Bester Allrounder?

[Gelöschtes Mitglied 86663]

MD-441. Immer wieder erstaunlich, wie gut das ist. Habe erst neulich wieder die Vocals für ein komplettes Album damit aufgenommen, sitzt im Mix wie ne Eins. Gerade, wenn man schon ein TLM-103 hat. Man kann immer nach den letzten 0,5% Unterschied suchen, dann nimmt man ein SM7 oder ein 441 und staunt, wie gut das auf Anhieb passt. Und ich hab nen gut gefüllten Schrank! Die Dynamischen haben einfach mehr "Fleisch an den Knochen", das krieg ich mit den üblichen Kondensern in dieser Form nie hin.

Ging mir mal mit Saxophon so. Das M930 von Gefell als Topmic drangehängt, und einfach mal das MD441 ausprobiert. Mit nem hochwertigen Röhrenpreamp (ADL600) klang das MD441 derart gut, daß das M930 unangenehm grell rüberkam, während das M441 schön druckvoll, warm und angenehm klang.

 

[BrayZ]

Vielen Dank für eure Antworten bis hierhin

Ich habe mich mit jedem eurer Vorschläge intensiv auseinandergesetzt; daher meine etwas späte Antwort. Ich beneide euch beinahe schon, dass ihr alle euren sicheren Hafen gefunden habt

Ich muss dazu sagen, dass ich das Gefühl habe, mich auf die Gefell-Familie eingeschossen zu haben. Objekt bewerten fällt mir schwer; ist eher so ein Bauchgefühl. ich versuch es aber einmal objektiv darzulegen:

- Wie @whitealbum passenderweise sagt: Ich bin auf der Suche nach einem universellen Mic.
- Kein Mic mit Charisma / Charakter. Charakter möchte ich möglichst in der Post hinzufügen können.
- In meinem aktuellen Setup bereinige ich viel im Bereich 1kHz - 2kHz. Ich habe den Eindruck, dass je unerfahrener / zurückhaltender ein Künstler ist, desto "nasaler" klingt dieser. Dies möchte ich nicht unbedingt supporten.
- einige Künstler neigen zur Nahbesprechung - sie fühlen sich dabei wohler und performen besser.
- Mic-Emulationen sind cool, allerdings nicht das, wonach ich suche.
- Das Mic soll von Baritone bis Tenor möglichst sauber auflösen
​

Ich habe den Eindruck, dass damit das Usi rausfällt. Ehrlicherweise hatte ich es zusätzlich auf dem Schirm, da auch der "Style-Faktor" irgendwo eine Rolle spielt ..

Von daher schwanke ich nun zwischen dem M930Ts / MT71s. Habt ihr eine Idee, welches besser passen könnte? Und wäre evtl. auch das M1030 eine Option (Stichwort Style-Faktor) oder sind die klanglichen Unterschiede zu groß?

P.S. Als Preamp habe ich schon länger das Golden Age Premier PRE-73 ins Auge gefasst (Stichwort Budget..)

 

[altessockenfach]

Vielen Dank für eure Antworten bis hierhin

Ich habe mich mit jedem eurer Vorschläge intensiv auseinandergesetzt; daher meine etwas späte Antwort. Ich beneide euch beinahe schon, dass ihr alle euren sicheren Hafen gefunden habt

Ich muss dazu sagen, dass ich das Gefühl habe, mich auf die Gefell-Familie eingeschossen zu haben. Objekt bewerten fällt mir schwer; ist eher so ein Bauchgefühl. ich versuch es aber einmal objektiv darzulegen:

- Wie @whitealbum passenderweise sagt: Ich bin auf der Suche nach einem universellen Mic.
- Kein Mic mit Charisma / Charakter. Charakter möchte ich möglichst in der Post hinzufügen können.
- In meinem aktuellen Setup bereinige ich viel im Bereich 1kHz - 2kHz. Ich habe den Eindruck, dass je unerfahrener / zurückhaltender ein Künstler ist, desto "nasaler" klingt dieser. Dies möchte ich nicht unbedingt supporten.
- einige Künstler neigen zur Nahbesprechung - sie fühlen sich dabei wohler und performen besser.
- Mic-Emulationen sind cool, allerdings nicht das, wonach ich suche.
- Das Mic soll von Baritone bis Tenor möglichst sauber auflösen
​

Ich habe den Eindruck, dass damit das Usi rausfällt. Ehrlicherweise hatte ich es zusätzlich auf dem Schirm, da auch der "Style-Faktor" irgendwo eine Rolle spielt ..

Von daher schwanke ich nun zwischen dem M930Ts / MT71s. Habt ihr eine Idee, welches besser passen könnte? Und wäre evtl. auch das M1030 eine Option (Stichwort Style-Faktor) oder sind die klanglichen Unterschiede zu groß?

P.S. Als Preamp habe ich schon länger das Golden Age Premier PRE-73 ins Auge gefasst (Stichwort Budget..)

Dann nimm statt 1030 lieber das 930 und leg das restliche Geld in den Preamp an.

 

[whitealbum]

- In meinem aktuellen Setup bereinige ich viel im Bereich 1kHz - 2kHz. Ich habe den Eindruck, dass je unerfahrener / zurückhaltender ein Künstler ist, desto "nasaler" klingt dieser. Dies möchte ich nicht unbedingt supporten.
- einige Künstler neigen zur Nahbesprechung - sie fühlen sich dabei wohler und performen besser.

Das Mic soll von Baritone bis Tenor möglichst sauber auflösen

Mit diesen beiden Punkten im HInterkopf würde ich eher zum M930TS/M1030 raten, da die 930 Kapsel, die in beiden Mikros verbaut wurde, einen sehr ausgeglichenen Mittenbereich hat, und wirklich extrem gut auflöst für ein GMK.
Nasale Stimmen werden auch nicht gerade noch vom Mikro betont.
Das MT71s hat eine breite leichte Fokussierung der Mitten mit angenehmen Höhenband, bei nasalen Sängern kann es dann zu viel sein.
Allerdings ist die Abbildung der Frikativlaute bzw. Syblianten sehr angenehm.

Klanglicher Unterschied M930 und M1030
Das M1030 klingt dem M930 ähnlich, es klingt etwas frischer, manche Syblianten werden weniger stark abgebildet siehe hier:

Höhenbereich rot:
Die Höhenanhebung kommt (in Summe) beim M1030 später, viele S-Laute bei Männern tummeln sich von 6-10khz. Da ist das M1030 etwas zurückhaltender.
Ab 10Khz fällt die Höhenanhebung real beim M1030 etwas höher aus (im Gegensatz zur obigen geglätteten Kurve!)

Dafür (unterer Kreis) ist die rückwärtige Dämpfung Einhaltung der Niere beim M930 besser.

Insgesamt geben sich die beiden Mikros nicht viel, ist Geschmackssache, das M930TS mit dem kleinen Übertrager klingt etwas runder und angenehmer, ist aber subtil.

Klar, beim Style Faktor gewinnt das M1030, aber wenn eh ein Ploppschirm vorm Mikro ist es eh egal

Der GAP Premier passt zu den M930/1030/990 Mikros sehr gut.
Da kommt schon ein gewisser Charakter dazu.
(Die M930 Reihe von Gefell profitiert sehr gut von der neve-artigen Klangästhetik, auch
API-ähnliche Preamps wie A-Designs Pacifica lässt die Mikros glänzen.)

Das M930/1030/990 sprechen auf jedwede Bearbeitung, von subtil bis wirklich "heftige" Bearbeitung gut an.
Bspw. hatte ich mal in einem Song dem M930 auf Vocals nicht nur Preampsimus sondern auch heftige Modulation, ohne das es dann verwischt oder unklar klang.

 

[BrayZ]

aber wenn eh ein Ploppschirm vorm Mikro ist es eh egal

Stimmt! Das habe ich gar nicht bedacht.

Dann nimm statt 1030 lieber das 930 und leg das restliche Geld in den Preamp an.

Guter Punkt!

... vielen lieben Dank für eure tolle Unterstützung - ich habe damit meine Entscheidung "gefellt" und werde mir das M930TS besorgen - bzw. vermutlich erst einmal leihen, um mir wirklich sicher zu sein.

Vielleicht eine abschließende Frage vorab: Ist das Mic unempfindlicher für unterschiedliche Distanzen zwischen 15-30 cm oder hat es analog den TLM103 / U87Ai einen "Sweetspot" bei ca. 25 cm? Klar, am Ende zählt das, was die Ohren sagen - ich bin vielleicht nur etwas gebrandmarkt

 

[altessockenfach]

Vielleicht eine abschließende Frage vorab: Ist das Mic unempfindlicher für unterschiedliche Distanzen zwischen 15-30 cm oder hat es analog den TLM103 / U87Ai einen "Sweetspot" bei ca. 25 cm?

@whitealbum hat da auf jeden Fall mehr Erfahrung, aber man kann schon relativ nah ran gehen, näher als 25cm, ohne, dass es unangenehm wird. Gefällt mir aber mit wenig Nahbesprechungseffekt besser.

 

[raketenmann]

@BrayZ
Vielleicht noch eine Sache zum Preamp:

Du schreibst, eigentlich möchtest du möglichst cleane Signale haben, und Farbe im Mix reinbringen. Da stellt sich mir die Frage, warum dann einen Golden Age PPRE73? Das ist ein färbender Preamp - klar, die NEVE-Farbe, die soooo begehrt ist, aber trotzdem Farbe! Ich kenne weder den echten Neve, noch den Golden Age. Ob der was taugt, sollen die Menschen sagen, die das Teil kennen. Ich arbeite jedoch gerne mit der UAD-Version des Neve 1073 und finde diese Farbe auch cool, aber bspw. an verzerrten Gitarren (wo viele auf den Neve Sound schwören), gefällt mir ein cleaner Preamp besser. ....und in der gleichen Preisregion wie der PRE73 findest du auch den Focsurite ISA. Ich habe 6 ISA-Kanäle und die finde ich einfach nur grossartig, ohne Färbung.

Was denn jetzt der beste cleane Preamp für deinen Geldbeutel ist, können vielleicht andere noch bessere Tipps geben!

 

[whitealbum]

und werde mir das M930TS besorgen - bzw. vermutlich erst einmal leihen, um mir wirklich sicher zu sein.

Hierzu kannst Du bei Microttechgefell die MIkrofone ausleihen.
Ggf. als Option, wenn Du eh schon ausleihst, kannst Du ja das MT71s mitleihen, und so bei jedem Testtake beide Mikros gleichzeitig checken.

Vielleicht eine abschließende Frage vorab: Ist das Mic unempfindlicher für unterschiedliche Distanzen zwischen 15-30 cm oder hat es analog den TLM103 / U87Ai einen "Sweetspot" bei ca. 25 cm? Klar, am Ende zählt das, was die Ohren sagen - ich bin vielleicht nur etwas gebrandmarkt

Beim M930 kann man im Vergleich zu anderen Mikros schon näher rangehen, da verliert es kaum an Klarheit.
Allerdings gibt es auch aus meiner Sicht je nach Raum und Sänger einen Sweetspot zwischen 15cm und 30cm.
Hohe Stimmen können ruhig näher ran, tiefe und mittlere Stimmen sind bei 20-30cm gut aufgehoben.
Ein sehr guter Ploppfilter ist der Hakan P110, den man hier sehr günstig bekommt.
Ich habe dort in England einen weiteren P110 besellt, klappt gut.

Der Hinweis von @raketenmann in Sachen cleane Verstärkung, aufgrund Deiner Vorgabe cleanes Signal, ist gut.

Der GAP Premier färbt zwar schon etwas, aber das hält sich im Vergleich zum BAE 1073 oder STAM 1073 im Rahmen.
Vor allem der Hochtonbereich ist noch eher clean als smooth wie bei den teureren Vertretern.

Aber:
Wenn Du eine vollkommen cleane Ausgangsbasis haben willst, gibt es in dem Preisrange des GAP Premier der besagte Focusrite ISA One oder der famose DAV BGNo1 der zwar teurer ist, aber mit zwei Kanälen vom Preis-/Leistungsverhältnis unschlagbar ist.

Besser in Sachen cleane Preamps wirds dann aber erst ab Millenia HV35P, was aber schon in anderen Preisregionen ist.

 

[BrayZ]

warum dann einen Golden Age PPRE73

Auch richtig und eine berechtigte Frage. Sorry für den folgenden, langen Exkurs:

Noch vor der Entscheidung, ein neues Mic zu besorgen, stand die Frage nach einem Preamp-Upgrade im Raum. Bereits da hatte ich mich auf den GAP festgelegt, ohne dabei aber meine Bedürfnisse tatsächlich zu kennen. Er war einfach von vielen (u. a. befreundeten Produzenten) mit dem Prädikat "geil" deklariert. Erst durch den langen Prozess der Erfahrung und Recherche habe ich erkannt, dass ich mich im ersten Step mit dem richtigen Mic auseinandersetzen muss, bevor ich mir Gedanken zum Preamp mache. Aber da hier nun so oft danach gefragt wurde, habe ich damit meine "erstbeste Wahl" in den Raum geschmissen Bitte entschuldigt daher meine Unwissenheit in diesem Punkt, die ich nun offenbaren muss

Fakt ist aber, dass ich gerne ein cleanes Signal hätte - ein bisschen Färbung durch den Preamp ist ja per se nicht schlimmes - habe allerdings die Befürchtung, dass ich damit das Mic selbst nicht gut genug kennenlernen kann. Mir persönlich wäre es lieber im Nachhinein zu entscheiden, ob und welche Art von Färbung ich möglicherweise benötige.

Der Tipp mit dem ISA One ist super - das verschafft mir zumindest die Möglichkeit, ohne größeren Verlust doch noch im Nachgang "zu tauschen", sollte mir die cleane Kette zu leblos wirken.

Korrigiert mich bitte gern, sollte ich mit meinen Ansätzen falsch liegen.

 

[altessockenfach]

Mir hat Whitealbum damals auch noch den Great River ME1-NV empfohlen. Du kannst bei dem Gain und Output getrennt regeln, dadurch kannst du eine relativ große Bandbreite von clean (niedriger Gain, hoher Output) bis mehr Charakter (hoher Gain, niedriger Output) erreichen.
Ist auch ein sehr guter Allround-Pre, wenn du den Neve-Sound nicht unbedingt haben möchtest.

Edit: Ach, ich seh grad, das hat der Golden Age auch. Na dann..

 

[BrayZ]

Also doch noch etwas sparen .. Klingt aber nach einem guten Konsens!

Nur stehe ich damit in Sachen Preamp auf dem Schlauch - GAP = First Choice / ISO = Clean / Great River = beide Welten, aber auch entsprechender Preis.

Wenigstens bin ich mir hinsichtlich des Mikrofons nun absolut sicher. Hurra!

 

[raketenmann]

Nur stehe ich damit in Sachen Preamp auf dem Schlauch - GAP = First Choice / ISO = Clean / Great River = beide Welten, aber auch entsprechender Preis.

Ich bin ja auch kein Spezialist in Sachen Preamp, stelle jetzt aber mal die folgende Behauptung auf:

70% Musiker_in & Instrument
15% Raum & Akustik (bei akustischen Instrumenten und Stimmen)
10% Mikrofon
3% Preamp
2% Wandler

gibt in der Summe 100% deines Signals. Ich denke, wenn Mensch mit Musik seine Brötchen verdienen muss, dann kommt noch der ganze Bling Bling ins Spiel, um Kunden zu beeindrucken. Ich als Hobby-Musiker werde vermutlich nie 1000.- Euro für einen einzigen Neve-Style-Preamp ausgeben. Auch nicht, wenn dieser 15% am Signal ausmachen würde.
Der GP PRE73 versucht, unter 500 Euro einen 1000 Euro Vorverstärker zu kopieren. Ob das First Choice ist? Vermutlich nicht... vermutlich klingt er trotzdem gut, wobei gut eben nicht eindeutig ist. Ich denke, um ein gutes Mikrofon ordentlich zu befeuern brauchst du in erster Linie viel Gain und das ganze möglichst rauscharm. Für weitere feine Nuancen gibt es finanziell nach oben (fast) keine Grenzen.

Wie gesagt - das ist eine Behauptung. Das muss jeder Mensch für sich entscheiden.

 

[Entone]

70% Musiker_in & Instrument
15% Raum & Akustik (bei akustischen Instrumenten und Stimmen)
10% Mikrofon
3% Preamp
2% Wandler

Ich finde solche Darstellungen wenig hilfreich. Zum einen, weil es keine isoliert zu betrachtenden Einzelteile sind, sondern jeder Faktor auf den anderen massiven Einfluss nimmt (z.B. wird ein Musiker in einem guten Raum besser performen, als in einem schlechten, ein gutes Mikro profitiert von einem guten Preamp, etc.) und zum anderen, weil diese Aufstellung immer von einem bestimmten "Normalfall" ausgeht, der aber nicht unbedingt die Realität wiederspiegelt. Wenn der Raum völlig unbrauchbar ist und sämtliche Aufnahmen darin im Papierkorb landen, dann macht der Raum eben 100 % aus. Wenn ich eine bestimmte Preampfarbe brauche und sich diese über alle Aufnahmen auf dem Projekt summiert und es ohne einfach nicht so gut klingt, dann sind das keine 3 % sondern schnell mal 50 % oder mehr...

um ein gutes Mikrofon ordentlich zu befeuern brauchst du in erster Linie viel Gain

Das kann man in der Allgemeinheit auch nicht sagen. Manche Mikros haben einen hohen Output und sind rauscharm. Die brauchen dann weniger Gain als ein leises, nicht so rauscharmes. Außerdem spielt die Lautstärke der Schallquelle natürlich eine wesentliche Rolle für die notwendige Vorverstärkung.

 

[raketenmann]

70% Musiker_in & Instrument
15% Raum & Akustik (bei akustischen Instrumenten und Stimmen)
10% Mikrofon
3% Preamp
2% Wandler

Ich finde solche Darstellungen wenig hilfreich. Zum einen, weil es keine isoliert zu betrachtenden Einzelteile sind, sondern jeder Faktor auf den anderen massiven Einfluss nimmt (z.B. wird ein Musiker in einem guten Raum besser performen, als in einem schlechten, ein gutes Mikro profitiert von einem guten Preamp, etc.) und zum anderen, weil diese Aufstellung immer von einem bestimmten "Normalfall" ausgeht, der aber nicht unbedingt die Realität wiederspiegelt. Wenn der Raum völlig unbrauchbar ist und sämtliche Aufnahmen darin im Papierkorb landen, dann macht der Raum eben 100 % aus. Wenn ich eine bestimmte Preampfarbe brauche und sich diese über alle Aufnahmen auf dem Projekt summiert und es ohne einfach nicht so gut klingt, dann sind das keine 3 % sondern schnell mal 50 % oder mehr...

um ein gutes Mikrofon ordentlich zu befeuern brauchst du in erster Linie viel Gain

Das kann man in der Allgemeinheit auch nicht sagen. Manche Mikros haben einen hohen Output und sind rauscharm. Die brauchen dann weniger Gain als ein leises, nicht so rauscharmes. Außerdem spielt die Lautstärke der Schallquelle natürlich eine wesentliche Rolle für die notwendige Vorverstärkung.

Ich stimme dir zu 99% zu. Der TE wollte nochmals ein bisschen was über Preamps wissen - ich habe versucht, ein bisschen darzustellen, wohin die "Preamp-Nerd-Reise" gehen kann - oder eben auch nicht.

Wenn ich eine bestimmte Preampfarbe brauche und sich diese über alle Aufnahmen auf dem Projekt summiert und es ohne einfach nicht so gut klingt, dann sind das keine 3 % sondern schnell mal 50 % oder mehr..

da widerspreche ich dir. Wenn du ein Projekt aus 64 Spuren hast, hat die Preampfarbe an jeder Spur ihren Anteil, das stimmt - aber dadurch steigt der prozentuale Anteil dieser oder jener Färbung doch nicht an. Klar kommt das in der Summe zusammen - aber alle anderen Faktoren summieren sich eben auch auf.

Aber wir sind jetzt schon wieder ziemlich weit off topic (ich bin schuld, ich weiss es). Nun aber zurück zur Preamp Farbe: hier geht es ja eben um Geschmack. Und wenn diese da ist, geht sie auch nicht mehr weg. Und das ist dann eventuell auf 64 Spuren nerviger als auf einer, das stimmt. Und daher bin ich grundsätzlich 1) dem Neve-Hype kritisch eingestellt (in Bezug auf Kosten/Nutzen) und 2) insbesondere dem Neve-Klon-Hype. aber eben - ich kenne den GA PRE73 nicht, wer den kennt und gute Erfahrungen hat, darf diesen dem TE gerne empfehlen!

 

[whitealbum]

@BrayZ
In Sachen Preamp, ich wiederhole nochmal die Frage von @moon-dog, welches Interface hast Du den aktuell?

Wenn das ein gewisses Niveau hat, kannst Du die Preamp-Frage auch vertagen, Budget sparen, und dann später gleich was richtig Gutes, auch im Sinne von sehr gutem Preis-/Leistungsverhältnis kaufen.

 

[BrayZ]

@BrayZ
In Sachen Preamp, ich wiederhole nochmal die Frage von @moon-dog, welches Interface hast Du den aktuell?

Wenn das ein gewisses Niveau hat, kannst Du die Preamp-Frage auch vertagen, Budget sparen, und dann später gleich was richtig Gutes, auch im Sinne von sehr gutem Preis-/Leistungsverhältnis kaufen.

dbx 286s

 

[whitealbum]

Ich kenne den dbx286s klanglich nicht, aber aufgrund des Preises UND der vielen Funktionen vermute ich klangliche Einsteigerklasse.
Welches Interface nutzt Du denn aktuell?

Ich würde an Deiner Stelle so vorgehen:
1. Mikrofon entscheiden, sieht nach M930TS aus.
Da würde ich erstmal hören, wie das mit dem dbx286s klingt.

2. Ich würde auch den GAP Premier und den Focusrite ISA ONE testen, um festzustellen, ob der Schritt hörbar besser klingt.

Wenn ja, dann hast Du gleich von Anfang eine Kombi die lange gut funktioniert.
Hörbar besser wirds dann erst ab einer anderen Preisklasse wie Great River, BAE 1073mp, etc.
Aber auch da sind die Unterschiede zwar da, aber nicht deutlich.

EIn Forenkollege und ich hatten M990 und UM92.1s jeweils an dem GAP Premier mit dem BAE 1073mpf verglichen.
Beide Aufnahmen klangen sehr gut, GAP wie BAE.
Der BAE ist nur im Hochtonbereich ab Hochmitten smoother und runder klingend, der GAP klang da cleaner, und nicht ganz so rund.

Ich hatte zu Anfang das M930 am Behringer T-1953 Tube Ultragain, auch kein umwerfender Preamp, ich hatte für die zwei Kanäle 360€ bezahlt. Das ging schon.
Nach einer Weile habe ich dann auf den BGNo1 gewechselt, das war dann doch schon hörbar besser.

 

[BrayZ]

Yep, dieses Vorgehen hatte ich mir auch so ausgemalt. Ich bin mir sicher, dass ich mit diesem Preamp (exakt, Einsteigerklasse - wird auch von vielen Podcastern und Streamern genutzt) und dem neuen Mic bereits brauchbare Ergebnisse erzielen kann - um dann mittelfristig auf GAP / ISO umzusteigen. Sobald ich dann meine Erfahrungsschatz ausgebaut habe, sollte genug für die andere von Dir genannte Preisklasse erwirtschaftet sein

Ich sehe gerade, dass das 930TS nicht gerade unerheblich teurer ist - quasi auf dem Preisniveau des M1030 - dafür, dass ein "kleiner" Ausgangsübertrager verbaut ist, der den Sound "etwas" runder macht? Oder habe ich hier etwas wichtiges übersehen? Ich meine, dass übertragerlose Mikrofone etwas unempfindlicher sind in Sachen Lautstärkepegel.

 

[whitealbum]

Ich sehe gerade, dass das 930TS nicht gerade unerheblich teurer ist - quasi auf dem Preisniveau des M1030 - dafür, dass ein "kleiner" Ausgangsübertrager verbaut ist, der den Sound "etwas" runder macht? Oder habe ich hier etwas wichtiges übersehen? Ich meine, dass übertragerlose Mikrofone etwas unempfindlicher sind in Sachen Lautstärkepegel.

Na so einfach ist das ja nicht , einfach einen Übertrager einzubauen und alles klingt dann runder

Die wichtigen Daten Grenzschalldruckpegel, Rauschen, Frequenzgang, Dynamikumfang sind mit dem M930 identisch, und das ist nicht einfach so auch technisch mit Übertrager hinzubekommen. Das ist technisch schon gut angeglichen.
Nur der Ausgangspegel ist beim TS etwas höher (23mV zu 21mV)

Du kannst ja beide zum Ausleihen kommen lassen, um dann zu entscheiden ob der rundere Klang, der etwas sattere Bass, die leicht weicheren Höhen es Dir wert sind.

 

[Astronautenkost]

Du kannst dir schon von Microtech Gefell ein Paket mit M 930, M 930 TS, M 1030, MT 71 S ausleihen, um den Vergleich zu haben. Die sind alle sehr wertig, haben aber die schon beschreibenen eignen Noten. Das U 87 (a)i ist schon ein sehr universelles Mikro. Wer damit keine gute Aufnahme hinbekommt, der hat seinen Beruf verfehlt. Allerdings ist etwas teurer als die Microtceh Gefell-FET-Mikros. Diese ganzen Prozentangaben, was wie wichtig ist, sind nicht wirklich hilfreich, weil gutes Equipment die Performance positiv beinflusst. Wer schon mal mit einem C 12, U 47 etc. arbeiten durfte, weiß das in der Regel auch zu schätzen. Die Mikrofone von Microtech Gefell haben eine eigene leicht davon abgewandelte Note, ihre Röhrenmikros spielen aber auch in der Toppliga. Das U 87 ist bei Profis auch nach mehr als 50 Jahren immer noch das Mikro to go.