Drum Recording

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joeysiedl

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Hallo,
Ich mache nun seit 23 Jahren Musik und hab schon ein paar weltweit veröffentlichte Alben als Gitarrist aufgenommen. Doch in der Recording Technik bin ich sozusagen Neuling. Deshalb könnten Teile meiner Fragestellung für Kopfschütteln sorgen.

Wie werden in "professionellen" Studios Drums aufgenommen? Also wie ist der Weg zwischen Mikros und DAW. Ein scheinbares Mysterium dass ich auch nicht wirklich im Worldwide Web durchblicken konnte.

Hab nun schon zweimal echte Drums aufgenommen. Das erste mal mit meiner Focusrite Saffire Pro 14 (Bassdrum, Snare, OV L und OV R). Dann hab ich mir diese Tascam US 16x08 gekauft und damit nun 10 spuren Drums aufgenommen. (BD,SN, Tom1,Tom2,Tom3,Tom4, HiHat,Ride,OVL, OV R) Aber wenn ich jetzt noch ne Bassdrum außen aufnehmen wöllte und Snare unten und dazu evtl noch 2x Raum brauche ich ja noch mehr Inputs die auch in die DAW gehen und ich hab jetzt in Musikgeschäften oder Studios nicht wirklich ein 30 Spur Audio Interface gesehen. Hier kann man meine Know How Lücke glaube ich erkennen...

Würde mich über Aufklärung freuen.
 
Du hättest doch 16 Inputs ?

Und in Studios gibt es weitaus mehr als 30 Kanäle ;)
 
Du hättest doch 16 Inputs ?

Und in Studios gibt es weitaus mehr als 30 Kanäle ;)

ja geht mir ja erstmal darum was Pro Studios generell so nutzen...

Aber auch eine evtl doofe Frage: Bei der Tascam US 16x08 sind ja nur 10 regelbare Inputs und generell nur 8 Mikro Inputs. Bin nun noch mit nem kleinmixer in die Eingänge 9 und 10 die Regelbar sind. Stelle es mir irgendwie nicht sinnig vor mit nem Mikro per XLR auf Klinke Kabel in enen Klinkeneingang zu gehen den ich nicht regeln kann. Da ich auf jenen Inputs auch keine Phantom Speisung legen kann wären die dann noch für Trommeln die recht hart reinkommen (Also BD, SN oder Toms) und da keine Input Kontrolle zu haben klingt in meinem unwissenden Stadium als nicht sehr sinnig.
 
Also 16 Eingänge reichen aus. Ich habe ein Schlagzeug hier das aus 2 Bassdrums, snare sowie 3 Toms besteht dazu noch 3 Crashs, HiHat/Ride, 2 Chinas und 2 Splashs besteht und das nehm ich mit sehr guten Ergebnissen mit 13 Spuren ab:
Je Bassdrums je ein Mik innen am Schlagfell und je eins aussen am Resonanzfell, Snare oben und unten, je ein Mik an jede Tom, 2 Overheads und je eins an HiHat und Ride. Das reicht. Da kommst Du mit dem Tascam locker hin.
Gruss
Der Oldschool Recorder
 
Dann hol Die nen kleinen Mixer und geh mit den Miks da rein und von da raus ans Interface. Dazu nimmst Du die Direct Outs oder falls das Pult keine hat misbrauchst Du die Inserts als Direct Outs. Mach ich seit Jahren so. Dann nutzt Du die Preamps vom Pult und hast volle Kontrolle.

Gruss

Der Oldschool Recorder
 
Falls deine Frage tatsächlich nur die nach Interfaces mit vielen Eingängen ist:
In profi Studios wird man wohl oft auf Pro Tools HD Plattform stoßen. Mit einer ProTools HDX kriegst du schon ein paar Kanäle zusammen und die Karte kann man dreimal im Rechner verbauen.
Auf der andern Seite gibt es Systeme wie MADI, wo du über in Kabel 64 Kanäle übertragen kannst. Mit einer RME HDSPe Madi FX hast du neben einigen wenigen analogen Anschlüssen 3 x MADI I/O, so dass du insgesamt 194 Eingangs- und 196 Ausgangskanäle zur Verfügung hast, jeweils 192 davon durch MADI. Dann gibt es noch Netzwerklösungen wie AVB, was von Motu gerade sehr vorangetrieben wird. AVB ist noch ziemlich neu, etablierter sind Ravenna, Livewire, Dante und Q-Lan.

All diese Systeme basieren darauf, dass man mehrere Wandler an eine Karte oder ein Netwerk anbindet. Einzelne Wandler mit mehr als 16 I/O sind eher selten. Gibt es aber auch. Ich selber finde aktuell die Kombi Madiface XT + Ferrofish A32 sehr interessant. Als ich mein Zeugs zusammengekauft habe, gabs das A32 noch nicht, sonst hätte ich das jetzt wohl.

Wenn man alles in einem Gerät haben will, gibt es noch Interfaces wie das Antelope Orion 32 (Analog 32 I/O, 2x ADAT, 1x MADI) oder etwas kleiner Fireface UFX (Analog 12 I/O, 2x ADAT).
 
Mit dem Mixer klingt gar nicht mal schlecht. Konnte ich mir auch schon vorstellen. Jedoch habe ich keinen Mixer. Hab mir vom Schwiegervater ein Behringer UB 1204FX für die letzte Aufnahme geliehen. Sowas hat ja nur 2 Ausgänge.
Was für ein Mixer wäre denn empfehlenswert? (Aus interesse)

Ansonsten bin ich immer noch am Weg von großen Studios interessiert. Einfach nur um da mal durchzublicken.
 
Falls deine Frage tatsächlich nur die nach Interfaces mit vielen Eingängen ist:
In profi Studios wird man wohl oft auf Pro Tools HD Plattform stoßen. Mit einer ProTools HDX kriegst du schon ein paar Kanäle zusammen und die Karte kann man dreimal im Rechner verbauen.
Auf der andern Seite gibt es Systeme wie MADI, wo du über in Kabel 64 Kanäle übertragen kannst. Mit einer RME HDSPe Madi FX hast du neben einigen wenigen analogen Anschlüssen 3 x MADI I/O, so dass du insgesamt 194 Eingangs- und 196 Ausgangskanäle zur Verfügung hast, jeweils 192 davon durch MADI. Dann gibt es noch Netzwerklösungen wie AVB, was von Motu gerade sehr vorangetrieben wird. AVB ist noch ziemlich neu, etablierter sind Ravenna, Livewire, Dante und Q-Lan.

All diese Systeme basieren darauf, dass man mehrere Wandler an eine Karte oder ein Netwerk anbindet. Einzelne Wandler mit mehr als 16 I/O sind eher selten. Gibt es aber auch. Ich selber finde aktuell die Kombi Madiface XT + Ferrofish A32 sehr interessant. Als ich mein Zeugs zusammengekauft habe, gabs das A32 noch nicht, sonst hätte ich das jetzt wohl.

Wenn man alles in einem Gerät haben will, gibt es noch Interfaces wie das Antelope Orion 32 (Analog 32 I/O, 2x ADAT, 1x MADI) oder etwas kleiner Fireface UFX (Analog 12 I/O, 2x ADAT).

Ok da muss ich mal recherchieren was das alles ist. Ist aber das was ich eigentlich wissen wollte. Auf meine Frage an Tontechniker bisher habe ich immer was gehört in Richtung "Ja so mit Wandlern" aber nie mehr... Denke mit den Angaben kann ich es besser nachvollziehen.
 
joeysiedl schrieb in #7:

...
Ansonsten bin ich immer noch am Weg von großen Studios interessiert. Einfach nur um da mal durchzublicken.

Wenn ein Aufnahmestudio noch über eine Konsole verfügt, stecken die Mikros an den Pulteingängen, werden dort vorverstärkt auf Pult/Linepegel und dann, im einfachsten Fall, über Direktausgänge an die Wandler gelegt.
Dann ab in die DAW.

Zweite Möglichkeit, auch noch mit Pult ist, wenn man z.B. mit der Qualität der Pultverstärkung nicht happy wäre, die Mikros direkt im Aufnahmeraum an eigene PreAmps anzuschliessen und von dort aus gleich mit Linepegeln an das Pult zu gehen.
Dort wird dann evtl. noch EQed oder Gear eingeschliffen und rumgemacht, bevor es in die DAW geht.

Dritte Möglichkeit ist vom Mikro in einen eigenen PreAmp zu gehen, dann gleich in einen Wandler und in die DAW.

Dazwischen gibt es natürlich noch alles möglichen Kombinatoriken, je nach Gemütszustand, Fleiß und zur Verfügung stehendem Gear :)
 
Du arbeitest ja im Falle des Mixers nicht mit dem Summenout sondern mit dem Tascam. Nehmen kann man da jeden Mixer der 16 Mik Eingänge hat. Ich arbeite momentan mit nem Behringer SX2442. Der ist ziemlich günstig (jetzt werden einige wieder schreien Sch... Behringer aber ich hatte davor ne Dynacord Console die mir abgeraucht ist und der Klangunterschied ubd Grundrauschunterschied ist kaum hörbar). Da missbrauch ich momentan auch die Inserts als Direct Outs und es funktioniert hervorragend. Da musst Du dann allerdings darauf achten dass Du entweder gebrückte Klinkenkabel oder Stereoklinken benutzt damit Du nen Signalfluss hast. Von den Inserts dann rein inne Tascam und schwuppdiwupp kannst Du 16 Kanäle über die Gainregler des Pultes einpegeln. Die Phantomspeissung des Pultes kannst Du auch nehmen dass Du bei Bedarf auf allen Kanälen Kondensatormiks betreiben kannst. Bei Drumsufnahmen würd ich aber für die Trommeln auf dynamische Miks zurückgreifen und bei den Overheads/HiHat/Ride auf Kondensator Miks. Ich selber benutze die t-Bone Mittelklassen Drum Miks. Das reicht für gute Aufnahmen. Lass Dir ja nicht einreden die teuersten AKG kaufen zu müssen! Es kommt auf die Mik Position und die Ausrichtung an. Ich kennen auch hauptberufliche Tontechniker die mit den t-Bones arbeiten und sogar darauf schwören.
Es grüsst
Der Oldschool Recorder
 
joyesiedl schrubte damals:
Ansonsten bin ich immer noch am Weg von großen Studios interessiert. Einfach nur um da mal durchzublicken.

Moin :)

Ich betreibe ein kleines Studio, sind insgesamt gerade mal 70 qm.
Bis vor 3 Jahren habe habe ich mit ProTools & RME Systemen gearbeitet, bin dann auf Motu umgestiegen.
Im Rechner steckt eine 424 PCIe Karte, daran kann man die AD/DA-Wandler anschließen - das geht bis zu 96 Kanälen bei niedrigster Latenz.

https://www.thomann.de/de/motu_424pci_express_karte.htm

Ich nutze zur Zeit nur einen 24 i/o Wandler, damit hat man 24 Inputs & Outputs zur Verfügung.

http://www.notape.net/files/eqs4/scmotu0019/SCMOTU0019-3553c3a.jpg

Das ist natürlich nur ein AD/DA-Wandler ohne Mikrofon-Vorverstärker. Die Mic Pre's muss man also zusätzlich kaufen. Da habe ich diversen Kram von Audient, GAP, DAV Electronics, SPL, TL-Audio.

Das Routing ist simpel: Mikros --> Mic Pre's --> AD/DA-Wandler --> DAW

Von DAW --> AD/DA-Wandler --> diverse Kopfhörervorverstärker, damit die Musiker sich auch hören können, was ziemlich nützlich ist.

Als ich noch mit 'nem Mischpult gearbeitet habe, bin ich von den Direct Outs des Pultes in die AD/DA-Wandler gegangen.
 
...Ansonsten bin ich immer noch am Weg von großen Studios interessiert. Einfach nur um da mal durchzublicken.
Da brauchst Du Dir doch nur die Technikseiten dieser großen Studios anzusehen.

Z.B. Im Control-Room1 des Hansa-Tonstudios in Berlin: 56-Kanal-Konsole, ProTools HD3-System (40 Spuren)
http://www.hansatonstudio.de/index.php/control-room


oder


SSL XL9080K + ProTools
http://realworldstudios.com/docs/the_big_room_equipment_list.pdf


oder


Neve88 ( http://ams-neve.com/products/music/88-d )
http://www.galaxystudios.com/music/rooms/



.
 
Aber seien wir mal ehrlich... Muss man sich heute noch an geossen Studios orientieren? Ein Kumpel von mir hat ein Mobilstudio und der karrt sein Equipment mit nem Kombi durch die Gegend und liefert ordentliche Produktionen ab. Er hat früher in nem Grösseren Studio gearbeitet und auch namhafte Acts produziert und jetzt als Selbstständiger mit nem Bauchladensdudio wo er Bands in ihren Proberäumen aufnimmt unterscheidet sich die Qualität nicht von seinen früheren Studioproduktionen...
 
[

OldSchoolRecorder schrieb in #13:


Aber seien wir mal ehrlich... Muss man sich heute noch an geossen Studios orientieren? ...

Es gibt vielleicht ein paar Branchenteile in denen Konsolen oder große noch Sinn machen könnten.
Das meiste sind einfach noch technische Artefakte, teilweise mit den dazugehörigen Bedienern die darauf eingefuchst sind und damit ihre vergangene Größe noch halten können.

Aber im normalen gewerblichen Recordingbereich oder im Bereich der Studio-Neugründung kaum.

Aber natürlich kann man sich auch Denkmäler und Komfortzonen bauen wollen.
Es gibt ja keine Grenze nach oben was das anlangt... :)
 
Muss man sich heute noch an geossen Studios orientieren?

Beim Equipment sicher weniger als bei der Raumakustik. Für Drums braucht es schon eine gewisse Fläche und Raumhöhe. Und wenn der Raum nicht passt, kommt anschliessend nichts Vernünftiges bei raus, da der über alle Mikrofone mitgenommen wird. Da oder auch bei fehlenden Mikrofonen helfen ggf. Drumreplacement-Plugins mit passenden Libraries. Ich unterfüttere bspw. statt dem zweiten Bassdrum-Mikrofon das Signal des vorhandenen gern mittels Drumagog oder Slate Trigger, bei der Snare mache ich das gelegentlich auch, wenn mir der Teppich nicht taugt...

Bei den Mikrofonen sieht es anders aus, da gibt es auch sehr preiswerte, die einen wirklich ordentlichen Drumsound ergeben können.
 
Naja das sind zumindest meiner bescheidenen Meinung nach Legenden dass man für ne Drumaufnahme grosse Räume braucht. Ich glaub nicht dass zum Beispiel irgend welche Proneräume wo mein Kumpel sein Equipment hin stellt die besten Voraussetzungen hat und er ist ein Gegner von Drumreplacement etc.. Der verwendet wie ich auch nur die Originalsignale und sein Kundenstamm hat sich meines Wissens nach bisher nicht geossartig beschwert.
Ich nehme Drums auch in nem 20 Quatratmetereäumchen auf das ausser als Aufnahmekabine noch als Proberaum fungiert und ich und auch die Bands die ich für ne Demo pder EP Session da hatte bisher nix auszusetzen.
Als ich das letzte mal in nem Studio war (so 2001) hab ich die Drums in ner 10 Quatratmeterbox eingespielt und da wurde ausser die Bassdrum auch nix getriggert... Aber so hat halt jeder seine Meinung hehehe...
Aber ja dass man grosse Konsolen etc. meist nur noch als Artefakte hat stimmt wohl hehehe. Hab da selber noch so welche in Form von ner Tascam MSR-24 und nem 24/48 Inlinemischer samt outboard und manchmal schmeiss ich den Krempel sogar noch an für bestimmte Sessions...

Es grüsst

Der Old Schppl Recorder
 
Also vorab schon mal riesigen Dank für die Antworten und den Durchblick.

Ich wollte das echt nur mal wissen. Ich kuck mir das Zeug mal an und versuche es zu verstehen. Vielleicht tauchen dann noch neue Fragen auf.
 
Ja.
Dann guck' mal :)

Mit vereinten Kräften werden wir dich schon auf den falschen Weg locken ;-)
 
na dann frage ich mal für mich relevante Drum recording Fragen:

Wie oben schonmal erwähnt bekomme ich mit meiner Tascam US 16x08 10 Spuren separat und am Eingang Regelbar rein (Es gibt nur 10 Input regler obwohl das Ding 16 Inputs hat). Was wäre nun der günstigste Weg für mich noch 4 weitere Spuren "Input Regelbar" rein zu bekommen?

Wie erkenne ich ob ein Mischpult 4 Ausgänge hat?

Oder gehe ich für ne Alternative richtig in der Annahme dass ich zB ne zweite US 16x08 ranhängen könnte und dort mit den 8 Mikroeingängen in die Klinkeneingänge der zweiten Karte zu gehen?

Oder würden einfach XLR auf Klinkenkabel reichen und ich regel das im Soundkartenmenü?


Zusatzfrage: Wenn ich noch 4 Spuren mehr aufnehmen könnte fehlt mir noch ein vernünftiges Bassdrum Mikro. Vorschläge kucke ich mir da gerne an.
 
na dann frage ich mal für mich relevante Drum recording Fragen:

Wie oben schonmal erwähnt bekomme ich mit meiner Tascam US 16x08 10 Spuren separat und am Eingang Regelbar rein (Es gibt nur 10 Input regler obwohl das Ding 16 Inputs hat). Was wäre nun der günstigste Weg für mich noch 4 weitere Spuren "Input Regelbar" rein zu bekommen?...

2 x

 

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