auf Audioebene bin wenn der Fill und Sound steht.

LG

 

[holgi]

Alles einklicken, keine fertigen Grooves, erst Bassdrum und Snare und Toms, dann HIhat und Ride, dann Becken. Am Ende wird humanisiert. Ich mache das seit 10 Jahren so und habe viel Lehrgeld bezahlt, die Erfahrungen die ich so gesammelt habe sind aber der Mühe wert.

 

[TJK]

Gudde,
ich suche mir aus einer Masse an Single Drumsounds die passenden raus und trigger diese an.
Danach kommt ein wenig Quantisierung, Pan, Anschlag oder andere Bearbeitung. Wie holgi schrieb: Die Drums humanisieren.
Erst wenn die Drums stehen geht´s mit den anderen Elementen weiter.

 

[Gast92251]

Eigentlich mach ich es wie Holgi. Bin selber kein Drummer, aber habe all die Jahre Multimic-Audiospuren bearbeitet und gemischt. Mittlerweile denke und fühle ich wie ein Drummer. ,-) So programmiere ich alle Midi Drums in Cubase oft selber, inkl. Humanizing usw.
Ansonsten sind Midi Loops genau richtig, mitgeliefertze und/oder Drittherstellerdrummies bieten so einiges an hervorragenden Grooves, welche man gut verwursten kann. Bin großer Anhänger von AD.

Am Rande gefragt, passt gerade in diesem Thread:

Gibt es iergendwo im Netz gute Midi Drumloops/libraries zum freien Download?
jemand Links oder Tipps hierzu parat?

.

 

[Can]

Ganz unterschiedlich... mal spiele ich die Drums komplett am Keyboard ein und editier nach. Abundzu (wenn ich was ganz frickliges haben will), programmier ich komplett.

Die bequemste und oft auch die bestklingende Möglichkeit ist die Grooves von Studio Drummer/Additive Drums/EZdrummer etc. zu nehmen und so anzupassen, dass es zum Song passt. Vorteil ist halt, dass die meistens nicht quantisiert ist und groovt... weil das halt ein echter Drummer gespielt hat.

Ich kann jedem empfehlen, sich bisschen mit Drumprogramming zu beschäftigen. Macht tierischen Spaß und zahlt sich aus. Dazu gehört halt auch, nichts zu programmieren, was man gar nicht spielen kann und mit Velocity-Werten, Flams und Ghostnotes umzugehen...

 

[EC2]

Dazu gehört halt auch, nichts zu programmieren, was man gar nicht spielen kann und mit Velocity-Werten, Flams und Ghostnotes umzugehen...

+1 Grad bei organischen Musikstilen wie Blues unbedingt darauf achten, dass z.B. die HiHat nicht durchzuckelt, während ein Double Stroke Roll über die Toms gejagt wird. Kann man immer wieder hören und macht superschnell jeden Anflug von Realismus zunichte.

 

[Gast92251]

oh ja... HiHat Arbeit ist aufwändig, muss aber IMHO sein, damit es gut und realistisch klingt.
(Also abseits von 4/4-BD_16telHiHat-Dance-Sachen natürlich)

 

[TheTick]

Das gute alte "kein Drummer kann mehr als 4 Sachen gleichzeitig spielen". Sollte man beachten, ja.

 

[Can]

oh ja... HiHat Arbeit ist aufwändig, muss aber IMHO sein, damit es gut und realistisch klingt.
(Also abseits von 4/4-BD_16telHiHat-Dance-Sachen natürlich)

Und selbst das ist nicht ohne... selbst wenn die scheinbar mechanisch durchhämmern, ist das oft trotzdem 60% Swing während andere Percussions dann straight sind...

 

[Gast92251]

ja, MPC Style usw. ^^

 

[birdseedmusic]

Moin

Die Art und Weise der Programmierung von Drums unterscheidet sich sicherlich stark nach Genre. Da gibt es ja zum einen den Ansatz, ein echtes Schlagzeug zu simulieren. Das ist durch EzDrummer, Superior Drummer und Konsorten in den letzten Jahren doch deutlich einfacher geworden. Problem ist dann sicherlich noch, dass die Drums "eigenen Charakter" kriegen, aber selbst ohne "Charakter" kann man mit EzDrummer und Konsorten ein amtliches Begleit-Brett zaubern. Die Kunst besteht darin, dass sich der Drumsound in den Song integriert, aber hier werden einem dann auch genug Werkzeuge zur Berfügung gestellt: Wieviel Room will ich im Sound haben, welches Set nutze ich, und welchen der vielen mitgelieferten Drumsequenzen wähle ich aus, um dann nochmal den einen oder anderen Schlag anzupassen. Ich würde auch nicht von Anfang an jeden Ton selber programmieren, sondern erst einmal vorhandene, von Profis eingespielte MIDI-Drumsequenzen anpassen.

Fast noch schwieriger wird m.E. die Sache, wenn man von Anfang an elektronisch klingen will:

- richtig gute, edle Drum Libraries für elektronische Musik, die poppig und nicht wie 3 Uhr nachts im finstersten Berghain klingt, sind wirklich schwer aufzutreiben
- Die meisten Drumsamples klingen einzeln abgespielt super, eignen sich aber nicht für einen Sequencer, weil sie schnell statisch klingen
- Viele Drumsamples sind flach und im Frequenzgang recht unausgeglichen. Oft fehlen brilliante Höhen und knackige Transienten
- Masse statt Klasse: Viele Drumbibliotheken sind einfach völlig überladen mit komischen Effekt-Sounds, anstatt sich auf wenige, hochwertige Sounds zu konzentieren
- Viele Drum Libraries imitieren oder sampeln einfach nur klassische Rock-Drums. Die will man aber oft gar nicht haben

Da hilft es m.E. eigentlich nur, sich selbst eine gute Sammlung zusammenzustellen. Und dann ist ja auch noch die Frage, wie man diese Samples dann so sequenced, dass alles saftig und lebendig klingt. Oft ist das auch ein Zufall, ich habe in unserem Liveset 15 Songs, davon ist vielleicht jeder dritte in einem Stadium, wo ich sagen würde: Ja, Drums sind lebendig.

lg
bird

 

[Hyp]

Jeden Ton von Hand als Audiofile setzen und fast jeden Takt ein bisschen anders als alle anderen.

Für lebendige Hihats und Snares kann ich empfehlen, einen kleinen Effekt-Anteil Phaser/Flanger zuzufügen, so ist jeder Ton etwas anders (leicht) gefiltert.

 

[schnuffke2]

Ich mache keine oder kaum Songs - aber wenn, dann würde ich auch da immer auf eine "ehrliche" Künstlichkeit in den Drums achten. EDIT: Auch durchs Timing, also vllt. extra ein "Drummachinefeel" erzeugen.

Nichts ist alberner, als so zu tun, als hätte man einen echten Drummer am Start. Da würde ich schon von der Soundauswahl ( gefilterte Drums, elektronische Sounds, Geräusche...) her drauf achten. Und gerade im Gegensatz zu vllt. einer echten Gitarre und Gesang den künstlichenn Charakter der Drums noch extra betonen.

Ich bin der Überzeugung, dass das in jeglichem Musikstil nicht nur möglich ist, sondern so gemacht werden muss. Wenn es doch nicht geht oder man in dieser Richtung keine Phantasie hat, dann braucht man einen echten Drummer, der es einem einspielt. Oder man ist mit drittklassigen Ergebnissen zufrieden - kann ja auch sein.

----------

Okay, handwerklich: Bei mir keine vorgefertigten Midifiles, keine Drumkits. Samples werden zusammengesucht ( in Sampler geladen und angepasst ) und der Beat einfach eingeklickt oder eher selten auch eingespielt. Dazu kommen Schnipsel aus Drumloops, die direkt in der Audiospur "passend" hingeschoben werden.

Ich probiere viel herum und mache vor allem auch oft Dinge, die "so eigentlich nicht gemacht werden" - auch viel eher zufälliges. Das ist sehr wichtig, auch wenn das meiste dann doch verworfen wird. Aber es kommen halt nach und nach Variationen und Fills/Breaks zusammen.

Wichtig sind auch Nuancen. Einen Sound auch nur ein wenig leiser zu machen, kann einen Groove erst zum funktionieren bringen, oder einen Sound etwas zu verschieben. Dynamik. Keine Ahnung, ob man dafür ein Gespür entwickeln kann.

 

[schnuffke2]

Um einen einfachen Backbeat aufzupimpen, kann man zwei verschiedene Snares nehmen. Oder unter einem der beiden Schläge etwas layern. Also so, dass letztendlich ein Schlag fetter ist, als der andere. Dynamik im HiHatspiel wurde ja schon genannt.

 

[jet2]

ich nehm meistens sd-drummer und schieb die drums im midi-editor zurecht.

aber manchmal tippe ich die drums auch mit meinem korg nano-key (anschlagdynamisches mini-keyboard) der reihe nach ein, erst bd und sn, dann hihats, dann toms, dann crashes.
für die sounds nehme ich dann wieder sd.

Korg nanoKEY 2 black​

​

 

[TonyPizza]

Ich nehme eigentlich immer die Grooves aus meiner EZ Drummer Sammlung die so nah wie möglich an meinen Vorstellungen sind. Dann wird mit der Maus im Midi-Editor passend gemacht, was nicht passt.

+1