ganz offenbar bist du doch für dich - nach genau diesen standards - zu der erkenntnis gekommen, dass sämtliche andere von heute lebendigen religionen behaupteten gottesfiguren nicht existieren, sondern stattdessen nur deine.
@Nachtschicht
Wie kommst Du darauf, ich habe hier schon mal das erste Gebot zitiert (das wichtigste zuerst!)
"Ich bin der Herr, dein Gott, Du sollst keine anderen Götter haben neben mir."
Also es heisst nicht es gibt keine anderen Götter neben mir. Oder wie interpretierst Du diesen Satz?
das heisst du gehst davon aus dass er mehrere götter gibt, aber du folgst nur einem von ihnen?
aber die frage war ja nicht nach dem "folgen" sondern nach dem glauben. *glaubst* du, dass es diese anderen götter gibt? wenn ja, respekt vor der konsequenz deiner intellektuellen position
wenn nein, warum nicht? und bitte nicht in agnostizismus flüchten, es ist schon klar dass mans nicht final wissen kann, aber das hat nichts mit der frage zu tun ob man an dieser anderen götter auch *glaubt*. ich gehe weiter davon aus, dass du an diese anderen götter nicht glaubst. und warum du das nicht tust, das ist die interessante frage, denn das ist der moment, wo du - ob nun bewusst oder unbewusst - exakt dieselben kriterien anwendest, die du hier versuchst schlechtzumachen.
Ich weiss nicht, ob du verheiratet bist, jedenfalls habe ich meiner Frau die treue versprochen. Meine ganze Liebe, Vertrauen, Sexualität, Leidenschaft, das, was unsere partnerschaftliche Beziehung ausmacht, gehört meiner Frau. Und trotzdem gibt es andere Frauen in meinem Leben. Aber die spielen eine andere Rolle. In einer ähnliche Art, aber auf einer anderen Ebene will Gott zu uns Menschen stehen. Und wir sollen ihm treu sein. Verbindlich.
das heisst, so wie es andere frauen gibt die "aber eine andere rolle spielen" würdest du sagen es gibt andere götter, aber die spielen eine andere rolle für dich persönlich? wenn nicht, dann verstehe ich den vergleich nicht.
dir wird doch sicherlich auch klar sein, dass das für mich als aussenstehender dann doch sehr stark so aussieht, als wäre die religiöse orientierung zu grossen teilen eine frage der frühkindlichen prägung. muss für dich nicht so gewesen sein, aber statistisch ist das nunmal absolut nicht von der hand zu weisen.
Siehe Hirnforschung
ich habe in den (zum glück sehr kurzen) videos keinerlei bezug zum thema gefunden. musst du mir erklären wo du da den bezug siehst (oder gar findest dass sie die zitierte frage beantwortem würden).
sondern weil ich eben ausserdem der ansicht bin, dass auch hier der drang, einfluss zu nehmen bevor menschen lernen, kritisch zu hinterfragen, zynische methode hat.
(liebe Nina, aufpassen!)
Der umgekehrte Fall ist mir aus meinem Freundeskreis ebenso bekannt...
Ein weiterer interessanter Fall ist mir bekannt...
...dass es auch andersrum geht.
klar geht das auch andersrum, wenn auch hierzulande statistisch ungleich seltener. streitet ja überhaupt niemand ab. die von dir genannte logik "ich bin christ geworden weil das meiner freundin soviel gutes getan hat" hat sich mir nebenbei bemerkt allerdings noch nie erschlossen. erstens hat das "wohltun" einer religion nichts mit der frage zu tun ob sie stimmt, der positive placeboeffekt (und die vorteile der einbettung in die mit religion meist einhergehenden community) sind ja unbestritten. zweitens muss man aber bei einer logik "ich glaube an gott, weil er gutes bewirkt" sich im nächsten satz fragen, warum derselbe gott dann zulässt dass hunderttausende von tsunamis plattgemacht werden und kleine kinder knochenkrebs bekommen (ich wähle jetzt bewusst beispiele bei denen "freier wille" keine ausrede ist), eines der ollsten probleme in der theologie überhaupt. aber die frage ist dir sicherlich wie alle seit jahrhunderten unbeantworteten fragen "zu plump", also lassen wir das lieber.
so oder so: wären diese beispiele nicht so selten, würde die kirche sich sicherlich nicht so gierig auf kleine kinder stürzen. da sie aber eben doch eher selten sind, tut sies eben doch. solche anekdoten bringen einen insofern auch nicht weiter.
ich find das nunmal unverschämt. und in kombination mit den durchschaubar manipulativen spielchen mit drohkulissen (das ganze blabla mit der hölle, thank you jesus) auch absolut unmoralisch.
Und wenn es so ist? Ist das nicht auch unmoralisch es zu verheimlichen?
niemand "verheimlicht" etwas. meine kinder erfahren von allen religionen. nur, erstens, eben von allen und nicht nur einer, und zweitens nicht im duktus der absoluten sicherheit vorgetragen (die streng genommen eine gezielte blanke lüge ist) - wie das z.b. im religionsunterricht oder auch beim typischen gottesdienst der fall ist. würde man dort sagen "also, wir haben da eine theorie, ob sie aber stimmt müsst ihr selber beurteilen liebe kinder, und übrigens haben andere menschen noch ganz andere theorien, die genauso stimmen könnten, müssen wir ehrlicherweise hinzufügen", wäre das ganze deutlich unproblematischer. stattdessen aber gibts gänzlich konjunktivbefreites "und dann sagte jesus...und dann tat gott diesunddas". das ist natürlich keine sprachliche unachtsamkeit sondern hat methode - die streng genommen im unterricht nichts verloren hat, man unterrichtet kinder ja auch nicht in parteipolitischen zugehörigkeiten oder politischen lebenseinstellungen und präsentiert da irgendeine seite exponiert als "die richtige".
und das ist der unterschied zu mir. und deswegen musst du mich missverstehen und behaupten, ich würde das thema rundheraus "verheimlichen", sonst funktioniert deine argumentation nicht
(so wie die in der bibel postulierten gedankenverbrechen das exakte gegenteil davon sind.)
So ein Quatsch hab ich schon lange nicht mehr gelesen.
ja, das benennen der gedankenverbrechen als solche bringt die leute gerne mal auf die palme
ich erklär dir den "quatsch":
wie kommst du laut deiner doktrin in den himmel? wie stehts im buch? durch gute taten? weisst du selber, dass das nicht stimmt. in der theorie kann noch der schlimmste verbrecher auf dem sterbebett zu jesus und dadurch vergebung finden. und kommt in den himmel. weil, das ist nunmal die natur des vergebens.
hingegen: wenn du das falsche (oder am ende gar gar nicht) glaubst: so gehts nicht! direkter weg in die hölle. selbst (bzw vor allem) der nette jesus wird nicht müde, dies wieder und wieder bemerkenswert grafisch zu betonen.
jetzt sag du mir: wie nennt man das, wenn man bestraft wird dafür, dass man das falsche *denkt*? vorsicht: könnte nach quatsch klingen. ist es ja auch.
so wie zahllose andere moralische steinzeitkonzepte in der bibel. sippenhaft z.b. - ich mag besonders die stelle, wo gott noch die kinder und kindeskinder der ägypter für die historisch widerlegte versklavung der juden bestraft - als ob die irgendwas dazu könnten. aber damals fanden die menschen sippenhaft halt noch ne dufte moralische idee, also schrieben sie geschichten über einen schöpfer des universums der nicht etwa in angemessener form über den dingen steht sondern stattdessen ihre dumme meinung teilt. so läuft das halt mit den heiligen büchern. wär auch nicht schlimm, wenn sie nicht so heilig wären und es legitim wäre, hier und heute zu sagen "so, das hier ist mist, das hier ist mist, und das da auch, weg damit"...nicht auszumalen, wieviel friedlicher die welt sein könnte, das hört ja beim christentum nicht auf. im koran stehen auch jede menge absolut widerwärtiger oberhämmer, die beiden bücher schenken sich da nicht viel.
Für wie schwach und unfrei hältst Du uns Menschen eigentlich? Deine Tochter wird dich noch erziehen, da wirst Du lernen, was für einen Einfluss du auf sie hast oder hattest,
wobei wir wieder bei Ninas Text sind.
erstens kannst du deine "seine tochter wirds dem doofi schon noch zeigen, ich kenn da eine theologiestudentin..." projektions-machtphantasien bitte gerne stecken lassen, sehr unangenehm - und zweitens hab ich keine ahnung worauf du dich gerade beziehst. die "gedankenverbrechen" bezog ich zumindest ausschliesslich auf die aussagen der doktrin selbst, siehe oben.
die ansonsten hier diskutierte indoktrination kleiner kinder meinte ich damit nicht. gezielte indoktrination kleiner kinder ist als kategorisierung ja schon schlimm genug, und trifft es auf den punkt.
Hätte ich im Mittelalter mit meiner Glaubenshaltung argumentiert, wäre ich als Ketzer verbrannt worden.
richtig. menschen die im auftrag einer ausformulierten doktrin vorgehen und mit der sicherheit handeln, dass eine höhere macht auf ihrer seite steht, waren schon immer gefährlich.