ähm nein nicht ganz
also so gehts bei samplitude (das kenne ich zumindest ein bisschen weil ich paarmal mit gearbeitet habe, bei logic dass ich ewig nicht mehr benutzt habe nehme ich einfach mal positiv an, dass es ähnlich gemacht ist, und das ist was gutes, denn es ist ein ziemlich schlaues feature):
das, was bei niedrigen latenzen besonders viel systemlast erzeugt, ist ja der umstand, dass die CPU nur eine begrenzte zeit (nämlich den dann ziemlich winzigen puffer) hat, um den ganzen kladderadatsch zu berechnen. deswegen sinkt auch die CPU last massiv, wenn man in einem komplexen mix die latenz hochschraubt.
was nun samplitude macht ist, dass es zwei (wenn ich mich recht erinnere sogar drei) verschiedene technische ansätze gleichzeitig erlaubt. ein typisches setup sieht dann so aus:
1. playback spuren (ob nun audio oder instrument - spuren, die nicht "scharf geschaltet sind") laufen mit hoher latenz. sie sind nicht gefreezt, sie reagieren auf input, aber mit einer der höheren latenz entsprechenden höheren verzögerung. beim audiokanal kannst du noch an allen plugineinstellungen drehen, du hörst die veränderungen aber eben immer erst z.b. 20ms später - was im alltag, wenn man an einem eq o.ä. schraubt mehr oder weniger wurscht ist. auch beim instrumentenkanal kannst du an allen parametern schrauben, filter cutoff runter und rauf usw, selbes ding. es ist also kein freeze-trick irgendeiner art. würde man in diesem setup allerdings den synth SPIELEN wollen, hätte er eben auch auch eine entsprechend hohe reaktionszeit, und während 20ms beim drehen an parameterreglern eher wurscht sind, sind sie beim spielen schon ziemlich hinderlich und bestenfalls gerade noch so erträglich.
nun hast du also ein projekt, das - egal ob es nur aus audio oder nur aus virtuellen instrumenten besteht, bei niedrigen latenzen nicht mehr sauber spielen würde, bei hohen aber sehr wohl. und so läuft das jetzt also schön. blöd wäre dann jetzt (und ist dann auch blöd in allen hosts, die diese technik nicht beinhalten, also fast alle) wenn du was spielen willst - latenz! doof!
2. und hier kommt in samplitude dann eben die technik zum einsatz, dass parallel zum "luxuriös gepufferten" gesamtprojekt die spur, die du gerade scharf geschaltet hast, mit niedriger latenz (also kleinen puffern) läuft. so kann man auch in dicken mixen die die CPU niemals komplett mit niedriger latenz bewältigen könnte, noch schön latenzarm einspielen. tolle sache.
wie sie das machen, dass dann die kleinen pufferpäckchen mit den grossen "verheiratet" werden usw, keine ahnung, und es gibt wenn ich mich recht erinnere sogar noch eine dritte einstellung für direct monitoring, aber so gut kenne ich samplitude dann auch nicht. aber mir auch wurscht, solange es funktioniert. ich finde das als normalerweise-nicht-samplitude-user auf jeden fall ein beeindruckendes feature und hoffe dass sich das noch weiter verbreitet (=auch zu meinem host kommt
)
bei logic nun ist mein wissensstand deutlich magerer, da "sagen leute die ich kenne", dass das so oder mindestens so ähnlich sein soll. insofern: super! hey, ich sag mal was nettes über logic, das ist doch mal was
ganz interessant in diesem fall: ob logic dieses leckere feature genau wie samplitude hat könntest du bei dir auch testen: macht es einen unterschied, ob du die spuren nicht-scharfgeschaltet so wie in deinem test gerade laufen lässt, oder ob du sie ALLE scharfschaltest und dann mit zwei breiten armen auf der tastatur rumdöngelst? in cubase, welches einen "one buffer for it all" ansatz verfolgt, macht es KEINEN unterschied. kannst du ja mal ausprobieren, wie das in logic ist. damit ist natürlich noch nicht ausgeschlossen, dass das irgendein ominöses häkchen irgendwo in den preferences ist, aber zumindest im positiven sinne könnte mans nachweisen, denn wenn sich an der CPU last was ändert wenn du denselben test "von hand" (bzw arm
) mit zwei dutzend scharfgeschalteten spuren machst, dann muss logic auf jedenfall in irgendeiner form eine vergleichbare technik wie samplitude nutzen - und das wär was gutes.
und so ganz überraschen würds mich auch nicht - ich meckere gerne über logic, aber einen vergleichbaren fall gabs auch schonmal beim pluginverhalten generell: logic war einer der ersten hosts, bei dem plugins nur dann CPU last erzeugten wenn auch wirklich überhaupt gerade audioinput vorliegt, was in der summe MASSIV performance spart. auch da sind die meisten hosts erst deutlich später nachgezogen.
jetzt hab ich schon zwei nette sachen über logic gesagt, jetzt muss ich mal besser aufhören
