Der große Sprecherraum-Mikrofonvergleich

[whitealbum]

Ja, das geht in die richtige Richtung
Insgesamt ist es mir noch etwas zu "poltrig" im bearbeitenden File:

Als Richtgröße für meinen Geschmack:
1. etwas Energie bei 150 Hz (-1.2dB, Q=1.1) und 315Hz (-2dB., Q=1,3) wegnehmen
2. und etwas Nasalität noch weg, um die 1,3khz (-1,6dB, Q=1,1) breitbandig
(Q-Werte variieren sicher zwischen den untersch. EQs ein wenig, hier mit Waves F6

Ungefähr so:

Dann atmet es sicher etwas mehr...

 

[RudeRudi]

Darf ich Euch bitten, mal die folgenden beiden Aufnahmen anzuhören?

Hier kommt Aufnahme A:

Anhang anzeigen 111773

Und hier Aufnahme B:

Anhang anzeigen 111774

Die klingen beide ziemlich unterschiedlich, aber mich interessiert einfach, welche Euch besser gefällt und warum. Bei Aufnahme A könnte ich mir vorstellen, dass man sie noch ein wenig anders mit dem EQ bearbeiten müsste.

Es bedankt sich Matthias!

meine 2ct, bevor ich den Rest des Threads lese ...
A klingt irgendwie nach Schnupfennase, - das ist nicht mein Ding.

 

[livingsounds]

Ich habe diese Woche auch ein U87ai bekommen. Im Vergleich zu einem Mikro mit übertragerloser Schoeps-Schaltung und M7-Kapsel klingt es sehr dünn und geradezu pappig auf meiner Stimme. Aber gleichzeitig auch sehr klar und präzise in den Höhen.

Es gibt angeblich (laut Neumann-Guru Klaus Heyne) eine große Serienstreuung bei den Kapseln, einige würden untenrum zu dünn klingen...

 

[Pianist_Berlin]

Das höre ich zum ersten Mal. Andere behaupten, dass man ein U 67 von damals und ein U 67 von heute bedenkenlos als Stereo-Paar einsetzen kann. Dann wird es bei einem U 87 nicht vollkommen anders sein. Mal abgesehen vom Unterschied zwischen U 87 und U 87 ai.

Zurück zu den EQ-Einstellungen von Andreas. Ich habe die jetzt mal nachvollzogen. Dabei stehen mir ja zwei Möglichkeiten zur Verfügung, einmal analog im TM 105 von ADT, und einmal digital im DHD-Pult.

Hier zunächst die Aufnahme mit abgeschaltetem TM 105 und aktivem EQ auf digitaler Ebene:

Nun die Variante mit abgeschaltetem EQ im DHD-Pult und mit eingeschaltetem TM 105:

Mir persönlich gefällt die analoge Variante irgendwie besser, klingt wärmer und natürlicher. Die S-Laute kommen da auch schöner, finde ich. Im Prinzip kann es sein, dass das nicht mal was mit analog und digital zu tun hat, sondern auch mit der Reihenfolge. Der TM 119 und der TM 138 werden sich anders verhalten und anders regeln, wenn sie das Signal aus dem aktiven EQ bekommen. Bei EQ im DHD-Pult kommt dieser Schritt ja erst nach dem TM 119 und dem TM 138.

Matthias

 

[whitealbum]

Wie nah warst Du am U87ai?

Die analoge Variante klingt tatsächlich runder und angenehmer als die digitale Variante.
Dafür sind bei der digitalen Variante die "mumpf-nök"-Frequenzen (vermute so um die 300-400Hz) angenehm weniger.
Ggf. bei dem analogen noch etwas nachschärfen.

Für mich wichtig wäre immer, nicht zu viel zu machen, wenn es mittiger klingt, ist es auch in Ordnung, ist halt das U87ai, und
das sollte man auch hören.
Nur so viel wegnehmen, dass Matthias als Sprecher so zu hören ist wie es ist, aber nur mit etwas Neumann-touch


Wenn das U87ai untenrum deutlich zu dünn klingt, dann liegt ein Defekt vor.
Eine so große Serienstreuung kann ich mir nicht vorstellen.

Ich habe unzählige U87 Aufnahmen unter den Fingern gehabt, darunter viele mit dem U87ai.
Die klangen alle gleich.
Unter den vielen U87 Aufnahmen war nur eine Aufnahme, die roh untenrum zu dünn und obenrum zu hell klang.
Das sollte so nicht sein.

 

[mruebsam]

Ich habe diese Woche auch ein U87ai bekommen. Im Vergleich zu einem Mikro mit übertragerloser Schoeps-Schaltung und M7-Kapsel klingt es sehr dünn und geradezu pappig auf meiner Stimme. Aber gleichzeitig auch sehr klar und präzise in den Höhen.

Es gibt angeblich (laut Neumann-Guru Klaus Heyne) eine große Serienstreuung bei den Kapseln, einige würden untenrum zu dünn klingen...

Was ist das denn für ein Mikro? Schoeps hat seit 40 + Jahren nur übertragelose CMC Vorverstärker, die aber für Kleinmembranen sind. Das passt eigentlich nicht zur M7 Sensitivity...
Die K87 hat eine sehr gute Serienkonstanz. Wir haben beispielsweise 4 x U87 aus den verschiedensten Zeiten. Klingt eins wie's andere
Witzigerweise wird das U87 oft als bassstark bezeichnet, weshalb es auch Geren für das Cello genutzt wird. Witzigerweise nutzt man es am Cello aber genau wegen des Gegenteils. Das U87 hat eine Präenznase, die dem Cello mehr "Biss" / Strich gibt.
Die Streuung kommt meiner Meinung nach eher daher, dass viele alte Kapseln in Raucherstudios waren und die Membran spröde geworden ist....

 

[Pianist_Berlin]

Wie nah warst Du am U87ai?

Die analoge Variante klingt tatsächlich runder und angenehmer als die digitale Variante.
Dafür sind bei der digitalen Variante die "mumpf-nök"-Frequenzen (vermute so um die 300-400Hz) angenehm weniger.
Ggf. bei dem analogen noch etwas nachschärfen.

Hier bitteschön:

Ich habe den fraglichen Bereich nur minimal weiter abgesenkt. Aber irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob sich das in die richtige Richtung entwickelt... Schreit das jetzt nicht schon zu sehr?

Besprechungsabstand ist immer so etwa 30 cm.

Zwischendurch mal wieder eine Aufnahme mit dem M 930 Ts, die ich EQ-mäßig ein wenig anders als zuvor bearbeitet habe:

Matthias

 

[livingsounds]

Nicht meine Worte, er schreibt es in diversen Foren. Es gibt aber so einige Posts von Leuten, die sich über die Basswiedergabe beim U87ai wundern. Allerdings hat es ja auch einen abgeschlankten Frequenzgang, um dem Nahbesprechungseffekt entgegenzuwirken.

Bei diesem Vergleich ist auch ein deutlicher Unterschied zwischen altem U87i und neuem U87ai zu hören:



Das alte Mikro gefällt mir leider bei allen Beispielen deutlich besser...

Die Schoeps-Schaltung steckt in den meisten FET-China-Mikros. Die M7-Kapsel passt besser zur Schaltung als die üblicherweise eingebaute Kapsel mit eingebauter Höhenanhebung (das U87 hat dafür einen korrigierenden Hochpassfilter integriert).

 

[livingsounds]

Hier bitteschön:

Anhang anzeigen 111834

Ich habe den fraglichen Bereich nur minimal weiter abgesenkt. Aber irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob sich das in die richtige Richtung entwickelt... Schreit das jetzt nicht schon zu sehr?

Besprechungsabstand ist immer so etwa 30 cm.

Zwischendurch mal wieder eine Aufnahme mit dem M 930 Ts, die ich EQ-mäßig ein wenig anders als zuvor bearbeitet habe:

Anhang anzeigen 111835

Matthias

Mir fallen beim ersten Beispiel die S-Laute unangenehm auf.

 

[Astronautenkost]

Nicht meine Worte, er schreibt es in diversen Foren. Es gibt aber so einige Posts von Leuten, die sich über die Basswiedergabe beim U87ai wundern. Allerdings hat es ja auch einen abgeschlankten Frequenzgang, um dem Nahbesprechungseffekt entgegenzuwirken.

Bei diesem Vergleich ist auch ein deutlicher Unterschied zwischen altem U87i und neuem U87ai zu hören:



Das alte Mikro gefällt mir leider bei allen Beispielen deutlich besser...

Die Schoeps-Schaltung steckt in den meisten FET-China-Mikros. Die M7-Kapsel passt besser zur Schaltung als die üblicherweise eingebaute Kapsel mit eingebauter Höhenanhebung (das U87 hat dafür einen korrigierenden Hochpassfilter integriert).

Die erste Aussage stimmt schon nicht U 87 und U 87 ai haben unterschiedliche Kapseln.

 

[livingsounds]

Die erste Aussage stimmt schon nicht U 87 und U 87 ai haben unterschiedliche Kapseln.

Welche Aussage?

 

[whitealbum]

Hier bitteschön:

Anhang anzeigen 111834

Ich habe den fraglichen Bereich nur minimal weiter abgesenkt. Aber irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob sich das in die richtige Richtung entwickelt... Schreit das jetzt nicht schon zu sehr?

Besprechungsabstand ist immer so etwa 30 cm.

Zwischendurch mal wieder eine Aufnahme mit dem M 930 Ts, die ich EQ-mäßig ein wenig anders als zuvor bearbeitet habe:

Anhang anzeigen 111835

Matthias

Besprechungsabstand ist mit 30 cm in Ordnung. Könnte bei dem Abstand klarer klingen, deswegen meine Frage.

Jetzt hört man auch die Knarzig-Knorrigkeit des U87 ein wenig mehr bei dieser Bearbeitunsversion.
Es klingt nicht mehr defensiv, sondern offensiver.
Bei der bearbeiteten Version des U87ai kannst Du je nach Geschmack noch etwas vom U87 Mittenfleisch-touch zurückholen.
Auch empfinde ich die Frikativlaute beim U87ai etwas zu aggressiv, etwas weniger wäre besser.
Hier muss man sagen, dass das alte U87 die Frikativlaute auch die Höhen etwas weicher wiedergegeben haben.
Das alte U87 war deutlich unempfindlicher als das neue U87 (niedrigere Kapselspannung).
--> Empfindlichkeit 8mV beim U87i, und 28mV beim U87ai, auch hat das neue ai 3dB mehr Headroom!

Dennoch lässt sich mit ein wenig Tricks das Höhenspektrum sehr gut abbilden.
Sofern die Firkativlaute etwas zu scharf klingen, weiter weg vom Mikro, 30cm Abstand passt in aller Regel IMMER.



Das M930TS Beispiel passt vom Fleck weg.
Hier hört man wieder wie sauber auch die Frikativlaute wiedergegeben werden, da franst nix aus, sehr sauber, das ist
unerreicht, das kann sonst nur die AT50er Klasse und die Sanken-GMKs.


Meine Bearbeitungsvorschläge zum U87ai gingen mit dem Ziel dahin, ein klares Signal zu bekommen mit austarierten Mitten.
Das muss jetzt nicht das Ziel von Dir sein. Man könnte den Mittennasenfaktor wieder etwas zurückholen, also weniger absenken.
Auch bei Bedarf den Tiefmittenbereich bei 350Hz etwas weniger absenken. Wie gesagt, ich achte halt auch darauf, dass das Signal klar klingt.
Bei dem Reindrehen der Höhen immer drauf achten, dass die Frikativlaute nicht zu scharf klingen.

 

[Astronautenkost]

Welche Aussage?

"They have the same capsule ..." Das U 87 i hatte die K 87, das U 87 ai hat die K 870/67!

 

[livingsounds]

"They have the same capsule ..." Das U 87 i hatte die K 87, das U 87 ai hat die K 870/67!

Wo steht das denn? Oder sagen sie es im Video? Das Gequatsche hab ich mir nicht komplett angehört...

 

[Pianist_Berlin]

Man könnte den Mittennasenfaktor wieder etwas zurückholen, also weniger absenken.
Auch bei Bedarf den Tiefmittenbereich bei 350Hz etwas weniger absenken.

Vorschlag:

 

[whitealbum]

Ja, das hat den U87 Touch, passt schon recht gut.
Du könntest bei 150 Hz testweise noch etwas weniger absenken, sodass der Tiefbereich Deiner Stimme noch etwas runder klingt.
Du könntest die Frikativlaute noch etwas absenken, bzw. etwas weniger Höhen.

 

[Pianist_Berlin]

Ich habe den Hiss-Regler am TM 119 noch geringfügig weiter in Richtung Linksanschlag gedreht. Soweit ich weiß, hat Herr Jüngling bei genau diesem TM 119 eine kleine Modifikation vorgenommen, so dass der Hiss-Regler stärker als De-Esser wirkt, als es serienmäßig der Fall ist.

Da ich oben eine winzige Kleinigkeit bei 8 kHz dazugegeben habe, wird der TM 138 etwas mehr getriggert und regelt dann etwas stärker runter.

Meine Güte, was sind wir für akustische Feinschmecker...

Matthias

 

[whitealbum]

Meine Güte, was sind wir für akustische Feinschmecker...

Tja, so sind wir, Audio-Gourmets

Das ist auch nicht mehr viel, das sind jetzt geschmackliche Feinheiten, möchte man es eher etwas gedeckt angenehm warm haben, oder etwas offener offensiver.

Wenn ich das jetzt recht sehe, behälst Du das U87ai als klangliche Alternative?

 

[Pianist_Berlin]

Na klar. Frisst ja kein Brot. Ich meine fast, dass ich es wohl standardmäßig am Mika-Arm montiert lassen werde. Wenn ich mal etwas aufnehme, wo ich das M 930 Ts nehmen will, drehe ich den Arm weg und stelle das Gefell auf einem Tischfuß auf den blauen Schaumstoff. Habe dafür jetzt übrigens einen Hakan P110 in der passenden Ausführung beschafft.

Inzwischen meine ich auch, dass ich weiß, wann ich welches der beiden Mikrofone nehme: Im Normalfall, also wenn sich die Sprache in einer Filmtonmischung durchsetzen muss, das U 87. Wenn ich etwas für andere aufnehme, wo ich weiß, dass da noch jemand wie Du dran arbeitet, würde ich das M 930 Ts nehmen und eine unbearbeitete Version rausgeben.

Am Schwanken bin ich noch, wie es bei längeren Sachen ist, die ich fix und fertig abliefere, die aber für sich alleine stehen, also zum Beispiel ein Audioguide für ein Besucherzentrum. Da könnte das geringere Grundrauschen des Gefell von Vorteil sein, aber ich bin mir noch nicht sicher, welches der beiden Mikrofone mit den jetzigen Einstellungen man länger hören kann, ohne dass es nervt.

Vielleicht spreche ich ja aus Spaß mal wieder zwei Wikipedia-Artikel ein, um beide mal auf längerer Strecke zu vergleichen.

Matthias

 

[whitealbum]

Inzwischen meine ich auch, dass ich weiß, wann ich welches der beiden Mikrofone nehme: Im Normalfall, also wenn sich die Sprache in einer Filmtonmischung durchsetzen muss, das U 87. Wenn ich etwas für andere aufnehme, wo ich weiß, dass da noch jemand wie Du dran arbeitet, würde ich das M 930 Ts nehmen und eine unbearbeitete Version rausgeben.

Interessant.
Auch in der Filmtonmischung sehe ich beide Mikros. Es ist eher eine Frage des klanglichen Geschmacks als des "welches eignet sich besser".
Aber da können die Meinungen gerne auseinander gehen.
Mit beiden Mikros, aber auch mit dem TLM193 erstellt man professionelle Aufnahmen.

Vielleicht spreche ich ja aus Spaß mal wieder zwei Wikipedia-Artikel ein, um beide mal auf längerer Strecke zu vergleichen.

Das wäre zu begrüßen, weil der "moderne Nahverkehr" mich wohl sehr bald im Schlaf verfolgen würde


Interessant finde ich auch Deinen Sinneswandel, die Klangsignatur des Neumanns war ja nix für Dich, das hattest Du ja ausgeschlossen.
Woher rührt der?